Nein, dieser 3. Oktober sah erst die 5. Auflage dieses Rennens, aber irgendwie lag an diesem Tag auch noch ein weiteres Jubiläum an. Und dieses war, neben dem perfekten Laufwetter, wohl ein weiterer Ansporn zu einem Rennen der Extraklasse mit teilweiser hochkarätiger Besetzung.
Und natürlich musste in den aktuellen Corona-Zeiten eine der wenigen Möglichkeiten des wettkampfmäßigen Kilometer-Machens weidlich genutzt werden. Ringo und Jörg hatten relativ kurzfristig die Entscheidung getroffen, vor der geplanten laangen LAV-Radtour eine medizinisch empfohlene Auflockerung der Beinmuskulatur unter professioneller Begleitung auszuführen. Und ein wenig können sie sich jetzt in dem Ruhm sonnen, an dem “schnellsten Rostocker 10-k-Rennen seit Jahren” teilgehabt zu haben (wenn auch in sicherem Abstand zur Spitzengruppe).
Aber wenn Ringo so weiter macht, schließt er bald auf. In wiederum bestechender Form gefährlich nahe an die 45min herangerannt, für uns “Ältere” eine magische Grenze… Jörg hingegen kann sich freuen, sich am Ende noch fast an den 5-er-Pace herangebissen zu haben – nach seinen üblichen Startschwierigkeiten. Immerhin den 2. in der AK belegt, während der Andere sich mit dem vorletzten Platz begnügen musste.
Der eigentliche Höhepunkt des Wochenendes für den Lauftreff sollte aber erst noch kommen – hatte Ringo doch diese ausgiebige Radtour organisiert, um endlich mal der einseitigen Lauferei entgegenzuwirken. Und (fast) alle, alle kamen.
Eine wunderschöne Runde bei immer besser werdendem Wetter durch die prachtvolle Mecklenburger Spätsommerlandschaft von Rostock über Parkentin, Doberan, eine Unzahl von Bollhagens, und Wittenbeck bis Kühlungsborn, wo das vom LAV großzügig gesponsorte Fischbrötchen-Sortiment wartete – natürlich in dem legendären “Kühlungsborner Fischbrötchen“-Etablissement.
Zurück ging es dann auf dem weltbekannten “Ostseeradweg” über Heiligendamm, Börgerende, Nienhagen (mit Badeeinlage) bis mindestens Warnemünde: Wer wollte, konnte sein Abenteuer per S-Bahn abschließen, diverse Unentwegte hatten aber auch noch genug Kraftreserven, bis zu ihren heimatlichen Gefilden in und um Rostock weiter zu radeln. So kamen Strecken zwischen 54 und 84km zusammen und manche Fitnessuhr rief für ihren Betreiber einen neuen Radel-Entfernungsrekord aus. Manch andere Fitnessuhr allerdings hatte nur noch mit letzter Kraft die totale Akku-Entleerung mitzuteilen, wie u.a. der Autor dieser Zeilen schmerzvoll erfahren musste.
Das war das inoffizielle Motto des diesjährigen Dierhagener Staffelmarathons.
Vorher aber leitete Ringo das heiße Wochenende ein, indem er eine “kleine” Samstags-Runde um den Schweriner See drehte, gerade mal so 61km. Genau das empfohlene Einlaufen für den Staffelmarathon am Tag darauf.
Etwas ersatzgeschwächt, brachte unser Lauftreff diesmal “nur” zwei Staffeln nach Dierhagen. Trotz aktuellem Vollmond, diesmal ein mondloses Ereignis, denn nur Team “Sonne” + Team “Sterne” fanden sich auf der Festwiese ein. Aber in teilweise neuer, aufregender Zusammensetzung, wenn man nur mal an die Staffeldebüts von Birgit, Petra und Steffen sowie unseren Superspeeder Frank denkt.
Das Wetter war von einer ausgesprochenen feuchten Eklichkeit, so dass es im Lauftreff-Zelt zeitweise ziemlich eng wurde. Hatte aber auch den Vorteil, immer nahe an den darin aufgebauten zahlreichen Köstlichkeiten zu sein, wovon besonders der Apfel-Streusel-Kuchen von Karin in dauerhafter kulinarischer Erinnerung bleibt.
Das Laufen an sich war ein bisschen wie ein meteorologisches Roulett – je nach Startzeitpunkt hatte man mal mit etwas weniger oder auch mal mit viel mehr Nässe von oben zu rechnen. Jeder schlug sich durch, so gut er konnte. Was die “Sonne” betrifft: Frank vollbrachte erwartungsgemäß die beste Einzelleistung, nachdem er sich beim Pacen von Steffen schon schön aufgelockert hatte. Auf die gleiche Weise hielt Birk nach seiner hervorragenden Startrunde den Jürgen in der Spur, und Holger holte mit seinem Drahtesel beinahe alles rein, was sich am Waldrand zeigte, wenn er nicht gerade selber mit seiner eigenen überdurchschnittlich flotten Runde beschäftigt war. Ringo merkte man die hochprofessionell aufgelockerten Seentrail-Beine an – eine der schnellsten Runden kam von ihm!
Bei den Sternen gebührt die Krone der besten Einzelleistungen nach Meinung des Autors Caro, Birgit und Petra. Und der Alterpräsidentin Karin!
Aber es gilt wie immer, keiner machte aus seiner Runde einen gemütlichen Genusslauf und jede(r) gab alles, was persönlich möglich war, für sein Team.
Unter diesem Motto fanden sich hunderte Bewegungsdürstende und Corona-Trotzende am 20. September in dem beschaulichen Wieck am Bodstedter Bodden ein, um endlich die aus dem April verschobene 15. Auflage des legendären Darß-Marathons in Angriff zu nehmen.
Der Lauftreff + Angehörige und Groupies natürlich mit einem Großaufgebot angetreten.
Am Sonnabend machten Ringo und Ralf den Anfang beim 10k-Volkslauf. Den 5-er-Pace sauber unterbietend, schlugen sich beide achtbar durch und Ralf konnte gar den 2. Platz in seiner AK abstauben.
Nächstentags kam dann der ganz große Auflauf. Zunächst halfen wir die erste Welle des HM aufzufüllen mittels Antritts von Ringo, Birk, Jörg, Katja, Holger und Steffen. Zehn Minuten später dann der Start der zweiten Welle, in der Maja und Petra ihrem ersten offiziellen HM-Finish engegeneilten und Katjas Paul versuchte, seine flotte Mutter zu beeindrucken.
Mit sicherer zeitlicher Distanz wurde dann die Walking-Kohorte auf die Strecke geschickt, in der Birthe, Caro, Nadine, Birgit, und Silke mit den partnerschaftlich verbundenen “Gaststartern” Heinrich und Tino eine gute Performance anstrebten.
Sabine musste diesmal leider ihre Ambitionen auf aktive Teilnahme aufgeben, aber ihre Anfeuerungsrufe vom Rande der Piste halfen über manchen mentalen Tiefpunkt hinweg.
Ein wunderbares sonniges Laufwetter, wenn auch am Ende etwas zu warm für manchen Geschmack bzw. Pace, sorgte für ebenso sonnige Stimmung. Die Strecke bietet für jeden Anspruch etwas – von Asphalt über Beton und sehr viel Sand-und Waldweg ist alles Wünschenswerte vertreten.
Ringo, nach sehr viel Training sichtlich aufgebaut, machte den absoluten Überflieger unserer Truppe und finishte mit einem Genießer-Lächeln auf den Lippen als erster von uns – mit sichtlichem Vorsprung. Die nachfolgenden Birk und Jörg dagegen, obwohl ein bisschen “gemütlicher” unterwegs, hatten arg zu kämpfen und am Ende kein Lächeln für das Publikum mehr übrig. Steffen, kameradschaftlich gepusht vom offiziellern “Reinholer” Holger, hatte Grund zur Freude, sein Ziel “unter 2h” geschafft zu haben. Besonderen Stolz durften mit Recht Maja und Petra nach der Bewältigung ihres wie gesagt, “ersten offiziellen HM” zeigen. Es scheint die Lust auf mehr geweckt zu haben!
Beim Walking schoss Silke zusammen mit ihrem Tino den Vogel ab. Nur um ganz wenige Minuten verfehlten sie die Zeiten der Letzten der im Laufschritt dahineilenden Konkurrenz! Es folgten im kameradschaftlichen Verbund Caro, Nadine und Birgit. Mit einem Lächeln schlossen dann auch Birthe und Heinrich ihre 21k ab und konnten sich die ehrlich verdienten Keramik-Medaillen abholen – dieses Jahr in Selbstbedienung.
- von Jürgen -
Gerade bekam ich einen Briefumschlag mit einem schicken Shirt und einer Medaille aus Prerow. Ich musste mich erst erinnern.
Nach all unseren Trainingsläufen, insbesondere der von Anett digitalisierten Ostseeumrandung des Lauftreffs über mehrere Wochen und den besonders in Erinnerung verwurzelten, von Ringo, Birk und Jörg initiierten gemeinsamen virtuellen Läufen und Events während der Lockdown-Zeit entlang der Mollistrecke von Heiligendamm nach Bad Doberan, in der Rostocker Heide, auf Poel, in der Mittsommernacht am Strand von Warnemünde (http://lauftreff-rostock.de/?p=3953) und zur Hella-Nacht am Stadthafen hatte ich ihn schon fast vergessen, diesen letzten virtuellen Lauf am 08.08. 2020.
Zwischen 22.00 und Mitternacht musste er stattfinden, im nächtlichen Zeitfenster des geplanten 5. Prerower Fackellaufes, bei dem zahlreiche Fackeln und die Stirnlampen der Läufer/innen die Laufstrecke am Ostseestrand erhellen sollten. Als einer von nur wenigen hatte ich mich angemeldet. So begab ich mich zur nächtlichen Stunde auf meine Hausstrecke und übermittelte Laufzeit und Strecke über 5 km mit dem Gefühl, mein mir mögliches getan zu haben, dass im kommenden Jahr die Prerowbucht in der Nacht wieder erleuchtet ist.
Danach wurde es wieder real, für viele von uns mit dem 3. Flughafenlauf in Barth (http://lauftreff-rostock.de/?p=4004). Für mich zweimal mit Spendenläufen in Laage, dazwischen beim RESTART RUN 2 in Dresden.
Im Laager Stadtwald reihte ich mich am 12.08. um 18.00 Uhr bei einem offenen Trainingslauf der hiesigen Laufgruppe mit ein; dieser wurde als Ersatz für den traditionellen City-Sport-Abendlauf in Rostock organisiert und führte knapp 80 Läufer zusammen, die mit ihren Spenden das Hospiz am Klinikum Südstadt unterstützten, gleichzeitig sich wieder nach Monaten im Start- und Zielbereich trafen, philosophierten, und neue Motivation schöpften, dass es so bald weiter geht. Es war zu spüren: für alle ein schönes Erlebnis., wieder Lauffreunden aus anderen Vereinen nahe sein zu können. Eine tolle Idee, dabei gleichzeitig denen Hilfe zukommen zu lassen, die sie besonders in dieser Zeit benötigen. Mit Dank und diesen Gedanken begab ich mich auf die Heimfahrt.
Danach fuhren Christine und ich für eine gute Woche nach Dresden, um die Kultur in Elbflorenz zu genießen, auch Freunde zu besuchen. Die Kultur- und Sportszene der Stadt war noch deutlich vom Lockdown geprägt. Der traditionelle Nachtlauf zu dieser Zeit war abgesagt, doch die Laufszene Sachsen hatte für den 23.08. einen realen RESTART RUN 2 terminisiert, als Auftakt, dass es weiter geht. Entlang der Elbe zu laufen dürfte auch am Tage sehr reizvoll sein, so meine Gedanken. Es hatten sich etwa 500 Läufer/innen angemeldet, die in 4 Wellen von 08.00 bis 11.00 Uhr an den Start gingen. Logistisch eine kleine Herausforderung, da Start und Ziel weit auseinander lagen und der Transport der Sporttaschen nicht möglich war. Da war Christines Hilfe erforderlich.
Mit Bus und Tram machte ich mich nach dem Frühstück, im Besitz der Startnummer und angezogen zum Laufen, auf den Weg. Bei sommerlichem Wetter fand der Start für mich in der letzten Welle um 11.00 Uhr auf einem weitläufigen Areal unmittelbar an der Elbe beim Ballhaus Watzke statt, an der Neustädter Elbseite. Im weitläufigen Startbereich mit Mund- und Nasenbedeckung. Das übliche Startprozedere ließ die Pulssrate gleich hochschnellen, rief beim Anblick der Altstadt am gegenüberliegenden Ufer Gänsehaut hervor. Es ging wieder los! 7,2 km wollte ich laufen, bis ins Heinz-Steyer-Stadion an der anderen Elbseite. Gemessen wurde die Nettozeit von der Start- bis zur Ziellinie. Nach dem Start entledigte ich mich gleich von der Atemwegsabdeckung, spürte aber bald, dass es nicht leicht wird. Es war sommerlich warm, die Sonne tat ihr Bestes und es ging gleich etwas steigend auf dem Elbradweg los, unter und über Brücken hinweg, mit nur vereinzelten kühlenden Lüftchen, bis zu der die Elbe überquerenden Albertbrücke. Ein langer, anstrengender Anstieg war zu bewältigen und rief Erinnerungen an die Rügenbrücke hervor. Einfach genießen, die Kulisse mit vielen, klatschenden Zuschauern dicht an der schönen Strecke, und sicher ins Ziel kommen, wollte ich mir nicht die Lunge aus dem Hals laufen. An der Verpflegungsstelle bei der Carolabrücke sah ich erschöpfte Läuferinnen, die Hilfe benötigten. Es ging dann weiter, vorbei am Terrassenufer und motiviert von Trommlern bis ins Stadion. Noch eine Runde im zuschauerlosen Stadion und das Ziel war erreicht. Kein großer Trubel wie am Ziel der Nachtläufe, aber trotzdem schön in einem großen Stadion einzulaufen:
https://baer-service.de/ergebnisse/RR2/2020/253/
Am Ziel erhielten alle Finisher eine Medaille und ein nützliches Präsent. Danach erwartete mich Christine, ich konnte mich umziehen und gemeinsam verbrachten wir erholsame Stunden in der Stadt.
Am 05. September dann wieder großes Kino in Laage. Der nächste Blocky Block-Spendenlauf im Stadtwald zugunsten des Kinderhilfswerkes war angesagt. Gleich bei der Anmeldung im Saal herrschte eine überaus freudige, euphorische Stimmung, wie wir sie dort schon oft erlebt haben. André hatte mit seinen Freunden alles getan, dass wieder Normalität gegeben war.
Am Start die Jüngsten noch im Kindergartenalter neben ambitionierten Läufern. Auf der 1,2 km langen, anspruchsvollen Strecke im Stadtwald konnte jeder so viele Runden laufen, wie er sich vorgenommen hatte. In kleinen Gruppen wurde auch die Kommunikation nicht vergessen; immerhin, man hatte sich nach der längeren Abstinenz einiges zu erzählen.
Dann ging es zurück in den Saal. Duschen, leckerer Eintopf, Obst, Kaffee, Kuchen und Gespräche, Auszeichnungen, Verlosung von zahlreichen Geschenken, und Verabschiedung, nachdem man für alles Danke gesagt hatte. Wer nicht da war, hat was versäumt.
So kann man die “breaking news” der Ostseezeitung betrefflich des restlichen Laufjahres 2020 interpretieren.
Einen kleinen Vorgeschmack konnten 173 Finisher beim 3. Flughafenlauf Barth erleben bzw. gar erleiden. Denn eine wahre Gluthölle, die sowohl von oben als auch von unten auf einen einwirkte, konnte man 4, 8 oder gar 12km lang genießen.
Doch der Reihe nach:
Gleich drei Fahrzeuge waren nötig, um die 9 Delegierten unseres Lauftreffs pünktlich zum Ort des Geschehens zu befördern. Denn ab Neune war mit der Startfreigabe für den ersten “richtigen” Wettkampf seit 4 Monaten zu rechnen.
Natürlich war die Veranstaltung corona-like durchgestylt, Sicherheitsabstände und gelegentliche Maskierung eingeschlossen. Man war auch aufgefordert, eine treffende Voreinschätzung seiner erwarteten Performance abzugeben, indem man sich dem Startblock mit der passenden 4km-Rundenzeit zugesellte, um Überholvorgänge zu minimieren.
Die Streckenversorgung sollte bzw. konnte man sich individuell organisieren, keine Trinkbecher diesmal an der Piste. Aber wer braucht sowas schon bei unter HM, dachte mancher.
Ha!
Dass Dinge sich mit wachsender Temperatur ausdehnen, weiß man ja eigentlich. Aber dass die Gluthitze des Vormittags eine gefühlte Verdoppelung der Entfernung bewirkte, das sprengte schon ein wenig die Grenzen der Physik. Eine scheinbar endlose, gut 2km lange Piste war ein- bis dreimal zu umrunden, und dies hinreichend schnell, bevor die ungeduldigen Piloten anfangen würden, die Triebwerke aufheulen zu lassen.
Denn etliche Maschinen warteten auf ihre Startfreigabe (darunter auch eine mit “Tönnies”-Schriftzug !?).
Katja erkannte schnell, dass besondere Bedingungen besonderes Handeln erfordern. Nach der ersten Runde meldete sie sich spontan auf 4km um, und gab sich dann nicht etwa einer verfrühten Relaxphase hin. Nein, sie entdeckte die Mutter Theresa in sich, stand mit lebensrettenden Wasservorräten an der Strecke parat und holte schließlich noch den Steffen nach seinen 12k rein.
Eine grandiose Performance führte Tatjana, assistiert von ihren speziell eintrainierten “Hasen” Birk und Ringo, direktemang zur Siegerehrung.
Gäbe es eine Teamwertung, könnte man diesmal den Lauftreff ziemlich weit vorne bewundern, insbesondere den weiblichen Teil! Wenn man mal die Gesamtwertung betrachtet: Tatjana als 3./19w bzw. 16./55 über 8k sowie Sabine als 3./12w bzw. 22./48 über 12k durften das Siegerpodest besteigen um ehrlich erkämpfte Bronze-Pokale in Empfang zu nehmen. Katja schlug sich achtbar als 6./27w bzw 17./52 über ihre 4k.
Ihre Altersklassen gewannen Sabine, Katja, Petra, Ralf und Jörg, wenn teilweise (no names here please) auch dadurch bedingt, dass sich niemand weiteres passenden Alters diese Tortur zumuten wollte. Aber das blanke finish alleine war an dem Tag schon ein Sieg für sich.
Und es war quasi unmöglich, dem professionellen Foto-Service von Frank Burger zu entgehen.
Eine gepflegte Rückfahrt über den Darß mit Fischbrötchenstop rundete schließlich einen aufregenden Vormittag ab.
Nutze die Nacht! Wenn eine Nacht so kurz ist, wie die vom 20. zum 21.6., quasi die kürzeste des Jahres, dann ist es besonders wichtig, dieses Motto in die Tat umzusetzen. Davon soll im Folgenden berichtet werden.
Doch erst noch ein wenig zur Vorgeschichte.
Lange herrschte Funkstille auf dieser Seite! Denn eine der Nebenwirkungen so eines Corona-Lockdowns ist eine temporäre Schreibblockade bei Vertretern bestimmter Risikogruppen.
Das heißt aber nicht, dass auf Seiten des Lauftreffs in dieser Zeit nichts passiert wäre. Ganz im Gegenteil wurden die zahlreichen ausgefallenen vereinsgebundenen Trainingseinheiten und Wettkämpfe durch individuelles Streben mindestens kompensiert. Und bei Einhaltung der gerade aktuellen Abstandsregeln konnten auch diverse Kleingruppen-Laufevents gefeiert werden.
Unsere Anett kam bald zu dem Schluss, dass da System rein muss und rief einen virtuellen Staffellauf “Ostseeumrundung” aus. Die von ihr gewissenhaft vorgenommene Summierung und Visualisierung der seit dem 16. April täglich eingesammelten Run- und Walk-Aktivitäten gab allen einen gewaltigen Antrieb, in der Corona-Zeit nicht einzurosten.
Und so wurden bis zum 19. Juni alle Ostsee-Anrainerstaaten durchquert und dabei 7987 Kilometer zurückgelegt.
Nach dem triumphalen Einlauf in Rostock (gekrönt von 81 (!) virtuellen Ringo-Runden auf der LAV-Laufbahn) musste eine passende Abschlussveranstaltung her, verbunden mit einem gepflegten Auslaufen.
Wie passend – es hatte eine große Zahl der Lauftreffler als Höhepunkt und Abschluss der Frühjahrssaison den “Helsinki White Nights Run” auf der Agenda, wenn man so sagen darf.
Die Idee, 5 oder 10 km in der kürzesten Nacht des Jahres als “Virtual Runner” zurückzulegen, hatte die Massen ergriffen, und wurde so zur materiellen Gewalt!
Und so traf man sich, freundlich, aber leicht distanziert, am Rande der Warnemünder Promenade, um pünktlich um 22:00 Uhr dem virtuellen Startschuss Folge leisten zu können.
Vorher wurde natürlich aufgetankt - mittels sorgfältig dargereichter isotonischer Trink-Portionen.
Als große Überraschung erfolgte währenddessen die feierliche Urkundenverteilung für die erfolgreich gefinishte Ostseeumrundung.
Der Gott der Läufer hatte in der Zwischenzeit fast alles getan, um das Event zu einem grandiosen Erfolg werden zu lassen: Bei dem zwei Tage vorher erfolgten Streckentest waren wahre Horrorpassagen – Dutzende Meter beinahe knietiefen knochentrockenen Sandes – vorgefunden worden, die eine unvergeßliche Tortur versprachen. Der daraufhin einsetzende vielstündigen Dauerregen erschuf einen beinahe perfekten Laufgrund. Und wie sich das gehört, war der Regen kurz vor dem Start beendet. Die Bewölkung am westlichen Horizont wurde dann soweit gelüftet, dass ein beängstigend romantischer Sonnenuntergang bewundert werden konnte.
Das diffuse Licht der Bewölkung ergab außerdem bessere Sichtverhältnisse im Walde als man sie bei klarem Himmel gehabt hätte. Also, Gott: beim nächsten Mal nur noch ein paar Pfützen weniger und es gibt die volle Punktzahl.
Nach einem kleinen Foto-Shooting dann der Countdown und der Start auf der Promenade in Richtung Sonnenuntergang. Sofort bildete sich eine Spitzengruppe heraus, bestehend aus Sabine, Birk und dem Gastläufer + China-Experten Martin. Auf gut begehbarer Strecke wurden die 2,5k bis Wilhemshöhe bei noch recht passablen Sichtbedingungen gemeinsam absolviert. Dann spaltete sich der Pulk in Mini-Teams auf. Die 5k-Spezialisten suchten den Rückweg, während die Anderen in wachsender Finsternis auf verschiedenen Pfaden ihre runde Zahl vollmachten. Zum Glück gab es verschiedene Möglichkeiten, zum Startpunkt zurückzukehren, hochmotiviert durch die Aussicht auf den dort wartenden Selbstgebackenen von Anett.
Die Finisher trudelten nach und nach ein, und neben dem Genuss der Läuferverpflegung konnte es sich fast niemand nehmen lassen, sich mehr oder weniger kurz dem herrlich erfrischenden dunklen Mitternachts-Wogen der Ostsee hinzugeben.
Wer es zwischenzeitlich geschafft hat, sein Ergebnis hochzuladen, kann die ganz reale Urkunde seiner virtuellen Helsinki-Umrundung downloaden , und sich gar auf eine Medaille freuen.
Wenn man dann zu denen gehört, die beim Laufen neben dem Genuss auch immer die Performance im Blick haben, kann man sich zwischen hunderten weltweit verteilten Mitrunnern auf der Ergebnisliste suchen.
Ich glaube, den Vogel hat hier Tatjana abgeschossen: Platz 35/500 über die 5k. Die eigentlich für 30k vorgesehene Energie in einen wahren Geschwindigkeitsrausch umgesetzt!
— von Jürgen —
Unter diesem Motto fand auf dem Fliegerhorst Laage am 07.03.2020 der 30. Seelsorgelauf statt, organisiert vom dortigen Militärpfarramt und dem SC Laage. In den Vorjahren waren wir auf dem Fliegerhorst anwesend und der Wunsch war verfestigt, dort erneut dabei zu sein. Wer schon mal dabei war, konnte nicht anders.
Fahrgemeinschaften wurden organisiert – Danke an Katja, Steffen und Tino – und mit Anett, Birk, Jürgen, Katja, Maja, Ralph, Silke, Steffen und Tino waren wir zahlreich vertreten, noch unterstützt von Harri, und konnten angemessen seelsorgerisch aktiv werden. Die Vorfreude war bei allen da, das war zu spüren.
Nach der Kontrolle an der Wache ging es wenige Schritte zur Sporthalle. Wie immer, die Startunterlagenausgabe war der erste Schritt zum Lauf! Dabei hatten wir uns bei der Anmeldung zu entscheiden, welche der angebotenen Streckenlängen – 3, 6, 9 und 12 km – uns am gelegensten sind. Jeder hatte so seine Ansprüche: Trainings- oder Testlauf, in jedem Fall auf der Strecke im Pulk von befreundenden Läufern/innen – auch Walkern/innen – dabei zu sein, Spaß zu haben, auch seine Ziele zu erreichen. Katja wollte erneut Erste über 12 km bei den Frauen werden, Birk ihr dabei, kurz vor dem Frauentag, selbstredend behilflich sein. Ob die 12 k in einer Stunde zu schaffen waren?
Wir fühlten uns erneut gleich herzlich Willkommen. Katja vermittelte den Eindruck, fast jeden zu kennen. Aber auch viele von uns begrüßten Freunde oder wurden begrüßt, in einer familiären Situation.
Militärdekan Johannes Wolf erinnerte in einer kurzen Andacht, welches Glück wir haben, in der turbulenten Zeit eine solche Veranstaltung bestreiten zu können, aber auch das Glück zu besitzen, Freunde zu haben, in Sicherheit und Wohlstand zu leben, sportlich aktiv zu sein, gesund mit Freunden und auch Konkurrenten eine gemeinsame Zeit im Wettstreit verbringen zu dürfen. Dankbar dafür zu sein, den Gemeinsinn zu pflegen, gab er uns mit auf den Weg.
Es folgte eine prägnante Einweisung durch André, Pfarrhelfer der Militärseelsorge und Trainer beim Laager SV. Dann gleich der Start zum Kampf um Zeiten und Pokale; Klein und Groß standen an der Linie, Familien in mehreren Generationen.
Vorbei an abgestellter Flugtechnik ging es regenfrei über einige Abbiegungen und immer wiederkehrende beachtliche, lange Steigungen bei merklichem Gegenwind zur Basiswache. Nach 1,5 km wurde hier gewendet und mit Rückenwind und Gefälle ging es zurück. Mit 3 km hatte man die Pendelstrecke einmal durchlaufen. Wer wollte, konnte das insgesamt noch 3-mal wiederholen. Da wir unterschiedliche Strecken gewählt hatten und mehr oder weniger schnell unterwegs waren, trafen wir uns wiederholt unterwegs und munterten uns dabei auf, natürlich stets lächelnd, wie konnte es auch anders sein!
Katja und Birk schlugen auf der 12-k-Distanz gleich mit 04:32 min/km ein hohes Tempo an, spürten danach jedoch, dass das vortägige intensive Training noch etwas Zeit für die Erholung bedurft hätte, um dieses Tempo zu halten. Sie schraubten geringfügig zurück, absolvierten den letzten k aber wieder in dem begonnenen Tempo. Katja lief so erneut als schnellste Frau nach 1:00:27 h (5:02 min/km) über den Zielstrich; Birk hatte noch Reserven und lief gleich Anett entgegen, um sie ins Ziel zu pushen. Vorher hatte schon Ralf sein Rennen über 9 k als Zweiter in sehr starken 4:56 min/km beendet! Silke lief auf dieser Strecke mit 5:34 min/km auf den 3. Platz, aus dem Urlaub kommend ohne Training! Mit 3 Podestplätzen und weiteren bemerkenswerten Leistungen (siehe Foto) in dem starken Feld vieler jüngerer Läufer haben alle ihr Bestes gegeben und waren mit sich zufrieden, auch in Anbetracht, dass nicht alle ganz topfit waren, wie Maja.
Nach dem Duschen und Umziehen fanden wir in den Räumen des Evangelischen Militärpfarramtes erneut herzlich gestimmte Gastgeber und ein äußerst liebevoll vorbereitetes Bankett vor: Getränke, ein leckerer Eintopf mit Würstchen, Brotschnitten mit Schmalz und verschiedenen Dips, Gemüse, Obst und viel Kuchen, auch Schaumküsse ad libitum.
Dabei wurde ausgewertet, wie die Herausforderungen des durchaus anspruchsvollen Laufes bewältigt wurden und erneut über Gott und die Welt philosophiert. Die Stimmung wurde angeheizt, als noch Dosen mit Sekt in der Gruppe verteilt wurden. Eine großartige, liebevolle Atmosphäre, geprägt vom Gemeinsinn!
Es folgte eine würdevolle Siegerehrung durch Pastor Wolf und André. Die Besten erhielten einen Pokal, alle Finisher eine Urkunde, Medaille und den Beifall der Anwesenden. Der Anblick der sehr ansprechend geprägten Medaille ging nicht nur mir dabei schon unter die Haut.
Mit dem Wunsch, erneut wieder dabei sein zu können, verabschiedeten wir uns danach mit Dank bei den Veranstaltern.
„Welch ein Glück, dabei sein zu können“ hatte Militärdekan Wolf in der Andacht zu Beginn gesagt. Wir haben es erlebt!
Kinder, wie die Zeit vergeht! Dieses Jahr ist schon der 30. Laufcup-MV zu bewältigen. Der Lauftreff nahm das zum Anlass, seine Teilnahme daran um sagenhafte 150% zu steigern: Neben Sabine und Jörg, schon fast Inventar, schalten sich erstmalig auch Katja, Birk und Ringo in den Kampf um die begehrten Cup-Punkte ein. Und die erste Gelegenheit dazu bot der 32. Wittenburger Mühlenlauf!
Die stärkste Delegation allerdings wurde schon beinahe traditionell von den Sportfreunden aus Laage auf die Beine gestellt. Da konnte es nicht ausbleiben, dass – ungeachtet aller Corona-Panik – ein neuer Teilnehmerrekord verkündet werden durfte.
Ein ungewohnt hervorragendes, schnee- regen- und graupelfreies Laufwetter, wirklich sehr ungewöhnlich für dieses Event, machte schon vor dem Start gute Laune.
Birk und Ringo, erstmalig beim Laufcup dabei, schmeckten die für sie neue Strecke auf einer Schnupperrunde schon mal vor. So waren sie anschließend gut vorgewärmt, um die ersten beiden Lauftreff-Platzierungen unter sich auszumachen, gefolgt von Sabine. Katja und Jörg dagegen durften froh sein, den sub-5-Pace gehalten zu haben. Knapp, aber glücklich.
Und wie immer in Wittenburg konnte jeder Finisher ein besonderes Andenken in Pflege nehmen – diesmal ein traumhaft schöner Pokal in güldener Hammerschlag-Optik.
Die AK-Siegerehrung sah dann Sabine auf ihrem fest abonnierten Platz 1, während Jörg immerhin noch die Bronze-Stufe betreten durfte. Wiedermal die Gnade der frühen Geburt, die hier zum Zuge kam.
Die inoffizielle Punktausbeute: Sabine 26-1=25, Jörg 26-3=23, Katja 26-4=22, Birk 26-6=20 Ringo 26-8=18.
Ein sportliches Verpflegungsangebot konnte in und vor der Sporthalle genossen werden, besonderen Anklang fanden spezielle Schaumkreationen, “formerly known as …”
Wie meistens bei solchen kampfbetonten Lauftreff-Aktionen fragt sich die Fachwelt – Welche Motivation wird unser FC Hansa daraus ziehen? Bei der letzten Gelegenheit klappte das ja sehr gut. Nun aber leider nicht – tragisch verloren durch ein Eigentor. Ein Montagsspiel halt …
Nun liegt er auch schon wieder eine Woche zurück, der 22.2.20, neue Heldentaten werden in den Fokus drängen, daher schnell noch ein paar Bemerkungen zu jenem nicht nur für den Lauftreff denkwürdigen Tag.
Den Anfang machte unser Ultra-Runner Ringo schon um achte in der Frühe bei der Fischerei Alt Schwerin/Wendorf – mal eben den Plauer See umrunden im Rahmen des siebten Fishermanstrail.
Und als Ringo erst gut ein Drittel seiner Tortur überstanden hatte, ertönte bei der Rostocker Jägerhütte der Startschuss zum diesjährigen fiko-Winterlauf, auch gerade der siebte seiner Art. Das Haupfeld des Lauftreffs hatte sich pünktlich zum Fotoshooting eingefunden, um dann verschiedene Distanzen zum Wohle der Eisbären und anderer Bedürftiger in Angriff zu nehmen (je ein €/km). Ein entscheidender Beitrag zu einem neuen Teilnehmerrekord: 226 Teilnehmer erliefen 1420 Euro für Polar Bears und Fiko, eben unter tatkräftiger Beteiligung der 11 1/2 Lauftreff-Starter.
Je nach Rundenzahl konnte man sich in 2,5k-Schritten bis auf 10k hocharbeiten. Aber, da ein Winterlauf, war die Runde natürlich etwas kürzer. Jörg ignorierte dies und kam so nur auf 9,5k – arg kritisiert dafür von Katja, die mit einer kleinen Extrarunde ihre geplanten 10k gewissenhaft erfüllte. Dies darf auch Birk von sich behaupten, der es zudem nicht lassen konnte, ein paar Tempo-Intervalle einzubauen. Naja, der Laufcup ruft…
Als die Zoo-Runner schon längst in der wohlverdienten Regeneration schwelgten, hatte es Ringo dann auch endlich geschafft. Um unter den 66 “Teilnehmenden” der Dreiundzwanzigste in der Gesamtwertung und der Vierte (von 10) in der AK zu werden, reichte es völlig, die gut 58k in 6:27:36 zurückzulegen!
Wenns weiter nichts ist…
Und noch einmal kam die Rostocker Zahl 7 an diesem Tag zu “Ehren”. Denn sieben mal schon hat der FC Hansa im direkten Vergleich gegen Ingolstadt verloren. Da sagten sich die Rostocker Kicker endlich mal “Ist gut jetzt” und fuhren beim achten Aufeinandertreffen einen fulminanten 3:0-Sieg ein.
Sind in 2019 noch 3747 Euro für die afrikanischen Schulprojekte per Spendenlauf zusammengekommen, darf man sich dieses Jahr nun schon über 4057 Euro freuen. Denn noch mehr spenden-und laufwillige Sportler als gehabt hatten sich vor der Laufhalle eingefunden. Und ein bisschen hat auch wieder unsere kleine Lauftreff-Delegation beigetragen.
Katja mit ihrem Jens, Sabine und Astrid sowie Jürgen, Ringo und Jörg bildeten die diesjährige Abordnung, welche nach einer angemessenen Spende für den guten Zweck antrat, um die übliche 2,5km-Runde maximal 4-fach unter die Füße zu nehmen.
Das Laufwetter war recht angemessen, trocken und kalt, die fehlenden Celsiusgrade durch den Gedanken an Afrika aber schön zu verschmerzen. Die Strecke recht gut “begehbar” – nicht so matschig wie letztes Jahr.
Allerdings ist sie auch ein bisschen kürzer als angegeben. Das konnten Katja und Ringo, brennend vor Tatendurst vor ihrer erstmaligen Laufcup-Teilnahme, so nicht hinnehmen. Ringo hängte vor dem Start schon mal 5k an und Katja machte mit einer kleinen Ehrenrunde am Ende ihre schnellen 10k voll. Das gerade beginnende Jahr der Ratte = das Jahr der Rennmaus?