Am 9. des Juni 2018 war unser Lauftreff gleich in zwei Disziplinen herausgefordert. Zunächst genossen Nadine, Katrin, Birthe und Katja ihren Start zu den 50km des “Kleinen” Ostseeweges.
Zur Abwechslung in einem sauberen Geh-Stil, statt immer nur zu laufen.
Währenddessen rangierten Jürgen, Birk und ich unsere Geh-Hilfen auf der bekannten Parkwiese bei der Güstrower “Oase” ein, wobei die über dem vergilbten Gras flimmernde Glutluft schon einen kleinen Vorgeschmack auf kommende Lauffreuden erteilte.
Zunächst hatte man dann in der Anmeldeschlange Zeit, sich zu überlegen, welchem Pfeil man nach dem Start folgen wollte.
Birk und Jürgen entschieden sich für den mittleren, während ich mich, der Empfehlung meines Navis folgend, für die rechte Spur entschied.
Und alsbald, als unsere Walking-Damen schon eine Stunde auf der Piste waren, ertönte unvermittelt, mitten im schönsten Läufer-Schwatz, der Startschuss zum schon 42. Güstrower Inselseelauf.
Nach einigen Schlenkern durch glühende Straßenabschnitte und eine kleine erholsame Waldpassage baute sich die erste große Versuchung vor dem entzündeten Läuferauge auf – die gut besuchte Badestelle am Inselsee. Ich glaube, von den sich dort Verlustierenden hat uns keiner sonderlich beneidet. Obwohl wir, auf irgendeine Art, sicherlich das größere Vergnügen hatten.
Dort glücklich vorbeigeglitten, wurde dann der längere Rest der Piste in Angriff genommen, der weiterhin sehr schön abwechslungsreich aus sonnigen Qual- und schattigen Waldabschnitten zusammengesetzt war. Und die reglementgerechten Versuchungen in Form von Getränke- und Schwämmchen-Versorgungsstationen wurden gern in Anspruch genommen. Wenn auch die Abstände dazwischen für meinen Geschmack viel zu lang waren, und dankbar gedachte ich der Landesmeisterschaft, wo es die Helfer tatsächlich geschafft hatten, auf der 10000-m-Strecke alle 400m eine Wellnesszone mit Getränk und eiseskalten Schwämmchen und gar einer Duschgelegenheit einzurichten!
Nach gut unter 30min war dann die Waldkreuzung erreicht, bei der sich immer die Wege der “Zehnis” und “Zwannis” trennen. Für erstere war dies der erlösende Wendepunkt, für letztere der Auftakt zu sehr lang erscheinenden 5km, nach denen und der anschließenden Wendepunkt-Labung dann endlich auch der Rückweg winkte. Jetzt die harten 5km mit den vielen langen Anstiegen noch einmal durchlitten, vor jeder Biegung in der irrwitzigen Hoffnung, dahinter endlich den schon einmal passierten Verpflegungsstand zu erblicken. Aber das zog sich hin, und irgendwie war das auch gut so, denn unweigerlich folgte auf den endlich gehabten Genuss der Übergang auf den gefürchteten Sandweg, welcher als extra-Gimmick in den Rückweg eingebaut ist. Und der war dieses Mal wirklich besonders, äh, sandig. Und wenn der Sand irgendwann nachläßt, dann nur, um von einer recht strapaziösen Schotterpiste abgelöst zu werden. Taucht man dann endlich wieder in waldige Gebiete ein, muss man bald die bewusste Badestelle erneut links liegen lassen, und ziemlich unvermittelt kommt man um eine Ecke und hat das Ziel schon fast vor der Nase. Uff!
Birk erwies sich als “Gute Seele” unserer kleinen Delegation. Zunächst pace-te er nach seinem finish den Jürgen, welcher sich dadurch auf den zweiten Platz seiner AK vorkämpfen konnte. Sodann, da er seit dem gemeinsamen Start vor mir war, war ihm entgangen, dass ich der etwas längeren Spur folgte. Und so machte er sich Sorgen, als ich lange nach Jürgens Einlauf immer noch nicht in Sicht kam und war schon kurz davor, ein Rettungsteam zu bilden. Diese Sorgen konnten dann zum Glück rechtzeitig zerstreut werden.
Ich glaube, die kleine anschließende Erfrischung haben wir uns redlich verdient.
Einige genussreiche Stunden später hat dann auch unsere Ostseeweg-Abordnung erfolgreich gefinished.