Nebenstehender Verlockung, angeschlagen in Parkentin, konnten Birk, Jürgen und ich nicht widerstehen. Denn der Hütter Wohld bietet eine sehr schöne, naturnahe und anspruchsvolle, weil hüglige Laufstrecke, aufgelockert mit den Fischteichen der alten Zisterziensermönche. Man kann in den 180ha aber auch leicht in die Irre geraten, und die Hoffnung auf Markierungen und kompetente Streckenposten war eine starke Motivation, es dort mal wieder zu versuchen.
Und so fand man sich erwartungsfroh um Zehne am 8. Juli beim Fischereihof ein.
Es gab ein schönes rasantes Aufwärmprogramm, und dann fanden aber erstmal die Staffelwettbewerbe statt, so dass wir Zehnis bis zu unserem endlichem Start wieder etwas ausgekühlt waren.
Die Startnummern waren sehr hübsch gestaltet mit einigen reinlaminierten Gewächsen aus der Wettkampfzone. Dadurch aber auch ziemlich schwer, befördert auch durch die dazu gereichte überdimensionale Sicherheitsnadel.
Und so habe ich eine sehr schöne Ausrede beisammen, dass ich mal wieder erklecklich lange brauchte, um in ein einigermaßen flottes Schrittmaß zu verfallen. Der anfängliche sehr sehr lange Anstieg tat sein Übriges, einem schon zu Beginn den ganzen Saft aus den Waden zu saugen. Nach jeder Kurve, wo man dachte, ah, endlich geschafft, sah man erschreckt, dass es noch eine weiteres gewaltiges Stück himmelwärts weiterging.
Aber – so eher am Ende des Pulkes einherzudackeln, hatte mit einem Mal auch seinen Vorteil, wenn man das so nennen will. Denn dadurch kam man passgerecht zu einem seltenen Spezialerlebnis, Natur pur: Ein paar mächtige Kaventsmänner von Wildschweinen brachen plötzlich voraus aus dem Unterholz und querten die Piste. Und dann ging es erst richtig los – ein geradezu unendlicher Zug von Jungtieren folgte, und erst als ein paar besonders beeindruckende Alt-Exemplare die Kolonne abschlossen, setzte man mit etwas vorsichtigen Schritten (dass nur kein Zweig knackte…) seinen Lauf fort. Wenigstens ging es jetzt abwärts, aber damit es nicht zu leicht wurde, durfte man auch eine von den Schweinen vorher sorgsam aufbereitete Fläche durchqueren.
Nun, meine schlussendliche Zeit nach den zwei Runden erwähne ich hier lieber nicht, aber Birk – ohne Schweineviewing – knackte fast die 45min und fasste als Dritter der Gesamtwertung die schicke dazugehörige Medaille ab. Und Jürgen, der als ältester Starter diesmal die Strecke am längsten genießen durfte, bekam bei seinem nicht unflotten Finish einen schönen Sonderapplaus.
Und so kam es, dass am Ende jeder mit einer schönen persönlichen Erinnerung nach Hause gehen konnte.