Wer schon mal nach Feierabend versucht hat, seinen Dealer zu kontaktieren, weiß, wie vorteilhaft es ist, sich auch ohne Hilfe eines solchen in einen passablen Rauschzustand versetzen zu können, in Form des „runners high“. Wie ich ja beim jüngsten Warnemünder Stundenlauf so herrlich erleben konnte.
Aber damit die körpereigene Opiatproduktion korrekt funktioniert, müssen die richtigen Temperaturen herrschen.
Und somit wären wir beim diesjährigen Rostocker City-Lauf und der hitzegeschädigten Biochemie. Bei mir war diesmal leider nicht die Spur eines Eigendopings zu beobachten und nur durch pure Willenskraft gelang es, seine ausgemergelte Gestalt nach einer gerade noch halbwegs passablen Zeit über die Ziellinie zu wuchten. Zu meinem Erstaunen sogar als Erster der AK. Hatten eben alle zu kämpfen. Außer unserem neuen holländischen Mitläufer Frank, welcher bei seinem ersten (!) HM geradezu phantastisch brillierte. Ich sah ihn nur kurze Zeit von hinten, und ich glaube es war eine leichte Rotverschiebung zu erkennen. Wie man sie ja bekanntlich auch bei entfliehenden Galaxien schön beobachten kann.
Woran erkennt man, dass es wirklich ein heißes Rennen ist?: Das auf der Strecke gereichte Wasser ist viel zu schade zum Trinken, man gießt es sich lieber über den lechzenden Körper. Pech nur, wenn man dabei Limo erwischt. Wie man hörte, waren die Wasservorräte nach dem HM allzu stark ausgedünnt, so dass manche ersehnte Kühlung unterbleiben musste…
Der „große“ Lauftreff war insgesamt ordentlich vertreten und nahezu alle Strecken wurden belegt. Die Ergebnisse konnten ja der Sonderausgabe der OZ entnommen werden, aber bei raceResult findet man sie noch etwas genauer. Hier ein mühevoll zusammengepasteter Auszug, unberechtigt übergangene Finisher bitte beschweren.
AK | Name | Geb | Verein | StNr | Zeit |
Rennen |
|
3. | Frank Bennis | 1965 | m | (Rostock) | 864 | 1:34:36,2 |
HM |
1. | Jörg Völske | 1954 | m | 1. LAV Rostock | 2464 | 1:44:13,3 |
HM |
20. | Andreas Luchterhand | 1962 | m | E.ON | 1635 | 2:02:20,1 |
HM |
6. | Birthe Stolzmann | 1970 | w | 1. LAV Rostock | 2467 | 0:35:53,7 |
6km |
10. | Katrin Kröppelien | 1970 | w | 1. LAV Rostock | 2458 | 0:38:37,8 |
6km |
11. | Carolin Blahn | 1989 | w | 1. LAV Rostock | 2461 | 0:54:02,0 |
10km |
41. | Nadine Blahn | 1989 | w | 1. LAV Rostock | 2462 | 1:02:31,8 |
10km |
7. | Astrid Schulz | 1958 | w | 1. LAV Rostock | 2469 | 1:03:07,2 |
10km |
3. | Tatjana Rüggeberg | 1969 | w | Lidl Rostock | 2444 | 0:52:10,7 |
10km |
2. | Silke Blanke | 1964 | w | 1. LAV Rostock | 2466 | 0:52:35,5 |
10km |
1. | Sabine Engelmann | 1957 | w | 1. LAV Rostock | 2465 | 0:46:15,3 |
10km |
4. | Ralf-Rainer Schulz | 1954 | m | 1. LAV Rostock | 2463 | 0:48:49,2 |
10km |
Nicht alle Starter schafften es in die Liste, da einige doch der immensen Hitze Tribut zollen mussten und das Rennen lieber vorzeitig beendeten.
Aber alles ist relativ – am folgenden Tag hatte ich Physiotherapie, und man schwatzte dort über die überstandene Hitzeschlacht, bis der Chef lapidar bemerkte, dass das alles gar nix war im Vergleich zu seinem Rennen in Südafrika. Da waren es wohl noch 10 Grad mehr.
Und endlich ist mal ein Beweisfoto für meinen abartigen Laufstil aufgetaucht: Ich kann nicht länger leugnen, dass ich entgegen jeder guten Profi-Praxis das Bein viel zu weit nach vorne reiße und wie ein Kranker mit dem Hacken aufballere. Arme Gelenke.
Vom “kleinen” Lauftreff traten Tina, Sabine, Renate, Annette und Katrin erstmals über eine 6km Distanz an. Gut vorbereitet von Christine waren alle durch mehrfache Läufe im Barnstorfer Park hinsichtlich Streckenlänge und die tatsächlichen Steigungen. Die hochsommerliche Hitze von 30°C im Schatten konnten wir leider nicht trainieren. Kampfstark und überglücklich kamen, trotz fehlender Wasserversorgung auf der Strecke während der 2. Cityrunde, alle ins Ziel. Unsere “Hitze-Taufe” löschten wir schließlich mit einem Erdinger Alkoholfrei! Prost auf ein weiteres Laufziel – den Rostocker Frauenlauf im August.
Hey, ihr da draußen! Das war diesmal schon der 110. Stundenlauf und für mich der zehnte. Und einer der grandiosesten! Wenn ich auf der Rückfahrt in eine Verkehrskontrolle geraten wäre, wäre ich komplett als illegale Substanz in der Asservatenkammer gelandet. Auf einem derartigen Level hat die körpereigene Opiatproduktion lange nicht mehr gearbeitet.
Nachdem meine neuen roten Flitzeschuhchen beim Küstenwaldlauf noch ein wenig gefremdelt haben auf der ihnen unbekannten Strecke, waren sie diesmal in der kühlen Ostseebrise wie entfesselt. Ich habe ja immer als heimliches, selten erreichtes Ziel, beim Stundenlauf 7 Runden zu schaffen. Und das heißt konkret, für sechs 2km-Runden sind maximal 55:59 min zulässig, das wären 12,86kmh oder 4:40/km. Für eine Runde darf man sich dann 9:20 Zeit nehmen. Und ob man sich dem ersehnten Ziel nähert oder es eher vergessen kann, entnimmt man am Ende jeder Runde, d.h. nach je 2 km, den zugerufenen Zwischenzeiten. Da kam zuerst eine 9:07. Sehr schön, wenn auch nicht ganz zu halten. Aber das Ziel blieb in Reichweite, auch weil ich von einem zähen pace-Maker in der Gestalt von Gerd Eichler hart an der Grenze des Machbaren einige Runden gezogen wurde. Und diesmal gelang es anscheinend auch, den absurd schlechten Laufstil vom Neubrandenburg-HM zu vermeiden. Videobeweis steht noch aus.
Als nach 10km ein 45:59 kam (schnellste 10km seit 2012…), konnte man eigentlich nichts mehr falsch machen. Die 6. Runde war nach 55:08 geschafft und einem opulenten runners high stand somit nichts mehr im Wege. Die Einlaufzeit von 1:04:27 reichte für einen 10. Platz (wie passend…) und läßt sich auch nach 13,033kmh oder 4,36/km übersetzen. Ein Pippifax für die Menschheit, aber für mich überaus euphorisierend. Hach, ich könnte die Zahlen gleich noch mal hinschreiben :)
Yeah, ich bin dem Leben wiedergeschenkt, das Laufen macht wieder Spaß.
An diesem WE war die schwere Entscheidung zwischen einem entspannten HM beim Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn und einer wenig erfolgversprechenden (im Sinne von LC-Pünktlis) Abstrampelei beim Neubrandenburger HM – gleichzeitig die Landesmeisterschaft – zu treffen.
Wie heißt es so schön – im Zweifelsfall entscheide man sich für das Richtige. Und so musste es Nbg sein, u.a. um dem Zweitplatzierten des Ückermunder Haffmarathons die Gelegenheit zu einer Revanche zu geben.
Letztes Jahr hatte ich ja mit weitem Abstand die AK gewonnen, aber das LM-Häkchen traurigerweise nicht gesetzt und lief daher außer Konkurrenz. Und diesmal hatte ich zwar jenes Häkchen korrekt aktiviert, aber nach dieser Kraftanstrengung fehlte es bei der hereingebrochenen Hitzewelle dann ein wenig an der Laufleistung.
Wie üblich sind 10 Runden von 2,xx km zu absolvieren, wobei die erste durch den rückverlegten Start noch etwas länger ist.
Schon diese erste Runde kam mir diesmal quälend langsam vor, und die Rückansicht meines Konkurrenten Harald belegte penetrant immer weniger Pixel auf der Netzhaut, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.
Nach dem üblichen Schema sickerte ich zunächst gepflegt nach hinten durch, um mich erst nach ca. 10 km wieder mehr nach vorne durchzuwühlen. Im Gegensatz zu 2015 sahen die Durchlaufzeiten diesmal keinesfalls danach aus, sich an die heimlich ersehnte 1:40-Schallgrenze heranzuarbeiten. Leider das Gegenteil war der Fall.
Am Ende kam diesmal der undankbare 4. Platz heraus, und die hart erkämpften 22,5 LC-Punkte gehen nicht mal in die Wertung ein! Trotzdem darf ich mich bis zum nächsten LC-Lauf im Glanze der AK-Führung sonnen, weil ich so fleißig jeden Lauf mitgenommen habe…
Zumindest wurde etwas zum Nachdenken gewonnen: Mein Laufstil sorgte in der Umkleidezone für erregte Diskussionen. Leider eher nicht schmeichelhaft für mich. Manch einer fragte sich nämlich auf der Strecke, ob ich wohl die absurd langen Bocksprünge, zu denen ich mich zunehmend verstieg, bis zum Ende durchhalten würde. Hab ich zwar irgendwie, aber gesund und effektiv war das wohl nicht. Wozu les ich eigentlich dauernd dieses Natural-Running-Buch?? Um dann das Gegenteil zu machen?
Ein kleiner Auszug aus der Statistik:
Pl | MW |
AK |
AK | Name | Verein | R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | R6 | R7 | R8 | R9 | R10 | HM |
28. | 26. |
1. |
M60 | Hertel, Emil | SV Turbine Neubrandenburg | 9:54 | 9:10 | 9:21 | 9:26 | 9:33 | 9:37 | 9:38 | 9:33 | 9:37 | 9:21 | 1:35:06 |
44. | 41. |
2. |
M60 | Prescher, Harald | SV Turbine Neubrandenburg | 10:46 | 9:47 | 9:51 | 9:55 | 9:59 | 9:56 | 10:02 | 10:02 | 10:02 | 9:45 | 1:40:02 |
45. | 42. |
3. |
M60 | Borchert, Rudi | Laufgruppe Schwerin | 10:19 | 9:39 | 9:23 | 9:37 | 10:00 | 10:07 | 10:13 | 10:15 | 10:26 | 10:24 | 1:40:20 |
51. | 48. |
4. |
M60 | Völske, Jörg | 1. LAV Rostock | 11:01 | 10:03 | 10:01 | 10:02 | 10:06 | 10:11 | 10:25 | 10:35 | 10:40 | 10:22 | 1:43:21 |
Andere fulminante AK-Bestleistungen:
29. | 27. |
1. |
M65 | Bösel, Klaus | (Neubrandenburg) | 9:53 | 9:10 | 9:21 | 9:26 | 9:34 | 9:36 | 9:38 | 9:34 | 9:40 | 9:36 | 1:35:23 |
37. | 35. |
2. |
M65 | Sonntag, Horst | SV Pastow | 9:53 | 9:10 | 9:22 | 9:26 | 9:33 | 9:37 | 9:38 | 9:39 | 10:42 | 11:06 | 1:38:02 |
Wie sagte Konfuzius so schön: Um Berggipfel als solche zu erkennen, muss es auch Täler geben.
Küstenwaldlauf Warnemünde am 30.4.16, von Jörg
Zwei Großereignisse beherrschen die weltweite Sportberichterstattung vom Wochenende: Neben dem grandiosen, klassenerhaltenden Sieg des FC Hansa vor allem natürlich das massive Auftrumpfen des Lauftreffs bzw. des 1. LAV beim nunmehr 35. Küstenwaldlauf Warnemünde.
Auch dieser Lauf war eine Gelegenheit, Punkte für den diesjährigen Laufcup MV zu sammeln. Für den angereisten Vertreter des Lauftreffs aber diesmal sehr hoch aufgehängte Trauben, wie aus der Betrachtung der hochkarätig besetzten Altersklasse in der Teilnehmerliste zu entnehmen war.
Das Laufwetter war grandios, die neuen Leichtlaufschuhe hoffentlich hinreichend eingelaufen, und so konnte es nach der freudigen Begrüßung zahlreicher bekannter Lauffreunde – insbesondere des fast vollständig angetretenen Lauftreffs – auch losgehen. Die zu laufende Runde leicht geändert – keine Ehrenrunde auf dem Sportplatz mehr, zum Ausgleich eine Ehrenrunde um den Leuchtturm.
Der Küstenwaldlauf war bisher auch eine der Angststrecken vor mir, wo immer bei maximaler Quälerei nur mittelprächtige Resultate raussprangen. Diesmal konnte zumindest der Teil mit der Quälerei behoben werden, nach verhaltenem Beginn waren die Füße schön leicht und es lief sich angenehm so dahin. Die sonst so kräftezehrenden Sandpassagen hatten sich zum Glück noch eine angenehme Restfeuchte bewahrt und waren daher nicht ganz so tiefgründig wie befürchtet.
Zum Ende gelang es in zähem Ringen, noch einen flotten Sportkameraden zu überholen, der verdächtig nach AK-Konkurrent aussah. Sicher ist sicher.
Die Zeit nach dem Zieleinlauf gestaltete sich dann aber wieder mal zu einem Wechselbad der Gefühle: beim Einlauf hörte ich ein 46:04 rufen und dachte mir, toll, noch schneller als in Wittenburg. Und nahm gerührt etliche Glückwünsche entgegen. In der Umkleide aber sprach ein bekannter Sportsfreund zu mir mit ernster Miene: „Was war denn heute mit Dir los? Läufst doch sonst wie ein Wiesel!“. Häh? Und tatsächlich, auf der Einlaufliste erschien ein 46:16 - 2 sek. langsamer als in Wittenburg. Ein scharfes Auge, der Mann! Und damit nicht genug, die Zeit vom vorigen KüWaLa zwar dezent verbessert, aber trotzdem auf den 4. AK-Platz abgerutscht.
Für die die Statistiker hier das, was die Datenbank zum Thema Lauftreff und 1. LAV anzubieten hatte:
Platz |
PLM |
PLW |
Name, Vorname |
Geb |
AK |
Pl. AK |
Strecke | Verein |
Leistung |
123 |
113 |
|
Völske, Jörg |
1954 |
Senioren M60 |
4 |
10 km | 1. LAV Rostock |
00:46:16 |
190 |
164 |
|
Gross, Axel |
1960 |
Senioren M55 |
18 |
10 km |
1. LAV Rostock |
00:49:07 |
191 |
165 |
|
Schulz, Ralf-Rainer |
1954 |
Senioren M60 |
9 |
10 km | 1. LAV Rostock |
00:49:12 |
228 |
|
36 |
Richter, Julia |
1984 |
Seniorinnen W30 |
5 |
10 km | 1. LAV Rostock |
00:51:06 |
264 |
|
45 |
Blanke, Silke |
1964 |
Seniorinnen W50 |
4 |
10 km | 1. LAV Rostock |
00:53:16 |
280 |
|
50 |
Heinrich, Doreen |
1978 |
Seniorinnen W35 |
8 |
10 km | 1. LAV Rostock |
00:54:05 |
284 |
|
53 |
Blahn, Carolin |
1989 |
Frauen |
13 |
10 km | 1. LAV Rostock |
00:54:13 |
398 |
|
114 |
Stolzmann, Birthe |
1970 |
Seniorinnen W45 |
25 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:01:29 |
400 |
|
116 |
Sachs, Ines |
1970 |
Seniorinnen W45 |
26 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:01:30 |
404 |
|
118 |
Schumann, Katrin |
1968 |
Seniorinnen W45 |
27 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:01:44 |
409 |
|
120 |
Kröppelien, Katrin |
1970 |
Seniorinnen W45 |
28 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:02:22 |
418 |
|
125 |
Blahn, Nadine |
1989 |
Frauen |
26 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:03:12 |
419 |
294 |
|
Fischer, Erhard |
1951 |
Senioren M65 |
12 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:03:13 |
420 |
|
126 |
Gross, Kerstin |
1959 |
Seniorinnen W55 |
4 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:03:14 |
430 |
300 |
|
Voigt, Jürgen |
1938 |
Senioren M75 |
7 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:04:46 |
435 |
|
133 |
Schulz, Astrid |
1958 |
Seniorinnen W55 |
6 |
10 km | 1. LAV Rostock |
01:05:12 |
219 |
|
32 |
Rüggeberg, Tatjana |
1969 |
Seniorinnen W45 |
6 |
10 km | Lidl Rostock |
00:50:29 |
285 |
232 |
|
Kunkel, Holger |
1955 |
Senioren M60 |
14 |
10 km | Rostock |
00:54:13 |
Es war sehr schön, so viele liebe Vertreter(innen) unseres Lauftreffs begrüßen zu dürfen. Für Einige stellte dieser Lauf eine Steigerung oder gar eine Premiere dar. Und dieses Gemeinschaftserlebnis macht schon mal Appetit auf den baldigen City-Lauf HRO!
Ein abschließender Blick über den Tellerrand hilft, die Konkurrenzsituation im Bereich der laufenden Alten Herren abzuklären. Da ist noch reichlich Gelegenheit zu ehrfurchtsvoller Bescheidenheit.
Platz |
PLM |
PLW |
Name, Vorname |
Geb |
AK |
Pl. AK |
Strecke | Verein |
Leistung |
43 |
39 |
|
Hertel, Emil |
1956 |
Senioren M60 |
1 |
10 km | SV Turbine Neubrandenburg |
00:40:36 |
70 |
66 |
|
Kaletzki, Norbert |
1953 |
Senioren M60 |
2 |
10 km | Laufgruppe Schwerin |
00:42:50 |
111 |
103 |
|
Scholz, Lothar |
1956 |
Senioren M60 |
3 |
10 km | Rad+Lauftreff |
00:45:46 |
51 |
47 |
|
Zabel, Edgar |
1951 |
Senioren M65 |
1 |
10 km | SV Turbine Neubrandenburg |
00:41:26 |
114 |
106 |
|
Wolf, Günter |
1941 |
Senioren M75 |
1 |
10 km | LSV Güstrow |
00:45:55 |
Und schon wurde für den Laufcup MV die nächste Runde eingeläutet – beim Schlosslauf Schwerin. Diese Piste hatte ich bisher immer als sehr anstrengend bis quälerisch empfunden. Nun endlich hatten die Veranstalter ein Einsehen und haben einen neuen Kurs abgesteckt – für mein Empfinden viel schöner als der alte.
Als Vertreter des Lauftreffs Sabine und ich angetreten, um ein paar Cup-Punkte mitzunehmen, im Vergleich zum letzten Jahr unter einer verschärften Konkurrenzsituation mit härteren Mitbewerber(inne)n.
Mein Konkurrent Borchert entschwand quasi beim Startschuss aus dem Blickfeld. Ich aber wollte lieber nicht überpacen, wurde zur Belohnung im Pulk etwas nach hinten durchgereicht und hängte mich daher fürs erste an Sabine und ihre Konkurrentin Beate, welche zu dieser frühen Stunde noch flott aber friedlich nebeneinander liefen. Nach der Wende bei Zippendorf gings schön am See entlang Richtung Schloss. Dabei gelang es, so langsam Betriebstemperatur aufzubauen und sich wieder ein bisschen weiter nach vorne durchzukämpfen. Nach einer schönen Runde am Schloss vorbei, und dabei um einen vollendeten Laufstil bemüht – vielleicht schaut ja gerade ein Minister aus dem Fenster, der noch einen Geronten-Marathon-Staatssekretär sucht- ging es rund um den Burgsee und dann war das Ende nicht mehr weit. Von einer kleinen Bergetappe als abschließende Schikane abgesehen. Diese bot mal wieder die Gelegenheit, die ganze Bandbreite der Emotionen auszukosten, die ein Rennen so bieten kann: Ein Herr in Rot, welchem ich die ganze Zeit hinterhergedackelt war, musste am Hang doch glatt in den Geh-Modus übergehen. Aber nicht mit mir. Hohnschmunzelnd zog ich vorbei. Aaaber – was war das denn? Ein Herr in Blau, den ich bisher in sicherem Abstand hinter mir schnaufen hörte, machte den Usain Bolt und baute in Bruchteilen von Sekunden, an eben diesem Mörderhang, einen Abstand auf, der bis zum Ziel nicht mehr aufzuholen war…
Auf der Zielgeraden sah ich die Uhr unerbittlich auf die 1:11 zulaufen und packte alles in die Andeutung eines grandiosen Spurts – aber ach, exakt wie beim Frühlingslauf Neubrandenburg kam wieder nur die 1:11:02 heraus. Na, wenigstens den Level gehalten – und 1 min schneller als letztes Jahr. Und wie dieses Jahr leider üblich, trotzdem wieder in der Platzierung nach hinten durchgerutscht. Wenigstens reichte es grad noch so zum AK-Dritten.
Sabine musste sich diesmal mit dem Silberrang begnügen, aber dafür, dass sie eine längere Gymnastik-Performance einschieben musste, um Seiten-Stiche loszuwerden, mit einer noch sehr guten Zeit von 1:13:24.
Beim Laufcup geht es jetzt Schlag auf Schlag. Und schon war, wie immer recht früh in der Laufsaison, der Termin für den Ückermünder Haffmarathon herangekommen. Gleichzeitig die Landesmeisterschaft MV!
Nachdem meine bisherigen langen Kanten manchesmal zum Schluss eher den Charakter einer Maso-Session annahmen, wollte ich diesmal alles vernünftig machen. Überlegte mir eine Zielzeit von 3:39, teilte sie sorgfältig durch die 6 zu laufenden 7km-Runden und notierte die resultierenden Zwischenzeiten auf der Handfläche. Alles, um nicht wieder am Anfang so besengt loszurennen und dann vorzeitig abzufaulen.
Der Lauf begann dann schon mal sehr lustig. Bemerkend, dass ich in einem kleinen Pulk Neubrandenburger mitschwamm, und wissend, dass mein vermutlicher AK-Hauptkonkurrent Harald P. dort beheimatet ist, ich dessen Anblick aber bisher nur von hinten kenne, frug ich nach demselben, und der Sportfreund genau neben mir hob fröhlich seinen Finger.
Damit war zu vermuten, es würde kein Regenerationslauf werden.
Ein Blick auf die Lauf-Statistik (Ist-Zeiten) läßt dann auch ein dramatisches Renngeschehen erkennen.
Einzel-Runden |
1. Runde |
2. Runde |
3. Runde |
4. Runde |
5. Runde |
6. Runde |
Ziel |
Zw-Zeiten |
36:30 |
1:13:00 |
1:49:30 |
2:26:00 |
3:02:30 |
1:49:30 |
3:39:00 |
AK-Landes-meister |
35:47 (25.) 5:07/11,47 |
34:59 (21.) 5:00/12:01 |
35:23 (22.) 5:03/11,87 |
35:02 (16.) 5:00/11,99 |
38:15 (16.) 5:28/10,98 |
39:44 (12.) 5:41/10,57 |
|
Vizemeister |
35:47 (26.) |
35:01 (23.) |
35:15 (21.) |
34:56 (15.) |
38:35 (17.) |
52:59 (34.) |
|
Zu Anfang war es richtig schön, mit Hilfe des Pulkes konnte der Geschwindigkeitsrahmen einigermaßen eingehalten werden, man konnte sich gar nett unterhalten und dabei „laufen ohne zu schnaufen“. Wie es der Hausarzt empfiehlt.
Zu dieser Zeit musste ich mich noch bewußt ausbremsen, wäre allein viel zu schnell gewesen. Trotzdem war der 1. HM dann 3,5 min schneller als geplant, ohne übergroße Anstrengung. Schon ein kleines bißchen unvernünftig…
Dann aber wollte mein Konkurrent den Sack zumachen und zog davon – an dem bereits absolvierten Pensum gemessen sehr rasant. Und ich mußte entscheiden, vernünftig zu sein und beim Rest-Pulk und meinem Zeitplan zu bleiben oder in einer Apokalypse der Unvernunft hinterherzuhetzen. Nun, es siegte die Unvernunft. Und die ganze flotte 4. Runde hindurch wurde der Abstand immer größer, blieb jedoch im kleinen Sekundenbereich, so dass mein Vordermann sich vermutlich reichlich gehetzt fühlte.
In der 5. dann gab es schon mal einen merklichen Geschwindigkeitseinbruch, der Abstand nahm langsam ein gefährliches Ausmaß an. Und diese ganze Runde entwickelte sich zu einer abartigen Quälerei mit tonnenschweren Gewichten an den Füßen, so dass ich langsam alle Hoffnung fahren ließ.
Zu meiner großen Überraschung aber waren wir beim Beginn der 6. und letzten Runde plötzlich wieder nebeneinander. Und das verwirrte auch den dort postierten „Mann mit dem Hammer“, der meinen Partner dort wahrhaft voll erwischte (was ich aber erst später erfuhr), mir aber kein zusätzliches Leid mehr zufügen konnte. Und plötzlich war ich vorn. Und die Tagessieger machten ihr finish. Und noch etwas langsamer geworden, aber immer noch im Laufschritt, schmiss ich jetzt alles an Reserven rein, was noch da war, da ich ständig auf eine plötzlich von hinten heranstürmende Endspurt-Herausforderung gefasst sein musste. Die blieb aber diesmal aus. Am Ende sprang putzigerweise trotz des Kriechganges ziemlich exakt die angestrebte Zielzeit heraus.
Die volle Dröhnung LC-Punkte, die dabei herauskam, ganz abgesehen von der AK-Landesmeisterschaft, zeigte sich als wahrlich wohlverdiente mit süßer Euphorie getränkte Traube.
Zu einem hohen Preis aber. Wie erschrockene Zuschauer berichteten, war ich mit einer Salzkruste bedeckt. Und irgendwie fehlten mir paar Kilo, die sich auf der Strecke irgendwo verteilt hatten. Solche akrobatischen Übungen wie Umziehen und Duschen konnte ich gleich stecken lassen.
Um zum Siegerpodest zu gelangen, musste man zunächst über eine Stufe ins Gebäude. Immerhin satte 10cm hoch. Keine Chance ohne helfende Hand. Auf das Podest raufzukommen wurde lieber gar nicht erst versucht. Man konnte sich ja auch elegant draufsetzen.
Der finale Witz könnte sein: Hätte ich mich vernünftig an meinen Zeitplan gehalten und den Zwischen“sprint“ verweigert, wäre der Einbruch am Ende geringer ausgefallen und dadurch womöglich eine bessere Zielzeit herausgekommen. Bei weniger Anstrengung. Das hätte aber auch für meinen weniger gehetzten Partner gegolten und er hätte am Ende wahrscheinlich weniger abgebaut und das Ding gewonnen.
Jetzt, wo der Schmerz langsam nachlässt, wächst allmählich die Lust auf die nächste Herausforderung
- den Schweriner Schlosslauf am 16.4. Dort möchte auch Sabine wieder mal ein paar Cup-Punkte sammeln. Und noch jemand wird dort auf mich warten – voller Revanche-Durst…
Pünktlich zum Frühlingsanfang rief der SV Turbine Neubrandenburg zum eben dortigen Frühlingslauf. Womit auch gleich der 2. Wertungslauf des diesjährigen MV-Laufcups zu absolvieren war.
Sowohl der Wetterbericht als auch die Liste der in der M60 vorangemeldeten Sportkameraden (und LC-Konkurrenten…) halfen dabei, die Erwartungshaltung eines mittleren Desasters aufzubauen. Eigentlich keine große Lust, meldete ich mich auf den letzmöglichen online-Drücker dann doch noch an, da ich die Strecke an sich vom letzten Jahr in guter Erinnerung habe.
Zum Start hin hatte sich dann wieder das optimale Laufwetter aufgebaut: schön kühl, kaum Wind und nichts Feuchtes von oben. Die Strecke kommt meinen Performance-Eigenheiten sehr entgegen: Die anfängliche Gebirgslandschaft wirkt zu großer Anfangsgeschwindigkeit entgegen, welche für mich tödlich ist, und wenn man nach der halben Strecke schön warm geworden ist, geht es vorwiegend abwärts und man kann unbeschwert aufdrehen. So konnte ich auch einen Teil des Pulks schmunzelnd wieder einsammeln, der mir vorher entfleucht war. Zum Schluß dann darf man noch einmal über die bekannte und skurrile Bogenbrücke im Kulturpark, um dann (wieder mal) festzustellen, dass es von da bis zum Ziel viiiel weiter ist als vom Start nach da. Da kriegte nicht nur ich Probleme mit der Kräfteeinteilung und der richtigen Platzierung des Endspurts.
Ja, und gegen mich selbst hab ich so halbwegs bestanden und die Zeit vom letzten Jahr (1:11:38) sogar leicht verbessert (1:11:02). Wenn vielleicht auch nicht soviel, wie nach dem intensiven Wintertraining zu erhoffen war. Das reichte dann auch nicht im mindesten, um den Zustrom frischer, hungriger “Jungathleten” in der M60 auszugleichen, so dass statt eines 2. diesmal nur der 4. Platz heraussprang.
Hmm, vielleicht sollte ich mir an dieser Stelle jenen fabulösen Fuchs mit seiner Trauben-Problemlösung zum Vorbild nehmen – “Ach, eigentlich ist dieser Laufcup doch ziemlich uninteressant”.
Aber am Ende war es doch schön, mit diesem oder jenem Bekannten ein paar aufmunternde Worte zu wechseln, und es war doch gut, den inneren Schweinehund wieder mal überwunden zu haben.
Besonders nett und aufbauend fand ich den Moment, als ich nach meinem endlichen Zieleinlauf von einem freudestrahlenden jüngeren, bis dato unbekannten Mitathleten mit Handschlag begrüßt wurde. Freudestrahlend, weil es ihm kurz vor Schluss noch gelungen war, an dem “zähen alten Kerl”, der ihn die ganze Zeit gepaced hatte, definitiv vorbeizuziehen. Naja, durch sein rückwärtiges Geschnaufe verhalf er mir auch zu einer für mich ganz guten Zeit. So entstehen Freundschaften…
so siehts aus in der M60 | die Messlatte für Sabine | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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(nur so als Referenz: die Sieger in der M65 brauchten 1:05:12 bzw. 1:05:51) |
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Das Jahr kann kommen! Am 6.3. waren nun endlich Winterruhe bzw. -Training beendet, um das erste richtige Kräftemessen anzugehen – die traditionelle Eröffnung des Laufcups MV.
Der Wetterbericht bzw. der Blick zuum Himmel bei der Abfahrt versprachen ja das Schlimmste, aber am Kampfesplatz herrschten nahezu ideale Bedingungen – nichts Feuchtes mehr von oben, günstige Windrichtung und vor allem nicht so heiß (wichtig für mich ).
Apropos nicht so heiß: Dialog auf dem Flur – “Und so willst Du laufen???” “Ja.” “Hmm, dann zieh ich meine Jacke auch aus” <trippel zur Umkleide> <raschel> <trippel zurück> “Ach, doch lieber nicht”… Als ich “ihn” dann später überholen konnte, war er ganz schön am Schwitzen…
Der Lauftreff gut vertreten mit Sabine, Ehrhard und meiner Wenigkeit. Der LAV an sich . . . man könnte beinahe meinen, eher zu gut, denn Sabines und meine Voranmelder-Startnummern hatte jemand – wahrscheinlich mit dem ganzen LAV-Packen – weggeschnappt und wir mussten hektisch umgelabelt werden.
Davon abgesehen, war das aus meiner Sicht zunächst ein ganz gelungener Auftakt und die vielen Runden mit Nachbars Wauwi (und natürlich beim Lauftreff!) waren nicht ganz umsonst gewesen. Die Füße waren leicht und die drei Runden vergingen wie im Fluge. Ich ärgerte mich erst nur ein kleines bisschen, das ich die komplette Zeit immerzu hinter dem selben Sportfreund (auch schon gesetzteren Alters) hergehechelt bin, ohne auch nur 1 cm näher zu kommen. Der lief so anscheinend unangestrengt, ohne die Füße merklich zu heben, dass man dachte, mit ein bisschen mehr Beinarbeit vorbeiziehen zu können. Aaaber – Pustekuchen. Freute mich gar, so schön gezogen zu werden.
Beim Anblick der Statistik hingegen sage ich mir jetzt – Mönsch, diese 2 Sekunden wären doch vielleicht auch noch drin gewesen… Ein wertvoller LC-Punkt futsch!
Aber der dieses Jahr wirklich schicke Pokal tröstet über so manches hinweg.
Name | AK | Platz | Cup | Verein | 2016 | 2015 |
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Hertel, Emil | M60 | 1 | 25 | SV Turbine Neubrandenburg | 41:33 | 41:01 |
Sonntag, Horst | M65 | 1 | SV Pastow | 41:45 | 41:28 | |
Kaletzki, Norbert | M60 | 2 | 24 | Laufgruppe Schwerin | 44:39 | 42:59 |
Prescher, Harald | M60 | 3 | 23 | SV Turbine Neubrandenburg | 46:12 | - |
Völske, Jörg | M60 | 4 | 22 | 1. LAV Rostock | 46:14 | 46:55 |
Block, Beate | W55 | 1 | 25 | HSV Neubrandenburg | 46:23 | 45:58 |
Engelmann, Sabine | W55 | 2 | 24 | 1. LAV Rostock | 47:41 | 47:39 |
Krentzlin, Herbert | M65 | 2 | HSV Neubrandenburg | 48:03 | - | |
Hrubesch, Reiner | M65 | 3 | Neu Zachun | 51:13 | 50:00 | |
Seppelt, Horst | M65 | 4 | SV Turbine Neubrandenburg | 51:58 | 49:04 | |
Fischer, Ehrhard | M65 | 5 | 1. LAV Rostock | 53:00 | - |
Wer im übrigen noch nicht so recht was gefunden hat, wo er dieses Jahr Leistung zeigen will, findet beim SV Turbine Neubrandenburg genügend Vorschläge.
Fotos: Sprintefix
Am 27.2. war schon wieder ein Spendenlauf angesagt – diesmal (passend am Welt-Eisbärentag) zur Unterstützung des neuen Bärengeheges für den Rostocker Zoo.
Etwa 200 Bären- und Fitness-Begeisterte ließen es sich nicht nehmen, bei strahlendem winterlichem Wetter zwischen 2,5 und 10 km unter die Füße zu nehmen.
Als “Delegierte” des Lauftreffs wurden auf der Piste Jürgen und Jörg erspäht. Jörg mit Verstärkung – Nachbars BorderCollie “Betty”, der von seinen winterurlaubenden Leuten zwecks Pflege und Spezialtraining für eine Woche “übereignet” wurde. Und das Training hat sich gelohnt: Auf den beiden finisher-Urkunden konnte ein 58:17 für die 10km verzeichnet werden. Ich glaube, die HK wurde damit locker gewonnen.
Wenn man die zahlreichen eingestreuten Schnuffel-und Markierungspausen bedenkt, ein beachtliches Ergebnis. Vielleicht auch dadurch gefördert, das ein konkurrierender Vierbeiner versuchte, vor dem Start einen unfairen Vorteil zu erlangen, indem er versuchte, sein Gebiß in meiner Wade zu parken. Da hielt man doch besser sicheren Abstand…
Foto: Joachim Kloock