Ein ungewöhnliches Treiben auf dem Rostocker Hauptbahnhof – ein sich weit nach Mitternacht auf dem Bahnsteig 7 aufbauendes Begrüßungskomittee, bestückt mit diversen Bannern, Winkelementen und Beschallungstechnik – sorgte am 13.11. für Aufsehen unter den wenigen verschlafenen Passanten.
Was war da los? Verspätete Heimkehr des FC Hansa nach dem verkorksten Auswärtsspiel? Ohne Bus?
Das Entrollen des Lauftreff-Banners brachte die Erleuchtung – es nahte der Regionalexpress aus Hamburg mit der Hefei-Marathon-Delegation – nach einem alles andere als verkorksten Auswärtsrennen im Jahr des (Renn-)Schweins!
Nach dem längsten Tag des Jahres – 31h – um 1:18MEZ wieder in der Heimat!
Und es war gut, dass der Lauftreff immer die tagesaktuellen China-Berichte bekam, was besonders Ringos und Katjas Wirken zu verdanken ist. So stand pünktlich eine Wagenkolonne bereit, um komfortabel die „letzte Meile“ zurückzulegen, dieses bei Internetanbietern wie Marathonläufern gleichermaßen gefürchtete Stück Weges.
Die gelungene Überraschung verwandelte schlagartig die Müdigkeit in den Gesichtern der heimkommenden Laufhelden in ein Siegerlächeln.
Aber der Reihe nach:
Ziemlich genau 2 Monate vorher, an einem der üblichen Trainingsabende, platzte die Bombe. Cheftrainerin Birthe wies spontan ein amtliches Schreiben des OBs vor, woraus hervorging, dass unsere Stadt eine repräsentativ aus Spitzen- und Breitensportlern zusammengesetzte Delegation zum „HEFEI INTERNATIONAL MARATHON“ entsenden wollte. Und als eher breite Vertreter des Laufsports waren Birk, Ringo und Jörg ausersehen, neben etlichen Spitzenläufern von Fiko und Trizack die ganze Bandbreite der Rostocker Laufszene zu repräsentieren.
Ein Angebot, zu dem man nicht Nein sagen konnte!
Dann lief Wikipedia erst mal heiß – denn a) wo und was zum Teufel war noch mal „Hefei“? Und b) gab es nähere Infos zu jenem Laufereignis?
Punkt a ließ sich relativ leicht klären: „befreundete Stadt“ von Rostock, Hauptstadt der Provinz Anhui, bedeutendes Entwicklungszentrum und Hightech-Hotspot von China.
Punkt b etwas schwieriger – die Marathon-Webseite nur in purem chinesisch erhältlich und auch mit Übersetzungsprogramm recht schwer verdaulich.
Zum Glück fand sich in einem Blog aus Columbus/Ohio (noch eine Partnerstadt von Hefei) ein Laufbericht von 2017. Und so erfuhren wir, dass mit einem VIP-Status zu rechnen war, was u.a. beeinhaltete, beim Start in der ersten Reihe neben den Top-Athleten platziert zu werden, welche den Streckenrekord knacken wollten!?
Eine gute Motivation, die verbleibenden Wochen für ein etwas verschärftes Training zu nutzen, nachdem die Formalitäten wie Reisepass und Visum in die Wege geleitet waren.
Bei den zwischenzeitlich anstehenden Wettkämpfen wie Dünenläufer und Rügenbrückenlauf zeigten sich die Kandidaten in einer befriedigenden Form, so dass der Abreise am 5.11. nichts mehr im Wege stand.
Und die Odyssee nahm ihren Verlauf.
Nach 26 Stunden, welche im ICE HRO-HH, in den Fliegern HH-FF, FF-Peking, Peking-Hefei und der standesgemäßen VIP-Wagenkolonne mehr oder weniger komfortabel verbracht worden waren, war die Athleten-Herberge, das Novotel-Hotel, endlich erreicht. Sehr günstig dicht am Start/Zielbereich gelegen.
Am nächsten Tag schon wurde uns, wie „befürchtet“, der VIP-Status zuerkannt. Die entsprechende Karte bekamen wir mit dem umfangreichen Racepack ausgehändigt. Mit unseren vielbeachteten VIP-Startnummern, die das Publikum zu manchen Selfie-Orgien herausforderten, rückten wir alsbald im Startbereich ein, um die erhaltenen Renngewänder standesgemäß mit unseren Namen in lateinischen und chinesischen Lettern bedrucken zu lassen.
Dort gab es eine „Wall of Fame“, auf der einen Seite die Portraits und Daten der Dutzenden Pacemaker (damit man sich den passenden schon mal merkt), auf der anderen Seite aber fand man in einem sehr erhebenden Moment unter den tausenden aufgedruckten Teilnehmer-Namen auch den eigenen vor! Das war schon mal eine gewaltige Motivation.
Jetzt blieben mehrere Tage zur mentalen und physischen Vorbereitung auf das Große Rennen. Unsere fürsorglichen Gastgeber boten ein umfassendes Kultur- und Besichtigungsprogramm auf, welches auch ausgiebig zum Schaulaufen mit dem Rostock&LAV-Outfit genutzt wurde.
Eine grandiose futuristische Architektur, über Land ein gewaltiges flächendeckendes Bauprogramm, wo Massen von jeweils architektonisch sehr durchdachten Wolkenkratzer-Inseln nur so aus dem Boden schießen.
Die Shopping Mall beim Hotel eine riesige überwältigende Glitzerwelt. Überall natürlich mit Handy zu bezahlen, bei Vorzeigen von Bargeld fällt man gelegentlich als eine Art Hobbit auf.
Auffallend die umfassende Elektromobilität, wenn auch viele der Gefährte einen skurrilen Steam-Punk-Eindruck verbreiten. Selbstverständlich in Unmengen an jeder Ecke zu mieten (wenn man denn die passende App auf dem Handy hat). Und der Count-Down an jeder Ampel trägt entscheidend zu einem stressgeminderten Fahren bzw. Gehen bei!
Natürlich wurde nicht versäumt, uns auch die jahrtausendalte Geschichte unseres Gastgeberlandes näherzubringen.
Bei den unabdingbaren morgendlichen Trainingseinheiten wurde die nähere Umgebung erkundet, ein Teil der Marathonstrecke schon mal vorgekostet.
Nach und nach füllte sich derweil das Hotel mit Athleten aus aller Herren Länder, darunter weitere VIP-Läufer u.a. aus Russland, Südkorea, Äthiopien, Marokko, Kenia, Japan und nicht zuletzt Columbus/Ohio, so dass man einen Dank in Richtung von deren Blog loswerden konnte.
Das Hotel bot eine sehr gehaltvolle und aufbauende Ernährung an und die Steigerung waren diverse abendliche Bankette am Runden Tisch. Einige der lokalen Delikatessen allerdings waren sehr speziell und man löffelte lieber geschickt darum herum.
Aber wem das Angebot nicht reichte, der konnte sich auch gut in der Mall oder an diversen Lokalitäten im Außenbereich bedienen.
Den Jetlag, den Kulturschock sowie die gehaltvolle Speisung ganz gut verdaut, begann der Eine Tag dann recht früh. Denn schon für 8:00 war der Start des „Half-„ und des „Full-„ Marathons angesagt, ganz sinnvoll bei den gar nicht herbstlichen Tagestemperaturen deutlich über 20°.
Nach einem die letzten Energiespeicher auffüllenden Läuferfrühstück war bereits um 6:50 Uhr die VIP-Zone im Start- und Zielbereich erreicht. Dort konnte man seine Carbo-Reserven weiter auffüllen, ein paar kleine Aufwärmrunden drehen, und die vorhandene Foto- und Video-Technik wurde massiv beansprucht.
Dann der Umzug in den eigentlichen Startbereich. Bei tosendem Lärm, durch sich öffnende Absperrungen, applaudierendes Publikum und ein Handy-Foto-Gewitter ging es in die Arena, den allerersten kleinen Elite-Startblock vor den restlichen ca. 18000 Marathon- und Halbmarathon-Läufern. Und ein paar Minuten lang hatten wir VIPs ein kleines Karree für uns und konnten zur Erbauung der Seitenlinien noch einige Elemente des Lauf-ABCs vorführen, oder gerne auch ein paar Kräftigungs- und Dehnungseinheiten. Ganz wie Gladiatoren, bevor die Löwen rausgelassen werden…
Und so ähnlich fühlte man sich auch – in der kritisch blickenden Menge der 2.-Welle-Starter standen bestimmt einige Tausend mit übertriebenen Vorstellungen von einer angemessenen Anfangsgeschwindigkeit für einen Marathon. Lieber ein bisschen an den Rand verdrückt…
Dann endlich die Startsequenz, angemessen dem 70. Jahrestag der “Peoples Republic Of China”. Rote Fahnen auf der Mega-Videoleinwand, Nationalhymne mit Pionierchor-Unterstützung, mitreißende Moderation.
Ein reizendes Nummerngirl machte die letzten 5 Minuten spannend, dann wurden die Begrenzungsbänder vor der fiebernden Meute weggezogen, die Zweite Welle rückte nach vorne und nach einem schmissigen Countdown ging es rasant los.
Zunächst waren die Ganzen und die Halben Marathonis gemeinsam unterwegs, ein gutes 10-km-Stück entlang des Chaohu-Sees hin und zurück. Zwischendurch war ein Straßentunnel zu durchqueren, und mancher Athlet musste den zeitweiligen GPS-Abriss seiner Laufuhr mental verkraften. Der Pulk aber war relativ locker, es gab eigentlich keine Drängelei. Nach 20 km dann ging es für die HM-Absolventen in die Zielgerade, während die Full-Marathonis in den Häuserschluchten eine zwar flache und eigentlich schnelle, aber mental überaus herausfordernde zweite Hälfte zu bewältigen hatten. Das lag nicht nur an den mittlerweile merklich gestiegenen Temperaturen, sondern vor allem an den unzähligen Wendepunkten, die an den Enden diverser Stich-Strecken zu umrunden waren.
Die nicht endenden Anfeuerungsrufe aus der überaus zahlreichen und begeisterten Zuschauerschaft aber trieben einen voran! Man konnte auf eine hervorragende Streckenbetreuung bauen – kühle Schwämme, Getränke und Häppchen aller Art, mitlaufende gut zu erkennende Sani-Trupps, reichlich Pacer. Gerne wurde einem auch zwischendurch mal der Puls gefühlt, während man sich die Waden mit etwas Aufbauendem einsprühen ließ.
Während die Marathonis ihre zweite Hälfte mehr oder weniger elegant abspulten, kamen die HM-Finisher auch nicht recht zur Ruhe. Bei zahlreichen Fototerminen und Interviews mussten sie sich und ihre silberglänzenden XXL-Medaillen präsentieren.
Und wer es als Marathon-Finisher dann endlich über die Ziellinie geschafft hatte, durfte sich sogar mit einem wahrlich schwer erkämpften in Gold strahlenden Exemplar schmücken.
Der Sieger aus Äthiopien lief hervorragende 2:10, wenn auch ohne den Streckenrekord von 2:08 knacken zu können.
Unsere Rostocker Spitzensportler gaben alles: Als beste Europäer kamen Carsten Tautorat (Fiko) und Hannes Fröck (Trizack) gemeinsam nach unter drei Stunden rein. Laura Michel (Trizack), war mit einer Zeit unter 3:14 beste europäische Läuferin. Der Ironman Martin Schütt (Trizack) finishte den Marathon mit 3:25 und schließlich Martin Schulz seinen “Halben” in knapp 1:30.
Die “Breiten” vom Lauftreff mussten sich aber auch nicht verstecken. Jörg lief mit 3:50 einen seiner besten (im Sinne von “fordernsten”) Marathons. Auch Birk und Ringo waren mit den 1:42 bzw. 1:46 über die Halbmarathondistanz recht zufrieden.
In feinem Zwirn, aber mit einem etwas seltsamen Laufstil wurde des Abends der Weg in den Saal bewältigt, in dem das offizielle Abschlussbankett stattfand. Wieder waren reich gedeckte Runde Tische abzuräumen.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes dann gab es einen Besuch in der sogenannten “3-Melonen-Kommune”, so eine Art Karls Erdbeerhof, nur mit Melonen.
Und nicht jeder konnte dort der Versuchung widerstehen, für seine arg (Halb-)Marathongeschädigten Gebeine eine futuristische Gehhilfe in Anspruch zu nehmen.
Am nächsten Tag dann hieß es Abschied nehmen, via Peking, München und Hamburg ging es Richtung Heimat. Zuerst fremdelte man ein wenig beim Aufenthalt in eher mittelalterlich anmutenden Baulichkeiten, aber als dann im Regionalexpress Richtung Rostock “Dat du min Levsten büst” gejingelt wurde und ein lustiges Moderatorenduo ein paar kurzangebundene Schnacks abließ, wußte man: Ahh, zu Hause..
- von Jürgen -
Während Birk, Jörg und Ringo ihre letzten Vorbereitungen für die Teilnahme am „Hefei International Marathon“ in der VRC trafen, fand unter obigem Motto am geschichtsträchtigen 09.09.2019 der 29. Seelsorgelauf des Evangelischen Militärpfarramtes Laage auf dem dortigen Fliegerhorst statt.
Der Veranstaltung eilt der Ruf voraus, stets perfekt organisiert zu sein und dort eine besonders familiäre Atmosphäre vorzuweisen. So entschieden sich Frank, Jürgen, Katja, Katrin, Michael, Silke, Steffen und Tino, nicht beim favorisierten Schneckenlauf in Graal-Müritz zu starten, sondern seelsorgerisch tätig zu werden. Katja sorgte dafür, dass ihr Auto für den Transport ausgelastet war. Danke dafür.
Nach der Wache ging es wenige Schritte zur Sporthalle. Wie immer, die Startunterlagenausgabe war der erste Schritt zum Lauf! Dabei hatten wir uns bei der Anmeldung zu entscheiden, welche der angebotenen Streckenlängen – 3, 6, 9 und 12 km – uns am gelegensten sind. Jeder hatte so seine Ansprüche: Trainings- oder Testlauf, in jedem Fall auf der Strecke im Pulk von gut 70 befreundeten Läufern/innen – und nicht zu vergessen auch Walker/innen – dabei zu sein, Spaß zu haben. Und: es war ein Pendellauf über eine Strecke von 3 km und man konnte jederzeit aussteigen, hieß es ausdrücklich. Katja wollte selbstbewusst die 12 km „rocken“. Michael und Steffen entschieden sich auch für diese Strecke, alle anderen für 6 km.
Zu Beginn versammelten wir uns in der Sporthalle zu einer kurzen Andacht durch Militärdekan Johannes Wolf, der den Schicksalstag der Deutschen mit dem Anliegen des Laufes, die Gegenwart und Zukunft zu prägen, verband.
Es folgte eine prägnante Einweisung durch André, Pfarrhelfer der Militärseelsorge und Trainer beim vom Laager SV. Dann der Start zum Kampf um Zeiten und Pokale. Bei allen war die HF erhöht!
Vorbei an abgestellter Flugtechnik ging es über einige Abbiegungen und immer wiederkehrende beachtliche Steigungen entlang einer langen Strecke zur Basiswache. Nach 1,5 km wurde hier gewendet und mit Rückenwind und Gefälle ging es zurück.
Jeweils auf der linken Seite wurde gelaufen, so dass wir uns mehrmals auf der anderen Laufseite beobachten konnten. Noch auf dem Rückweg sah ich, wie uns als erste Michael und Katja entgegenkamen; Katja mal nicht im „Tunnel“ sondern mit Freude im Gesicht tänzelnd, sie wollte ja auch „rocken“.
Katrin, die mich begleitete und nach ihrem nur wenige Tage vorher erlittenen Sturz kontrolliert laufen wollte, lies es sich nicht nehmen, jeweils auf die andere Seite zu sprinten und motivierend abzuklatschen. Der Kurs auf dem Fliegerhorst gefiel ihr dabei ausgesprochen. Mit ihrer Sorge um mich vermochte sie noch, auch andere Läufer, die sich schwertaten, zu aktivieren. Danke dafür!
Letztlich war Michael von uns mit 58:38 min über 12 km und knapp 4,9 min/km (!) der Schnellste, gefolgt von Katja, die in 1:00:11 h den ersten Platz bei den Frauen erreichte. Holger und Steffen erreichten kurz danach das Ziel. Silke und Tino bewiesen mit Zeiten von knapp 6 min/km über die 6-km-Strecke, dass sie fit aus dem Urlaub kamen. Frank lief nur eine Runde; er war in Sorge um seinen Vater. Jürgen freute sich, die Zeit seiner vorherigen Läufe bestätigt zu haben.
Nach dem Duschen und Umziehen fanden wir in den Räumen des Evangelischen Militärpfarramtes erneut herzlich gestimmte Gastgeber und ein äußerst liebevoll vorbereitetes Bankett vor: Getränke, ein leckerer Eintopf mit Würstchen, Brotschnitten mit Schmalz und verschiedenen Dips, Gemüse, Obst und viel Kuchen.
Es folgte eine würdevolle Siegerehrung durch Pastor Wolf und André. Die Besten erhielten Pokale, alle Urkunden, Medaillen und den Beifall der Anwesenden.
Danach wurde ausgewertet, wie die Herausforderungen des Laufes bewältigt wurden und über Gott und die Welt philosophiert. Die Stimmung war bei allen zunehmend euphorisch. Eine großartige, liebevolle Atmosphäre!
Mit dem Wunsch, erneut wieder dabei sein zu können, verabschiedeten wir uns nach etwa 2 h mit großem Dank bei den Veranstaltern und allen, die sich bei der Organisation eingebracht haben.
… und Zuschlag hieß es gleich bei neun Bietern vom Lauftreff Rostock.
Tatjana, Maja, Harriet, Katrin und Katja, sowie Ringo, Birk, Jörg und Gaststarter Daniel fanden sich in den drei Teams “Sonne”, “Mond” und “Sterne” zusammen, um gemeinsam den mörderischen Parcour anzugehen.
Die erste Runde dient traditionell dem Kennenlernen der Strecke – besonders die zahlreichen Newcomer in unseren Teams machten dort manche so nie erlebte Grenzerfahrung.
Es gab einige subtile Unterschiede zum vorigen Jahr. Die Passage unter der Brücke schien diesmal weniger verschlammt und duftend als gewohnt zu sein, dafür war der “Container” eine glitschige und olfaktorische Herausforderung. Die Palettenmauer war nicht mehr vorzufinden (schaade), dafür gab es eine alleine nicht zu bezwingende Eskaladierwand. In den abschließenden “Mulden” war diesmal richtig viel Wasser drin und so hatte man gut angefeuchtet eine Runde überstanden.
Zweite Runde – da konnte man als jetzt quasi “alter Hase” jedes der Hindernisse professioneller angehen, und nebenher wurde auch noch das Banner des LAV stolz über die ganze Strecke getragen, und die ganze Angelegenheit entwickelte sich zu einem Riesen-Gaudi.
Nicht nur die eigentlichen Starter powerten sich bei diesem Rennen aus, sondern auch und besonders unser multimediales Supporterteam, bestehend unter anderem aus Caro, Nadine, Micha, Frank und reichlich hoffnungsvollem Nachwuchs, war zu Höchstleistungen herausgefordert, um jeweils rechtzeitig am nächsten aktuellen Hindernis parat zu stehen.
Am Schluss gabs endlich mal eine Medaille für jede(n) – im Ausgleich für die diesmal entfallene Zeitnahme und Wertung. Leider entfiel dadurch auch die Ergebnisliste mit dem darin enthaltenen Urkundendruck, aber zum Glück hatten wir ja rechtzeitig offline zugeschlagen.
Von der überwältigenden Menge des aufgezeichneten Materials floss ein Bruchteil in einen kleinen Video - Zusammenschnitt ein (in hoher Auflösung extern gespeichert).
Für die historisch u./o. nostalgisch Interessierten: so war es 2018, und so 2017.
wenn Du Dich zum Rügenbrückenmarathon angemeldet und für das Walking entschieden hast. Sehr dynamisch stellten sich unsere Cheftrainerin Birthe nebst Ines, Astrid und Silke jener Herausforderung über 12km. Nicht zu vergessen die Partner und Sympathisanten Tino und Doreen. Das Zielvideo zeigt es – manch einer wär froh, wenn er so schnell laufen könnte.
Dieser Bewegungsart nun wollte sich der Rest unseres Spezialkommandos hingeben. Je nach Spezialisierung musste man sich für eine der Teildisziplinen entscheiden: den Halbmarathon teilten sich Tatjana, Katja, Birk, Ringo und Jörg. Auf den 12 km gedachten Anett, Harriett, Holger, Katrin und Micha sich laufende Meriten zu erwerben, während die 6km, verbunden mit einem gepflegten Bus-Transfer zum Startpunkt, Maja und Jürgen vorbehalten waren.
Eine besondere Motivation erfuhren Katja und Katrin schon im Vorfeld: waren diese beiden doch auf Grund ihrer vorjährigen Verdienste als Poster-Girls in den Flyer 2019 eingearbeitet worden.
Da konnte man sich natürlich nicht mehr wie im Vorjahr mit den 12km begnügen, es musste ein Upgrade her!
Schon im Vorfeld der sportlichen Herausforderungen, während nach und nach geh- und laufdürstende Gestalten im PAUSCH einsickerten, kam einige Stimmung auf. Und bei anregenden Gesprächen vergisst mancher gerne mal, dass eigentlich Lampenfieber und Bauchschmerzen angesagt sind.
Das Happening als solches verteilte sich dann schön über den Tag. Zuerst durfte die HM-Kohorte in die Spur geschickt werden – sehr pünktlich markierten in den Himmel schießende, quasi-olympische Fackeln über der Startlinie, den Moment, wo der gewissenhafte Teilnehmer seine Laufuhr zu starten hat. Und sich selbst natürlich auch.
Der gewissenhafte Birk hatte einen gewieften Rennplan aufgestellt, mit dem er, flankiert von Ringo, Tatjana zu einem langersehnten sub-1:50-Erlebnis verhelfen wollte. Der dazu notwendige, akribisch kalkulierte pace von 5:13 aber, oh Wunder, wurde locker unterschritten, bei einem glatten 5:00 ein Traumergebnis eingefahren und beinahe noch die 1:45 geknackt. Das viele angepasste Training hat doch was gebracht.
Steigerung möglich – Originalton Birk: “Im nächsten Jahr gehen wir mit den Damen die 1:45 h konsequent an.”
Jörg hingegen hatte sich zunächst nur vorgenommen, sich nicht abhängen zu lassen. Auf dem Gipfelpunkt der Brücke war es doch beinahe so weit, aber dann kam plötzlich der “Nachbrenner” in Gang und die Sache ins Rollen. Und da kein Bedarf an einem weiteren pace-Maker bestand, durfte nach langer Zeit mal wieder die Spitze übernommen und am Ende die beste HM-Zeit seit Monaten gefeiert werden. Bei einem traumhaften Körpergefühl. Das war auch notwendig, um noch etwas Motivation und Selbstvertrauen für eine unerbittlich näherkommende gigantische Herausforderung aufzubauen…
Katja währenddessen zehrte noch von ihrer Bestzeit beim Lübecker HM und gönnte sich diesmal einen Genußlauf: “Ach Andreas, heute war es sehr entspannt…..ich wollt mal was sehen von der Welt“. Sie hatte sich aber auch besser regeneriert als ihre Laufuhr – die warf schon nach 17km das Handtuch.
Während das HM-Feld den Wendepunkt umrundete, um sofort von einem ziemlich herausfordernden Gegenwind umfächelt zu werden, gab es den Start der 12km. Der Spezial-Gimmick dieser Strecke besteht darin, dass man in seine Waden gleich zweimal die Höhenmeter der Rügenbrücke einspeisen darf. Holger war am besten darin, gefolgt von Katrin&Micha sowie Anett&Harriet, welche jeweils einen schönen Paarlauf zelebrierten.
Der 6km-Lauf, den Maja und Jürgen gemeinsam bestritten, um dann am Ende von dem gewieften “Reinholer” Holger reich beflaggt ins Ziel getrieben zu werden, lässt sich am besten mit ein paar strava-Schnippeln illustrieren:
Katja: RESPEKT, vor allem wenn man gesehen hat wer alles nach dir lief
Jürgen: ich war auch zufrieden, habe es aber auch Maja zu verdanken, die mich fürsorglich begleitet hat. Sie hat von dir gelernt, wie noch etwas herauszuholen ist, mit aller Behutsamkeit.
Maja: Ich freue mich. Und es hat mir auch großen Spaß gemacht mit dir gemeinsam über die Brücke zu laufen. Und dann die super Zeit
Auch unsere Walker sehen im Einlaufvideo sehr dynamisch aus, und so fühlten sie sich auch.
Jedoch, im Feld der Walker findet man immer einige “eigentlich Läufer”, die dort ihre Reha im Gefolge diverser Leiden absolvieren und hoffen, bald wieder ihrer Lieblings-Bewegungsart frönen zu können. Und wirklich war mehrfach voller Zuversicht zu hören: “Im nächsten Jahr wird wieder über die Brücke gelaufen!”
By the way: In dem Sportführer von Stralsund, Ausgabe 2019, den jeder Starter in seiner Tüte vorfand, wird steif und fest behauptet, dass der Lauf “…durch die Stralsunder Altstadt – u.a. durch das historische Rathaus – “ führt. Das war einmal…
Die aktuellen Ergebnisse wurden binnen Stunden veröffentlicht, und nur einen Tag später gab es auch die Einlaufvideos zu bewundern. Nicht jede Zeitnahme arbeitet so zügig.
<Video in PC-Auflösung> <Video in HD>
Des Guten nicht genug, trat unsere Spezialrakete Frank Bennis beim Amsterdamer Halbmarathon an und hatte am Ende 1:33:18 netto auf seinem Konto stehen. Für uns Restliche unfasslich gut, aber er wird nicht ganz zufrieden sein – keine PBZ diesmal…
Umso zufriedener konnte man nach diesem Wochenende bei der Betrachtung des historischen Duells FC Hansa <–> Magdeburg sein. Seit 1965 zum ersten Mal ein Sieg für die Küstenstädter!
_Update_
- Ein Exclusiv-Interview mit Frank brachte es an den Tag: Gemessen daran, dass Frank im Vorfeld diesmal nur einen geringen Trainingsaufwand investieren konnte, ist er mit dem Ergebnis hochzufrieden!
- Unsere Truppe ist ja noch stärker als gedacht! Auch Steffen, erst wenige Tage unser neuer Mitläufer, meisterte den Halbmarathon. Wenn er so weitermacht, im nächsten Jahr dann schon als alter Hase.
- Bei foto-team-mueller ist eine Riesenmenge Fotos von diesem Lauf zu finden und in hoher Qualität zu erwerben. Zum Anfüttern im Folgenden einige gelungene Vorschaubilder.
… erschütterte die Welt am vergangenen Wochenende. Um nur mal die erstmalige Unterbietung der 2h beim Marathon oder den deutschen Doppelsieg beim Ironman zu erwähnen.
Da konnten auch diverse Mitkämpfer unserer kleinen Lauftruppe nicht an sich halten.
Eine repräsentative Delegation nahm es in Angriff, den Lübeck-Marathon aufzumischen. Eine sehr schöne Strecke, die es aber bedingt durch etliche Hügelpassagen auch in sich hat. Ein Highlight die Durchquerung des 800m langen Herrentunnels, welcher mit einer ganzen Menge von Höhenmetern aufwartet.
Während Katja, Birk und Ringo den Halbmarathon unter die Füße nahmen, knöpften sich Holger und Micha die 10k vor.
Professionell gepaced von Birk und Ringo, durfte Katja schon wieder eine neue HM-Bestzeit ihrem Konto hinzufügen.
Holger zeigte ebenfalls eine bestechende Form und sicherte sich so den Bronze-Rang seiner AK. Micha kam in der seinen nicht ganz so weit nach vorne, aber Hauptsache, auch eine frische Bestzeit eingefahren!
In Lubmin gab es derweil eine Möglichkeit, sein Laufcup-Konto aufzubessern – der traditionelle 10k-Straßenlauf, berühmt als Sebastian-Fredrich-Gedenklauf. Eine sehr schöne, dabei auch flache und schnelle Strecke, mit zauberhaftem Meeresblick beim wiederholten Passieren der Promenade.
Sabine, von ihrem Heinrich angefeuert wie noch nie, fuhr mit einer Saison-Bestzeit einen grandiosen AK-Sieg ein und holte sich, da gleichzeitig Landesmeisterschaft, noch einen kostbaren halben Punkt. Und, da ihre bisher gleichauf liegende Konkurrentin nicht angetreten war, ist Sabine vom ersten AK-Platz in diesem Jahr nicht mehr zu verdrängen.
Wupp, und schon war die online-Anmeldung für den Dünenläufer geschlossen.
Erfahrungsgemäß ist da aber immer noch etwas Luft in den Listen, trotz numerus clausus, und nach unserer erfolgreichen Nachmeldung stand einem neuen Teilnehmerrekord nichts mehr im Wege.
Birk und Jörg, welche noch etwas Längeres in diesem Jahr im Plan haben, wählten die passende Trainingseinheit dafür, und durften als Erste zu ihrem “Dünenläufer 1/2″ starten – gute 24km.
Eine sehr schöne Strecke mit viel Ost-Seeblick, viel Wald, anspruchsvollen Sandpassagen. Beherrschung von Slalom und Hakenschlagen ist von Vorteil, aber auch schnelle befestigte Wege laden zum Sprinten ein. Und massig wunderschöne Fliegenpilze am Wegesrand animieren zum Verweilen und Schauen.
Derweil erfolgte der Start zum 9k-Erlebnislauf, den sich unsere “Newcomer” Karin und Peter vorgenommen hatten – als Heidehopper-Urgesteine die Erfahrensten auf der Strecke, welche demzufolge als einzige die Nachmeldegebühr einsparten.
Dann endlich waren die Startläufer Frank und Micha unserer beiden Staffeln gefordert. Und während dort der Kampf um Meter und Sekunden tobte, trudelten nach und nach die Absolventen der längeren Enden ein.
Zuerst die Heidehopper, welche sich als älteste Starter sehr achtbar schlugen, locker unter 1h finishten und jede Menge Konkurrenten hinter sich ließen.
Eine Stunde später war auch die Zeit für die “Halbis” abgelaufen. Birk, von einem vortrefflichen Pacemaker gut gefordert, konnte es nicht vermeiden, schon wieder persönliche Rekorde aufzustellen und unter 2h einzulaufen. Jörg dagegen, gleich von zwei blauen Mützen magisch angezogen, konnte sich zwar bis zum Wendepunkt an die beiden rankämpfen. Aber dann wurde er entdeckt, es tat sich prompt eine neue schmerzliche Lücke auf und es reichte nicht ganz für die sub-2. Aber ziemlich knapp, also dennoch erfreulich.
Die Krönung des Tages dann die letzten Staffel-Auftritte: Anfangs in Führung liegend, kam die Staffel “Lauftreff 1″ schlussendlich auf den immer noch hervorragenden zweiten Platz. Und die Aktiven unserer zweiten Staffel, finalmente auf der 11. Position, haben sich mindestens genauso angestrengt und ihr persönliches Leistungsvermögen voll ausgereizt.
Und um den Tag vollkommen zu machen, hat auch noch unser FC Hansa sein Heimspiel gegen Meppen gewonnen.
Ein kleiner Verbesserungsvorschlag in Richtung der Organisatoren der ansonsten begeisternden Veranstaltung ist noch drin: Nach allgemeiner Meinung reicht das Angebot an Heißgetränken im Start-/Zielbereich nicht aus. Der Mann am mobilen Kaffeestand tat sein Bestes, konnte die Schlange aber nicht schnell genug abarbeiten. Und sobald man sich nicht (mehr) bewegte, kam es ziemlich schnell zu eklig kalten Füßen und anderen Körperteilen!
So langsam wird die Teilnahme an der #Rostock 10 – beginnend und endend in unserem Heimatstadion, und verlaufend auf einer von uns in unzähligen Trainingskilometern schweißgetränkten Strecke – zu einer Tradition.
So fand sich auch diesmal eine kleine Delegation des Lauftreffs ein, um diese schöne schnelle Strecke zu genießen.
Und dieses Jahr schien es, als wäre nicht nur die neue Hallenbemalung, sondern auch die aktuelle Doha-Euphorie auf manche Laufleistungen durchgeschlagen.
Erik Schoob vom LAV erfüllte sich einen Traum und haute einen neuen Streckenrekord raus. Aber die Erfüllung von Läufer-Träumen war da noch lange nicht am Ende.
“Ein kleiner Traum ist heute wahr geworden” – Diesen Spruch durfte Birk auf seinem Strava-Account verkünden.
Dieser gewiefte Pistenkenner schaffte es, auf einer noch etwas idealeren Linie als auf der amtlich vermessenen dahinzudüsen und endlich einmal sein Traumziel – offizielle 10k unter 45min – deutlich zu erreichen. Heimvorteil! Und vor allem ein Ergebnis zielgerichteten Trainings!
Aber es wurden noch mehr Träume wahr – Katja wurde von Ringo auf eine ungeahnte neue Bestzeit gezogen, genaugenommen schäumte Strava geradezu über von ihren Bestzeiten über 10k und diverse Teildistanzen.
Und das fügt sich nahtlos ein in ihre rasante Aufwärtsentwicklung der letzten Monate.
Sogar ich hatte nach mehreren eher wenig überzeugenden Auftritten endlich mal wieder einen ziemlich gelungenen Lauf auf der “kurzen” Distanz, sowas wie eine Halbjahres-Bestzeit sprang immerhin auch dabei heraus.
Anett und Maja, noch in ihrer primären Aufbauphase, zeigten, dass sie sich im sub-6-pace-Bereich gut etabliert haben und blieben ungefährdet unter einer Stunde.
Und Jürgen, der alte Fuchs, war auch nicht faul und legte derweil in Laage das Sportabzeichen in diversen Disziplinen ab, darunter 3k auf der Bahn – auch in einem überraschend flotten Schritt.
Schon wieder ist über den Dierhagener Staffelmarathon zu berichten, seit Jahren eines der must-run’s der Lauftreff-Aktiven.
Wieder ein Riesenandrang, alleine aus Laage erschienen 8 Teams mit einem entsprechend beeindruckenden Mannschaftszelt.
Aber auch in unserer kleinen bescheidenen Leinwandvilla – gesponsort von Katrin, und gefüllt mit den Teams “Sonne”, “Mond” und “Sterne”, herrschte große Stimmung, was bei der von allen beigebrachten guten Verpflegung auch kein Wunder war.
Dazu kam ein schönes kühles Laufwetter. Wie sich aber jedem Starter alsbald erschloss: Wie gewohnt war eine schwierige Strecke zu bezwingen, der anfänglich zu bezwingende weiche Tiefsandbereich am Strand wurde zur Erhöhung des Genusses dieses Jahr extra verlängert, so dass man ziemlich ausgepowert das größere Ende durch den Wald in Angriff nehmen durfte. Kaum merkliche Fluktuationen der Erdrotation kündeten zwischendurch vom Start des parallel stattfindenden Berlin-Marathons.
Birk, der sogar zweimal antrat, schoss wie so oft bei unseren Auftritten den pace-Vogel ab. Jedoch waren auch viele andere überdurchschnittliche Leistungen zu beobachten, um nur mal Katja und Anett zu erwähnen, aber auch Ralf, Ringo, Holger und beinahe alle anderen. Beinahe, weil ich selbst mich diesmal bescheiden nicht dazuzähle. Bisschen spät die Laufuhr aktiviert, nervte diese mit dem Spruch “Bitte still stehen für Satelliten-Findung”, was ich zwar nicht tat – aber diese mentale Ausbremsung…
Viel zu viele Minuten später abgelöst von Ringo, welcher nach seinem vorangegangenen sehr verpflegungsreduzierten Survival-Trip recht rank, schlank und fit daherkam, um die letzte Runde der “Sonne” zu absolvieren.
Manch einer gönnte sich außerhalb seines offiziellen Einsatzes gar eine extra-Runde, um späteren Startern als pace-Maker oder Reinholer Beine zu machen – speziell Holger für Maja… oder Ringo für Harriet.
Katja – in der Euphorie ihres beachtlichen Leistungsschubs – trieb dann gleich noch Anett zu einer sagenhaften Bestleistung an.
Silke gar – außer Konkurrenz laufend – machte die pace-Kameradin für Blumen-Katrin und dann gleich noch mal für Astrid.
So nach und nach fand sich das komplette Firmament im Partyzelt ein, mehr oder weniger strahlend und schweißbedeckt. Am Ende hatte Katrin, außer von dem Lauf auch noch etwas außer Atem vom Einfangen ihres kürzlich entwischten Geckos, ein einsames, beinahe trauriges Finale für ihre Mond-Staffel zu absolvieren: Sie war als Schlußläuferin letzte, wenn auch bei weitem nicht langsamste Läuferin dieser Veranstaltung mutterseelenallein im Wald, hat dort keine Ordner mehr detektieren können und sogar von der Zielkamera wurde sie ignoriert bei ihrem Finish. Umso mehr aber wurde ihre letzte Runde von der restlichen Lauftreffdelegation abgefeiert!
Zielstrich-VIDEOS
sonne mond sterne
(Die in den Videos verwendeten Bilder der Zielkamera können auf der Ergebnisseite in höherer Auflösung erworben werden)
Weitere Video-Impressionen
Nachdem der Warnemünder Stapellauf im vorigen Jahr zum allgemeinen Bedauern vom Winde verweht wurde. konnte er dieses Mal unter recht guten Bedingungen durchgezogen werden. Sogar der Regen hörte rechtzeitig auf, ansonsten war das Wetter der Herbst- und Ostseenähe angemessen: Ziemlich zugig auf der Promenade, und bei mangelnder Bewegung konnte man schnell ins Schlottern kommen.
Zusammen mit Katja und Ringo hatte ich den Entschluss gefasst, die 6-sm-Strecke, auch als 11,1 km ausgewiesen, unter die Füße zu nehmen, und dabei nicht zu frieren.
Bei dem sehr überschaubaren Teilnehmerfeld für diese Strecke (22 M und 5 W) fiel es nicht schwer, den Lokalmatador Erik Schoob zu sichten, auch unter der Flagge des LAV startend, womit der Platz 1 schon so gut wie vergeben war.
Vor dem Start hatte Ringo verkündet, mal etwas “gemütlicher” laufen zu wollen. Und es gelang ihm auch, sich einige 100m daran zu halten. Dann aber zog er ganz gemütlich vorbei und setzte sich zunehmend von Katja und mir ab. Wenig aufgehalten von dem teilweise ziemlich heftigen Gegenwind auf der Promenade und den recht ausgedehnten Tiefsandpassagen im Küstenwald, während ich mal wieder mit bleischweren Füßen zu kämpfen hatte. Bis zum Wendepunkt einen km hinter Wilhelmshöhe war Ringo noch beinahe in Erfassungsreichweite, aber dann katapultierte er sich in aufreizender Gemütlichkeit aus dem Sichtbarkeitsbereich heraus. Katja und ich pushten sich derweil etwas gegenseitig hoch während des Rückweges im Küstenwald, nebenher darauf konzentriert, die entscheidende Abbiege beim Strandaufgang 24 nicht zu verpassen. Dann endlich bekam man festen Boden unter den Füßen. Ich konnte direkt noch etwas Speed aufbauen und wenige Läufer einsammeln, aber keine Spur von Ringo finden. Kein Wunder bei beinahe 2min Abstand! Ziemlich fern!
Der Gesamtplatzierung sieht man das aber nicht an: Ringo Platz 11, und ich die 12. Näher geht’s nicht.
Was auffiel: Meine gute Polar zeigte am Ende statt der 11,1km nur ca. 10,55 an, und ähnliches war von anderen Finishern zu hören. Vielleicht war das jetzt der bekannte navigatorische Effekt, dass man im Wald gerne Entfernungen zu kurz schätzt? Und über See zu weit? Bin verwirrt.
Unbeeindruckt davon sicherte sich Katja den 2. Platz der Gesamtwertung “W” und kann sich somit über eine der raren Stapellauf-Medaillen freuen. Und nach der Siegerehrung wurde es gleich nochmal spannend: Die Gewinner der anschließenden Tombola können einer realen VIP-Fährüberfahrt nach Gedser oder einer virtuellen Simulatorfahrt auf ein Riff ihrer Wahl freudig entgegensehen.
Update: Mittlerweile erschienen auf Instagram Schnappschüsse dieses Events. Und, obwohl wir drei nach Kräften versuchten, uns in dem Pulk zu verstecken – die Kamera ist unbestechlich und der Kennerblick scharf.
dem 15. September, kommt jetzt zwar ein wenig verspätet, aber dessenungeachtet muss vorher noch etwas zum davorliegenden Tag berichtet werden.
Denn da eröffnete Maja den Reigen der Lauftreff-Events mit ihrer erfolgreichen Teilnahme am Barmer Womens Run Berlin. Und siehe da, auf Strava ist ein neuer persönlicher Rekord über die 5km zu bewundern!
Mittlerweile wurde der Abschluss der künstlerischen Gestaltung unserer erneuerten Sporthalle mit einem kleinen Happening gefeiert, und ich dachte mir, dort mal laufend vorbeizuschauen. Und was muss ich sagen – sehr eindrucksvoll, wenn auch teilweise gewöhnungsbedürftig. Auf jeden Fall wird die Gefühlslage eines Läufers in den Randbereichen so eines Rennens recht treffend visualisiert.
Damit wenden wir uns jetzt jenem denkwürdigen Sonntag zu.
Erstmalig joggend statt radelnd (oder gar noch umweltschädlicher) zum Spätsommerlauf Kritzmow anreisend, hoffte ich, bei diesem meinem Angstrennen mal etwas lockerer als gewöhnlich zu sein.
Nach der Begrüßung zahlreicher lieber Laufbekanntschaften – neben Jürgen vor allem Sprintefix und die Unermüdlichen aus Laage nach ihrem Staffelmarathon, durften die Bewegung und die Laufuhren um 10:56 gestartet werden.
Und – mir hat die primäre 6km-Aufwärmphase entscheidend geholfen. Sonst, nur wenig übertreibend jetzt, taumele ich auf dieser Strecke immer von einer Nahtoderfahrung zur nächsten so dahin – der Teufel weiß warum.
Diesmal lief es bzw. er viel fluffiger und die nicht ganz 10km waren 1min schneller als 2018 bewältigt. – - – Wenn auch nicht schnell genug für Remo aus Dassendorf! Diesen in minutenlanger Kleinarbeit noch kurz vor der Zielgeraden überholt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er noch ein entscheidendes As im Ärmel hatte: Eine Schar Kinder begann mitzulaufen und man hörte anschwellend: “Papi, den kriegst Du!”. Und Papi wurde zu einem furiosen Endspurt gepusht und entschied das Ding mit einer Sekunde Vorsprung für sich. Es geht doch nichts über eine professionelle Fankurve…
Ein ähnliches Erlebnis hatte Jürgen auf seinen 6 Kilometern – als ältester Teilnehmer noch lange nicht der Letzte , musste er ziemlich genau um eine Minute einem der teilnehmenden Promi-Runner, dem Rohrstock-Urgestein Dalk, den Vortritt lassen. Aber der ist ja auch “viel” jünger.
Etwa zur Hälfte meines Pensums kam ich leicht ins Straucheln und hatte das Gefühl, es wäre eine kleine Unregelmäßigkeit in der Erdrotation aufgetreten. Und richtig: 23030 Starter ließen beim Startschuss zum Kopenhagener Halbmarathon den Erdkreis erbeben – unter ihnen Katja, Katrin, Ringo, Birk und Micha, schon seit 3 Uhr in der Frühe auf den Beinen und ab 11:28 endlich auch auf der schnellen Strecke.
Als ich mit meinen 9,4km durch war – einigermaßen zufrieden -, hatte Jürgen seine 6km schon ordentlich überstanden. Als Preis gab es die traditionellen liebevoll handgefertigten Keramikmedaillen und es konnte noch ein schönes Finisher-Foto in Auftrag gegeben werden.
Währenddessen kündigte sich in Kopenhagen eine Sensation an: Bei den Herren siegte Geoffrey Kamworor (Kenia) in 58:01 Minuten (Streckenrekord und WELTREKORD).
Für uns nicht weniger sensationell: ein perfektes Dreierfinish von Katja, Ringo und Birk, gefolgt von einem hübschen Paareinlauf – zelebriert von Katrin und Micha.
Als Sahnehäubchen darf schließlich hinzugefügt werden, dass nach diesen Erfolgen unser FC Hansa sich nicht lumpen lassen konnte und auch eine grandiose Leistung ablieferte – ein Sieg gegen den Tabellenführer!