Wenn man so dasitzt und nach dem gerade überstandenen Citylauf einem ruhigen Wochenende entgegensieht, kann einen eine klitzekleine Whatsapp-Meldung von Sabine ganz schön aus dem Konzept bringen. Denn diese Meister-Runde hatte ich dieses Jahr überhaupt nicht im Plan und fühlte mich weder physisch noch mental dafür gerüstet. Es klingt ja auch so gewaltig – “LANDESMEISTERSCHAFT”. Wo die besten der Besten der Besten sich ein Stelldichein geben wollen. Und dann noch diese Mörderhitze. Aber nach einiger Überzeugungsarbeit und einer Bauchschmerzen-begleiteten Nacht überzeugte ich meinen inneren Schweinehund, dass es gut wäre, ihm und mir mal wieder die Kante zu geben. Es war ja auch etwas Besonderes, dass die LM diesesmal in unserem Heimatstadion zelebriert werden sollte! Und so tat ich im Morgengrauen den entscheidenden Mausklick, denn netterweise war auch am 29.5. die online-Anmeldung noch offen, obwohl laut Ausschreibung am 26. Meldeschluss gewesen war.
Bei den beiden noch anstehenden Trainingseinheiten der Woche war ich dann ziemlich motiviert, etwas mehr Tempo zu machen.
Und schon war der schicksalhafte Tag herangebrochen. Es galt, früh zu erscheinen, da es von der angegebenen Zielzeit her gesehen so aussah, als würde ich zusammen mit Sabine früh im zweiten Lauf starten. Beinahe noch in der Morgenkühle.
Im Orgbüro, welches in einer Flut von Nachmeldungen zu ertrinken schien, so dass alle Starts sich verzögerten, stellte sich die Lage dann leider anders dar. Erstens war unsere Anmeldung zur Landesmeisterschaft leider doch zu spät erfolgt, was eine exorbitante Nachmeldegebühr von €50 bedeutet hätte. Das handelten wir dann auf €5 herunter und unser LM-Häkchen wurde entfernt. Das fand ich bei meinem aktuellen Trainingszustand jetzt nicht so tragisch. Aber die Verschiebung meiner herbeigesehnten Rundendreherei auf die high-noon-Stunde gab mir dann doch zu schlucken – das hieß noch 4h Wartezeit bei erbarmungslos höhersteigender Sonne. Fehlte nur noch der passende Soundtrack im Hintergrund, aber so zynisch wollten die Veranstalter dann doch nicht sein und entschieden sich für eine andere Beschallung.
Die Wartezeit verging dann aber relativ schnell – noch konnte man ja Schattenplätze aufsuchen, deren es auf der Bahn mangelte. Sehr viel bekanntes Publikum füllte die Ränge – Lauftreffshirts aus Rostock, Schwerin, Laage, Güstrow, Wittenburg, Neubrandenburg … und und und belebten das Bild und manches tiefgründige Fachgespräch über diese und jene Läuferleiden oder -heldentaten brachte Kurzweil genug.
Und dann durfte ich ja die mitreißenden Performance von Sabine auf der 5000m-Distanz in der ersten Reihe verfolgen. Mit einem Abstand von 4 Min distanzierte sie ihre AK und wurde gar in der W-Gesamtwertung Dritte. Naja, aber keine LM-Medaille erhalten. Und trotzdem gefreut über “5000m außer Konkurrenz “!
Ab da ging es über die volle Distanz von 10000m. In den nächsten beiden Läufen traten die oben erwähnten “Besten der Besten” an. Kann man gut erkennen an den Siegerzeiten:
W: 39:13,59 ; M: 32:58,58; M60: 43:02,56; M65: 43:22,74; M70: 50:35,62;
Im fünften und letzten Lauf endlich durften die restlichen zumeist älteren Damen und Herren ihr Können zeigen, und es war nicht zu befürchten, dass jemand dabei frieren würde.
Damit man sich voll auf das läuferische Bewältigen der 25 Runden und den dabei gezeigten ästhetischen Gesamteindruck konzentrieren konnte, machte man sich vor dem Start mit dem zugeteilten Rundenzähler vertraut, der einem einige geistige Arbeit abnehmen sollte. Mit meinem vereinbarte ich die taktische Raffinesse, erst die letzten 10 Runden angesagt zu bekommen (”Nur noch 23, …, 22, …” wäre mir zu deprimierend gewesen).
Und schon erscholl der Startschuss – auf die Hundertstel-Sekunde mit der Stoppuhr synchronisiert. Und es war wirklich heiß. Aber zahlreiche Helfer umsorgten uns Laufende laufend mit Trinkwasser, herrlich kühlen Schwämmchen und gar einer wahrhaften Labsal aus einer Gartenspritze. Der Jubel der Zuschauer war auch sehr erfrischend.
Und so spulte ich mehr oder weniger elanvoll meine vielen vielen Runden ab und musste mich damit abfinden, dass wenn die Anzeigetafel für noch zu laufende Runden beispielsweise eine “8″ anzeigte, vom Rundenzähler ein “noch 10″ kommuniziert wurde. Da wußte man gleich, wo der Spitzenläufer war.
Bei Beginn der letzten Runde wird jeder Läufer mit einem unüberhörbaren Gong hochmotiviert in die Spur geschickt, und es reichte bei mir direkt noch mal zu einem ganz fluffigen Endspurt. Leider aber hatte ich mich wohl einmal zu lange und wohlig unter der Gartendusche geaalt, so dass meine derzeitige “Traumgrenze” von 50:00 (#so bad, so bad) um eine gute Sekunde verfehlt wurde.
Aber insgesamt war es für mich das bisher beste Rennen des Jahres. Freund Fersensporn hat sich nicht mehr gemeldet, das Körpergefühl nach dem finish war einfach hervorragend, die Endorphine blubberten nur so. So kann es gerne weitergehen.
hätte die heutige Schlagzeite in der Ostseezeitung womöglich lauten müssen.
Dem staunenden Publikum konnte dagegen sogar die Zahl 3411 verkündet werden.
Die Differenz verdankt sich Birthe, Sabine, Carolin, Katja, Astrid, Ines, KatrinS, Nadine, KatrinK, Jürgen, Erhard, FrankB, Ringo, Holger, Ralf, FrankS, und Jörg, welche voller Kampfesmut unter dem Blauen Banner des LAV-Lauftreffs angetreten waren, um sich taktisch geschickt auf die verschiedenen Strecken zu verteilen, welche dieses Jahr erstmalig amtlich vermessen sind, so dass die dort zu erzielenden Zeiten weltweite Gültigkeit haben.
Den Anfang machten Frank Bennis, Holger und Jörg auf der Halbmarathonstrecke. Dieser wurde als Novum eine Staffel pace-Maker zuteil. Da hatte man gleich mal die Qual der Wahl: wollte man die Sache nach 1:35 kurz und schmerzlos abschließen, oder den Vorgang 2h lang genießen. Für die Unentschlossenen waren auch noch 1:45 und 1:50 zu haben.
Für Frank kam natürlich nur der schnellste in Frage. Den konnte er gar noch deutlich überspurten, und musste sich dennoch ärgern, dass er in seiner extrem starken AK “nur” Platz 6 belegte. Ziemlich knapp gleich hinter 2 direkten AK-Konkurrenten. Was aber auch bedeutete, einen starken Platz 29 unter immerhin 257 HM-Laufenden zu belegen.
Mir und Holger dagegen kam die Gnade der frühen Geburt endlich mal zustatten, die diesjährige M60-Phalanx hatte uns rein gar nichts entgegenzusetzen. Wenn ich das aber mal aus meiner Sicht etwas detaillierter betrachten möchte: Zu Beginn des Rennens hatte ich schön leichte Füße, und es machte mir die ersten Runden gar nichts aus, locker hinter dem 1:45-Ballon herzutänzeln. Musste mich direkt etwas ausbremsen. Dann jedoch hatten wir verschiedene Auffassungen über die Geschwindigkeit, bei der das Laufen noch angenehm bzw. auszuhalten war, und irgendwann wurde es schwierig mit dem Sichtkontakt. Da waren aber noch drei Runden übrig, die sich bei zunehmender Hitze zu einer elenden Quälerei entwickelten. Zum Glück gab es gefühlt alle 50m einen Getränkestand, wenn auch das Wasser beinahe zu schade zum einfach so Wegschlucken war – man goss es sich lieber über den Kopf. Jedoch, der mentale Tiefpunkt kündigte sich in der letzten Runde an, als nach einem rückseitigen immer bedrohlicheren Herantrappeln und -schnaufen der 1:50-Mann mit seinen Anhängern begann vorbeizuziehen. Mit dem hatte ich nicht mehr gerechnet! Das konnte doch nicht wahr sein! Aber der Mann machte seinen Job perfekt. Mit aufmunternden Rufen (”Eh, nur noch 10 Minuten, das schafft ihr locker”) und Gesten schaffte er es tatsächlich, nicht nur mich, sondern auch den restlichen um sich gescharten Pulk der <1:50-Dürstenden pünktlich über den Zielstrich zu befördern. Das war aber mal ein Endspurt! Und die schicke, neu designte Medaille schwer verdient.
Dann brauchte ich eine ganze Weile, bis ich wieder scharfe Bilder wahrnehmen und so den Start unserer 10km-Enthusiasten bei vollem Bewusstsein verfolgen konnte. Die Hitze war mittlerweile noch etwas größer geworden, was Sabine aber nicht darin hinderte, ihre Altersklasse zu dominieren. Naja, wie immer, könnte man sagen. Aber diese Leistung gewinnt diesmal noch an Wert, alldieweil sie mindestens eine Minute verlor wegen technischer Probleme mit Schnürsenkel und Transponder. In Sabines “Kielwasser” schlugen sich dann Ralf und Katja wacker durch, und Ringo bildete in solidarischer Gemeinschaft mit dem Waden-geplagten Frank sozusagen unsere Nachhut – aber noch laange nicht das Ende des Starterfeldes.
Dann endlich machte sich unser Hauptfeld bereit, um die 7 Rostocker Jubiläumskilometer zu überwinden. Da ging es jetzt nicht um Zeiten und Platzierungen, sondern um die verschworene Gemeinschaft, welche sich bis zum letzten Meter und Schweißtropfen um das Blaue Banner des Lauftreffs scharen wollte. Einschließlich Jürgen, der diesjährige älteste Starter, welcher zusammen mit allen anderen gute 4min vor dem Ende des Feldes den Zielstrich queren konnte und somit (mal wieder) seine Altersklasse souverän gewann. Wobei er, wie ich aus sicherer Quelle erfuhr, durchaus zu denen zählte, die auch mal auf Tempo drückten.
Mit reicher Beute beladen konnte der Heimweg angetreten werden.
- von Jürgen -
Am diesjährigen Himmelfahrtstag lud der „Kavelsdorfer SV 1958“ erneut zum Recknitztallauf in die Vogelparkregion nach Eixen/Kavelsdorf ein. Zur 5. traditionellen Laufveranstaltung mit 46 jährigen Wurzeln aus der „Meilenlaufbewegung“, „Lauf-dich-gesund-Bewegung“, aber auch althergebrachten, damals nicht gerne gesehenen Feier an diesem Tag.
Doreen, Katja, Tatjana und Ringo nahmen erstmals daran teil, Birk und Jürgen erneut. Frank kam aus Arenshoop angereist, zur moralischen Unterstützung. Jeder hatte so seine Erwartungen.
Nach dem Eintreffen auf dem Sportplatz herrschte bei bestem Wetter Volksfeststimmung. Gleich sahen wir, dass André mit seiner Laufgruppe aus Laage schon präsent war und spürten, dass auch die Gruppe sich freute, uns unmittelbar nach dem Eurawasser-Waldlauf wieder zu treffen. Verflixt, meinte Katja, als sie sah, dass starke Konkurrenz anwesend war.
Der Start zu dem 6-km-, 10-km- und Halbmarathonlauf erfolgte gemeinsam. Es ging im Feld von etwa 170 Läufer/innen anfangs über befestigte Straßen, nach knapp 1 km ins naturbelassene Recknitztal, entlang von Fluss und Wald, auf einem Feldweg, aber auch auf Schotter und unebenen Betonplatten. Nicht stürzen war angesagt, es ging teilweise steil bergab. Nach 2 km bogen die 6-km-Läufer/innen in den Wald ab; der folgende Anstieg aus dem Tal über gut 1 km war fordernd, dann ging es die letzten 2 km auf Asphalt zurück zum Sportplatz. Die längeren Strecken führten noch weiter ins Tal hoch, vorbei am Horst des seltenen Schreiadlers, mit einem Baumstamm als „Hindernis“, zurück über 2 Ortschaften.
Als ich das Ziel über 6 km nach 44:50 min erreicht hatte, sah ich bald unsere 10-km-Starter/innen aus dem Lauftreff. Tatjana hatte das Ziel, möglichst einen Podestplatz zu erringen. Birk förderte dieses Vorhaben. Aber: Beide hatten vom Sonntag noch ihre Läufe über 21 bzw. 25 km in den Beinen! Obwohl bald die Beine schmerzten, erreichte Tatjana nach 46:32 min als zweite aller Starterinnen und erste ihrer AK W45 das Ziel. Gleiche Zeit für Birk (4. der AK M45), der jedoch noch Reserven für eine 43-iger Zeit hatte, am „Herrentag“ jedoch alles für die Frauen im Lauftreff tun wollte. Kompliment! Gratulation an Tatjana, die ihre Freude nicht verheimlichte.
Katja unterstrich in 53:18 min mit dem 2. Platz ihrer AK W45 und 8. Gesamtplatz ihre starke Leistung vom Eurawasser-Waldlauf. Für Doreen diente der Lauf als Training für ihren angestrebten Halbmarathon beim Potsdamer Schlösserlauf; nach beachtlichen 56:25 min wurde sie 5. ihrer AK W40. Auch Ringo wollte sich in Eixen auf anstehende Radfahr-Herausforderungen vorbereiten. Das gelang; in 45:52 min wurde er 3. seiner AK M45.
Der Veranstalter hatte alles fein hergerichtet. Der Kurs brachte überwiegend die herrliche Natur der Region sehr nahe, aber auch triste Abschnitte mit fehlender Anteilnahme von Zuschauern; diese bevölkerten die Festwiese.
Ich fand den Lauf nicht so schwer, war jedoch deutlich langsamer als in den Vorjahren mit 41:31 und 42:31 min. Irgendwie ging es mir diesmal durch den Kopf, als ältester musst du ja nicht so schnell laufen, noch mehr genießen, achte mal auf den Schreiadler! Alles Kopfsache? Die mittlere Herzfrequenz war um 8 Schläge geringer, reichte aber wieder zum 1. Platz in der AK, konkurrenzlos.
Wie auch immer, alle hatten wir unseren Spaß. Eine besondere Freude: Uwe, bis vor 2 Jahren im Lauftreff, konnte nach einer ernsthaften Erkrankung starten und gleich wieder sein früheres Leistungsvermögen erreichen.
Alle Ergebnisse
Am 6.Mai brach eine wahre Flut von hochkarätigen Laufveranstaltungen über unser kleines hochmotiviertes Trüppchen herein – oder wir eher gut verteilt über diese.
Zunächst konnte sich Tatjana beim TROLLINGER HALBMARATHON um eine halbe Minute verbessern.
Sodann genossen Birk und Ralf bei 21 bzw. 25 heißen Kilometern in BERLIN ihre Fitness und krönten ihr Rennen mit der unvergesslichen Finalrunde im alten Olympiastadion.
Ich dagegen konnte mir in Kühlungsborn wenigstens zugute halten, nach viel zu langer Trainingspause einen HM sauber gefinished zu haben. Bei der Zielzeit aber würde ich eher für das “Recht auf Vergessen” plädieren…
Den Vogel schoss auf jeden Fall unsere nach LAAGE entsandte Abordnung ab – Da regnete es Pokale! Aber darüber ist ja schon alles gesagt.
Was Kühlungsborn betrifft – ich wollte mal wieder einen längeren Kanten durchstehen und da erschien mir die vielfach zu wiederholende kurze 1,2km-Runde von Laage als weniger geeignet – vor allem wegen des darin versteckten “Folter”-Berges.
Da hatte ich aber die Rechnung ohne die Hügel auf der Kühlungsborner Strecke gemacht. Die musste man zwar je nur ein- bzw. zweimal passieren, dafür waren etliche aber auch extrem laaaang und saugten einen maximal aus.
Gelegentlich gab es aber auch Abschnitte, bei denen man sich tiefenentspannt dem traumhaften Blick auf die sonnenglitzernd blaue Ostsee hingeben konnte. Der HM-Kurs ging nicht über den Leuchtturm-Berg von Bastorf, wie früher einmal erlebt, sondern bis Rerik hinein. Dort wurde gewendet und dann ein ganzes Ende direkt auf der Steilküste im Wald gelaufen. Sehr schön. Nur die vielen fjordartigen Einschnitte, welche in waghalsigen Haarnadelkurven umrundet werden mussten (unter Beachtung von wanderndem und radelndem Publikum), standen Bestzeitambitionen im Wege.
Die Strecke war weitgehend gut markiert, und fast jeder einzelne Kilometer war mit einer Asphaltbeschriftung gewürdigt.
Ich musste fast die ganze Strecke alleine vor mich hin laufen – die Besseren waren sehr schnell am Horizont verschwunden, nur selten konnte ich noch jemand überholen bzw. wurde überholt, ohne dranbleiben zu können. Erst auf den letzten km fand sich ein passender Sparringspartner, so dass wir uns mit wechselnder Führung gegenseitig noch etwas pushen konnten. Am Ende war er wohlverdient 1,1 sek schneller.
Einfach so nach Bauchgefühl gelaufen – ohne Stoppuhr o.ä., war ich schon etwas erschrocken bei der Betrachtung der Zielzeit. Gerade man so unter 2 Stunden, ohweh. Ich glaube, mein Bauch geht falsch! Immerhin zwei Trostpflästerchen kann ich mir aufkleben: a) es sollen in Wirklichkeit 22km gewesen sein, b) schmerzfrei und fersenfreundlich durchgelaufen. Letzteres lässt ein wenig hoffen für den Rest der Saison.
- von Jürgen -
Birthes Schützlinge waren am 1. Maiwochenende in diesem Jahr besonders aktiv.
Während Ringo in der Müritz-Region auf dem Fahrrad viele Kilometer bewältigte, sich einige weitere der ersten Garde den Herausforderungen einer Halbmarathonstrecke und darüber hinaus in teils riesigen Starterfeldern stellten und dabei äußerst beachtliche Leistungen ablieferten – Tatjana erneut beim „Heilbronner Trollinger Marathon“ (01:52:26 h; 12. der AK W 45), Jörg beim Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn (01:59:33 h; 2. der AK M 60), Ralf bei „Berlin Läuft! S25“ (01:52:07 h; 5. der AK M 60) und Birk bei dieser Veranstaltung sogar über 25 km (02:11:58 h; 171. der AK M 45) -, zogen es Katja, Doreen, Nadine und Jürgen vor, im beschaulichen Laage beim 16. Eurawasser-Waldlauflauf über 6 und 12 km an den Start zu gehen. Katja sammelte uns ein und gemeinsam erreichten wir bei sonnigem Wetter 35 min vor dem Start die Sporthalle, etwas neugierig und aufgeregt, was auf uns zukommt. Schnell hatten wir unsere Startnummern mit Transpondern, obwohl von den 158 Startern 80 nicht gemeldet waren.
In und vor der Halle sahen wir bekannte Gesichter; es blieb Zeit für ein kurzes Gespräch, es ging familiär zu. Herrlich! Die Vielzahl der Kinder und Jugendlichen beeindruckte. Nach kurzer Einweisung durch André ging es zum Start, ca. 300 m entfernt. Die Laufstrecke im Wald glich einer Formel-1-Strecke, jedoch mit An- und Abstiegen, nicht asphaltiert, 1,2 km lang, stellenweise nur „einspurig“. Das Geläuf war vom Ausrichter sehr gut hergerichtet, aber etliche Baumwurzeln erforderten stets höchste Konzentration, bei dem einfallenden Sonnenlicht und -schatten mitunter etwas beschwerlich. Aber: bei der Konzentration auf den Untergrund empfand ich die Anstrengung des Laufes weniger, Jörg würde sagen, es stellte sich ein „Flow“ ein. Mehrmals zu durchlaufende Strecken sind ja ansonsten nicht jedermanns Sache, auch ich ziehe andere vor. Der Kurs im Wald von Laage besitzt jedoch Flair! Zahlreiche, dicht an der Laufstrecke stehende Zuschauer vermittelten eine motivierende Atmosphäre, den nicht einfachen Kurs zu bewältigen. Zudem war bei jeder Runde für Wasser gesorgt, zum Trinken oder zur Abkühlung.
Für mich hieß es, 5-mal die 1,2-km-Strecke, konnte ich an den Fingern einer Hand zählen. Katja, Doreen und Nadine brauchten für 10 Runden 2 Hände und das erwies sich etwas schwieriger; Doreen war sich am Ende unsicher, ob sie nicht doch 11-mal die Runde durchlief. Katja verlor bald ihren Lauf-Cup, stolperte in der Endphase bei einem Anstieg, zog sich dabei am Knie eine Abschürfung zu; mit einem Pflasterverband wurde die Wunde am Ziel versorgt. Als Nadine in die 5. Runde ging, beneidete sie mich, sich nicht auch für diese Strecke, wie die überwiegende Anzahl der Starter, gemeldet zu haben. Doch unvermindert im Tempo lief sie nach 5 Runden weiter. In der letzten Runde kam sie an einer kritischen Stelle ins Straucheln, konnte sich jedoch gut abfangen und kam nur wenige Minuten nach Katja und Doreen ins Ziel.
Katja belagerte gleich die Zeitmessung, erhielt jedoch nur spärliche Informationen, da die vielen Nachmeldungen erst händisch ins System eingegeben werden mussten. So gingen wir zur Sporthalle, spürten den Duft von Eintopfessen, fanden aber nichts mehr vor. Keiner vom Veranstalter hatte mit 80 Nachmeldungen gerechnet. So konnte André nur um Verständnis für das nicht ausreichende Essen bitten. Also mussten wir mit Kuchen und Kaffee unsere Glykogenspeicher auffüllen, fanden dafür einen gemeinsamen Platz in der Halle.
Die detaillierte Siegerehrung begann mit einem Paukenschlag. Erste bei den Frauen über 12 km und alle AK wurde Katja, zweite Doreen, sichtlich überrascht. Beide erhielten dafür jeweils 2 Urkunden, einen Pokal und ein Präsent, freuten sich und waren mit Recht stolz wie Bolle, was auch für ihre Mitläufer zutraf.
Diese gingen auch nicht ohne Ehrung aus der Halle; Nadine gewann Ihre AK, auch Jürgen seine. Nicht als „mildernden Umschlag“ (Zille), wie oft im Alter, bekam Letzterer als ältester Finischer einen Pokal.
Eine sehr gute Veranstaltung, wie wir am Ende gemeinsam feststellten. Erfolgreich und auch erfahrungsreich in einer schönen Atmosphäre. Danke dem engagierten Veranstalter. Anfang September ruft er auf den selben Kurs. Bestimmt sind wir wieder dabei oder bei einem der folgenden Stadtläufe im und um den Ort. Dank auch an Katja, die uns gut nach Hause brachte, nach einem in Erinnerung bleibenden schönen, gemeinsamen Lauferlebnis.
Zunächst war da am 22.4. der Darß-Marathon angesagt, mit wiederum tat laufkräftiger Präsenz unseres Lauftreffs. Den längsten Kanten hatten sich Ringo und Holger vorgenommen. Und sie haben ihn gefinished, obwohl nach ihrer Aussage am berüchtigtem Kilometer 32
jemand schmunzelnd bereitstand – der beliebte Typ mit dem Hämmerchen.
Stolz sein darf auch Nadine – auf ihren allerersten HM! Die selbe Strecke nahmen auch Birk, Ralf, Katja und Michael erfolgreich unter die Füße.
Nach wenigen Tagen Verschnaufen stand dann am darauffolgenden Wochenende der Warnemünder Küstenwaldlauf auf dem Programm.
Die herausragenden Ergebnisse: Sabine Erste ihrer Altersklasse, Jürgen diesmal “nur” der Zweite, und das nach einem absolut sehenswerten Endspurt.
Bei mir dagegen zeigten sich eindrucksvoll die Ergebnisse eines heldenhaften, wenn auch höchst ungewollten Experiments: Wenn man durch viel Training besser wird, beim Laufen oder was auch immer – wird man durch monatelanges Nicht-Training möglicherweise schlechter? Nun, diese Frage kann, was mich betrifft, mit einem klaren Ja beantwortet werden. Kann schon froh sein, dass ich ein bisschen mehr pace entwickelte als letztes Jahr an selber Stelle beim Walking.
- von Ralf -
Am 15. April nahmen wir mit drei Vertretern (Katja, Frank und Ralf) aus dem 1. LAV-Lauftreff am 10. Dammer Eldelauf teil. Wir hatten uns alle für die 10 km entschieden, bei einem Teilnehmerfeld von insgesamt 176 Läuferinnen und Läufern. Ich hatte diese Veranstaltung noch von 2016 in guter Erinnerung. Nach der österlichen Wintersporteinlage von Katja und Frank in Güstrow bestand diesmal die Hoffnung, ein wenig Frühlingssonne tanken zu können.
Das ging wegen des trüben Wetters leider nicht in Erfüllung. Die angesagten Schauer verschonten uns aber zumindest während des Wettkampfes. Mit frischen 8° C und Windstille herrschten aber gute Laufbedingungen. Die Strecke verlief vorwiegend auf idyllischen, schnurgeraden Waldwegen (die Konkurrenten stets im Blick) und teilweise entlang der Elde.
Mit unseren Laufzeiten konnten wir mehr als zufrieden sein, denn sie reichten für vordere Plätze in unseren Altersklassen. Von den vier W45-Konkurrentinnen erreichten Katja Platz 2, Ralf und Frank in ihrer mit 8 Teilnehmern bestückten M60 Platz 1 und 4. Das lässt für die kommende Wettkämpfe hoffen.
Mit 1119 Finishern verbuchten die Veranstalter zum Jubiläumswettkampf einen neuen Teilnehmerrekord. Auch der Läufernachwuchs war mit 283 Kindern stark vertreten. Die Stimmung auf der Festwiese und an der Strecke war sehr gut. Nach dem Wettkampf stärkten wir uns mit dem leckeren, selbst gebackenen Kuchen und diversen Getränken.
Fazit: Gerne wieder nächstes Jahr!
Gleich vier KämpferInnen unseres Lauftreffs durften sich diesen bekannten Kennedy-Spruch anläßlich des Berliner Halbmarathon zu eigen machen, indem sie denselben erfolgreich finishten.
Frank Bennis, unser Schnellster zur Zeit, schaffte es gar, seine Zeit vom vorigen Jahr um 7 Sekunden zu verbessern!
Und so sehen die heimgebrachten Trophäen aus:
- von Jürgen -
Osterlauf 2018, oder?
Zu den jährlich wiederkehrenden Feiertagen oder meteorologischen Ereignissen sind bei den
zahlreichen kleineren und größeren traditionellen Laufveranstaltungen in der Region stets
einige aus unserem Lauftreff anwesend, die dessen Aktivität unterstreichen.
Der Osterlauf des LSV Güstrow gehört dazu. In diesem Jahr, traditionell am Ostersonnabend
zum 10. Mal veranstaltet, mit einem beachtlichen Starterfeld. Einzelläufer– und Staffeln. Auch
Walker. Osterlauf? Eigentlich in diesem Jahr eher ein Nikolaus–, Weihnachts– oder
Silvester/Neujahrslauf, denn es schneite und nichts war grün, alles weiß.
Ich wollte mit Christine und Hund Mila anreisen, beide zogen es jedoch vor, zu Hause zu
bleiben und den Schnee dort zu genießen und/oder die warme Stube. Ich tröstete mich damit,
dass ja auch noch der Osterhase Unterstützung beim Verstecken brauchte. So machte ich mich
allein auf den Weg, fand in der Nähe des Starts einen geräumigen Parkplatz. Der dichte
Schneefall veranlasste nicht nur mich, wie ich sah, noch etwas im Auto zu bleiben. Der Radar
zeigte, dass das Niederschlagsgewölk dabei war, sich für die nächsten etwa 20 h in der Region
einzurichten und sich zu erleichtern.
Eigentlich bist du etwas verrückt, dachte ich, bei den Bedingungen an den Start zu gehen. Aber
ich war vor Ort, nahm meinen Rucksack und fand nach wenigen Fußminuten im engen
Vorbereitungsraum einer Gaststätte in Sichtweite des Schlosses gleich Katja und Frank; beide
in freudiger Erwartung auf den Start über 10 km. Ringo war noch avisiert. Er war gemeldet,
noch nicht registriert, kam dann aber, in aller Gelassenheit, wenige Minuten vor dem Start, wie
üblich. Üblich aber auch seine Motivation, die angepeilte, engagierte Laufzeit über 10 km zu
erreichen.
Ich „begnügte“ mich mit 5 km, wie weitere 83 Starter/innen. Der Start erfolgte unterhalb des
Renaissance–Schlosses, es ging dann 2–mal auf einer 2,5–km–Runde quer durch die historische
Altstadt auf teilweise holprigem, durchweg glatten Geläuf, mit leichten Höhendifferenzen. Mit
angepasster Schrittlänge und –frequenz sowie Konzentration auf die Straße, vorsorglich von
vielen Helfern auf Gefahrenpunkte aufmerksam gemacht (Danke dafür), kam ich mit der
Strecke gut zurecht. Irgendwie seltsam: bei der Konzentration auf den Laufweg spürte ich keine
extreme Anstrengung, ich hatte das Gefühl, dass es leichtfüßig ging. Oder es war das spezielle
Training von Birthe und Paula der letzten Wochen; keine Ermüdung der Oberschenkel! So kam
ich nach 37:28 min als 37. von 46 männlichen Startern ins Ziel. Mittlere HF 128 S/min, maximal
141.
Am Ziel hatte ich dann einige Minuten Zeit, auf Ringo wartend, für einen warmen Tee und
einige Gespräche, mitunter auch „Frohe Weihnacht“ anstelle „Ostern“ austauschend. Ringo
finishte nach 10 km in sehr starken 51:17 min in seiner AK M45 als 4., den 3. Rang nur um 9
sec verfehlend. Katja und Frank kamen nach ebenfalls starken 57:08 min ins Ziel und machten
Freudensprünge, als sie erfuhren, jeweils 2. in den AK W45 bzw. M60 geworden zu sein.
Gratulation! Alle Ergebnisse unter http://my3.raceresult.com/84927/?lang=de
Wir vier waren dann schnell regeneriert. Mit Nudeln sorgte der Veranstalter zusätzlich dafür,
dass alle ihren Glykogenspeicher wieder auffüllen konnten. Nach der Siegerehrung
verabschiedeten wir uns, wie stets umarmend, und fanden unsere Autos mit viel Schnee
beladen; die Rückfahrt nahm dann etwas mehr Zeit in Anspruch. Das Osterfeuer fiel aus,
auch der zu betrachtende Vollmond; das schöne, gemeinsame Lauferlebnis in der Barlachstadt
entschädigte. Und: der Osterhase ließ sich weder von Mila noch vom Schnee abhalten!
und Delft und Utrecht in den Niederlanden,
und daß ein Zentner 50 Kilo wiegt,
bemerkte er gewichtig: “Einverstanden!”.
Dieses poetische Frühwerk von Hans-Georg Stengel, welches mein kindliches Kunstverständnis prägte, blubberte unerwartet in mir hoch, als ich erfuhr, dass unser Fore-Runner Frank Bennis in eben diesem Utrecht, von dem ich ohne jenes Gedicht womöglich gar nicht wüsste, dass es das gibt, geschweige denn wo, also in eben diesem Utrecht in den Niederlanden am kommenden Wochenende an dem diesjährigen “Utrecht Sciencepark Marathon” teilnehmen will, und zwar auf der schnellen 21-km-Strecke. Da wünschen wir schon mal viel Erfolg!
Am gerade verflossenen Wochenende allerdings zeigte zunächst Sabine beim Celler Wasa-Lauf, wie elegant man über die 10k-Piste flitzen kann, wenn man dabei nur das richtige Lauftreff-Outfit trägt.
Ergebnis: Von 8 W60-Konkurrentinnen mit 47:39 und weitem Abstand die Erste, von allen 824 Teilnehmerinnen die 25., und wäre sogar unter den 84 W50-Läuferinnen noch die Vierte. Sport hält doch jung!
Warten wir auf die “breaking news” aus Utrecht… … … …
und da sind sie. Herzlichen Glückwunsch!