- von Jürgen -
Osterlauf 2018, oder?
Zu den jährlich wiederkehrenden Feiertagen oder meteorologischen Ereignissen sind bei den
zahlreichen kleineren und größeren traditionellen Laufveranstaltungen in der Region stets
einige aus unserem Lauftreff anwesend, die dessen Aktivität unterstreichen.
Der Osterlauf des LSV Güstrow gehört dazu. In diesem Jahr, traditionell am Ostersonnabend
zum 10. Mal veranstaltet, mit einem beachtlichen Starterfeld. Einzelläufer– und Staffeln. Auch
Walker. Osterlauf? Eigentlich in diesem Jahr eher ein Nikolaus–, Weihnachts– oder
Silvester/Neujahrslauf, denn es schneite und nichts war grün, alles weiß.
Ich wollte mit Christine und Hund Mila anreisen, beide zogen es jedoch vor, zu Hause zu
bleiben und den Schnee dort zu genießen und/oder die warme Stube. Ich tröstete mich damit,
dass ja auch noch der Osterhase Unterstützung beim Verstecken brauchte. So machte ich mich
allein auf den Weg, fand in der Nähe des Starts einen geräumigen Parkplatz. Der dichte
Schneefall veranlasste nicht nur mich, wie ich sah, noch etwas im Auto zu bleiben. Der Radar
zeigte, dass das Niederschlagsgewölk dabei war, sich für die nächsten etwa 20 h in der Region
einzurichten und sich zu erleichtern.
Eigentlich bist du etwas verrückt, dachte ich, bei den Bedingungen an den Start zu gehen. Aber
ich war vor Ort, nahm meinen Rucksack und fand nach wenigen Fußminuten im engen
Vorbereitungsraum einer Gaststätte in Sichtweite des Schlosses gleich Katja und Frank; beide
in freudiger Erwartung auf den Start über 10 km. Ringo war noch avisiert. Er war gemeldet,
noch nicht registriert, kam dann aber, in aller Gelassenheit, wenige Minuten vor dem Start, wie
üblich. Üblich aber auch seine Motivation, die angepeilte, engagierte Laufzeit über 10 km zu
erreichen.
Ich „begnügte“ mich mit 5 km, wie weitere 83 Starter/innen. Der Start erfolgte unterhalb des
Renaissance–Schlosses, es ging dann 2–mal auf einer 2,5–km–Runde quer durch die historische
Altstadt auf teilweise holprigem, durchweg glatten Geläuf, mit leichten Höhendifferenzen. Mit
angepasster Schrittlänge und –frequenz sowie Konzentration auf die Straße, vorsorglich von
vielen Helfern auf Gefahrenpunkte aufmerksam gemacht (Danke dafür), kam ich mit der
Strecke gut zurecht. Irgendwie seltsam: bei der Konzentration auf den Laufweg spürte ich keine
extreme Anstrengung, ich hatte das Gefühl, dass es leichtfüßig ging. Oder es war das spezielle
Training von Birthe und Paula der letzten Wochen; keine Ermüdung der Oberschenkel! So kam
ich nach 37:28 min als 37. von 46 männlichen Startern ins Ziel. Mittlere HF 128 S/min, maximal
141.
Am Ziel hatte ich dann einige Minuten Zeit, auf Ringo wartend, für einen warmen Tee und
einige Gespräche, mitunter auch „Frohe Weihnacht“ anstelle „Ostern“ austauschend. Ringo
finishte nach 10 km in sehr starken 51:17 min in seiner AK M45 als 4., den 3. Rang nur um 9
sec verfehlend. Katja und Frank kamen nach ebenfalls starken 57:08 min ins Ziel und machten
Freudensprünge, als sie erfuhren, jeweils 2. in den AK W45 bzw. M60 geworden zu sein.
Gratulation! Alle Ergebnisse unter http://my3.raceresult.com/84927/?lang=de
Wir vier waren dann schnell regeneriert. Mit Nudeln sorgte der Veranstalter zusätzlich dafür,
dass alle ihren Glykogenspeicher wieder auffüllen konnten. Nach der Siegerehrung
verabschiedeten wir uns, wie stets umarmend, und fanden unsere Autos mit viel Schnee
beladen; die Rückfahrt nahm dann etwas mehr Zeit in Anspruch. Das Osterfeuer fiel aus,
auch der zu betrachtende Vollmond; das schöne, gemeinsame Lauferlebnis in der Barlachstadt
entschädigte. Und: der Osterhase ließ sich weder von Mila noch vom Schnee abhalten!