Nach dem Citylauf ist schon wieder einiges passiert – aus Sicht des Lauftreffs.
Als Erste trauten sich Jürgen und Frank Schramm beim ersten Warnemünder Stundenlauf dieses Jahrs auf die Piste – dem 122. insgesamt. Und wie man hörte, hatte dieser Lauf eine spekulative Besonderheit aufzuweisen. Denn er wäre beinahe abgesagt worden, weil das Getrappel eine Vogelstimmen-Forschungssession gestört hätte. Aber, man kann ja auch auf den Zehenspitzen lautlos dahingleiten, Vorfuß ist ja eher der bessere Stil. Und so war allen bestens gedient
Dann war der Neuklosterseelauf zu bestehen – die freitägliche Herausforderung für Ralf und mich. In wechselnder Führung ging es über die ziemlich anspruchsvolle Strecke, belohnt mit den Plätzen 4 und 5 der AK “M4″. Dafür konnte man dann schon etwas herumposen mit dem Spezial-Shirt zum 800sten Geburtstag von Neukloster – ganz knapp hinter Rostock.
Nicht immer nur laufen, laufen, laufen, dachte sich Ringo derweil beim Start zum legendären MSR300 – mal eben 300 km in finsterer Nacht um die Müritz radeln. Und ich muss neidlos anerkennen, den Coolness-Wettbewerb
des Lauftreffs hat er in dieser Woche klar für sich entschieden, ganz abgesehen von der sagenhaften Ausdauer-Leistung auf dem Parcour.
Tags darauf begab sich Sabine beim energy-Lauf Jatznick auf die Strecke und ihre Energie reichte mit weitem Abstand für den ersten Platz der AK und die volle Packung Cup-Punkte.
Das traditionelle Herrentagsrennen in Eixen dann lockte Tatjana, Birk, Ringo, Jürgen, Ralf und Frank als Aktive auf den Parcour, und Katja nebst Erhard reisten als Unterstützerteam an.
Vier erste AK-Plätze zählen zu der fetten Ausbeute dieses Tages.
Und, da ja gerade die wachsende Bedeutung von youtube- u.a. Videos auf die Lernerfolge der heranwachsenden Generation thematisiert wird: Zu der Lerneinheit “Korrekter Umgang mit Jürgen nach dessen finish” haben wir auch etwas beizutragen.
Die nächste Gelegenheit, Cup-Punkte zu sammeln, war dann der Inselseelauf Güstrow. Die ließen sich Sabine und ich nicht entgehen, und auch Jürgen war für dieses Vergnügen zu haben.
Die sich so langsam und für diesen Lauf pflichtgemäß heranschleichende Hitze machte die Strecke zu einer sehr schweißtreibenden und anstrengenden Angelegenheit. In unseren jeweiligen Altersklassen verteilten wir uns dann schön gleichmäßig auf den vorderen drei Plätzen.
So, ich hab damit meine fünf Cup-Pflichtläufe weg. Da die wahren Freaks noch einige offen haben, treibe ich mich momentan unverdient auf dem 2. Platz herum. Im Rest der Saison wird sich vermutlich zeigen, dass da noch reichlich Luft nach unten ist.
Ganz im Gegensatz zu Sabine. Derzeit nach drei Rennen auf Platz 5, aber wenn sie noch zweimal gewinnt, dürfte der Marsch nach ganz vorne kaum aufzuhalten sein.
des Lauftreffs flitzten unsere 7-km-Absolventen anläßlich des 27. Rostocker City-Laufes durch die Gassen der Innenstadt. Dem Rennen, welches schon durch die Form der Laufrunde die Anmutung verbreitet, die Krone des Laufsports im Norden zu sein. Wieder mit einem neuen Teilnehmerrekord!
Aber der Reihe nach: Zunächst galt es für Frank Bennis und Jörg, den Start zum Halbmarathon
nicht zu verpassen und sodann im Laufe der zunehmend heißer werdenden Runden nicht den Kontakt zum bevorzugten Pacemaker zu verlieren. Frank hängte sich tollkühn an den 1:30er ran und vorsichtshalber lief er ein Stück vor ihm, um die Wunschzeit nicht zu verpassen. Aber am Ende einmal zu wenig auf die Uhr geachtet – so blieb ihm zu seinem Kummer ein sub-1:30-finish für diesmal ganz knapp versagt. Trotzdem ein super-Ergebnis: 1. Platz der starken Altersklasse und 23. von 226 in der Gesamtwertung, einsame Spitze im Lauftreff-Maßstab.
Ich dagegen, einer der Jörgs im Pulk, hielt mich lieber im Vorfeld des 1:45ers auf und arbeitete hingebungsvoll daran, dass er mich nicht wie im letzten Jahr am Ende noch eiskalt abhängen würde.
Mein Vorhaben wurde durchaus etwas erschwert durch reichlich Hitze, bisher ungewohnt. Zudem brachte mir eine Durchsage beim erstmaligen Passieren des Neuen Marktes einige Verwirrung. Da meinte ein Sprecher unverfroren, es seien jetzt noch 6 Runden zu laufen. War wohl ganz früher mal so. Nun kam ich vor lauter Laufuhr-Beobachten und Kopfrechnen kaum noch zum eigentlichen Laufgeschäft, bis ich nach zwei Runden einigermaßen sicher sein konnte, nun die Hälfte geschafft zu haben und so den Rest zwar körperlich geschlaucht, aber geistig befreit angehen konnte.
Ausgiebig angefeuert von den noch ihres Auftritts harrenden Lauftrefflern wurde man quasi ins Finish getragen und das Tagesziel war erreicht! Der 1. Platz der AK sieht sehr schick aus auf der Urkunde, aber es waren auch nur zwei weitere Konkurrenten im Spiel.
Nach einer kleinen Foto-Session
machten sich dann die acht “Zehner” bereit. Da war es schon wieder etwas wärmer geworden.
Sabine und Tatjana ließen ihre Frauenpower aufblitzen! Sabine hängte ihre Altersklasse definitiv ab und konnte gar in der Gesamtwertung einen sagenhaften 7. Platz erreichen. Den 1. AK-Platz machte auch Tatjana für sich klar, während Ralf in seiner gut besetzten AK den 2. Platz erringen konnte. Und unsere neue Mitläuferin Anett hatte ihren ersten so richtig “heißen” Zehner zu bewältigen und kann wohl mit ihrem Ergebnis auch sehr zufrieden sein. Nicht zu vergessen Ringo, Michael, Holger und Andreas, die auch alles momentan Mögliche aus sich herausholten
Dann war es Zeit, sich dem 3,5km “Schnupperlauf” zuzuwenden. Auch eine Herausforderung, denn auf dieser kurzen Strecke geht es gewöhnlich etwas flotter zu. Katrin und Viviane erhielten ihre Medaillen trotz eines im Nachhinein beklagten Engpasses – sie waren wohl schnell genug, um noch welche abzukriegen . Gut etabliert in der ersten Hälfte des Frauenfeldes, ließen sie auch über 300 Herren hinter sich und es gelang ihnen gar, den OB-Kandidaten Madsen um eine Sekunde zu distanzieren!
Nach dieser Herausforderung winkte sogleich die nächste – der 7km-”Rostocklauf”. Jürgen, Caro, Nadine, Birthe, Frank Schramm, Ines, Astrid, Harriet und Katja vereinten sich hinter dem beinahe schon legendären Blauen Banner, welches allerdings durch seinen hohen Luftwiderstand das Durchmessen der Strecke zu einer besonderen Kraftanstrengung machte. Kein Hindernis für Jürgen und Astrid, in ihren Altersklassen den 1. bzw. 3. Platz abzufassen.
Den abschließenden Höhepunkt bildete dann die Staffel, ausgeführt von FrankB, Ringo, Sabine, Michael, und Tatjana, welche alle schon reichlich Schweiß als Einzelkämpfer vergossen hatten. Auf diese Weise gut aufgewärmt, sprang ein grandioser 15. Platz bei immerhin 71 erfolgreich finishenden Mannschaften heraus.
Dann kam, was kommen musste – das große after-run-Happening. Und Katja hatte zufällig Sekt dabei…
Bei der Aufregung um den Spreewaldmarathon hatte ich es beinahe schon geschafft, den am Starwars-Tag “May the 4th” anliegenden Warp-Lauf in den Tiefen des Unterbewussten versinken zu lassen. In einem schwachen Moment – in sicherer Entfernung in den Tiefen des Spreewaldes – hatte ich doch mal auf die Anmeldeseite gelugt und beruhigt festgestellt, dass der Termin für die Anmeldung zur HM-Landesmeisterschaft knapp vorbei war. Na gut dann. Man muss ja auch mal regenerieren nach so einem Doppel-HM.
Am Vortag aber lief ich Jan-Henrik über den Weg, der immer für vordere Plätze bei solchen Ereignissen bereit ist, und interessiert fragte, welche Zeit ich mir denn so für Neubrandenburg vorgenommen hätte. Und, ich konnte es einfach nicht zugeben, dass ich weder eine Anmeldung noch Lust dazu vorweisen konnte. Und so war das der Moment, wo das innere Bit in die Richtung “Nachmeldung” zu kippen begann. In dieser Position rastete es dann endgültig ein, während die diesbezüglichen guten Wünsche des Lauftreffs nach dem Nachmittagslauf auf mich niederprasselten. Immerhin hatte ich ja schon die Cup-Punkte des Küstenwaldlaufes sausen lassen für zwei schnöde Gürkchen und hätte nun die Chance, das etwas auszubügeln.
Und so fand man sich am nächsten Morgen auf der A20 wieder, bereit das Triebseer Loch und weitere Herausforderungen des Tages zu überwinden, während das Autoradio Warnungen vor Eiseskälte und Graupelschauern verbreitete. Schönstes kühles Laufwetter also zu erwarten, schon mal positiv.
In der Umkleide helle Aufregung. Zum einen machte das Gerücht die Runde, dass sich ein gewisser Herr Bösel nachgemeldet hätte. Mir sagte der Name erstmal nichts, aber die geweiteten Augen der M65-Leidensgenossen verrieten, das es sich dabei um den Usain Bolt dieser Altersklasse handelte, und jeder rutschte gedanklich einen Platz nach hinten.
Apropos geweitete Augen: es wurde berichtet, dass an einer Zufahrt nach Neubrandenburg eine Polizeikontrolle zu überwinden war, wo sich etwa folgende Dialoge abspielten: “Warum sind Sie denn so aufgeregt, und diese geweiteten Pupillen…?!” “Öhh, das ist wegen der Landesmeisterschaft!” “Das sagen alle. Pusten Sie mal! Und hier lang zum Drogentest” …
Es konnten sich am Ende aber alle unverhaftet im Startbereich versammeln. Und ich musste entsetzt feststellen, dass mein Spezial-Doping vom Spreewaldmarathon fehlte: Die Batterieanzeige der Laufuhr prangte mit 100%. Hatte ich doch glatt vergessen, NICHT aufzuladen. Nach dem Start zeigte sich aber alsbald, dass es einen viel besseren Antrieb gab – nämlich den Kampf darum, nicht von Harry abgehängt zu werden, meinem wohlgesonnenen AK-Konkurrenten, der bei den letzten gemeinsamen Zielstrich-Passagen immer um sehr wenige Meter und Sekunden vorne lag. Nachdem ich den Abstand in mühseliger Kleinarbeit zunächst bis auf 50cm abbauen konnte, stabilisierte er sich dann so bei 5-10m, und das über die 10 Runden bis zum Schluss zu halten war das maximal Mögliche für den Tag. Erfreulicherweise führte das zu einem neuen, lange nicht erreichten Best-Pace. Passend zum Starwars-Tag auf dem 4. Platz der AK, überlegte ich, ob ich mich nun über die fehlende LM-Anmeldung ärgern sollte. Denn da der AK-Sieger, natürlich Bösel mit Namen, ebenfalls nicht gemeldet war, nichtmal zum Laufcup, hätte ich bei rechtzeitiger Anmeldung mit einer schicken Bronzemedaille davonziehen können. Aber egal, das LC-Punktekonto wurde hoffentlich korrekt einem dritten Platz mit LM-Bonus entsprechend um 23,5 Punkte erhöht. Ein Pflichtlauf ist jetzt noch übrig…
Auf der Rückfahrt dann sah ich schon von weitem hocherfreut das Polizeiauto stehen und war gespannt auf die tiefschürfenden Diskussionen nach dem Drogentest – von wegen körpereigene Opiatproduktion nach einem runners high. Aber der Herr Kommissar blieb im Auto sitzen, er hatte es wohl aufgegeben, immer die selben Ausreden hören zu müssen. Schade.
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Die dramatischen 10 Runden: Link-Addresse abrufen.
Die dramatischen 10 Runden am Starwars-Tag
Was die von Lauftrefflern erzielten Platzierungen des Wochenendes betrifft, gibt es Erfreulicheres von Jürgen zu berichten, der diesmal als Einziger von uns beim Eurawasser-Waldlauf in Laage antrat. Auf der sehr schönen, aber auch anspruchsvollen Waldrunde spulte er gute 6km ab und gewann mal wieder souverän seine Altersklasse.
An diesem Wochenende war es besonders schwer, sich für einen der zahlreichen anstehenden Laufhöhepunkte zu entscheiden. So musste der Lauftreff sich strategisch geschickt verteilen um wenigstens einiges abzudecken. Die Marathons in Hamburg und Düsseldorf, in Weimar, Bergen und Antwerpen konnten leider nicht berücksichtigt werden, um nur einige zu nennen.
Blieben der Küstenwaldlauf in Warnemünde, der Darßmarathon und der Spreewaldmarathon. Letzterer war schon jahrelang ein Traum von mir und dieses Jahr wollte ich die solide(n) gusseiserne(n) Finisher-Gurke(n) endlich mal erbeuten.
Der erste Startschuss fiel am Samstag auf dem Marktplatz der Gurkenmetropole Lübbenau.
Pünktlich um 10:00 erfolgte der Auftakt für den 21,5km-Lauf im Biospärenreservat östlich von Lübbenau als Bestandteil des 17. Spreewaldmarathons.
Vorher war ich im Startbereich bereits über Gudrun “Sprintefix” gestolpert, so dass klar war, der Fotoservice ist gewährleistet.
Wie auf der Webseite gewarnt, waren dann auf der Piste zahlreiche mehr oder weniger anspruchsvolle Brücken zu überwinden, oft nur mittels Treppenlauf zu bezwingen. Ein noch größerer Killer allerdings waren die endlosen 5km eines ziemlich holprigen Plattenweges. Wer die Piste bei Groß Schwaß kennt, weiß jetzt Bescheid. Aber da mussten ja alle durch. Entschädigung gab es auf einigen Traumpfaden entlang der von einigen Paddlern bevölkerten Kanäle, umschmeichelt vom erwachenden Frühlingswald. Ich, mit dem dezenten LAV-Logo auf dem Rücken ein bisschen Reklame laufend, konnte mich nach einem eleganten Überholmanöver über einen begeisterten Zuruf freuen “Hallo Rostock, ich war auch mal beim LAV…”. Das gab noch mal extra Motivation, man will ja keine Schande über den Verein bringen.
Am Ende konnte ich die AK knapp für mich entscheiden und die erste Massivgurke mit dem Silberblatt in Verwahrung nehmen.
Zwischendurch, so um 10:30, waren die Gedanken kurz nach Warnemünde abgeglitten, wo Tatjana, Jürgen, Astrid, Michael und Frank dem Startschuss zum 37. Küstenwaldlauf lauschten. Und auch dort ging es – trotz tückischer Tiefsandpassagen – rasant ab, gepusht durch die Groupies Katrin und Katja: Rekonvaleszent Frank versuchte sich vorsichtig an den 3km und gewann da prompt seine AK, Tatjana durfte sich über ihren 10km-Bronzeplatz freuen. Jürgen verbesserte sich bedeutend gegenüber dem letzten Jahr, nur um vom 2. auf den 4. AK-Platz abzurutschen. Immer diese nachdrängenden jungen Wilden in der AK…
Am Sonntag dann ging es zuerst auf dem Darß los: Um 10:00 wurde der HM für Silke, Holger, Birk, Ringo, Ralf und Erhard eingeläutet. Katrin und Michael, Nadine und Caro und natürlich Katja waren als Schlachtenbummler und Pacemaker dabei.
Am Ende kam eine solide Mannschaftswertung heraus: Birk, Ralf und Silke mit dem 17. Platz unter 44 Mannschaften! Erhard legte eine beeindruckende Energieleistung hin und verbesserte sich um über 10min gegenüber seinem letzten Darß-Auftritt. Ralf als AK-Dritter durfte sich über einen kleinen Sachgewinn freuen.
Ab 10:30 in Burg gab ich mich derweil dem Trend zur Zweitgurke hin – mit dem Bronzeblatt geschmückt, da eine etwas kürzere Strecke. Beide Strecken zusammen gehen dann in eine Sonderwertung “Läuferkönig” ein, bei der die Einzelzeiten summiert werden.
Mit vom Vortag noch leicht vibrierendem Gebein war jetzt eine größtenteils flache, schnelle Strecke zurückzulegen, wenn auch nicht ganz ohne in einigen Brückenbögen verborgene Höhenmeter. Und am Rande der Piste verlieh gelegentlich die Spreewald-Marathon-Hymne (in voller Länge auf Youtube zu erleben) die richtige Motivation. Obwohl ich die eigentlich gar nicht zusätzlich brauchte. Denn ich hatte mir eine schöne Spezialmotivation organisiert. Einfach zu erreichen durch Vergessen des hochspeziellen Polar-Ladekabels. Ich mutete meiner guten M430 damit zu, von Freitag früh bis Sonntag Mittag mit einer Batterieladung durchzuhalten und dabei auch noch ZWEI HMs mit allen Schikanen aufzuzeichnen. Eine vorher nie getestete Höchstleistung! Und beim Start des zweiten Laufes sah die Batterieanzeige ganz danach aus, als würde sie keine 2h mehr ausreichen, ja nicht einmal 1:45. Da hieß es sich halt beeilen, und ein paar extra rausgelaufene Minuten sparten dann genug Energie, dass der ganze Kram anschließend auch gleich zum Handy überspielt werden konnte. Gegen diese Trickserei konnte die restliche AK nichts ausrichten – hoffentlich zählt das jetzt nicht als so eine Art elektronisches Doping.
Jetzt habe ich also den “Läuferkönig” in der Tasche. Schönes Gefühl…
Von der Strecke her hat mir das zweite Rennen besser gefallen. Wen’s interessiert: Die Gurke mit dem Goldenen Blatte erhält, wer auf dieser dann zweimal zu absolvierenden Piste den ganzen Marathon stemmt. Und hat er sich am Tag zuvor erfolgreich beim HM aufgewärmt, steht ihm die “Läuferkrone” zu. Mehr geht dann nicht mehr.
- von Jürgen -
Schon vor etlichen Wochen kam die Anregung von Katja, am diesjährigen Osterlauf mit einer oder mehreren Staffeln teilzunehmen. Sie erinnert sich bestimmt, dachte ich gleich, an den spektakulären, verschneiten Lauf vor einem Jahr, an ihren Podestplatz. Mehr zählte wohl noch, dass sie dabei vielen von uns das Flair und den Charme der Barlachstadt vermitteln wollte, die fast 2 Jahrzehnte ihre Heimat war.
Birk übernahm die Formierung und Anmeldung der Staffeln. Drei wurden gemeldet, „Sonne“, „Mond“ und „Sterne“, auch in namentlicher Besetzung. Je 4 Läufer/innen über jeweils 2,5 k sollten es sein. Eigentlich lapidar, aber doch kompliziert, per WhatsApp wurde vor und am Starttag noch viel dazu kommuniziert und vor Ort musste und konnte Ringo dann mit Birk bei der Übernahme der Startunterlagen seine taktischen Überlegungen für die Besetzung in seiner ruhigen Art einbringen. Ich hielt mich dabei raus, hatte aber mein Vergnügen, es zu sehen.
Warum so kompliziert? Tage vorher hörte ich Katja sagen “ich laufe, trotz meiner Verletzung, in der langsamsten Staffel mit Jürgen mit! “. Welch ein Wille, trotz Schmerzen laufen zu wollen, dachte ich. Erfreulich, dass Frank S nach 6-monatiger Verletzung wieder an den Start gehen wollte und Frank B mit seinem Potential den Staffelkampf pushen wollte. Katja konnte dann, obwohl anwesend, doch nicht starten, auch Katrin nicht. Alles Gute, im nächsten Jahr ruft Güstrow erneut und ihr seid dabei! Also musste jetzt neu strukturiert werden. Wir waren 10 Starter, zwei mussten dann doppelt laufen. Wie bei den Schwimmern üblich, wurde die Staffel-AK durch Summierung des Alters der 4 Starter vorgegeben. Für uns relevant: > 200 und < 200 Jahre. Da bestand Spielraum: alle Varianten waren möglich mit der Prämisse, eine ganz starke Staffel zu stellen. Das sollte „Sterne“ sein, mit Frank B, Ringo, Birk und Holger knapp < 200. „Sonne“ deutlich <200 mit Erhard, Holger, Nadine und Caro. Eindeutig > 200 war dann „Mond“ mit Michael, Frank S, Jürgen und Frank B; ihr Plus: es war Vollmond!
Überwiegend mittels Fahrgemeinschaften hatten wir bei wolkenlosem Himmel und angenehmer Temperatur den Parkplatz am Schloss erreicht; Danke den Fahrern Katja und Birk. Wenige Schritte zur Anmeldung im Vereinshaus des LSV Güstrow. Davor okkupierte Katja einen Tisch, kennzeichnete ihn mit der Flagge des Lauftreffs und breitete mit Unterstützung aller verschiedene Getränke und Proviant aus
; es blieb Zeit zum Verkosten,
aber auch, den Rundkurs schon mal abzulaufen, wobei Erhard sich in einer engen Gasse fast verlief. Viele Bekannte waren in der Zone der Startvorbereitung und Katja erregte mit einem Angebot an die Freunde aus Laage, die ihr etwas zu gemächlich erschienen, viel Heiterkeit.
Am Start um 17.00 Uhr waren 26 Staffeln, neben etwa 230 Einzel-Läufer/innen und -Walker/innen.
Vom Hotel am Schloss ging es über die Schanze, Hansen-Straße, Neue Wallstraße, Pferdmarkt, Markt, Domstraße, Franz Parr Platz und Schlossberg wieder zurück zum Hotel auf historischem Geläuf, vorbei an historischen Gebäuden. Eine sehenswerte Strecke.
Frank B erreichte als Startläufer der „Sterne“ von allen Staffeln als Erster das Ziel, auch Erhard („Sonne“) und Michael („Mond“) liefen ganz vorne mit. Bei den „Sternen“ kämpften Ringo, Birk und Holger erfolgreich, um jeweils in der Wechselzone ganz vorne mit anzukommen. Das motivierte, hinzu kamen die gegenseitigen Anfeuerungsrufe in der Wechselzone und an der Strecke. Besonders stark: Michael lief auch die 2. Runde mit Frank S mit, begleitete ihn, da Frank nicht sicher war, den Lauf durchzustehen. Ringo von den „Sternen“ lief Jürgen („Mond“) entgegen, um ihn auf dem letzten Kilometer zu pushen.
Holger und Frank S brachten sich in jeweils 2 Staffeln mit Top-Zeiten ein.
Nur Beispiele des Teamgeistes, der den Lauftreff erneut auszeichnete, in Momenten Gänsehaut erzeugte, ein Gefühl der gemeinsamen Stärke hervorrief, Endorphine ausschüttete und ein Glücksgefühl hervorrief. Die Fotos/Videos verdeutlichen es. Es war einfach schön!
Die Statistik der Staffelergebnisse ist unter https://my3.raceresult.com/114836/?lang=de#2_0A6C21
zu finden. Von den 13 <200-Staffeln erreichte „Sterne“ mit nur geringem Rückstand den 2. Platz, „Sonne“ auch Dank starken Läufen von Nadine und Caro den 5. Die „Mond“-Staffel wurde bei den >200-Staffeln konkurrenzlos Erste, lies dabei aber so manche jüngere Staffel hinter sich. Bei den <200-Staffeln wäre sie 8. geworden. Es war eben Vollmond!
Bevor dieser deutlich sichtbar war, merkten wir, dass fast alle unserer Mitstreiter schon den Platz verlassen hatten, die mitgebrachten flüssigen und festen Köstlichkeiten – Danke auch an Katrin – zur Neige gingen. Wir machten uns auf die Rückfahrt und lernten dabei Ringos anspruchsvolle Trainings-Radrennstrecke von Güstrow nach Rostock abseits der Fernverkehrsstraße kennen. Birk musste mitunter höllisch aufpassen, dass die Stoßdämpfer nicht allzusehr strapaziert wurden.
Der Veranstalter, der LSV Güstrow e.V., hatte alles perfekt organisiert. Danke dafür, auch für die wiederum leckeren Nudelgerichte,
die jeder zur Wahl hatte. Die auf dem Podest stehenden Läufer der „Sterne“ und des „Mondes“ freuten sich über Kinogutscheine
für eine Aufführung in 3D. Es geht in neue Dimensionen!
Eigentlich waren es ja zwei, über die zu berichten wäre.
Am 7.4. begann der aktuelle Siegeszug unseres Lauftreffs mit dem Frühlingslauf im IGA-Park, wo sich Anett und Michael achtbar über 10km durchschlugen. Dann aber richtete sich der Blick der Fachwelt nach Berlin, wo Frank und Sabine dem Halbmarathon-Finale entgegenflitzten. Sabine musste quasi für zwei laufen, da aus Versehen doppelt angemeldet (wovon vermutlich das zweite “Dr.” auf der Urkunde kündet. Ihr 3. AK-Platz kann bei dem gewaltigen Teilnehmerfeld nur als herausragend bezeichnet werden, was natürlich auch für ihre Zielzeit gilt.
Und Frank erfüllte sich sogar einen alten Jugendtraum und schaffte es nach mehreren Anläufen, den HM endlich mal unter 1:30 zu finishen!
In der folgenden Vorwoche des Schweriner 15km-Schlosslaufes dagegen, welcher eine gewisse Bedeutsamkeit für das Sammeln von Laufcup-Punkten aufweist, fragte ich mich besorgt, ob ich gerade in eine formidable post-Marathon-Depression abgerutscht sei. Die letzten Trainingsläufe zeigten eine für meinen Geschmack eher verheerende Form und eigentlich hatte ich auch überhaupt keine Lust. Besonders wenig nach Betrachtung der Voranmelder-Liste und des Wetterberichtes. Und während zu später Stunde der Mauszeiger noch unschlüssig über dem Anmeldeformular kreiste, war dieses auch schon gesperrt. Zum Glück aber keine Nachmeldegebühr, also auch keine Ausrede, nicht doch des Samstags in Schwerin aufzukreuzen. Und wenn auch nur, um in Schönheit unterzugehen…
Das fing dann schon mal gut an – das eingeschneite Fahrzeug musste erst mal freigelegt werden. Auf der Autobahn dann kam man sich gelegentlich vor wie beim Übergang zum Warp-Antrieb, so rein optisch gesehen.
Am Ort des Geschehens aber gab es endlich durch den Zuspruch etlicher bekannter Laufkameraden wichtige mentale Aufbaueinheiten.
Und, … in Bezug auf die Laufbekleidung heißt es ja, man sollte vor dem Start leicht frösteln. Nun, diesen Punkt hatte ich vor dem Start schon mal grandios übererfüllt und mein unterbewußtes Ich nahm das vielleicht als hoffnungsvollen Fingerzeig zur erwarteten Performance.
Ziemlich weit hinten in der Aufstellung leicht verplaudert, ward ich dann vom Startschuss kalt, aber entspannt erwischt und trabte vorsichtig los.
Kam dann doch besser rein als gedacht, beim ersten Wendepunkt nach 4,6km der Zuruf “Du bist Dritter”. Nun, den AK-Ersten hatte ich vor längerer Zeit schon im Gegenstrom gesehen, den Zweiten aber nicht. Nun hieß es, fleißig nach vorne Ausschau zu halten, und siehe da, eine charakteristische Gestalt ziemlich weit voraus entpuppte sich beim Näher-ran-Hecheln wirklich als mein vertrauter AK-Konkurrent Harry, der HM-Sieger von Ückermünde. Bestimmt 10km gab er mir einen sehr anspruchsvollen Hasen, ohne etwas davon zu merken, denn ich wahrte immer einen respektvollen Abstand von minimal 50m. Näher ran ging aber auch einfach nicht. Das Tempo war arg grenzwertig und es war nur mit viel Optimismus vorstellbar, das bis zum Ende durchzuhalten. Ging aber irgendwie, und am Ende waren es sogar nur noch 9sec Abstand – das minimal Machbare für diesen Auftritt. Damit waren in 1:11:26 der 3. AK-Platz und wertvolle 23 Cup-Punkte eingefahren!
Manchmal ist man freudig überrascht, was plötzlich so geht. Die PR-Liste auf Strava sprengte glatt die Anzeige. Ich glaube, am meisten haben die schlauchenden Berg- und Talläufe im Hütter Wohld gebracht, von denen ich in diesem Jahr kaum einen ausgelassen habe. Und natürlich die letzten Tempo-Einheiten mit Ringo und Birk!
Zur allgemeinen Belustigung anbei ein Zusammenschnitt meiner schockierenden Finisher-Schnappschüsse. Unbedingt notwendig die Bemerkung dazu: es war nicht ganz so schlimm, wie es am Ende aussieht. Höchstens 95%
Damit war das Wochenende aber noch lange nicht gelaufen, sondern es ging gerade erst los. Denn am Sonntag standen gleich vier Halbmarathon-Antritte auf dem Plan: Sabine nebst Söhne-Team als vierer-Pulk in Linz sowie Katja, Ringo und Birk beim Elbdeichmarathon in Tangermünde. Und hier wie dort brannte die Luft. Sabine konnte sich gegenüber Berlin gleich um 2min steigern und in dem Riesen-Pulk einen 2. AK-Platz ergattern.
Birk legte eine lange nicht gesehene Bestzeit hin (”Mit göttlichem Beistand vorab konnte auch nicht mehr viel schief gehen.”).
Die Entdeckung des Tages in den Augen vieler Beobachter war aber wohl Katja. Einen anscheinend fernen Traum – “HM unter 2h”, beim ersten Rennen nach mehrwöchiger Zwangs-Trainingspause deutlich überzuerfüllen….
Getreulich ins Ziel geschleppt von Ringo -”ab km 12 wurde es etwas schwieriger”.
Aber wieder ist ein Wermutstropfen dabei: die von mir schon mehrfach gepriesene mentale Verbindung zum FC Hansa, die immer zu beidseitig zufriedenstellender Performance führte, war diesmal gestört. Und es liegt nahe, für den Bericht über das Jena-Spiel die selbe Überschrift zu verwenden wie ich für mein kleines Pamphlet.
Man könnte meinen, Goethe hätte beim Formulieren obigen Spruchs den inneren Zwiespalt eines in Ueckermünde laufenden M65-Veteranen vor Augen gehabt.
Und zwar eines solchen, der sowohl Punkte beim Laufcup MV sammeln als auch bei der Landesmeisterschaft positiv auffallen möchte.
Denn: Beim Laufcup gibt es für die älteren Semester die AK-Punkte für die Platzierung im Halbmarathon – der Erste kriegt 25, der Zweite 24 usw. Für die Landesmeisterschaft dagegen darf gleich noch ein HM angehängt werden, denn da geht es für alle Altersklassen um den Ganz-Marathon. Und wer sich den erfolgreich gönnt, kriegt noch ein winziges halbes LM-Bonuspünktchen für den Cup obendrauf. Und da fragt man sich natürlich, ist quasi völlig gespalten über das Problem, wie man den ersten HM laufen soll – ganz schnell für den Cup und dann zu platt für die LM, oder viele Cup-Pünktli sausen lassen und lieber reichlich Kräfte für die zweite Hälfte und den dort ungeduldig wartenden “Mann mit dem Hammer” aufsparen.
Bei meinem ersten Ueckermünde-Auftritt 2016 war die Welt noch einfacher – als damaliger junger Hüpfer musste mich nur der ‘Ganze’ Marathon interessieren. Unter den jetzigen schizophrenen Umständen war die Zielstellung nicht ganz so ambitioniert und ich kam mir recht kühn vor, eine Endzeit von 3:45:xx ins Auge zu fassen. Damit wäre jede der sechs 7km-Runden in 37:20 zu absolvieren, was bekanntlich bei einem pace von 5:20 kein Problem darstellt. Wenn man den dann durchhält…
Zwischendurch könnte man sich dann über einem HM in eher mäßigen 1:52:30 freuen. Nur vertretbar, wenn man noch einen von der Sorte anhängt.
Ein fetter Bonus versüßte diesmal für mich die ganze Angelegenheit sehr – ich musste die elend lange Strecke, die mich damals auf dem Rückweg fast in den Wahnsinn trieb, nicht selber fahren! Denn Birks hochambitionierter Kollege Frank, immer ein Anwärter auf vordere Plätze, hatte einen hinteren noch in seinem Auto frei!!
Und ich konnte alsbald und entspannt der Überquerung der autobahnlochüberspannenden Hoppelbrücke bei Tribsees beiwohnen, ohne um meine eigenen Radkappen fürchten zu müssen (aber wie Franks Auto dabei innerlich litt, merkten wir später).
Bei der Betrachtung der aktuellen Teilnehmerliste zeigte sich deutlich, dass von einer sicheren AK-Silbermedaille, welche zum Zeitpunkt der Anmeldung noch winkte, nun keine Rede mehr sein konnte, denn sie (die Liste) war mittlerweile merklich angeschwollen.
Nach der Begrüßung der zahlreichen bekannten und vertrauten Gesichter der Laufszene konnte dann pünktlich dem Startschuss gelauscht werden. Ich versuchte unverkrampft dahinzulaufen und erstmal Körpergefühl zu entwickeln, ohne mich vom Pulk beeinflussen zu lassen, denn anfangs waren sogar die schnellen 5km-Flitzer noch dabei. Und zunehmend zweifelte ich am Zustand meiner Laufuhr, denn die behauptete km für km mit permanenter Verbissenheit einen pace, der eng um 5:00 schwankte, und das bei beinahe Ruhepuls. Sehr komisch, aber die angestrebten 5:20 mit Macht zu halten, hätte vermutlich mehr Energie gekostet, als “es” einfach rollen zu lassen. Und am Ende der dritten Runde merkte man den Zug der endspurtenden HM-Läufer, dem man sich einfach nicht entziehen konnte. Diese Phase war auch die einzige, in der es einen direkten Kontrahenten gab, der mich auf einen Langzeit-Bestwert für den HM trieb und sich am Ende freuen durfte, mir einen LC-Punkt um 7sek weggeschnappt zu haben. Um sich anschließend dem Feierabend zuwenden zu können!
Ich dagegen brauchte dann etwas länger als gewöhnlich, den Verpflegungsstand abzuarbeiten, was der Stadionsprecher süffisant als “kleinen Boxenstop” vermerkte. Dann war es nicht mehr zu vermeiden, die zweite Hälfte in Angriff zu nehmen. Seufzend, denn von leichten Füßen konnte nun keine Rede mehr sein.
Die 4. Runde ging als vorsichtige Aufbaurunde in die Annalen ein und der pace lag dabei etwas näher an der ursprünglichen Zielstellung. Runde 5 und 6 gingen schon beinahe als Quälerei durch, aber ich konnte an einigen anfangs sehr weit entfernten Läufern vorbeiziehen, die noch viel fertiger waren. Insofern hatte ich Glück, der Mann mit dem Hammer konnte einfach nicht überall sein.
Am Ende kam eine viel bessere Zeit als vorausgesehen heraus – (nur) 31sec langsamer als 2016 – genau die beim Boxenstop verschwendete Zeit, dafür nur 1/4 so kaputtgespielt wie beim ersten Auftritt.
Nachdem die beiden Siegerehrungen überstanden, Medaillen und Pokale korrekt in Pflege genommen waren, war es Zeit, die Heimfahrt ins Auge zu fassen. Leichter gesagt als getan: Die Karre wollte einfach nicht anspringen. Hatte sie die Härte von Tribsees doch nicht einfach so weggesteckt? Zwei eigentlich schon genug ausgepowerte Läufer durften nun das Teil mit wachsender Verzweiflung und schwindender Kraft um den Parkplatz wuchten, während Altersklassen-Sieger und -Landesmeister Frank an den Armaturen werkelte – ohne Erfolg. Das konnte Friederike, die beeindruckende Frauen-Zweite, nicht lange ansehen. Das Auto machte geradezu einen Sprung, als sie mit anpackte, und gut war. Female power at its best!
Dann lag noch mehr power in der Luft! Wie schon auf der Rückfahrt vom Cup-Rennen in Wittenburg machte eine rätselhafte mentale Verbindung zum FC Hansa erneut, dass der Radiosprecher einen fulminanten Sieg verkünden konnte.
Wie so oft aber mischt sich in den Triumpf ein dicker Wermutstropfen. Das große, erregend bedruckte Badelaken, welches ich wie jeder finisher erhielt, gedachte ich in dieser Saison gezielt am Strand von Warnemünde einzusetzen, um ein wenig den Hasselhoff zu geben. Aber großer Fehler: “Vor Erstgebrauch waschen!” –> und weg ist die schöne Inschrift.
Unter diesem Motto fand am 09.03.19 der 28. Seelsorgelauf des Evangelischen Militärpfarramtes Laage auf dem dortigen Fliegerhorst statt. Ein Zitat des legendären Emil Zatopek, der meiner Generation bereits seit 1952 imponierte. Zum Zitat noch etwas später.
Der Veranstaltung eilt der Ruf voraus, stets perfekt organisiert zu sein und eine besonders anheimelnde Atmosphäre anzubieten. So fühlten sich Birk, Ralf, Ringo, Silke, Tino, Jörg und Jürgen angesprochen, sich anzumelden. Leider mussten Birk und Jörg kurzfristig absagen. Ringo sammelte uns Verbliebene ein und erreichte sicher den Fliegerhorst. Danke dafür, auch für den Rücktransport.
Wie immer war die Startunterlagenausgabe nach dem Passieren der Pforte der erste Schritt zum Lauf! Dabei hatten wir uns bei der Anmeldung zu entscheiden, welche der angebotenen Streckenlängen – 3, 6, 9 und 12 km – uns am gelegensten sei. Jeder hatte so seine Ansprüche; Trainings- oder Testlauf, in jedem Fall auf der Strecke im Pulk vieler befreundender Läufer/innen, nicht zu vergessen auch Walker/innen, dabei zu sein. Und: es war ein Pendellauf über eine Strecke von 3 km und man könnte jederzeit aussteigen, hieß es ausdrücklich.
Zu Beginn versammelten sich alle etwa 50 Starter in der Sporthalle zur prägnanten Einweisung und einer kurzen traditionellen Andacht durch Pfarrhelfer André Stache. Dann der Start zum Kampf um Zeiten und Pokale.
Vorbei an abgestellter Flugtechnik ging es über einige Abbiegungen und immer wiederkehrende beachtliche Steigungen entlang einer langen Strecke zur Basiswache und wieder zurück, begleitet von sehr heftigem, in Böen fast orkanartigem Wind. Die ersten 1,5 km bei kantigem Gegenwind und überwiegendem Anstieg – für alle eine echte Herausforderung! Bald spürte ich hinter mir die Stockgeräusche eines Nordic-Walkers immer näherkommen; es war Bernd, ein Turbo-Walker, der mich auf der Anstiegsstrecke keuchend überholte und fast deprimierte; wir kannten uns gut, ich wusste um seine Schnelligkeit, hatte aber die motivierende Hoffnung, ihn auf der abschüssigen Rückstrecke mit Schiebewind wieder zu erreichen und zu überholen. Der Abstand bis zum Wendepunkt nahm jedoch noch zu. Auf der Rückstrecke erfüllte sich meine Hoffnung. Doch noch einmal waren Gegenwind und Anstieg zu bewältigen und erneut zog Bernd unaufhaltsam vorbei, hatte am Wendepunkt einen beachtlichen Vorsprung, auch vor Petra und Ramona von der benachbarten Laufgruppe, die mit mir etwa gleichzeitig dort waren. Verflixt! Den Rückenwind und das Gefälle nutzend konnte ich Bernd dann doch noch überholen. Beim Umziehen hatten wir noch unseren Spaß!
Und noch einmal zum Zatopek-Zitat. Jörg sagte mir, dass bei Rückenwind generell der Läufer gegenüber dem Walker im Vorteil ist, da er vom Wind geschoben wird und dabei fliegt. Physikkenntnisse! In der Tat; beim Laufen ist man kurzzeitig ohne Bodenkontakt, der Wind tut dann das Nötige zum Fliegen. „Mensch läuft“ und „fliegt dabei“, könnte man sagen. Diese Gegebenheit verdeutlicht aber auch, dass es ein Läufer bei Gegenwind und gleichzeitigem Anstieg besonders schwer hat. Der „Flugeffekt“ kehrt sich um, was von allen deutlich zu spüren war.
Ralf erreichte nach sehr starken 30 min (5:00 min/km!) das Ziel der 6 km, Tino nach 35 min, Jürgen benötigte für diese Strecke 41:16 min, eine Minute weniger als im Vorjahr. Silke lief 9 km, Ringo unterstrich mit 1:00:32 h für die 12 km (5:02 min/km!) sein zum Saisonstart hervorragendes Leistungsvermögen. Nur Steffen, Lokalmatador und Dauerrivale sowie Freund von Jörg, war wenige Sekunden eher im Ziel. Jörg bedauert es bestimmt noch, nicht dabei gewesen zu sein.
Nach dem Duschen und Umziehen fanden wir in in den Räumen des Evangelischen Militärpfarramtes erneut herzlich gestimmte Gastgeber und ein liebevoll vorbereitetes Bankett vor: Getränke, ein leckerer Eintopf mit Würstchen, Brotschnitten, auch mehlfrei, mit Schmalz und verschiedenen Dips, Gemüse, Obst und viel Kuchen. Es wurde ausgewertet, wie die Herausforderungen des Laufes bewältigt wurden und über Gott und die Welt philosophiert. Eine großartige, liebevolle Atmosphäre! Bei der abschließenden Siegerehrung erhielten die Besten Pokale, alle Aktiven Urkunden, Medaillen und den Beifall der Anwesenden.
Mit dem Wunsch, erneut wieder dabei sein zu können, verabschiedeten wir uns mit großem Dank bei den Veranstaltern und allen, die sich bei der Organisation eingebracht haben.
Nachtrag der Redaktion![]() |
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Nachdem Sabine und ich uns zwei qualvoll lange Jahre aus dem Laufcup MV heraushalten mussten, haben wir beschlossen, uns diese besondere Herausforderung noch einmal voller Genuss anzutun.
Und wie schon seit vielen vielen Jahren (31, genaugenommen) findet der allererste MV-Cup-Lauf des Jahres im Umkreis der Wittenburger Mühle statt. Und es ist immer eine schöne Gelegenheit, lange nicht erspähte Laufgenossen wiederzusehen, wobei man besonders auf die potentiellen AK-Konkurrenten achtet, welche wie man selbst die ersten Cup-Punkte scheffeln möchten.
Bei der Anfahrt grüßte wie üblich die gigantische Ski-Halle, und augenscheinlich waren diesmal alle Türen geschlossen, denn es waren weit und breit keine Schneeschauer zu sehen, welche so oft diesen speziellen Lauf zu einem besonderen Härtetest gemacht haben. Genug Härte kann man auch ohne das erleben, denn die dreimal zu bewältigende Runde weist immer lange extrem windige Passagen auf. Bei einem Rundkurs bleibt es aber meist nicht aus, dass man den Wind auch mal von hinten hat, und so baute sich zumindest bei mir nach zwei eher quäligen Runden ein gewisser Genuss auf und die letzten beiden km waren erstaunlicherweise die schnellsten, wo direkt der Pulk noch ein bisschen aufgerollt werden konnte. Und meine Laufuhr, welche zum Glück so neu ist, dass sie meine Heldentaten von der letzten Cup-Teilnahme nicht kennt, platzte beinahe vor Begeisterung.
Nach dem Zielstrich dann eine kleine Überraschung: Den Pokal, den bisher dort jeder Finisher abfassen konnte, gab es diesmal nicht! Aber dafür eine Steigerung – ein gewaltiges Schmuckelement für die Wand. Wie passend, hatte ich mit Sabine auf der Hinfahrt doch gerade diskutiert, dass wir eigentlich keinen Platz mehr für Pokale hätten…
Was sagt man zur Ausbeute? Sabine dominierte mal wieder ihre AK und durfte somit 25 Punkte nach Hause tragen, und mein dritter Platz brachte wenigstens noch 23. Und als wir auf dem Rückweg erfuhren, dass der FC Hansa ebenfalls auf dem besten Wege war, eine satte Packung Punkte aus München nach Hause zu holen, stieg die Stimmung auf den Siedepunkt.
Jetzt haben wir beide noch 4 Pflichtläufe vor uns, die wir aus den verbleibenden 15 Challenges aussuchen dürfen. Und abgerechnet wird zum Schluss!
Der 15. Spendenlauf für die Schule von Arusha / Tansania lockte trotz des Schmuddelwetters 321 Unentwegte in den Barnstorfer Wald.
Und es war richtig, sich nicht abschrecken zu lassen: Jürgen, der mit dem heißesten Draht zum Wetterradar, postulierte: “Pünklich zum Start um 11 hört der Regen auf!” Und wie so oft, hatte er genau recht.
Abgesehen von einer gewissen Anfangsglätte und etlichen Modderpassagen, die dem Lauf einen Cross-Charakter verliehen, lag eigentlich perfektes, nicht zu kaltes Laufwetter vor. Im Gegenteil litten manche der Athleten unter übermäßiger Bekleidung, wie man hörte. Dieser Gefahr konnte ich knapp aus dem Wege gehen.
Die Multimediaausbeute (Video) ist diesmal nicht so üppig, aber wer genau hinschaut, findet alle vier teilnehmenden Lauftreffler. Mehr war bei dem aktuellen Krankenstand nicht drin!
Beim nächsten Mal mehr!