Die diesjährige Rostocker Marathonnacht sorgte schon im Vorfeld für erhöhte Aufregung unter den Aktiven des Lauftreffs – versprach es doch ein besonders heißes Rennen zu werden, zu dem sich insgesamt 17 unserer Athleten und *Innen gemeldet hatten. Beflügelt durch aufmunternde Urlaubsgrüße unserer Cheftrainerin Birthe, welche sich in Havanna die kühle karibische Brise um die Nase wehen ließ, während wir uns auf die kommende Hitzeschlacht einstimmten.
Bei der Abholung der Startunterlagen wurde ich von verschiedenen Fans schon als Posterboy der Marathon-Homepage begrüßt. Birk dagegen erschien nicht nur auf dem offiziellen Poster, sondern es wurde ihm sogar die Ehre zuteil, auf jeder Urkunde zu erscheinen! Welch Last der Verantwortung für uns beide – aufgeben keine Option mehr. Den Vogel des Ruhmes allerdings schoss Frank Bennis mit seinem Exklusiv-Interview auf Rostock-TV ab!
Rechtzeitig zum Marathonstart erschienen, gelang es mir, ihn mit einem hochgereckten Daumen auf die Piste zu verabschieden. Dann ein paar Worte mit Birk gewechselt, welcher sich diesmal der Rostocker-7-Runde angeschlossen hatte, sowie mit Fred von “Sprintefix”, verletzungsbedingt mal mit Fahrrad und Kamera unterwegs.
Dann hieß es Kurs auf die Pier zu nehmen, um das Schiff Richtung Startzone des HM zu erhaschen.
Die Fahrt ist immer der einleitende Höhepunkt für den HM, und diesmal brachte sie außerdem einen sehr notwendigen Frische-Aspekt in den Ablauf, nach der Affenhitze des Tages.
Während des Wartens auf den Start des HM weilten die Gedanke bei den Mitkämpfern, welche um 07:07pm die 7km der “Rostocker 7″ in Angriff nahmen. Mit ihrem geschlossenen Auftritt wurde nicht nur der runde Geburtstag von Rostock, sondern vor allem der von unserem Frank Schramm standesgemäß abgefeiert.
Um der Rostocker Wunderzahl 7 gebührend gerecht zu werden, wurde zu diesem Zwecke eine eindrucksvolle 7er-Phalanx
gebildet, während Tatjana, als die Achte im Bunde, weit voraus in der Vorhut unterwegs war.
Beim Warten auf den HM-Start konnte derweil dem Durchlauf der schnelleren Marathoni applaudiert werden. Frank Bennis lief, wie geplant, sehr locker aussehend hinter dem 3:30-Zugläufer einher. Oder war es in dieser Phase noch eher der Bremsläufer?
Beim Vorbeikommen der 3:45-Fahne dachte ich so bei mir, dass das Überholen dieser eine wesentliche Bedingung für eine HM-Zeit <1:50 sei, meine heimliche Zielvorstellung für diesen Abend.
Nach dem Startschuss um 19:55 ging es wie üblich alsbald in den Tunnel hinein. Dort herrschte die maximale Schwüle, welche auf der ganzen Strecke zu haben war, so dass einer ersten massiven Transpirationsattacke nichts im Wege stand. Teilweise auch verursacht durch das abartige verhallte Getöse, welches ein dort geschickt platzierter Strecken-DJ produzierte.
Zum Abtrocknen gab es dann den schönen Rundkurs durch den IGA-Park.
Und dort wurde man plötzlich von rockigenen Klängen aus dem Veranstaltungszelt umschmeichelt – man musste sich echt entscheiden zwischen Bestzeitambitionen oder verhaltenem Schritt und etwas längerem Genuss der STAHLZEIT Rammstein Tribute Band!
Irgendwann half es dann nichts, die druckvollen Sounds spülten einen wieder Richtung Tunnel, dessen nicht ganz so harmonische Beschallung man so schnell wie möglich hinter sich ließ und somit wieder ganz gut in der Zeit lag. Und schon 9km geschafft! So konnte ich mich alsbald unauffällig am 3:45er Zugläufer verbeidrücken (und den Rest der Strecke in der Sorge dahineilen, dass näherkommendes rückwärtiges Getrappel dessen Revanche ankündigte).
Diese blieb aber aus, so dass stattdessen der traumhafte Sonnenuntergang
auf der anderen Seite der Warnow bewundert werden konnte.
Dermaßen beflügelt brachte ich schließlich noch die Andeutung eines grandiosen Endspurts auf der Kröpi zuwege und hatte es wieder mal geschafft. Ganz froh, unter 1:50 geblieben zu sein, aber andererseits ist das ohne fremde Hilfe erfolgte Abfummeln des Mietchips ein Indiz dafür, nicht alle Reserven ausgeschöpft zu haben. Nicht wahr, Frank?
Frank Bennis dagegen gab alles, aber musste seinem Zugläufer am Ende doch einen kleinen Vorsprung gewähren.
Nach einem Schwätzchen mit einigen unserer finisher und dem Verfolgen des Finales von Nadine und Erhard wurde es dann Zeit, den Heimweg anzutreten. Fahrradfahren war schon wieder möglich. Und da mein Kurs am Zaun des Zoos entlangführte, gab es noch einen weiteren feinen kulturellen Höhepunkt. Denn aus dem Zoo zauberhaft herausleuchtende und -klingende optische und akustische Häppchen kündeten von der gerade laufenden Jazz-Nacht im Zoo .
Wie sich im Laufe des Wochenendes zeigte, hatte noch jemand Reserven übrig behalten: Katja ließ es sich bei einem kleinen spontanen HM gut gehen und legte dabei eine Zeit hin, die zum Platz 1 bei der Lauftreff-HM-W-Wertung gereicht hätte. Das sollte nächstes Mal offiziell werden!
Jetzt ist die Saison aber voll am Laufen! Kaum Krakow überstanden, lockte schon wieder der Fünf-Seen-Lauf Schwerin. Die Streckenbeschreibung des HM,
welcher ja nun den alten 30er ersetzt, sieht schon mal sehr verlockend aus – sehr viel Seeufer und Wald dabei, und auf Grund des neuen Zielgebietes müssen nicht mehr die finalen “Todeshügel” überwunden werden. Und wer partout nicht auf die 30 verzichten will, kann ja erst den Zehner absolvieren und dann einen fluffigen HM draufsetzen. Nunja, ich klickte nach reiflicher Überlegung den HM an, ließ aber das Häkchen für die Spezialwertung 10+21 lieber weg. Man wird eben alt…
Sabine, Katja, Jürgen, Frank und Ralf komplettierten unsere Delegation auf der 10k-Strecke.
Die Zusammenlegung des Start-und Zielgebietes ist ein großer Fortschritt, der die Läuferlogistik stark vereinfacht. Und so konnte ich dem Anfeuern der letzten Zehni-Finisher lauschen, während ich im HM-Startblock meinem Auftritt entgegenbangte. “Es” lief aber diesmal wesentlich besser als in Krakow. Die Hitze war nicht gar so groß wie befürchtet, und ansonsten waren reichlich Gartenspritzen und andere Erfrischungsgelegenheiten auf der Strecke verteilt. Was ich ein wenig vermisste: nach den ersten 5km erfolgt ein Entfernungs-Hinweis, und dann hab ich keinen mehr gesichtet, bis zum Schluss ein Passant ausrief “noch 1km”. Sonst gab es zum Sehen reichlich auf der Strecke – sehr viel Wasser und Segel und Wald, und auch zum Grübeln war Gelegenheit. Lief ich doch eine Weile hinter Zweien her, hart an der anaeroben Schwelle, während die in ein angeregtes Gespräch vertieft waren, insbesondere darüber, wie gut es war, sich auf den 10km schon mal aufgewärmt zu haben… Wie unfair. Und das Gleiche musste ich auf der Zielgeraden erleben – wurde rasant übersprintet von einer flotten Dame, die per megafon als 31km-Finisherin abgefeiert wurde. Zum Trost ging es dann schnurstracks zum Krombacher-Zelt, welches traditionell einen der Höhepunkte dieser Veranstaltung darbietet.
Wegen der großen Teilnehmerzahl gelang leider keine gegenseitige Sichtung zwischen unserem 10k- und dem HM-Team. Aber dank moderner Kommunikationsmittel konnten wir uns wechselweise versichern, die Aktion gut überstanden zu haben und mit unseren Leistungen ganz zufrieden zu sein. Wenn auch, bedingt durch die etwas andersartige, breitere Wertungsklasseneinteilung vordere Platzierungen eher nicht zu erwarten sind. Jürgen, der sonst eigentlich immer ein Abonnement auf einen der ersten beiden Podestplätze hat, musste sich diesmal mit “Platz 70 der WK5m” zufrieden geben, was aber nichts über die Leistung aussagt: Krakow=1:15:11, jetzt 1:14:13 bei schwierigerer Strecke. Chapeau!
Sabine, fast überflüssig zu erwähnen, konnte auch in der großen “WK4w” nicht davon abgehalten werden, das oberste Treppchen zu besteigen. Und gar als 7. von 416 Damen einzulaufen! Das Bild täuscht gewaltig – es gab reichlich (82) WK-Konkurrentinnen, welche nur der Siegerehrung fernblieben.
versprach die Ausschreibung zum 5k- bzw. 10k-Teil des Krakower Mittsommernachtslaufes. Den Aussichtsturm auf dem Jörnberg auf der Halbinsel Lehmwerder. Und dieser Berg ist mit einer Höhe von 76.2m in den Karten eingetragen. Da fragte man sich schon besorgt, in welcher Höhe besagte Runde wohl verlaufen würde.
Nun, Katja, Jürgen, Frank, Ringo und ich nahmen das Wagnis auf sich, zu diesem Event anzutreten. Zumindest Jürgen hat ja schon Erfahrung auf der Strecke, gewann er doch voriges Jahr die legendäre Krakower-See-Räucherforelle.
Die erste Aufmunterung gab es dann bei der Anmeldung – endlich mal kein rotes Handtuch in der Startertüte, damit kann ich schon handeln . . . sondern ein blaues. Die Farbe der Hoffnung! Und die obligat enthaltene Müslistange baute einen dann auch noch physisch auf.
Nachdem die 30km-Anstrebenden auf die Piste geschickt worden waren, kam dann bald auch der Startschuß für die “Fünfis” bzw. “Zehnis”. Und bald konnte man erleichtert zur Kenntnis nehmen, dass der Rundkurs in Ufernähe, in sicherer Entfernung zum berüchtigten Jörnberg verlief, so dass die 76,2m nicht komplett überwunden werden mussten. Da konnte es nicht ausbleiben, dass für unsere Lauftreffabordnung ein grandioses Endresultat herauskam: Niemand von uns kam am Ak-Siegerpodest vorbei. Drei erste, ein zweiter und ein dritter Rang werden auf ewig in den Annalen verzeichnet sein! Und die Sportpresse kam nicht umhin, einmal den Blick von Russland abzuwenden und dieses Ergebnis zu würdigen:
Im Zeitalter der Fake-News ist es aber sicherlich angebracht, diese Meldung ein wenig zu hinterfragen. Und wenn man sich mal die originalen Ergebnislisten zu Gemüte führt,
fällt auf, dass die AK-Platzierungen die gezeigten paces unserer Abordnung in grotesker Weise auf den Kopf stellen. Denn, leider muss ich es zugeben, die drei ersten Plätze beruhen zum großen Teil darauf, das jeweils kein Ak-Konkurrent auf der Matte war. Es war also nur ein Kampf gegen sich selbst. Katja gewann diesen, indem sie sich über eine neue Bestzeit freuen durfte. Ich für meinen Teil dagegen wurde nicht nur von meinem früheren Ich klar abgehängt, sondern auch von einem der beiden anwesenden M65-er.
Der schnellere, aber “nur” zweitplatzierte Frank ließ wenigstens einen Konkurrenten hinter sich, und Ringo, unser diesmal Schnellster, erkämpfte sich seinen Bronze-Rang in einer Meute von sage und schreibe acht M45ern!
Nebenbei bemerkt, der in der NNN erwähnte HM-Sieger gewann zwar seine AK, war aber trotzdem Letzter der Gesamtwertung. Wie sagte schon Lenin: “Darum lege den Finger auf jeden Posten!” Oder war es Brecht??
Auf dem Rückweg dann konnte man im Radio dem Auftakt des Schwedenspiels beiwohnen – ach ja, da bestand noch Hoffnung. Unsere Caro dagegen konnte sich auf die spannenden Ereignisse in den Weiten der “Tundra” nicht so recht konzentrieren, denn sie richtete ihre Hoffnung vordringlich darauf, den um 21:00 startenden Mittsommerweg – 45km rund um Kühlungsborn – gut und zügig zu überstehen. Zielzeit: 7h. In der Hitze der Nacht allerdings dehnte sich die Strecke um fast 2km aus, so dass am Ende 10min (nur!) zuviel auf der Urkunde standen. Und dann noch nur knapp von der somit “ersten Frau” überholt worden… Und wer noch Fragen hat zu dem passenden Schuhwerk zu so einer Unternehmung, findet in Caro seitdem die Spezialexpertin.
so sollte man am 16.6. die Motocross-Rennstrecke in Sternberg überwinden. Insofern bot der Witziner Skating-Verein eine wahre Alternative zu den zahlreichen anderen Laufmöglichkeiten dieses Wochenendes in der näheren und ferneren Umgebung. Um nur mal Wismar, Ludwigslust, Grevesmühlen, Neubrandenburg, Nebra oder Tromsö zu erwähnen.
Drei Runden über je 1,6km – das klingt erstmal nach nicht viel. Aber gemach! Die blanke Strecke an sich ist schon das größte Hindernis – zahlreiche extrem steile und kurze Sand&Schotter-Berge sind zu überwinden, die mag man sich bei Nässe schon gar nicht vorstellen. Als künstliche Hindernisse waren dann noch reichlich Hürden, Kriechstrecken, Balancierpassagen, Reifen zum Durchkriechen und auch Herumschleppen, und ein kleines Strohballen-Gebirge vorzufinden.
Dazu gleich zwei Wasserlöcher – ein großes, flaches, schlammiges und ein kleines tiefes, erst allmählich von Runde zu Runde schlammiger werdendes.
Eine Umgehung des ersteren konnte durch Abbiegen auf die “Pussy-Line” erreicht werden, aber auf die wohlverdiente Abkühlung mochte wohl niemand verzichten.
Zum Finale galt es einen weg- und steglosen naturnah bewachsenen Berg zu erklimmen, wo dann die finisher-Zeit erst gestoppt wurde, wenn man es auch noch schaffte, die dort ziemlich hoch angebrachte Gipfel-Glocke zu läuten.
War mal was anderes und ganz lustig.
Auf Grund des recht überschaubaren Teilnehmerfeldes konnte am Ende eine schöne Siegerehrung für gleich alle Finisher gemacht werden (für die zahlreich angetretenen Kids aber extra…).
Hoger zog es in das Land der Mitternachtssonne, um mal einen Marathon bei gepflegter romantischer Beleuchtung zu absolvieren. Und er finishte ihn souverän und genussvoll. |
Kaum möchte man einmal verschnaufen, ist wieder ein Monat rum und das heißt, der nächste Stundenlauf (der 119.!) steht an. Und wie ich da so rumstehe, damit Werner Weber mir meine Startnummer überreicht, kommen nach und nach Katja, Frank und Jürgen daher mit dem gleichen Begehr, so dass wir schon wieder eine kleine aber feine Lauftreff-Abordnung beisammen haben.
Der anfänglich kühle Tag hatte bis zum Start um 18:30 temperaturmäßig noch etwas zugelegt, aber im Vergleich mit dem Inselseelauf einen gewissen Wellness-Charakter bewahrt. Bei herrlichem Blick auf die nahezu spiegelglatte See spulten wir unsere Runden ab,
um schließlich folgendermaßen in der aktuellen Einlaufliste verewigt zu werden:
Name Zeit km
- Katja 0:20::29 4
- Frank 0:30::56 6
- Jürgen 0:55::22 8
- Jörg 0:59::43 12
Wenn ich im Nachgang mein eigenes Wirken mal kritisch betrachten möchte – hier die 2-km-Durchlaufzeiten:
9:45 – 19:56 – 29:57 – 39:57 – 49:57 – 59:43.
Nur die erste und letzte Runde heben sich positiv ab, dazwischen kamen für die 2km immer wieder unglaublich exakt 10min heraus. Und ich unternahm heroische Bemühungen, um wenigstens eine 10km-Zeit unter 50:00 zu erreichen, was ganz knapp gelang (ich kann die Zahl 57 nicht mehr hören!). Ist zur Zeit mein Limit, wie es scheint. Derart beflügelt, gab es in der letzten Runde direkt noch eine kleine Beschleunigung, wahrscheinlich mit verursacht durch die wachsende Vorfreude auf den Belohnungs-Sprung in die Ostsee. Und für den hat sich die Anstrengung am Ende gelohnt (wie Jürgen bestätigen kann ).
Am 9. des Juni 2018 war unser Lauftreff gleich in zwei Disziplinen herausgefordert. Zunächst genossen Nadine, Katrin, Birthe und Katja ihren Start zu den 50km des “Kleinen” Ostseeweges.
Zur Abwechslung in einem sauberen Geh-Stil, statt immer nur zu laufen.
Währenddessen rangierten Jürgen, Birk und ich unsere Geh-Hilfen auf der bekannten Parkwiese bei der Güstrower “Oase” ein, wobei die über dem vergilbten Gras flimmernde Glutluft schon einen kleinen Vorgeschmack auf kommende Lauffreuden erteilte.
Zunächst hatte man dann in der Anmeldeschlange Zeit, sich zu überlegen, welchem Pfeil man nach dem Start folgen wollte.
Birk und Jürgen entschieden sich für den mittleren, während ich mich, der Empfehlung meines Navis folgend, für die rechte Spur entschied.
Und alsbald, als unsere Walking-Damen schon eine Stunde auf der Piste waren, ertönte unvermittelt, mitten im schönsten Läufer-Schwatz, der Startschuss zum schon 42. Güstrower Inselseelauf.
Nach einigen Schlenkern durch glühende Straßenabschnitte und eine kleine erholsame Waldpassage baute sich die erste große Versuchung vor dem entzündeten Läuferauge auf – die gut besuchte Badestelle am Inselsee. Ich glaube, von den sich dort Verlustierenden hat uns keiner sonderlich beneidet. Obwohl wir, auf irgendeine Art, sicherlich das größere Vergnügen hatten.
Dort glücklich vorbeigeglitten, wurde dann der längere Rest der Piste in Angriff genommen, der weiterhin sehr schön abwechslungsreich aus sonnigen Qual- und schattigen Waldabschnitten zusammengesetzt war. Und die reglementgerechten Versuchungen in Form von Getränke- und Schwämmchen-Versorgungsstationen wurden gern in Anspruch genommen. Wenn auch die Abstände dazwischen für meinen Geschmack viel zu lang waren, und dankbar gedachte ich der Landesmeisterschaft, wo es die Helfer tatsächlich geschafft hatten, auf der 10000-m-Strecke alle 400m eine Wellnesszone mit Getränk und eiseskalten Schwämmchen und gar einer Duschgelegenheit einzurichten!
Nach gut unter 30min war dann die Waldkreuzung erreicht, bei der sich immer die Wege der “Zehnis” und “Zwannis” trennen. Für erstere war dies der erlösende Wendepunkt, für letztere der Auftakt zu sehr lang erscheinenden 5km, nach denen und der anschließenden Wendepunkt-Labung dann endlich auch der Rückweg winkte. Jetzt die harten 5km mit den vielen langen Anstiegen noch einmal durchlitten, vor jeder Biegung in der irrwitzigen Hoffnung, dahinter endlich den schon einmal passierten Verpflegungsstand zu erblicken. Aber das zog sich hin, und irgendwie war das auch gut so, denn unweigerlich folgte auf den endlich gehabten Genuss der Übergang auf den gefürchteten Sandweg, welcher als extra-Gimmick in den Rückweg eingebaut ist. Und der war dieses Mal wirklich besonders, äh, sandig. Und wenn der Sand irgendwann nachläßt, dann nur, um von einer recht strapaziösen Schotterpiste abgelöst zu werden. Taucht man dann endlich wieder in waldige Gebiete ein, muss man bald die bewusste Badestelle erneut links liegen lassen, und ziemlich unvermittelt kommt man um eine Ecke und hat das Ziel schon fast vor der Nase. Uff!
Birk erwies sich als “Gute Seele” unserer kleinen Delegation. Zunächst pace-te er nach seinem finish den Jürgen, welcher sich dadurch auf den zweiten Platz seiner AK vorkämpfen konnte. Sodann, da er seit dem gemeinsamen Start vor mir war, war ihm entgangen, dass ich der etwas längeren Spur folgte. Und so machte er sich Sorgen, als ich lange nach Jürgens Einlauf immer noch nicht in Sicht kam und war schon kurz davor, ein Rettungsteam zu bilden. Diese Sorgen konnten dann zum Glück rechtzeitig zerstreut werden.
Ich glaube, die kleine anschließende Erfrischung haben wir uns redlich verdient.
Einige genussreiche Stunden später hat dann auch unsere Ostseeweg-Abordnung erfolgreich gefinished.
Wenn man so dasitzt und nach dem gerade überstandenen Citylauf einem ruhigen Wochenende entgegensieht, kann einen eine klitzekleine Whatsapp-Meldung von Sabine ganz schön aus dem Konzept bringen. Denn diese Meister-Runde hatte ich dieses Jahr überhaupt nicht im Plan und fühlte mich weder physisch noch mental dafür gerüstet. Es klingt ja auch so gewaltig – “LANDESMEISTERSCHAFT”. Wo die besten der Besten der Besten sich ein Stelldichein geben wollen. Und dann noch diese Mörderhitze. Aber nach einiger Überzeugungsarbeit und einer Bauchschmerzen-begleiteten Nacht überzeugte ich meinen inneren Schweinehund, dass es gut wäre, ihm und mir mal wieder die Kante zu geben. Es war ja auch etwas Besonderes, dass die LM diesesmal in unserem Heimatstadion zelebriert werden sollte! Und so tat ich im Morgengrauen den entscheidenden Mausklick, denn netterweise war auch am 29.5. die online-Anmeldung noch offen, obwohl laut Ausschreibung am 26. Meldeschluss gewesen war.
Bei den beiden noch anstehenden Trainingseinheiten der Woche war ich dann ziemlich motiviert, etwas mehr Tempo zu machen.
Und schon war der schicksalhafte Tag herangebrochen. Es galt, früh zu erscheinen, da es von der angegebenen Zielzeit her gesehen so aussah, als würde ich zusammen mit Sabine früh im zweiten Lauf starten. Beinahe noch in der Morgenkühle.
Im Orgbüro, welches in einer Flut von Nachmeldungen zu ertrinken schien, so dass alle Starts sich verzögerten, stellte sich die Lage dann leider anders dar. Erstens war unsere Anmeldung zur Landesmeisterschaft leider doch zu spät erfolgt, was eine exorbitante Nachmeldegebühr von €50 bedeutet hätte. Das handelten wir dann auf €5 herunter und unser LM-Häkchen wurde entfernt. Das fand ich bei meinem aktuellen Trainingszustand jetzt nicht so tragisch. Aber die Verschiebung meiner herbeigesehnten Rundendreherei auf die high-noon-Stunde gab mir dann doch zu schlucken – das hieß noch 4h Wartezeit bei erbarmungslos höhersteigender Sonne. Fehlte nur noch der passende Soundtrack im Hintergrund, aber so zynisch wollten die Veranstalter dann doch nicht sein und entschieden sich für eine andere Beschallung.
Die Wartezeit verging dann aber relativ schnell – noch konnte man ja Schattenplätze aufsuchen, deren es auf der Bahn mangelte. Sehr viel bekanntes Publikum füllte die Ränge – Lauftreffshirts aus Rostock, Schwerin, Laage, Güstrow, Wittenburg, Neubrandenburg … und und und belebten das Bild und manches tiefgründige Fachgespräch über diese und jene Läuferleiden oder -heldentaten brachte Kurzweil genug.
Und dann durfte ich ja die mitreißenden Performance von Sabine auf der 5000m-Distanz in der ersten Reihe verfolgen. Mit einem Abstand von 4 Min distanzierte sie ihre AK und wurde gar in der W-Gesamtwertung Dritte. Naja, aber keine LM-Medaille erhalten. Und trotzdem gefreut über “5000m außer Konkurrenz “!
Ab da ging es über die volle Distanz von 10000m. In den nächsten beiden Läufen traten die oben erwähnten “Besten der Besten” an. Kann man gut erkennen an den Siegerzeiten:
W: 39:13,59 ; M: 32:58,58; M60: 43:02,56; M65: 43:22,74; M70: 50:35,62;
Im fünften und letzten Lauf endlich durften die restlichen zumeist älteren Damen und Herren ihr Können zeigen, und es war nicht zu befürchten, dass jemand dabei frieren würde.
Damit man sich voll auf das läuferische Bewältigen der 25 Runden und den dabei gezeigten ästhetischen Gesamteindruck konzentrieren konnte, machte man sich vor dem Start mit dem zugeteilten Rundenzähler vertraut, der einem einige geistige Arbeit abnehmen sollte. Mit meinem vereinbarte ich die taktische Raffinesse, erst die letzten 10 Runden angesagt zu bekommen (”Nur noch 23, …, 22, …” wäre mir zu deprimierend gewesen).
Und schon erscholl der Startschuss – auf die Hundertstel-Sekunde mit der Stoppuhr synchronisiert. Und es war wirklich heiß. Aber zahlreiche Helfer umsorgten uns Laufende laufend mit Trinkwasser, herrlich kühlen Schwämmchen und gar einer wahrhaften Labsal aus einer Gartenspritze. Der Jubel der Zuschauer war auch sehr erfrischend.
Und so spulte ich mehr oder weniger elanvoll meine vielen vielen Runden ab und musste mich damit abfinden, dass wenn die Anzeigetafel für noch zu laufende Runden beispielsweise eine “8″ anzeigte, vom Rundenzähler ein “noch 10″ kommuniziert wurde. Da wußte man gleich, wo der Spitzenläufer war.
Bei Beginn der letzten Runde wird jeder Läufer mit einem unüberhörbaren Gong hochmotiviert in die Spur geschickt, und es reichte bei mir direkt noch mal zu einem ganz fluffigen Endspurt. Leider aber hatte ich mich wohl einmal zu lange und wohlig unter der Gartendusche geaalt, so dass meine derzeitige “Traumgrenze” von 50:00 (#so bad, so bad) um eine gute Sekunde verfehlt wurde.
Aber insgesamt war es für mich das bisher beste Rennen des Jahres. Freund Fersensporn hat sich nicht mehr gemeldet, das Körpergefühl nach dem finish war einfach hervorragend, die Endorphine blubberten nur so. So kann es gerne weitergehen.
hätte die heutige Schlagzeite in der Ostseezeitung womöglich lauten müssen.
Dem staunenden Publikum konnte dagegen sogar die Zahl 3411 verkündet werden.
Die Differenz verdankt sich Birthe, Sabine, Carolin, Katja, Astrid, Ines, KatrinS, Nadine, KatrinK, Jürgen, Erhard, FrankB, Ringo, Holger, Ralf, FrankS, und Jörg, welche voller Kampfesmut unter dem Blauen Banner des LAV-Lauftreffs angetreten waren, um sich taktisch geschickt auf die verschiedenen Strecken zu verteilen, welche dieses Jahr erstmalig amtlich vermessen sind, so dass die dort zu erzielenden Zeiten weltweite Gültigkeit haben.
Den Anfang machten Frank Bennis, Holger und Jörg auf der Halbmarathonstrecke. Dieser wurde als Novum eine Staffel pace-Maker zuteil. Da hatte man gleich mal die Qual der Wahl: wollte man die Sache nach 1:35 kurz und schmerzlos abschließen, oder den Vorgang 2h lang genießen. Für die Unentschlossenen waren auch noch 1:45 und 1:50 zu haben.
Für Frank kam natürlich nur der schnellste in Frage. Den konnte er gar noch deutlich überspurten, und musste sich dennoch ärgern, dass er in seiner extrem starken AK “nur” Platz 6 belegte. Ziemlich knapp gleich hinter 2 direkten AK-Konkurrenten. Was aber auch bedeutete, einen starken Platz 29 unter immerhin 257 HM-Laufenden zu belegen.
Mir und Holger dagegen kam die Gnade der frühen Geburt endlich mal zustatten, die diesjährige M60-Phalanx hatte uns rein gar nichts entgegenzusetzen. Wenn ich das aber mal aus meiner Sicht etwas detaillierter betrachten möchte: Zu Beginn des Rennens hatte ich schön leichte Füße, und es machte mir die ersten Runden gar nichts aus, locker hinter dem 1:45-Ballon herzutänzeln. Musste mich direkt etwas ausbremsen. Dann jedoch hatten wir verschiedene Auffassungen über die Geschwindigkeit, bei der das Laufen noch angenehm bzw. auszuhalten war, und irgendwann wurde es schwierig mit dem Sichtkontakt. Da waren aber noch drei Runden übrig, die sich bei zunehmender Hitze zu einer elenden Quälerei entwickelten. Zum Glück gab es gefühlt alle 50m einen Getränkestand, wenn auch das Wasser beinahe zu schade zum einfach so Wegschlucken war – man goss es sich lieber über den Kopf. Jedoch, der mentale Tiefpunkt kündigte sich in der letzten Runde an, als nach einem rückseitigen immer bedrohlicheren Herantrappeln und -schnaufen der 1:50-Mann mit seinen Anhängern begann vorbeizuziehen. Mit dem hatte ich nicht mehr gerechnet! Das konnte doch nicht wahr sein! Aber der Mann machte seinen Job perfekt. Mit aufmunternden Rufen (”Eh, nur noch 10 Minuten, das schafft ihr locker”) und Gesten schaffte er es tatsächlich, nicht nur mich, sondern auch den restlichen um sich gescharten Pulk der <1:50-Dürstenden pünktlich über den Zielstrich zu befördern. Das war aber mal ein Endspurt! Und die schicke, neu designte Medaille schwer verdient.
Dann brauchte ich eine ganze Weile, bis ich wieder scharfe Bilder wahrnehmen und so den Start unserer 10km-Enthusiasten bei vollem Bewusstsein verfolgen konnte. Die Hitze war mittlerweile noch etwas größer geworden, was Sabine aber nicht darin hinderte, ihre Altersklasse zu dominieren. Naja, wie immer, könnte man sagen. Aber diese Leistung gewinnt diesmal noch an Wert, alldieweil sie mindestens eine Minute verlor wegen technischer Probleme mit Schnürsenkel und Transponder. In Sabines “Kielwasser” schlugen sich dann Ralf und Katja wacker durch, und Ringo bildete in solidarischer Gemeinschaft mit dem Waden-geplagten Frank sozusagen unsere Nachhut – aber noch laange nicht das Ende des Starterfeldes.
Dann endlich machte sich unser Hauptfeld bereit, um die 7 Rostocker Jubiläumskilometer zu überwinden. Da ging es jetzt nicht um Zeiten und Platzierungen, sondern um die verschworene Gemeinschaft, welche sich bis zum letzten Meter und Schweißtropfen um das Blaue Banner des Lauftreffs scharen wollte. Einschließlich Jürgen, der diesjährige älteste Starter, welcher zusammen mit allen anderen gute 4min vor dem Ende des Feldes den Zielstrich queren konnte und somit (mal wieder) seine Altersklasse souverän gewann. Wobei er, wie ich aus sicherer Quelle erfuhr, durchaus zu denen zählte, die auch mal auf Tempo drückten.
Mit reicher Beute beladen konnte der Heimweg angetreten werden.
- von Jürgen -
Am diesjährigen Himmelfahrtstag lud der „Kavelsdorfer SV 1958“ erneut zum Recknitztallauf in die Vogelparkregion nach Eixen/Kavelsdorf ein. Zur 5. traditionellen Laufveranstaltung mit 46 jährigen Wurzeln aus der „Meilenlaufbewegung“, „Lauf-dich-gesund-Bewegung“, aber auch althergebrachten, damals nicht gerne gesehenen Feier an diesem Tag.
Doreen, Katja, Tatjana und Ringo nahmen erstmals daran teil, Birk und Jürgen erneut. Frank kam aus Arenshoop angereist, zur moralischen Unterstützung. Jeder hatte so seine Erwartungen.
Nach dem Eintreffen auf dem Sportplatz herrschte bei bestem Wetter Volksfeststimmung. Gleich sahen wir, dass André mit seiner Laufgruppe aus Laage schon präsent war und spürten, dass auch die Gruppe sich freute, uns unmittelbar nach dem Eurawasser-Waldlauf wieder zu treffen. Verflixt, meinte Katja, als sie sah, dass starke Konkurrenz anwesend war.
Der Start zu dem 6-km-, 10-km- und Halbmarathonlauf erfolgte gemeinsam. Es ging im Feld von etwa 170 Läufer/innen anfangs über befestigte Straßen, nach knapp 1 km ins naturbelassene Recknitztal, entlang von Fluss und Wald, auf einem Feldweg, aber auch auf Schotter und unebenen Betonplatten. Nicht stürzen war angesagt, es ging teilweise steil bergab. Nach 2 km bogen die 6-km-Läufer/innen in den Wald ab; der folgende Anstieg aus dem Tal über gut 1 km war fordernd, dann ging es die letzten 2 km auf Asphalt zurück zum Sportplatz. Die längeren Strecken führten noch weiter ins Tal hoch, vorbei am Horst des seltenen Schreiadlers, mit einem Baumstamm als „Hindernis“, zurück über 2 Ortschaften.
Als ich das Ziel über 6 km nach 44:50 min erreicht hatte, sah ich bald unsere 10-km-Starter/innen aus dem Lauftreff. Tatjana hatte das Ziel, möglichst einen Podestplatz zu erringen. Birk förderte dieses Vorhaben. Aber: Beide hatten vom Sonntag noch ihre Läufe über 21 bzw. 25 km in den Beinen! Obwohl bald die Beine schmerzten, erreichte Tatjana nach 46:32 min als zweite aller Starterinnen und erste ihrer AK W45 das Ziel. Gleiche Zeit für Birk (4. der AK M45), der jedoch noch Reserven für eine 43-iger Zeit hatte, am „Herrentag“ jedoch alles für die Frauen im Lauftreff tun wollte. Kompliment! Gratulation an Tatjana, die ihre Freude nicht verheimlichte.
Katja unterstrich in 53:18 min mit dem 2. Platz ihrer AK W45 und 8. Gesamtplatz ihre starke Leistung vom Eurawasser-Waldlauf. Für Doreen diente der Lauf als Training für ihren angestrebten Halbmarathon beim Potsdamer Schlösserlauf; nach beachtlichen 56:25 min wurde sie 5. ihrer AK W40. Auch Ringo wollte sich in Eixen auf anstehende Radfahr-Herausforderungen vorbereiten. Das gelang; in 45:52 min wurde er 3. seiner AK M45.
Der Veranstalter hatte alles fein hergerichtet. Der Kurs brachte überwiegend die herrliche Natur der Region sehr nahe, aber auch triste Abschnitte mit fehlender Anteilnahme von Zuschauern; diese bevölkerten die Festwiese.
Ich fand den Lauf nicht so schwer, war jedoch deutlich langsamer als in den Vorjahren mit 41:31 und 42:31 min. Irgendwie ging es mir diesmal durch den Kopf, als ältester musst du ja nicht so schnell laufen, noch mehr genießen, achte mal auf den Schreiadler! Alles Kopfsache? Die mittlere Herzfrequenz war um 8 Schläge geringer, reichte aber wieder zum 1. Platz in der AK, konkurrenzlos.
Wie auch immer, alle hatten wir unseren Spaß. Eine besondere Freude: Uwe, bis vor 2 Jahren im Lauftreff, konnte nach einer ernsthaften Erkrankung starten und gleich wieder sein früheres Leistungsvermögen erreichen.
Alle Ergebnisse
Am 6.Mai brach eine wahre Flut von hochkarätigen Laufveranstaltungen über unser kleines hochmotiviertes Trüppchen herein – oder wir eher gut verteilt über diese.
Zunächst konnte sich Tatjana beim TROLLINGER HALBMARATHON um eine halbe Minute verbessern.
Sodann genossen Birk und Ralf bei 21 bzw. 25 heißen Kilometern in BERLIN ihre Fitness und krönten ihr Rennen mit der unvergesslichen Finalrunde im alten Olympiastadion.
Ich dagegen konnte mir in Kühlungsborn wenigstens zugute halten, nach viel zu langer Trainingspause einen HM sauber gefinished zu haben. Bei der Zielzeit aber würde ich eher für das “Recht auf Vergessen” plädieren…
Den Vogel schoss auf jeden Fall unsere nach LAAGE entsandte Abordnung ab – Da regnete es Pokale! Aber darüber ist ja schon alles gesagt.
Was Kühlungsborn betrifft – ich wollte mal wieder einen längeren Kanten durchstehen und da erschien mir die vielfach zu wiederholende kurze 1,2km-Runde von Laage als weniger geeignet – vor allem wegen des darin versteckten “Folter”-Berges.
Da hatte ich aber die Rechnung ohne die Hügel auf der Kühlungsborner Strecke gemacht. Die musste man zwar je nur ein- bzw. zweimal passieren, dafür waren etliche aber auch extrem laaaang und saugten einen maximal aus.
Gelegentlich gab es aber auch Abschnitte, bei denen man sich tiefenentspannt dem traumhaften Blick auf die sonnenglitzernd blaue Ostsee hingeben konnte. Der HM-Kurs ging nicht über den Leuchtturm-Berg von Bastorf, wie früher einmal erlebt, sondern bis Rerik hinein. Dort wurde gewendet und dann ein ganzes Ende direkt auf der Steilküste im Wald gelaufen. Sehr schön. Nur die vielen fjordartigen Einschnitte, welche in waghalsigen Haarnadelkurven umrundet werden mussten (unter Beachtung von wanderndem und radelndem Publikum), standen Bestzeitambitionen im Wege.
Die Strecke war weitgehend gut markiert, und fast jeder einzelne Kilometer war mit einer Asphaltbeschriftung gewürdigt.
Ich musste fast die ganze Strecke alleine vor mich hin laufen – die Besseren waren sehr schnell am Horizont verschwunden, nur selten konnte ich noch jemand überholen bzw. wurde überholt, ohne dranbleiben zu können. Erst auf den letzten km fand sich ein passender Sparringspartner, so dass wir uns mit wechselnder Führung gegenseitig noch etwas pushen konnten. Am Ende war er wohlverdient 1,1 sek schneller.
Einfach so nach Bauchgefühl gelaufen – ohne Stoppuhr o.ä., war ich schon etwas erschrocken bei der Betrachtung der Zielzeit. Gerade man so unter 2 Stunden, ohweh. Ich glaube, mein Bauch geht falsch! Immerhin zwei Trostpflästerchen kann ich mir aufkleben: a) es sollen in Wirklichkeit 22km gewesen sein, b) schmerzfrei und fersenfreundlich durchgelaufen. Letzteres lässt ein wenig hoffen für den Rest der Saison.