Neuer Teilnehmerrekord beim City-Sport-Abendlauf – zur Unterstützung der Hospizinitiative Rostock, die sich somit auch über einen Spendenrekord freuen kann.
Der Sportclub Laage als Mitorganisator der Aktion war mit besonders vielen Vertretern angereist – und er stellte auch in altbewährter Weise den gewieften Co-Moderator der abschließenden Tombola.
Aber auch unser Lauftreff ließ sich keinesfalls lumpen und trat nahezu vollständig an.
Es gab wie üblich keine Startnummern und keine Transponder, damit man “es” mal ganz entspannt angehen konnte, aber listigerweise war am Zielstrich eine wirklich große Stoppuhr angebracht, so dass man doch nicht umhin konnte, seine Rundenzeiten zur Kenntnis zu nehmen und sich davon eventuell etwas mitreißen zu lassen.
Sabine hatte ihre vier Runden als Erste absolviert, wenn ich das richtig gesehen habe (und ich sah sie nicht besonders lange).
Den Abschluss dieser Läuferparty bildet traditionell eine Tombola, gesponsort von etlichen Unternehmen der Region. Und hier konnte man mal ein Mirakel der Statistik bewundern: Mag mal jemand ausrechnen, wie unwahrscheinlich es ist, dass bei 1222 Teilnehmern und vielleicht 30 Preisen gleich zwei davon auf unser kleines 15er-Team herabregnen? Aber es ist passiert!
Die Ausschreibung des 2. Prerower Fackellaufes traf voll meine romantische Ader: Start um 22:00 bei traumhaftem Wetter war angesagt, ein Erlebnislauf auf griffig-festem Sand genau an der Wasserkante entlang mit einem Spalier von Fackeln, Live-Country-Musik im Ohr, die Füße schmeichelnd verwöhnt von Ostseewasser auf Wohlfühltemperatur, und als Krönung der Blick auf das passend eintretende Maximum des Perseiden-Stromes, so dass man mit dem Wünschen kaum hinterherkäme.
Hab schon überlegt, ob ich mir die wichtigsten mit Leuchtschrift auf die Hand schreibe, um keinen zu vergessen.
Aber ach.
Entgegen dieser Hoffnungen herrschte in der Wettkampfzone ein ziemlich ausgeprägtes Sauwetter. Alles drängelte sich in Erwartung des erlösenden Startsignals unter dem winzigen Anmeldezelt herum, um nicht schon vor Beginn durchzuweichen. Aber irgendein Körperteil war immer ungeschützt. Da half nur, ab und zu sich langsam wie ein Broiler vor der anwesenden Feuerschale zu drehen, um eine gleichmäßige Mindesterwärmung und -trocknung zu erreichen.
Und ein bisschen half auch die country-mäßige Live-Musik, die zum Aufheizen der Athleten eingespielt wurde.
Nach einer zünftigen Einsatzbesprechung und Anwesenheitskontrolle wurde dann endlich der count-down zelebriert. Die eh schon feuchten Laufschuhe waren rechtzeitig abgeworfen worden, um es einmal barfuß zu versuchen. Die Konsistenz des Sandes direkt an der Wasserkante war dafür hervorragend geeignet, wie sich zeigte, wenn auch mit einigen speziellen Schikanen angereichert.
Nach einem kurzen Stück Tiefsand war (wenn man nicht scharf auf weiteren Tiefsand war) genau am Spülsaum ein Parcour aus schönem traumfein-festem Sand und in eben diesem verborgenen Endabschnitten zahlreicher Buhnenreihen zu überwinden. Und ab und zu machte ein Zeh Bekanntschaft mit einem scharfkantigen echt miesen Muschelgehäuse.
Die Fackeln am Wegesrand litten genau wie die Läufer unter der Nässe, der größte Anteil der Strecke war wahrhaft zappenduster und ich konnte die vereinzelten Tollkühnen nur maßlos bewundern, die da irgendwie ohne jegliche Beleuchtung entlangglitten. Es war auch ein Nachweis gut funktionierender Reflexe gefragt, mit immer mal wieder auftauchenden “Geisterläufern”, auch gerne unbeleuchtet, ohne Zusammenprall klarzukommen.
Es waren 5km bis zum Regenbogencamp zu laufen, auf halber Strecke unter der feierlich illuminierten Seebrücke hindurch. Und dabei verlieh die Stirnlampe in Kombination mit dem scharfen Gegenwind und den beleuchtet herantreibenden Wassertropfen dem eigenen Voranstreben einen sehr coolen Warp-Effekt. Leider nur eine optische Täuschung, und es baute sich eine tiefe Vorfreude auf den Schiebewind-unterstützten Rückweg auf.
Der begann dann nach dem Erreichen des Feuerschalen-markierten Wendepunktes und dem Erhalt des obligatorischen Anti-Schummel-Bändchens – als Beweis, das man wirklich nicht vorher ungedreht ist.
Auf dem Rückweg lief es sich leicher, da Gegenwind und auch Regen entfielen, aber es war weiterhin kein Zuckerschlecken. Das unfallfreie Umkurven von schemenhaften Sandburgen, Muschel- und Tanghaufen erforderte höchste Konzentration. Und die ganzen 2,5km vom Wendepunkt bis wieder zur Seebrücke fühlte ich mich zunehmend wie in einem dieser typischen Horror-Alpträume. Man läuft und läuft und läuft und macht und tut aber kommt einfach nicht voran. Denn die immer noch festlich beleuchtete Seebrücke erinnerte die ganze Zeit an “Titanic 500m voraus”. Und egal wie lange und weit man lief, der scheinbare Abstand blieb immer gleich. Die reinste Fata Morgana.
Zur Aufmunterung durfte ich zwischendurch einmal an Gesa Krauses Missgeschick in London denken: Ein von einem besonders eifrigen Sandburgenbauer hinterlassenes Loch ward für mich zur Fallgrube und entlockte mir einen Salto, der zu Gaby Seyferts Zeiten wohl als “gehockter Doppellutz” durchgegangen wäre. Leider nicht gestanden, die Figur, aber gesehen hat es eh keiner. Das letzte Stück quasi im Gleitflug, war ich dann endlich doch unter der Brücke durch.
Nach der zweiten Bewältigung der Buhnen-Hürden war es dann nicht mehr weit bis zum Ziel, aber die letzten 20 m in sehr lockerem Sand forderten noch mal alles ab.
Und dann trat zu meinem großen Erstaunen Ringo in mein Blickfeld – der sich wenige Stunden vorher beim Poeler Abendlauf den dortigen Witterungsunbilden dargeboten hatte. Und es war ihm augenscheinlich noch nicht genug gewesen für diesen Tag.
Im Nachhinein bin ich übrigens ganz froh, keinen der Wunsch-Meteoriten erblickt haben zu müssen. Diesen einen Wunsch hatte ich mir vorbehalten.
Denn: Um bei der Bewölkung sichtbar zu sein, wäre schon ein Kaventsmann vom Kaliber “Saurier-Extinction” erforderlich gewesen…
Über den letzten Stundenlauf habe ich mich lieber nicht weiter ausgelassen. Nach der halben Zeit schon musste ich einfach aufgeben, und das lag nicht am strömenden Regen.
Wenigstens Jürgen hielt die ganze Stunde durch und rettete so die Ehre des Lauftreffs.
So war ich recht wenig motiviert, mich zur Anmeldung der Marathonnacht aufzuraffen.
Aber die Begeisterung des restlichen Lauftreffs war einfach zu mitreißend, besonders die der 7 Auserwählten, die auf der “Rostocker 7″ einen fulminanten Teamauftritt hinlegen wollten.
Auf den allerletzten Drücker, wenige Minuten vor Mitternacht, geschah dann endlich der entscheidende Tastendruck.
Und soo schlecht wurde die ganze Aktion dann auch nicht – Eine kolossale Untertreibung, wenn man den Auftritt unserer “Rostocker 7″ betrachtet. Pünktlich gestartet um 07:07pm fand ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis statt, welches es bis in die Spalten der Ostseezeitung geschafft hat!
Man könnte meinen, mittels der Umsetzung eines bekannten Zitates von Karl Marx.
![]() Besiegelt und beurkundet! |
Damit nicht genug, drückten auch noch Caro, Birk, Holger und Frank der “7″ ihren individuellen Stempel auf.
Ziemlich genau zum Zieleinlauf unserer Sieben-Ender erschallte dann nach einem Nasa-mäßigen count-down der Startschuss zum HM.
Mit Ringo und Ralf in dem rekordmäßig großen Pulk eingebettet, nahm das Abenteuer seinen Gang.
Ich bemühte mich um einen sehr verhaltenen Beginn aus dem hinteren Bereich heraus, um nicht gleich wieder zu Beginn schmählich abzufaulen. Und es klappte. Erst bei der zweiten Tunneldurchquerung fing es an, so richtig anstrengend zu werden. Aber das Ding ließ sich diesmal sehr schön bis zu Ende durchziehen und sich auch im Pulk noch ein wenig nach vorne durchbuddeln. Dazu trugen sicherlich auch die zahlreichen Attraktionen und das eifrig anfeuernde Publikum an der Strecke bei. Es gab wieder etliche Grill-Duftwolken zu beschnuppern, eine Super-Trommler-Truppe machte ordentlich Rhythmus, ein apokalyptisch lauter DJ im Tunnel ließ Sorgen bezüglich der Statik des Bauwerkes aufkommen. Und als die Füße schwerer wurden, machte “la ola” am Straßenrand die Muskeln wieder locker.
Nun ja, meine Zeiten vom vorigen Jahr kann ich erstmal vergessen, aber gemessen an der durchlittenen langen Trainingspause bin ich relativ zufrieden mit dem Ergebnis.
“Relativ” – wenn ich bedenke, dass sich da beim Abholen der Startunterlagen eine etwas übertriebene Erwartungshaltung aufgebaut hatte. Wurde ich doch spontan von einem der zukünftigen Mitkämpfer als “Posterboy” willkommen geheißen, und musste, beim Nachrecherchieren, feststellen, dass mein Auftritt vom Vorjahres-Marathon in die diesjährige Homepage reingebastelt worden war – und dass auch noch im Umfeld der 3:30er Ballons! Zu denen ich damals im Laufe des Rennens noch einen guten km Abstand aufbauen konnte…
Nebenstehender Verlockung, angeschlagen in Parkentin, konnten Birk, Jürgen und ich nicht widerstehen. Denn der Hütter Wohld bietet eine sehr schöne, naturnahe und anspruchsvolle, weil hüglige Laufstrecke, aufgelockert mit den Fischteichen der alten Zisterziensermönche. Man kann in den 180ha aber auch leicht in die Irre geraten, und die Hoffnung auf Markierungen und kompetente Streckenposten war eine starke Motivation, es dort mal wieder zu versuchen.
Und so fand man sich erwartungsfroh um Zehne am 8. Juli beim Fischereihof ein.
Es gab ein schönes rasantes Aufwärmprogramm, und dann fanden aber erstmal die Staffelwettbewerbe statt, so dass wir Zehnis bis zu unserem endlichem Start wieder etwas ausgekühlt waren.
Die Startnummern waren sehr hübsch gestaltet mit einigen reinlaminierten Gewächsen aus der Wettkampfzone. Dadurch aber auch ziemlich schwer, befördert auch durch die dazu gereichte überdimensionale Sicherheitsnadel.
Und so habe ich eine sehr schöne Ausrede beisammen, dass ich mal wieder erklecklich lange brauchte, um in ein einigermaßen flottes Schrittmaß zu verfallen. Der anfängliche sehr sehr lange Anstieg tat sein Übriges, einem schon zu Beginn den ganzen Saft aus den Waden zu saugen. Nach jeder Kurve, wo man dachte, ah, endlich geschafft, sah man erschreckt, dass es noch eine weiteres gewaltiges Stück himmelwärts weiterging.
Aber – so eher am Ende des Pulkes einherzudackeln, hatte mit einem Mal auch seinen Vorteil, wenn man das so nennen will. Denn dadurch kam man passgerecht zu einem seltenen Spezialerlebnis, Natur pur: Ein paar mächtige Kaventsmänner von Wildschweinen brachen plötzlich voraus aus dem Unterholz und querten die Piste. Und dann ging es erst richtig los – ein geradezu unendlicher Zug von Jungtieren folgte, und erst als ein paar besonders beeindruckende Alt-Exemplare die Kolonne abschlossen, setzte man mit etwas vorsichtigen Schritten (dass nur kein Zweig knackte…) seinen Lauf fort. Wenigstens ging es jetzt abwärts, aber damit es nicht zu leicht wurde, durfte man auch eine von den Schweinen vorher sorgsam aufbereitete Fläche durchqueren.
Nun, meine schlussendliche Zeit nach den zwei Runden erwähne ich hier lieber nicht, aber Birk – ohne Schweineviewing – knackte fast die 45min und fasste als Dritter der Gesamtwertung die schicke dazugehörige Medaille ab. Und Jürgen, der als ältester Starter diesmal die Strecke am längsten genießen durfte, bekam bei seinem nicht unflotten Finish einen schönen Sonderapplaus.
Und so kam es, dass am Ende jeder mit einer schönen persönlichen Erinnerung nach Hause gehen konnte.
welcher bekanntlich einst zwischen zwei gleich lecker aussehenden Heuhaufen wegen eklatanter Entscheidungsschwäche schmählich verhungerte, wäre an diesem Wochenende erneut gründlich gescheitert. Was gab es da nicht alles: Mittsommernachtslauf Krakow am See, Prerower Ostseeschwimmen, scn-Energy-Lauf Jatznick, Zingster Deichlauf, Hamburger Halbmarathon und und und..
Und ich war in höchster Gefahr, wie o.A. Langohr zu enden. Zunächst präferierte ich ja das Schwimm-Event, weil ich meinte, schon eine Weile schön das Kraulen geübt zu haben. Und ich wollte die Laufmechanik noch ein bisschen schonen. Aber bei näherer Betrachtung der Entfernungsanforderung (Prerow=2,1km <–> FKK Warnemünde – Mole = 1,5km) und Performancevergleich mit zufällig nebenherspaddelnden Badegästen in Warnemünde verwies ich diesen Gedanken fürs erste ins Reich der Träume. Blieb ja noch genug übrig.
Aber erst in letzter Minute fiel die Entscheidung für Krakow, vor allem weil der bekannte Warnemünder Ultraläufer Klaus Kinski bei jedem Stundenlauf (mich) diskret darauf hingewiesen hatte, dass ich immer noch nicht in der Teilnehmerliste stünde. Wo wir in Krakow doch schon mal so schön zusammen gelaufen waren.
Damit aber war der Entscheidungsbaum noch nicht zu Ende abgearbeitet – bei der Nachmeldung stand plötzlich die Frage “Welche Strecke?” dick und schwer im Raum. Und ich hatte dieses Jahr noch gar keinen langen Lauf, nicht mal nen klitzekleinen HM . So versuchte ich den ersten Buchstaben für “Zehn” herauszuquetschen, aber er wollte einfach nicht. Lag wohl an Jürgens Motivationsartikel (Raus aus der Komfortzone). Und ich hörte mich entsetzt das Wort “Dreißig” aussprechen.
Dann war noch etwas Zeit bis zum Start, und während der Regen sich gleichmäßig verstärkte, war neben dem erfreuten Klaus auch noch so manch anderer lieber Bekannter aus der Laufcommunity anzutreffen (Hallo Karl, Hallo Lothar, Hallo Sprintefixe, Hallo … !). Vom Lauftreff dann natürlich Jürgen, der es geschafft hatte, das Wort “Zehn” korrekt anzugeben.
So, dann los. Vom Start weg wurde man erstmal eine Weile schön gleichmäßig durchfeuchtet. Ich hatte wieder anfängliche Probleme, auf Solldrehzahl zu kommen, aber stand wenigstens nicht so arg im Wege herum wie kürzlich in Güstrow, und nach 2km, als der Regen aufhörte, lief es sich recht schön dahin. Etwa alle 5km kam eine Verpflegungsstelle in Sicht, und so lange musste das jeweilige Bananenhäppchen dann immer reichen.
Die Strecke, wenn auch zunehmend asphaltiert, ist besonders im ersten Teil durch die zahlreichen Anstiege ziemlich kräftezehrend. Im Gegensatz dazu war die gefürchtete “Sandhölle am Grünen Jäger” – tödlich bei Trockenheit – durch den Regen wunderschön verfestigt. Der für mich “tödliche” Abschnitt setzte dann aber bei der letzten Verpflegungsstelle ein – kein Bananenhäppchen mehr und noch SIEBEN Kilometer. Klang für mich wie “70“. Die Oberschenkel wollten einfach nicht mehr. Ein apokalyptisch laaanger, endloser Waldweg. Eigentlich schönes Pflanzen- und Tierleben ringsherum, aber die Vögel hielten wohl lieber den Schnabel bei meinem Anblick. Hab jedenfalls keinen gehört.
Wie ich endlich ins Ziel gekommen bin, weiß ich auch nicht mehr genau. Muss aber irgendwann geklappt haben, sonst hätt ich ja die
Medaille
nicht. Ein wahrhaft schwerverdientes Erinnerungsstück. Mal abgesehen von dem roten “Sommernachtslauf”-Handtuch in der Startertüte, das Dritte jetzt. Und es stört mich relativ wenig, dass ich in der AK auf den 5. Platz abgerutscht bin – immerhin bin ich ohne ernsthafte Schäden durchgekommen, wo ich anfänglich nicht so ganz sicher war.
Jürgen dagegen, als einsamer Sieger seiner Altersklasse, durfte als spezielles Erinnerungsstück und Regenerationsleckerli eine frische Räucherforelle aus dem Krakower See sein eigen nennen!
Einen Tag später: Update, und vielleicht Aufmunterung für manchen “Leidensgenossen” da draußen.
Während ich beim Treppe-runter-Gehen oder besser -Kraxeln noch immer am liebsten ständig kleine spitze Schreie ausstoßen möchte, stellt ein genauerer Blick ins Innenleben fest, dass das auch schon alles ist. Alle anderen Dauerbeschwerden, auch mein monatelanges ärgerliches Laufhemmnis, sind wie weggeblasen. Selbst den alten verknorzten Fingergelenken geht es besser! Und der Muskelkater geht schon wieder weg! Es ist doch etwas dran an der Taktik, seine Komfortzone öfters mal gründlich zu verlassen und sich mal ordentlich die Kante zu geben. Weiß man ja eigentlich auch.
Instinktiv oder rein duselbedingt hab ich wohl den rechten Zeitpunkt dafür erwischt.
kann niemand verwehren. So das Motto und die Motivation von Jürgen und mir zur Teilnahme am 115. Stundenlauf Warnemünde am 15. Juni. Raus aus der lebensgefährlichen Komfortzone!
Ich hatte die gewaltige zusätzliche Motivation, meine unterirdische Performance des Güstrower Oase-Inselseelaufes etwas aufzuarbeiten – 10km in 52:35 dahinzuschleichen und dabei noch den ersten der M60 zu machen, ist wahrlich kein Ruhmesblatt. Das spricht aber nicht gegen die hiesige M60 – die waren sonst alle auf den 20k unterwegs, der Sieger, mein alter Konkurrent Lothar, in 1:30:29…
In der M65@10k wäre ich gerade mal für den 5. Platz gut gewesen, in der M75 immerhin für den 2.. Soviel zum Niveau.
Aber genug geheult, schließlich muss ich ja auch eine riesige Trainingslücke aufarbeiten, ohne mir gleich ne Sehne abzureißen. Von daher gesehen war jetzt der Stundenlauf ein erfreuliches kleines Highlight, das Körpergefühl war viiiel besser und die 6 Runden =12 km in 58:07 sehen schon wieder etwas freundlicher aus. Vor allem, wenn man die zu der abendlichen Stunde extrem drückende und schweißtreibende Schwüle bedenkt. Es waren ja Niederschläge angekündigt, und die deuteten sich anfänglich wirklich nur sehr zart an – abgezählte drei Regentropfen pro Runde und Teilnehmer. Zuwenig, um ernsthaft zu erfrischen.
Jürgen – bei weitem ältester Teilnehmer mit 10 Jahren Abstand zum “Zweitplatzierten” – kämpfte sich ebenfalls wacker durch und hatte nach 55:44 seine ersten 4 Runden=8km abgerissen. Obwohl nach den Regeln nun noch eine Runde drin gewesen wäre, folgte er dem Rat der Rennleitung und ließ es dann gut sein. Dadurch wurde seine Leistung aber zum “Halbstundenlauf” mit 4306m runtergerechnet, was seiner wahren Kraftanstrengung nicht ganz gerecht wird, wie ich finde. Aber die Gesundheit geht vor.
Und um diesen Gedanken zu vertiefen und der zu spartanisch ausgefallenen Tröpfel-Erfrischung etwas nachzuhelfen, war ein gemeinsamer Sprung in die orgastisch kühle Ostsee einfach unabdingbar. Und der konnte nach diesem Schwitzelauf mit Fug und Recht als eine der größten erlebten Köstlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte verbucht werden!
Bilder: Sprintefix
Zwei sportliche Großereignisse hatten am 11. Juno die Ehre, von Athleten des Lauftreffs frequentiert zu werden.
Um 9 schon hatten Katrin, Nadine, Caro, Ringo und vor allem unsere hochgeschätzte “Vorturnerin” Birthe ihren Start bei dem neuen, aber schon legendären “OSTSEEWEG”
, um sich einem 50km-Power-Wandern hinzugeben. Die Impressionen von der Strecke lassen auf eine großartige Stimmung schließen, angefeuert von dem wunderbaren Wanderwetter.
Jürgen, Birk und ich dagegen entschieden sich, eine Stunde später bei der 41. Auflage des Güstrower Oase-Inselseelaufes zu starten. Zur Wahl stehen dort traditionell 20 und 10 km, wobei erstere Distanz den ambitionierteren Laufcup-Rennern vorbehalten ist (zu denen ich auch einst zählte, achja). So ließen wir es für diesesmal bei den 10k bewenden. Die Strecke ist ziemlich anstrengend auf Grund der ihr eigenen langgezogenen Hügeligkeit und verlangt besonders am Ende in einer längeren Sand- und Feldweg-Passage ihren Tribut. Aber eine wunderschöne Wald- und Seeansicht ringsherum!
Birk bestätigte seinen derzeitigen sehr guten Fitness-Level. Bei Jürgen und mir dagegen ging es etwas kurios zu: Jürgen, der sich dieses Jahr ganz gut daran gewöhnt hatte, immer seine Altersklasse zu gewinnen, fand sich plötzlich auf dem 10. Platz wieder, ohne sich nun derart verschlechtert zu haben. Des Rätsels Lösung: Für die M75 sind die 10k die Laufcup-Distanz, und da gab es geradezu einen Massenandrang von Überambitionierten!
Bei mir dagegen muss leider von einer galoppierenden Verschlechterung gegenüber den vorangegangenen Laufversuchen ausgegangen werden. Nach 1000m schon so schlapp! Bis zum Wendepunkt sah es echt nach erstmalig über 1 Stunde aus, unfasslich. Dann geschah ein kleines medizinisches Wunder, endlich blubberten die Insuline oder was auch immer im Blut und der Rückweg war ausgesprochen flott. Der damit erkämpfte erste Platz in der Altersklasse ist dann aber in erster Linie damit zu erklären, dass die ganzen Spitzenperformer alle mit Laufcup-Punktescheffeln auf den 20k beschäftigt waren…
Dieses spezielle Laufereignis hat am Ende immer zwei, nein drei besondere Highlights zu bieten:
Zum ersten die unendliche Erfrischung, welche die im Start- und Zielbereich befindliche Oase-Badelandschaft anbietet. Zum zweiten die immer wieder erfreulich rasant durchgezogene Siegerehrung, bei der immerhin an die 6 Gesamtbesten m/w und an alle Altersklassen gedacht wird – indem schlicht immer alle Gleichplatzierten auf einmal nach vorne gebeten werden (da steht man dann auch nicht so einsam auf dem Siegerpodest herum, wenn man mal der Einzige in der Ak war ).
Und es bleibt noch Zeit für das dritte Highlight- die berühmte Oase-Winner-Team-Torte, welche auch diesmal wieder verdient an die Sportfreunde aus Laage ging. Glückwunsch!
Und als wir Läufer uns schon lange eifrig regenerierend auf dem heimischen Sofa rekelten, kam auch für die Rund-um-Doberan Powerwanderer die Zielgerade in Sicht.
Die letzte Meldung von Ringo: Und durch. 7:43. Rang 6. Das sieht nach einem pace von 9:16 (=6,48kmh) aus. Die ganzen 50 km. Und auch der Rest der Truppe konnte bald darauf vermelden: Alle sind glücklich und wohlbehalten im Ziel angekommen
Und die dort vergebenen finisher-Medaillen sind schon echte, wohlverdiente Hingucker.
jawoll, jawoll, jawoll.
Damit ist alles gesagt zu der Teilnahme unserer Lauftreff-Abordnung am schon 45. (!) Eixener Recknitztallauf, der wie immer ganz standesgemäß am Herrentag stattfand.
Die Hinfahrt schon mal sehr interessant – sage und schreibe 30min volle Autobahn brauchte es, um mal wenigstens eine heimische Autonummer zu erspähen. Ja, wo wollten die denn alle hin?? Zum Glück nicht nach Eixen, wie sich zeigte.
Für mich ein nostalgischer back-to-the-roots Effekt beim Durchqueren von Bad Sülze! Als Stargast der dortigen Reha-Klinik begann ich vor jetzt schon sieben Jahren meine Laufkarriere – mit der unglaublichen Fähigkeit, alle paar Tage mal 300m am Stück laufen zu können. Ein guter Ort, sich ein zweites Mal hochzuarbeiten – mit einer etwas besseren Ausgangsbasis, hoffe ich.
Jürgen, der uns restliche Herrentags-Laufwütige nach Eixen verlockt hatte, hatte sich für die 6km entschieden, wo er in altbekannt-souveräner Manier den ersten Platz seiner Ak belegte.
Das Gleiche kann Ralf für sich behaupten, welcher im engen Zusammenwirken mit Birk die dankenswerte und verantwortungsvolle Aufgabe übernahm, meinen noch recht untrainierten Corpus unfallfrei über die 10km zu geleiten. So strebten wir in einem eleganten Dreierpulk dahin. Nun, für die beiden war es dadurch der reine Genusslauf, während ich hechelnd wie Nachbars Betty an meinem derzeitigen Limit entlangschrammte und meine Funktionsgewandung am Ende auswringen konnte.
Aber jetzt kann ich schon wieder feste Nahrung zu mir nehmen und habe ein ausnehmend gutes Gefühl. Ich glaub, es geht wieder voran. Und im Gegensatz zu meinen von mir arg ausgebremsten pace-Makern konnte ich gar schon eine etwas flottere Gangart als beim City-Lauf verbuchen.
Nach dem 25. Rostocker Citylauf überschlugen sich ja die Nachrichtenagenturen in Meldungen über eine Rekord-Veranstaltung – sowohl was die Teilnehmerzahl als auch eine Reihe neuer Bestzeiten betraf. Und zu beidem hat unser Lauftreff reichlich beigetragen – zum einen durch die pure fast vollständige Teilnahme, zum anderen durch eine Reihe von herausragenden persönlichen Bestleistungen. Und dabei zählen ja nicht die absoluten Zahlen, sondern die teilweise fulminanten Leistungssteigerungen, die fast alle unserer Lauf-Athleten im Kampf gegen sich selbst errungen haben.
Wenn man nur mal mit dem letzten City-Lauf vergleicht: Frank Bennis 1:34:36, Andreas 2:02:20, Sabine 0:46:15, Ralf 0:48:49, Caro 0:54:02, Nadine 1:02:32, Astrid 1:03:07, Tatjana 0:52:11.
Nur über meine eigene Performance gestatte ich mir mal den Mantel des Schweigens zu decken – bin immer noch in der Phase, so einen Wettkampf überhaupt heil zu überstehen. Und als altgedienter Walker war ich ja bass erstaunt und erschrocken, wieviel mehr man sich bei so einem Läufchen mit mittelmäßiger Geschwindigkeit auspowert im Vergleich zum Kampf um den Gesamtsieg bei einer Walking-Strecke gleicher Länge. Oh, da ist einiges an Kondition verloren gegangen.
Aber: Mehr als kompensiert durch das restliche Lauftreff-Team! Man schaue sich nur diese Siegertypen an!
Um am Ende noch einige “Gute Taten” des Tages hervorzuheben: Erhard verhalf durch gutes pacing der Katrin zu einer neuen persönlichen Bestzeit, Doreen half mit ihren medizinischen Fähigkeiten Anderen, das Rennen gesund zu überstehen, und Frank S., welcher noch auf seine Lauffreigabe warten muss, tat sich als Foto- und Videoreporter hervor.
Der heutige glutheiße mittägliche Wind trieb ein flatterhaftes Objekt vor mein geistiges Auge, welches ich als interessanten Zettel identifizieren konnte.
Und um bei allen Lauftrefflern die Vorfreude auf das kommende Wochenende NOCH etwas zu erhöhen, will ich den mal hier zur Schau stellen.
Nicht vergessen: am Freitag gibt es die Startunterlagen beim Training.
Am Sonntag dann starten der HM um 10:00 und um 12:30 schließlich die 10km.
Zum Glück soll die Hitze bis dahin etwas nachlassen.