welcher bekanntlich einst zwischen zwei gleich lecker aussehenden Heuhaufen wegen eklatanter Entscheidungsschwäche schmählich verhungerte, wäre an diesem Wochenende erneut gründlich gescheitert. Was gab es da nicht alles: Mittsommernachtslauf Krakow am See, Prerower Ostseeschwimmen, scn-Energy-Lauf Jatznick, Zingster Deichlauf, Hamburger Halbmarathon und und und..
Und ich war in höchster Gefahr, wie o.A. Langohr zu enden. Zunächst präferierte ich ja das Schwimm-Event, weil ich meinte, schon eine Weile schön das Kraulen geübt zu haben. Und ich wollte die Laufmechanik noch ein bisschen schonen. Aber bei näherer Betrachtung der Entfernungsanforderung (Prerow=2,1km <–> FKK Warnemünde – Mole = 1,5km) und Performancevergleich mit zufällig nebenherspaddelnden Badegästen in Warnemünde verwies ich diesen Gedanken fürs erste ins Reich der Träume. Blieb ja noch genug übrig.
Aber erst in letzter Minute fiel die Entscheidung für Krakow, vor allem weil der bekannte Warnemünder Ultraläufer Klaus Kinski bei jedem Stundenlauf (mich) diskret darauf hingewiesen hatte, dass ich immer noch nicht in der Teilnehmerliste stünde. Wo wir in Krakow doch schon mal so schön zusammen gelaufen waren.
Damit aber war der Entscheidungsbaum noch nicht zu Ende abgearbeitet – bei der Nachmeldung stand plötzlich die Frage “Welche Strecke?” dick und schwer im Raum. Und ich hatte dieses Jahr noch gar keinen langen Lauf, nicht mal nen klitzekleinen HM . So versuchte ich den ersten Buchstaben für “Zehn” herauszuquetschen, aber er wollte einfach nicht. Lag wohl an Jürgens Motivationsartikel (Raus aus der Komfortzone). Und ich hörte mich entsetzt das Wort “Dreißig” aussprechen.
Dann war noch etwas Zeit bis zum Start, und während der Regen sich gleichmäßig verstärkte, war neben dem erfreuten Klaus auch noch so manch anderer lieber Bekannter aus der Laufcommunity anzutreffen (Hallo Karl, Hallo Lothar, Hallo Sprintefixe, Hallo … !). Vom Lauftreff dann natürlich Jürgen, der es geschafft hatte, das Wort “Zehn” korrekt anzugeben.
So, dann los. Vom Start weg wurde man erstmal eine Weile schön gleichmäßig durchfeuchtet. Ich hatte wieder anfängliche Probleme, auf Solldrehzahl zu kommen, aber stand wenigstens nicht so arg im Wege herum wie kürzlich in Güstrow, und nach 2km, als der Regen aufhörte, lief es sich recht schön dahin. Etwa alle 5km kam eine Verpflegungsstelle in Sicht, und so lange musste das jeweilige Bananenhäppchen dann immer reichen.
Die Strecke, wenn auch zunehmend asphaltiert, ist besonders im ersten Teil durch die zahlreichen Anstiege ziemlich kräftezehrend. Im Gegensatz dazu war die gefürchtete “Sandhölle am Grünen Jäger” – tödlich bei Trockenheit – durch den Regen wunderschön verfestigt. Der für mich “tödliche” Abschnitt setzte dann aber bei der letzten Verpflegungsstelle ein – kein Bananenhäppchen mehr und noch SIEBEN Kilometer. Klang für mich wie “70“. Die Oberschenkel wollten einfach nicht mehr. Ein apokalyptisch laaanger, endloser Waldweg. Eigentlich schönes Pflanzen- und Tierleben ringsherum, aber die Vögel hielten wohl lieber den Schnabel bei meinem Anblick. Hab jedenfalls keinen gehört.
Wie ich endlich ins Ziel gekommen bin, weiß ich auch nicht mehr genau. Muss aber irgendwann geklappt haben, sonst hätt ich ja die
Medaille
nicht. Ein wahrhaft schwerverdientes Erinnerungsstück. Mal abgesehen von dem roten “Sommernachtslauf”-Handtuch in der Startertüte, das Dritte jetzt. Und es stört mich relativ wenig, dass ich in der AK auf den 5. Platz abgerutscht bin – immerhin bin ich ohne ernsthafte Schäden durchgekommen, wo ich anfänglich nicht so ganz sicher war.
Jürgen dagegen, als einsamer Sieger seiner Altersklasse, durfte als spezielles Erinnerungsstück und Regenerationsleckerli eine frische Räucherforelle aus dem Krakower See sein eigen nennen!
Einen Tag später: Update, und vielleicht Aufmunterung für manchen “Leidensgenossen” da draußen.
Während ich beim Treppe-runter-Gehen oder besser -Kraxeln noch immer am liebsten ständig kleine spitze Schreie ausstoßen möchte, stellt ein genauerer Blick ins Innenleben fest, dass das auch schon alles ist. Alle anderen Dauerbeschwerden, auch mein monatelanges ärgerliches Laufhemmnis, sind wie weggeblasen. Selbst den alten verknorzten Fingergelenken geht es besser! Und der Muskelkater geht schon wieder weg! Es ist doch etwas dran an der Taktik, seine Komfortzone öfters mal gründlich zu verlassen und sich mal ordentlich die Kante zu geben. Weiß man ja eigentlich auch.
Instinktiv oder rein duselbedingt hab ich wohl den rechten Zeitpunkt dafür erwischt.
kann niemand verwehren. So das Motto und die Motivation von Jürgen und mir zur Teilnahme am 115. Stundenlauf Warnemünde am 15. Juni. Raus aus der lebensgefährlichen Komfortzone!
Ich hatte die gewaltige zusätzliche Motivation, meine unterirdische Performance des Güstrower Oase-Inselseelaufes etwas aufzuarbeiten – 10km in 52:35 dahinzuschleichen und dabei noch den ersten der M60 zu machen, ist wahrlich kein Ruhmesblatt. Das spricht aber nicht gegen die hiesige M60 – die waren sonst alle auf den 20k unterwegs, der Sieger, mein alter Konkurrent Lothar, in 1:30:29…
In der M65@10k wäre ich gerade mal für den 5. Platz gut gewesen, in der M75 immerhin für den 2.. Soviel zum Niveau.
Aber genug geheult, schließlich muss ich ja auch eine riesige Trainingslücke aufarbeiten, ohne mir gleich ne Sehne abzureißen. Von daher gesehen war jetzt der Stundenlauf ein erfreuliches kleines Highlight, das Körpergefühl war viiiel besser und die 6 Runden =12 km in 58:07 sehen schon wieder etwas freundlicher aus. Vor allem, wenn man die zu der abendlichen Stunde extrem drückende und schweißtreibende Schwüle bedenkt. Es waren ja Niederschläge angekündigt, und die deuteten sich anfänglich wirklich nur sehr zart an – abgezählte drei Regentropfen pro Runde und Teilnehmer. Zuwenig, um ernsthaft zu erfrischen.
Jürgen – bei weitem ältester Teilnehmer mit 10 Jahren Abstand zum “Zweitplatzierten” – kämpfte sich ebenfalls wacker durch und hatte nach 55:44 seine ersten 4 Runden=8km abgerissen. Obwohl nach den Regeln nun noch eine Runde drin gewesen wäre, folgte er dem Rat der Rennleitung und ließ es dann gut sein. Dadurch wurde seine Leistung aber zum “Halbstundenlauf” mit 4306m runtergerechnet, was seiner wahren Kraftanstrengung nicht ganz gerecht wird, wie ich finde. Aber die Gesundheit geht vor.
Und um diesen Gedanken zu vertiefen und der zu spartanisch ausgefallenen Tröpfel-Erfrischung etwas nachzuhelfen, war ein gemeinsamer Sprung in die orgastisch kühle Ostsee einfach unabdingbar. Und der konnte nach diesem Schwitzelauf mit Fug und Recht als eine der größten erlebten Köstlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte verbucht werden!
Bilder: Sprintefix
Zwei sportliche Großereignisse hatten am 11. Juno die Ehre, von Athleten des Lauftreffs frequentiert zu werden.
Um 9 schon hatten Katrin, Nadine, Caro, Ringo und vor allem unsere hochgeschätzte “Vorturnerin” Birthe ihren Start bei dem neuen, aber schon legendären “OSTSEEWEG” , um sich einem 50km-Power-Wandern hinzugeben. Die Impressionen von der Strecke lassen auf eine großartige Stimmung schließen, angefeuert von dem wunderbaren Wanderwetter.
Jürgen, Birk und ich dagegen entschieden sich, eine Stunde später bei der 41. Auflage des Güstrower Oase-Inselseelaufes zu starten. Zur Wahl stehen dort traditionell 20 und 10 km, wobei erstere Distanz den ambitionierteren Laufcup-Rennern vorbehalten ist (zu denen ich auch einst zählte, achja). So ließen wir es für diesesmal bei den 10k bewenden. Die Strecke ist ziemlich anstrengend auf Grund der ihr eigenen langgezogenen Hügeligkeit und verlangt besonders am Ende in einer längeren Sand- und Feldweg-Passage ihren Tribut. Aber eine wunderschöne Wald- und Seeansicht ringsherum!
Birk bestätigte seinen derzeitigen sehr guten Fitness-Level. Bei Jürgen und mir dagegen ging es etwas kurios zu: Jürgen, der sich dieses Jahr ganz gut daran gewöhnt hatte, immer seine Altersklasse zu gewinnen, fand sich plötzlich auf dem 10. Platz wieder, ohne sich nun derart verschlechtert zu haben. Des Rätsels Lösung: Für die M75 sind die 10k die Laufcup-Distanz, und da gab es geradezu einen Massenandrang von Überambitionierten!
Bei mir dagegen muss leider von einer galoppierenden Verschlechterung gegenüber den vorangegangenen Laufversuchen ausgegangen werden. Nach 1000m schon so schlapp! Bis zum Wendepunkt sah es echt nach erstmalig über 1 Stunde aus, unfasslich. Dann geschah ein kleines medizinisches Wunder, endlich blubberten die Insuline oder was auch immer im Blut und der Rückweg war ausgesprochen flott. Der damit erkämpfte erste Platz in der Altersklasse ist dann aber in erster Linie damit zu erklären, dass die ganzen Spitzenperformer alle mit Laufcup-Punktescheffeln auf den 20k beschäftigt waren…
Dieses spezielle Laufereignis hat am Ende immer zwei, nein drei besondere Highlights zu bieten:
Zum ersten die unendliche Erfrischung, welche die im Start- und Zielbereich befindliche Oase-Badelandschaft anbietet. Zum zweiten die immer wieder erfreulich rasant durchgezogene Siegerehrung, bei der immerhin an die 6 Gesamtbesten m/w und an alle Altersklassen gedacht wird – indem schlicht immer alle Gleichplatzierten auf einmal nach vorne gebeten werden (da steht man dann auch nicht so einsam auf dem Siegerpodest herum, wenn man mal der Einzige in der Ak war ).
Und es bleibt noch Zeit für das dritte Highlight- die berühmte Oase-Winner-Team-Torte, welche auch diesmal wieder verdient an die Sportfreunde aus Laage ging. Glückwunsch!
Und als wir Läufer uns schon lange eifrig regenerierend auf dem heimischen Sofa rekelten, kam auch für die Rund-um-Doberan Powerwanderer die Zielgerade in Sicht.
Die letzte Meldung von Ringo: Und durch. 7:43. Rang 6. Das sieht nach einem pace von 9:16 (=6,48kmh) aus. Die ganzen 50 km. Und auch der Rest der Truppe konnte bald darauf vermelden: Alle sind glücklich und wohlbehalten im Ziel angekommen
Und die dort vergebenen finisher-Medaillen sind schon echte, wohlverdiente Hingucker.
jawoll, jawoll, jawoll.
Damit ist alles gesagt zu der Teilnahme unserer Lauftreff-Abordnung am schon 45. (!) Eixener Recknitztallauf, der wie immer ganz standesgemäß am Herrentag stattfand.
Die Hinfahrt schon mal sehr interessant – sage und schreibe 30min volle Autobahn brauchte es, um mal wenigstens eine heimische Autonummer zu erspähen. Ja, wo wollten die denn alle hin?? Zum Glück nicht nach Eixen, wie sich zeigte.
Für mich ein nostalgischer back-to-the-roots Effekt beim Durchqueren von Bad Sülze! Als Stargast der dortigen Reha-Klinik begann ich vor jetzt schon sieben Jahren meine Laufkarriere – mit der unglaublichen Fähigkeit, alle paar Tage mal 300m am Stück laufen zu können. Ein guter Ort, sich ein zweites Mal hochzuarbeiten – mit einer etwas besseren Ausgangsbasis, hoffe ich.
Jürgen, der uns restliche Herrentags-Laufwütige nach Eixen verlockt hatte, hatte sich für die 6km entschieden, wo er in altbekannt-souveräner Manier den ersten Platz seiner Ak belegte.
Das Gleiche kann Ralf für sich behaupten, welcher im engen Zusammenwirken mit Birk die dankenswerte und verantwortungsvolle Aufgabe übernahm, meinen noch recht untrainierten Corpus unfallfrei über die 10km zu geleiten. So strebten wir in einem eleganten Dreierpulk dahin. Nun, für die beiden war es dadurch der reine Genusslauf, während ich hechelnd wie Nachbars Betty an meinem derzeitigen Limit entlangschrammte und meine Funktionsgewandung am Ende auswringen konnte.
Aber jetzt kann ich schon wieder feste Nahrung zu mir nehmen und habe ein ausnehmend gutes Gefühl. Ich glaub, es geht wieder voran. Und im Gegensatz zu meinen von mir arg ausgebremsten pace-Makern konnte ich gar schon eine etwas flottere Gangart als beim City-Lauf verbuchen.
Nach dem 25. Rostocker Citylauf überschlugen sich ja die Nachrichtenagenturen in Meldungen über eine Rekord-Veranstaltung – sowohl was die Teilnehmerzahl als auch eine Reihe neuer Bestzeiten betraf. Und zu beidem hat unser Lauftreff reichlich beigetragen – zum einen durch die pure fast vollständige Teilnahme, zum anderen durch eine Reihe von herausragenden persönlichen Bestleistungen. Und dabei zählen ja nicht die absoluten Zahlen, sondern die teilweise fulminanten Leistungssteigerungen, die fast alle unserer Lauf-Athleten im Kampf gegen sich selbst errungen haben.
Wenn man nur mal mit dem letzten City-Lauf vergleicht: Frank Bennis 1:34:36, Andreas 2:02:20, Sabine 0:46:15, Ralf 0:48:49, Caro 0:54:02, Nadine 1:02:32, Astrid 1:03:07, Tatjana 0:52:11.
Nur über meine eigene Performance gestatte ich mir mal den Mantel des Schweigens zu decken – bin immer noch in der Phase, so einen Wettkampf überhaupt heil zu überstehen. Und als altgedienter Walker war ich ja bass erstaunt und erschrocken, wieviel mehr man sich bei so einem Läufchen mit mittelmäßiger Geschwindigkeit auspowert im Vergleich zum Kampf um den Gesamtsieg bei einer Walking-Strecke gleicher Länge. Oh, da ist einiges an Kondition verloren gegangen.
Aber: Mehr als kompensiert durch das restliche Lauftreff-Team! Man schaue sich nur diese Siegertypen an!
Um am Ende noch einige “Gute Taten” des Tages hervorzuheben: Erhard verhalf durch gutes pacing der Katrin zu einer neuen persönlichen Bestzeit, Doreen half mit ihren medizinischen Fähigkeiten Anderen, das Rennen gesund zu überstehen, und Frank S., welcher noch auf seine Lauffreigabe warten muss, tat sich als Foto- und Videoreporter hervor.
Der heutige glutheiße mittägliche Wind trieb ein flatterhaftes Objekt vor mein geistiges Auge, welches ich als interessanten Zettel identifizieren konnte.
Und um bei allen Lauftrefflern die Vorfreude auf das kommende Wochenende NOCH etwas zu erhöhen, will ich den mal hier zur Schau stellen.
Nicht vergessen: am Freitag gibt es die Startunterlagen beim Training.
Am Sonntag dann starten der HM um 10:00 und um 12:30 schließlich die 10km.
Zum Glück soll die Hitze bis dahin etwas nachlassen.
Am 11.5. schlug nun schon wieder die Stunde – und zwar die des ersten Stundenlaufes dieses Jahres. Frank gab wieder mal den Schlachtenbummler, Jürgen hatte sich vorgenommen, eine halbe Stunde die Schönheiten der Strecke zu genießen – und: das genau war auch mein Plan. Nach gefühlten Ewigkeiten Zwangs-Laufpause zum ersten Mal wieder eine Strecke von mehr als 300m (von zu Hause zum Bäcker ) am Stück richtig laufen. Bestärkt durch die zwei Tage vorher ganz gut gelaufene Trainingseinheit mit Tatjana. Nicht Schnelligkeit sollte das Ziel sein, sondern ein schönes Ende mit perfektem und körperfreundlichem Laufstil unter akribischer Systembeobachtung zu zelebrieren. Alles für die B-Note!
Und – es ging erstaunlich glatt und bei der etwas gedämpften Rasantheit kam endlich mal die Strecke dazu, mir einiges von ihren frühlingshaften Schönheiten zu vermitteln – dank Sprintefix für die Ewigkeit festgehalten.
Atmung und Puls schwangen sich allmählich in lange nicht gesehene Höhen vor – monatealter Staub aus den hintersten Ecken der Lunge wurde gegen frische Seeluft ausgetauscht – einfach grandios. Man hat gemerkt, dass den Waden lange nichts Ordentliches zuteil wurde (Walking zählt da nicht so sehr), aber das sonstige Körpergefühl ist wahrhaft überwältigend, ungefähr wie nach dem allerersten Halbmarathon. Vor lauter Begeisterung wurde es dann doch mal eben ein Ganz-Stundenlauf, Genuss pur.
Nun kann der Citylauf so langsam kommen.
Und ich hoffe, diese Ausbreitung meiner Befindlichkeiten macht dem oder der Einen oder Anderen, welche zur Zeit auch mit körperlichen Laufhemmnissen zu kämpfen haben, etwas Mut. Nicht verzagen, es wird wieder, und es wird GUT sein.
PS: Irgendwie fühlte ich mich nach der ganzen Aktion gleich wie zu Hause. Ob das an der Konversation lag? “Du, Pass man auf, dass Du dich nicht gleich wieder übernimmst! “Jajaa, ich pass schon auf.” Hoffentlich…
An diesem Wochenende wurde nicht nur der denkwürdige Versuch unternommen, die Marathon-Laufzeit unter 2h zu drücken , sondern auch der Lauftreff schwärmte mal wieder in alle Himmelsrichtungen aus.
Tatjana entschied sich für den 17. Heilbronner Trollinger-Marathon, wo sie ihren HM in guten 1:53:03 durchlief. Noch etwas schneller als beim Darß-HM! Etwa eine neue PBZ?? Aber ja, und das auf einer besonders schwierigen, weil bergigen Strecke!
Jürgen dagegen tobte sich beim 15. Eurawasser-Waldlauf in Laage aus, indem er mal eben die Altersklasse knackte.
Und dann gab es da ja noch den 35. Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn, zu dem Silke, Frank und Doreen langfristig gemeldet hatten. Leider musste Silke ihren gut antrainierten HM-Auftritt sausen lassen, und auch Frank verzichtete schweren Herzens auf den Start, machte aber den begeisterten Schlachtenbummler. Und ich, ja auch immer noch mit Laufhemmung versehen, entschied mich auf den letzten Drücker, es wieder mal mit Nordic Walking zu versuchen.
Und wie lief / äh, ging das nun aus meiner Sicht? Das diesmalige Walking-Teilnehmerfeld, sehr übersichtlich aus 15 Damen und 5 Herren zusammengesetzt, ließ auf eine gute Platzierung hoffen. Der Start erfolgte gemeinsam mit den 118 10km-Läufern, so dass am Anfang ein ziemliches Gedränge herrschte. Das löste sich auf der Promenade aber recht schnell auf und – ich konnte zwar den entschwindenden Läuferpulk sehen, aber keinen einzigen Walker vor mir. Und während der ganzen Strecke Richtung Wendepunkt überholte auch keiner. Da konnte man schon mal eine goldige Laune entwickeln, auch angesichts der prächtig strahlenden Sonne, welche die herrliche, mit reichlich Ostseeblick ausgestattete Strecke liebevoll illuminierte.
Dann, ein Ende vor dem Wendepunkt, der Schock. Es kam mir Doreen entgegen, um mich mit “Du bist der Zweite” aufzumuntern. Und weit voraus war die ganze Zeit niemand Gehendes zu sehen gewesen, das ließ auf einen beachtlichen Vorsprung schließen.
Nun gab ich (noch) etwas mehr Gas , durfte dann in reichlichem Abstand zum Wendepunkt meinen entgegenkommenden Gegner bei der Arbeit beobachten. Er machte das sehr beeindruckend, ohne Stöcker, mit intensivem Armdurchschlag. Und trotz aller Anstrengungen war nach der Wende nicht einmal mehr Sichtkontakt aufzunehmen.
Aber der Sichtkontakt zur Ostsee entschädigte jetzt für alles – die war zwar wegen etwas diesiger Luft vom Himmel nicht zu unterscheiden, und man hätte sie nicht erahnt, wäre da nicht über weit entfernten Büschen ein Schiff mit roten (!) Segeln wie ein Fliegender Holländer scheinbar durch die Luft geschwebt. Faszinierend, Watson, äh Kirk. Gern hätt ich ja das Handy rausgekramt und diese Szene festgehalten, aber das Gefummel mit den Stöckern! Und achteraus schnaufte schon der derzeitige Drittplatzierte. Nun, ich konnte den Silberrang verteidigen und am Ende gab es – im Gegensatz zum Warnemünder Küstenwaldlauf – auch eine Siegerehrung für die Walker.
Ansonsten das Fazit – als eigentlicher Läufer hat man doch einen gewissen unfairen Vorteil gegenüber den normalen Walkern, weil man konditionell nur minimal herausgefordert wird im Vergleich zur “richtigen” Lauferei. Und selbst bei dem Versuch, an einem Besseren dranzubleiben mit dem wahrhaft Maximalen, was man bei dieser Bewegungsart so aus sich herausholen kann, bleiben Puls und Atmung im entspannten Bereich. Gilt zumindest für mich, Olympia-Walker sehen das eventuell anders…
und nicht zu laufen war mein Sinn.
So sind nun mal die Spielregeln beim Nordic Walking. Es bedarf aber einer enormen Willenskraft, sich lückenlos daran zu halten, besonders wenn man seine “stockende” Laufkarriere betrauert. So erntete ich doch einige kritische Blicke meiner beiden Vorläufer beim 36. Küstenwaldlauf, in deren Sog ich bis zum Wendepunkt dahinstöckelte.
Und obwohl ich extra meine VR-Brille zu Hause gelassen hatte, schaffte es mein Orthopäde dennoch, sich als 3D-Avatar vor meinem geistigen Auge aufzubauen und sachte auf- und abschwebend in einer Sprechblase den Spruch ” 8 Wochen Laufpause” rot blinken zu lassen. Dabei sind die eigentlich schon rum! Oder fangen die bei jedem einzelnen Laufschritt von vorne an?? Na denn gut Nacht. Nun, im wesentlichen ohne Laufschritte konnte ich den kurzen Abstand auf die Führenden ganz gut halten und dachte so bei mir, ab dem Wendepunkt mal etwas mehr Gas zu geben und auf den helfenden Sog der Vorderleute zu verzichten. Aber, den Gedanken hatten die beiden auch – setzten ihn aber dergestalt um, dass sie noch etwas mehr zulegten und ich dann den Strömungsabriss verkraften musste. Immerhin konnte trotzdem eine Stunde / 8km knapp unterboten werden, aber leider wurde den Walkenden keine offizielle Ergebnisliste zugeehrt. So bleibt es nur eine schöne Erinnerung. Aber im Zeitalter der fake-news kann man sich ja auch mal selber ne Urkunde basteln…
Doch genug der Selbstbeweihräucherung – der Lauftreff hat ja noch etwas mehr zu bieten:
Sabine, Ringo, Holger, Doreen und Jürgen durften auf der 10-km-Strecke den richtigen Laufschritt performen. Holger – frank und frei – machte den pace-Kavalier für Doreen. Frank himself dagegen, auch etwas laufgehemmt momentan, konnte sich derweil als Fotoreporter nützlich machen.
Und Sabine, wie schon so oft, knackte wieder mal ihre Altersklasse. So stand einer mit reichlich Trophäen versehenen Heimfahrt in Richtung eines traumhaft verlängerten Wochenende nichts mehr im Wege.
das zeigte sich drastisch am Tag des 12. Darß-Marathons. Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns frühzeitig, diesem statt der gleichzeitigen Hamburger oder Londoner Marathons den Vorzug einzuräumen. Man muss halt Prioritäten setzen.
Immerhin 10 Aktive traten den Weg zur Darßer Arche in Wieck an, um die Startunterlagen für den Halbmarathon in Empfang zu nehmen. Und wer nicht lief, mischte als Schlachtenbummler die Zuschauerkulisse auf.
Pünktlich um 10 gingen die Halbmarathoni auf die Strecke, um sie in etwas weniger oder mehr als 2h zu durchmessen. Alle schlugen sich wacker durch den teilweise starken Gegenwind (der am Ende zu einem tröstlichen Schiebewind wurde) und die endlos langen Waldwege. Nur Carolin war leider gezwungen, vorzeitig abzubrechen, stolperte dann aber unauffällig über den scharfgeschalteten Zielstrich und fand sich dann überrascht in der finisher-Liste wieder. Mit einer nicht ganz schlechten Zeit
Als letzter Starter unserer Truppe, 15min nach den anderen, durfte ich mich der heißen Zone nähern. Vollkommen unbedarft mit den Stöckern herumwedelnd, baute ich mich zu meinem ersten Nordic-Walking-Abenteuer hinter der Startlinie auf, nicht wissend, wie ich mich eigentlich fühlen sollte: Vielleicht wie die Raelert-Brüder, die nach einer bisher verkorksten Triathlon-Saison wenigstens den Kids die Startrek-Sticker beim Bambini-Lauf wegschnappen wollen, oder eher wie ein Hampelmann, der nach der halben Strecke weit abgeschlagen mit total verdrehten Gelenken in den Sani-Wagen gerollt werden muss? Nun, es wurde eher so ein Mittelding. Eine Spitzengruppe setzte sich sofort in einem atemberaubenden Tempo ab, während ich mir ein packendes, am Ende knapp verlorenes Dauer-Duell mit der “Ersten Frau” Grit lieferte, so dass ich auch etwas von dem ihr zugedachten Applaus profitierte. Interessant ist ja, im Gegensatz zum Laufen, dass der Puls ganz unten blieb, die allgemeine Kondition hätte locker noch ewig mitgespielt. Aber nicht die Biomechanik. Es ging auf Teufel komm raus einfach nicht schneller, ohne sich alle Gelenke (nochmehr / total) auszurenken. Ist eben doch eine besondere Kunst, die eben auch besonderer Fähigkeiten bedarf.
Wenigstens gelang es mir, in der M60 den Ersten zu machen. Reiner Dusel, weil einer meiner Bezwinger just in diesem Jahr in die M65 abgedriftet ist.
Ich wollte dann mal gerne meinen pace wissen (war 7:48/km) und fand auf der entsprechenden Seite auch die recht aufbauende Bemerkung “Ab einer Pace von 9,5 (6,5 km/h) spricht man vom sogenannten Power Walking.” Yeah, mission accomplished.
Mit einer reichlichen Trophäensammlung konnte der Heimweg angetreten werden!