Update 9.11. von Jörg Völske.

Huh, die Abschlusswertung vom LC 2015 ist raus. Sabine hat ihre AK geknackt, indem sie einfach mal alles gewonnen hat. Da reichen dann auch 5 Läufe. Und, ich darf meine Sprintpantoffeln versilbern mit ½ Punkt Vorsprung auf Bronze. Sehr knapp, und eher auf Bienchenfleiß und Dusel als auf Tempohärte gegründet. Aber man freut sich. Wenn auch wiedermal mit dem obligatorischen Weltschmerz-Tränchen gewürzt: Wäre ich doch lieber in Graal-Müritz aufgetreten! Das hätte für den Laufcup gar nichts geändert. Und ich wäre zwar nicht „Vierter der LM Cross“ (was ist das schon?), könnte aber eine Medaille mit SCHNECKCHEN drauf unter dem Kopfkissen haben.
Oh diese Schmerzen.

ML war nicht umsonst, dachte sich am 7.11 Jörg Völske.…

Uff, mit der Landesmeisterschaft Cross in Laage sind die Messen für den Laufcup MV 2015 nun gesungen.
Es gab einen adrenalinsteigernden Auftakt für mich, da meine Startnummer verschollen war und ich hurtig umgelabelt werden musste. Leider verpuffte dieser leistungsfördernde Effekt bald nach dem Start. Mit der Hulk-grünen Haut & -Performance klappte es trotz überdurchschnittlichen Verzehrs von Salatblättern auch nicht so ganz (vielleicht hätte es lieber Spinat sein sollen), also griff ich ersatzweise zum grünen Spenden-Shirt. Kein wirklicher Ersatz…
Was zum Teufel hat das alles nun mit ML zu tun? Nun, zum Ersten war mir zu meinen Studienzeiten leider noch nicht bewußt, welche Relevanz das Leninsche Werk „1 Schritt vorwärts, 2 Schritte zurück…“ mal gewinnen würde. Hätte ich dem Kleingedruckten die gebührende Beachtung geschenkt, wäre mir klar geworden, dass Lenin damit auch an seine Erfahrungen mit den mitunter rutschigen Joggingpisten in den Wäldern um Kasan (bzw. auf der Flucht vor den zaristischen Behörden) anknüpfte. Mit kurzen Worten – manches Mal sind Spikes besser als Leichtlaufschuhe. Hätte ich das nur beachtet!
Es waren 6 Runden á 1,2 km auf anspruchsvollem, teilweise recht rutschigem, blattbestreuten und tw. schlammigem Untergrund zu absolvieren, wobei jeweils ein abschließender knackiger Hügel erklommen werden musste. Wie das bei mir mitunter so ist, hatte ich erst nach 5km so langsam Betriebstemperatur erreicht. In der 5. und besonders der 6. Runde fing es endlich an, Spaß zu machen, so dass ich vor lauter Begeisterung noch eine 7. anhängte. Gleichzeitiges Laufen und Zählen hat mich schon immer etwas überfordert. Nun ja, die Zeit von 35:24 wurde trotzdem korrekt erfasst, Extra-Bonus gab es nicht. Noch ein bisschen langsamer als beim letzten Mal. Und sowohl beim LC als auch besonders bei der LM leider nur auf dem undankbaren 4. medaillenlosen Platz gelandet.
Und hier kommt wieder ML ins Spiel, diesmal erstes Semester, Grundlagen der Dialektik, Einheit und Kampf der Gegensätze. Denn: Auf den heutigen 4. Platz wurde ich abgedrängt durch einen Sportsfreund Prescher, welchen ich nicht auf dem Radar hatte, da er bisher in keiner LC-Liste auftauchte. Nun aber doch? War bei Kassenschluss noch umstritten. Ehe ich mich nun tierisch ärgere, bemerke ich, dass  der Sportfreund Borchert, der eigentlich heute in der Gesamtwertung an mir vorbeiziehen wollte (sollte), dann auf den heutigen 3. abrutscht, womit ihm dann in der Summe ein Punkt fehlt. Jetzt geht die Dialektik aber erst richtig los: wird der Prescher heute nicht LC-gewertet, dann dürfte er auch für Lubmin nicht gewertet werden, wo er mir den 2. LC-Platz und damit einen ach so kostbaren halben Punkt wegschnappte.
Sieht wie eine win-win-Situation für mich aus, aber so richtig habe ich die Dialektik schon damals nicht verstanden. Warten wirs ab…

… und richten inzwischen mal kurz den Blick nach Graal-Müritz zum Schneckenlauf. Man kann nur sagen: Spitzeeee! (Obwohl „böse“ Sprintefix-Zungen behaupten, dass es eher 9km waren…)

Pl SNr

Pl

Ak Name Verein

Zeit

Pace

10 km

21. 481

3.

W35 HEINRICH, Doreen 1. LAV Rostock

54:10

5:25

23. 671

6.

W45 SCHUMANN, Katrin 1. LAV Rostock

55:00

5:30

31. 420

3.

W20 BLAHN, Nadine 1. LAV Rostock

59:12

5:55

41. 664

5.

M55 SCHMIDT, Uwe 1. LAV Rostock

47:14

4:43

69. 717

2.

M75 VOIGT, Jürgen 1. LAV Rostock

56:13

5:37

70. 1580

1.

M60 FISCHER, Erhard 1. LAV Rostock

59:12

5:55

5km

35. 708

4.

W45 STOLZMANN, Birthe 1. LAV Rostock

28:31

5:42

36. 605

5.

W45 SACHS, Ines 1. LAV Rostock

28:31

5:42

39. 818

6.

W45 SCHMIDT, Heike 1. LAV Rostock

28:43

5:45

2015-11_Schneckenlauf

Wer den Fehler findet, darf ihn behalten. So etwa das Fazit der nach längerem Warten stattgehabten etwas kuriosen Siegerehrung des 22. Stralsunder Fachhochschullaufes. Während der zuständige IT-Nerd mit wirrem Haar in einem Wust von Fehlermeldungen ertrank, war es nicht möglich, zeitnah die Ergebnisse für die AK-Wertung zu sortieren und irgendwelche Urkunden auszudrucken.
So wurden nur die Pokale an die Gesamtsieger übergeben, sofern diese sich an ihre Platzierung erinnern konnten (konnten sie…), der Rest wird später nachgereicht.
Und ich … kann mich wenigstens noch an meine Zeit erinnern (1:19:03), aber die Platzierung ist bisher ein Geheimnis geblieben.
Dieses Mal gab es ja eine kleine Abwechslung: es waren nicht 10km zu fressen, wie sonst üblich, sondern 10 Meilen. An denen hat man ja etwas länger zu knabbern, insofern sie sich auf 16km summieren. Am Freitag noch ziemlich massiv erkältet, hatte ich im Vorfeld einige Sorge, das Ganze in Würde durchzustehen. Wie in dieser Jahreszeit so üblich, musste man wieder den halben Kleiderschrank dabeihaben, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Auf der Hinfahrt herrschte ein sehr ekliger, nass-kalter Nebel vor, während im Radio ständig was von Sonnenschein erzählt wurde. Beim Start dann hatte es sich wenigstens so weit aufgehellt, dass man das korrekte semi-Short-Outfit wählen konnte.
Vollgepumpt mit Broncho-D(r)ops (jeder ein kleines Energie-Paket…) ließ ich es zunächst sehr vorsichtig angehen. Aber so bi lütten kam ein schöner Rhythmus zustande und ich konnte direkt ein wenig die mir neue Strecke genießen. Sehr schön abwechslungsreich, teilweise nett am Strelasund entlang. Gegen Ende hin ließ die Wirkung der Atmungshilfen leider etwas nach, so dass es ganz schön anstrengend wurde. Wie folgende Episode illustriert: Durch taktisches Auslassen eines Verpflegungspunktes konnte ich einen Vorläufer passieren, dem ich bisher vergeblich hinterher gehechelt war. Im Ziel meinte er dann lapidar „ …hmm, ich dachte, ich krieg Dich noch. Aber hast Dich wohl ganz schön gequält – bist ja immerzu von links nach schräg gelaufen…“. Ja. Zum Glück gab es zum Ende ziemlichen Gegenwind, so dass man nur den Mund öffnen musste, um eine befriedigende Sauerstoffsättigung zu erhalten.
Apropos Taktik – meine Laufcup-Konkurrenten aus Schwerin sind ja noch besser darin. Der M60-Erste (Kaletzky) hat seinen Goldpokal ja sicher, und daher tauchte er in der Voranmelder-Liste gar nicht mehr auf. Dafür aber sein gleichrangiger Kamerad Borchert, der seit dem London-Marathon nicht mehr gesehen wurde und daher noch 2 Auftritte offen hatte. Nun, nach Adam Riese müsste er das heutige Ding gewonnen haben. Und wenn ihm das beim letzten Lauf noch mal gelingt (steht schon in der Teilnehmerliste, arrgh), hat er einen kleinen, winzigen, aber entscheidenden Punkt mehr als der derzeitige Zweite. Hach.
Als tröstliches Fazit kann zumindest festgehalten werden – so ein hurtiges Läufchen ist das beste Gegenmittel gegen so eine anschleichende Erkältung. Irgendwie ist die jetzt weg.
Und damit richten sich die Gedanken keck auf das letzte LC-Kräftemessen dieses Jahres, die Cross-Landesmeisterschaft  in Laage am 7.11.. Wofür man dann leider das Graal-Müritzer Schneckchen einmal sausen lassen muss.

Update 3.11.15
Wie erwartet, gewann mein Lieblingskonkurrent Borchert das „Ding“, so dass er nun 99 Punkte auf seinem LC-Konto hat. Wird er dann in Laage vor mir 1. oder 2., wovon man realistisch ausgehen muss, zieht er knapp aber deutlich an meinen 123 Pünktli vorbei. Ade, Edelmetall.
Eigentlich könnte ich jetzt auch zu Hause bleiben. Wie sagte ein bekannter Schiffskonstrukteur einmal so schön: „Egal, was wir ab jetzt tun, die Titanic wird sinken…“. Um bei dem Titanic-Gleichnis zu bleiben: nein, es lag nicht an dem unbezwinglichen Eisberg. Sondern, die Lenzpumpe hat nicht das gebracht, was seit dem Rügenbrückenlauf auf deren Typenschild steht. Sogar ein bissel langsamer hätte jetzt zum Ak-Sieg gereicht (Rügen: 12,63kmh, Sieger jetzt: 12,61 kmh).
Aber vielleicht schrecke ich ja am 7.11. auf und merke an der intensiven Grünfärbung meiner Haut (und den viel zu knappen Laufklamotten), dass ich gerade in der Form meines Lebens bin. Und dafür will ich bereit sein. Außerdem läßt man ja auch keine Anmeldung einfach so verfallen.

„Oh my God“ oder „der Bessere ist der Feind des Guten“ von Jörg Völske, 17./18.10.15

Wohl jeder Aktive des Lauftreffs hat in den letzten Tagen ständig den Blick auf der Wettervorhersage gehabt, um keine Fehlentscheidung für die Rennkleidung des Rügenbrückenlaufes zu treffen. Es gab ja kein anderes Thema in den letzten Tagen, eine Aufregung wie vor der Bescherung. zB
Ich für meinen Teil packte alles von Ultra-Short bis Arktis-Chic in die Tasche.
Die Hinfahrt durch schönen feuchten Nebel und ständige Regenschauer versprach schon mal einen grenzwertigen Maso-Genusslauf.
Der Ereignisbereich war diesesmal besonders sorgfältig abgesperrt, fand ich, und ich brauchte überdurchschnittlich lange, um zu einem Parkhaus im Startbereich durchzudringen. Da war von der Zeitreserve nicht mehr viel übrig. So konnte ich schon 5 min vor dem Start meine Tasche abgeben und der Adrenalinpegel war schön hoch.
So war ich beim Start auch noch angenehm warm und es konnte fluffig durch die Innenstadt losgehen. Zu denken gab mir nur der Ausruf eines Kindes am Rand der Piste, welches vielleicht mit seinem „Oh myGod“ bei meinem Passieren einen Kommentar zu meinem Laufstil abgab oder aber schwere Bedenken bei Betrachten der Gesamterscheinung bekam („…and this one will participate in this???“). Relativ unbeeindruckt nahm ich dann den Aufstieg zur Rügenbrücke in Angriff um beim Über“schreiten“ des Gipfelpunktes wieder mal festzustellen, dass danach eine wunderbare lange flitzige „Schussfahrt nach San Remo“ folgt – ein Hochgenuss. Auf Rügen dann war der Schwierigkeitsgrad etwas erhöht durch einen zeitweilig notwendigen Slalom um diverse Pfützen und Schlammlöcher, welche aber alle von schon vergangenen Regengüssen zeugten. Denn das Laufwetter war perfekt und ich war sehr froh, das korrekte mini-Outfit gewählt zu haben. Auch die Füße hatten endlich mal wieder das korrekte Wettkampfgewicht – ohne Bleieinlage -, und die Zeit verging wie im Fluge.
Kurz vor dem Zieleinlauf dann schmetterte mir Sabines Heinrich mit seinem Donnerorgan ein motivierendes „Hervorragend, Jörg“ entgegen. Und der Läufer vor mir bezog das „Hervorragend“ durchaus auf sich, murmelte aber ein „ich heiß nicht Jörg“ in seinen Bart.
Am Ende kam zwar keine Jahresbestzeit heraus, aber immerhin 3min schneller als letztes Jahr fand ich doch ganz „gut“. Aaaber – ich hatte mich schon so schön daran gewöhnt, beim Rügenbrückenlauf immer die Ak zu knacken  – und heute ??? siehe Überschrift bzw. Ergebnisse.
Sabine mal wieder – Ak natürlich gewonnen, und außerdem Zweite Dame des Gesamtklassements mit einem fetten Gewinn.
Insgesamt war das wieder mal ein schöner Power-Auftritt unseres Lauftreffs, dem sicherlich Holger beim Dresden-Marathon dann noch das Sahnehäubchen aufsetzen wird.

Suchergebnis „1. LAV Rostock“ – fast alle auch im Lauftreff:

Platz M W Nr Vorname Nachname AK-Pl AK Zeit Kategorie
289 99 839 Ines Sachs 13 W45 00:34:38 6 km
290 100 936 Birthe Stolzmann 14 W45 00:34:38 6 km
306 196 435 Erhard Fischer 4 M60 00:35:07 6 km
307 111 903 Katrin Schumann 17 W45 00:35:07 6 km
341 129 660 Maria Krüger 11 WJ U16 00:35:57 6 km
427 181 290 Christine Aogst 6 W55 00:37:52 6 km
607 297 661 Philipp Krüger 32 M45 00:43:27 6 km
33 18 2053 Jürgen Voigt - Alle 01:34:26 12 km Walk
56 2 3159 Sabine Engelmann 1 W55 00:54:23 12 km
100 96 3644 Uwe Schmidt 6 M55 00:57:05 12 km
134 125 3658 Birk Schoknecht 25 M45 00:58:57 12 km
146 13 3400 Christa Krüger 2 W45 00:59:18 12 km
57 55 2871 Jörg Völzke 2 M60 01:40:12 Halbmarathon

PS1:
Ich hoffe, bei der nächsten Anmeldung richtig geschrieben zu werden. Wenn ich sonst bei meinem 85. meinen Urenkeln meine vergangenen Großtaten vorgoogle, und da fehlt eine, wollen die vielleicht mit so einem Loser-Opa nichts mehr zu tun haben. Das meint auch Christine…

PS2:

Das Sahnehäubchen ist platziert:

Marathon – Holger Kunkel – Freunde Norwegens In Rostock – Netto: 03:56:52 – Brutto: 03:58:28 – 634. Gesamtplatz – 16. Platz in Altersklasse M60

2015-10_Rügenbrücke22015-10_Rügenbrücke1

Nach langer Zeit gibt es mal wieder etwas vom Laufcup MV zu berichten. Diesesmal waren, rein theoretisch, einige Punkte beim Poeler Abendlauf zu holen.

Die vorige Gelegenheit, Steinhagen am 26.7., hatte ich nach reiflicher Überlegung gecancelt, da auf Grund der Teilnehmerliste kein Blumenpott zu erwarten war, und lieber Grundlagenausdauer für die Marathonnacht gemacht.
Nun, die Liste für Poel sah keinesfalls besser aus, aber ich wollte mal wieder sehen, wie ich auf der „Kurzstrecke“ zurechtkomme. Und wie sich zeigte, hochpräzise genau so gut bzw. eher schlecht wie 2012 mit exakt 48:26. Fand ich enttäuschend, weil ich mir gar nicht soo langsam vorgekommen war. Das reichte diesmal nur zu einem dritten Platz in der M60 und einem zweiten in der Cup-Wertung. Brachte mir gar nix außer etwas schmerzlicher Lebenserfahrung.  Es gab beim Finale so einen Pulk von Hardcore-Senioren, denen ich nur partiell gewachsen war. Zwei M70er lieferten sich einen Endspurt um den AK-Sieg, wo man dachte, man steht. Von hinten sah das besonders beeindruckend aus. Und der eine hatte noch die Puste, mir die launige Bemerkung zuzurufen „Bist wohl noch etwas fertig von Deinem Marathon?“. Vielleicht war da was dran. Vielleicht bin ich auf Poel aber auch auf 48:26 fixiert, wegen Erdmagnetfeld oder Chemtrails oder so was ?…  Dann sollte ich in 20 Jahren mal wieder vorbeischauen, als die ultimative Pistensensation.
Den nächsten LC-Lauf gibt es erst, man glaubt es kaum, am 11.10. Das ist dann auch gleichzeitig die Landesmeisterschaft 10000m Straße in Lubmin. Falls ich es dort schaffe, einigermaßen zu performen, gibt es wieder einen 2. Cup-Platz mit Sonderbonus eines halben Punktes wegen LM. Um eben diesen verbessert sich dann mein Gesamtkonto, wodurch ich meinen 2. Platz zementiere. Tja, und mehr, Sportsfreunde, ist dieses Jahr wohl nicht drin.
<Ergebnisse>

Beim sonntäglichen Erwachen am 2. August bemerkte ich verblüfft, dass es schon recht spät war und ich den Morgenlauf ausgelassen hatte. Krampfhaft versuchte ich zu eruieren, welche vorangegangenen Ereignisse zu diesem faux-pas geführt haben mochten.  Und warum fiel es so schwer, die Treppen herunterzukommen?

Nebelhaft stiegen Erinnerungsfetzen auf – zunächst ein Mensch, welcher mit dem Ausdruck stärksten Zweifels sprach „Und SIE wollen DARAN teilnehmen???“, während ich versuchte, eine Sporttasche zu ihm rüberzuschieben.
Dann standen so sportliche Typen mit großen roten Ballons mit den merkwürdigen Aufschriften 3:29, 3:59 und 4:29 herum, von denen man sich einen aussuchen sollte. Mir gefiel aber keiner davon.
Ach ja, und dann kamen Doreen und Uwe vorbei und uns dreien wurde klar, dass für alle eine sportliche Herausforderung anstand – die legendäre MARATHONNACHT.
Nachdem der Gedanke meinerseits schon eine Weile unterschwellig geschwelt hatte, hatte ich mich recht kurzfristig für den vollen, fetten Marathon entschieden. Doreen und Uwe dagegen wollten auf der  neuen 7km-Strecke etwas mehr Gas geben. Durch den Start von Birthe und Ralf beim HM sowie Jürgen beim Walken waren am Ende alle Strecken durch unseren Lauftreff optimal abgedeckt!
Um 18 Uhr durfte ich als Erster lostraben, sehr aufmunternd verabschiedet von Doreen und Uwe.  Der Anfang ließ sich gut an. Eine Weile bewegte ich mich in der Nähe des 3:29-Pacemakers und es gelang mir relativ schnell, einen wachsenden Abstand zu ihm aufzubauen – zum Glück nach hinten, was der Langzeitausdauer zugute kam.
Die erste Herausforderung bestand darin, nach den zwei Ehrenrunden um die Innenstadt den Absprung Richtung Krummendorf nicht zu verpassen.  Dann ging es lockeren Schrittes durchs Gelände, wobei immer wieder liebe anfeuernde Gesichter von Lauftreff-Mitkämpfern am Straßenrand auftauchten. Um nur mal Nadine, Holger und Katrin zu erwähnen. Wobei letztere noch einen hypermotivierenden Auftritt als street-art-Performerin hinlegte.
Die 10km waren in 51min erreicht, eigentlich gemütlich genug, um bis zum Ende durchzuhalten. Und so ging es relativ locker durch den Tunnel, den IGA-Park und durch den Tunnel zurück. Der km33, vor dem ich mich in Erinnerung an meinen ersten Marathon-Versuch so gefürchtet hatte, stellte keine Besonderheit dar. Abgesehen von den immer zahlreicher überholenden Halbmarathonis, die ja noch frisch auf den Füßen waren. Erst musste ich mich zwingen, mich nicht von ihnen mitreißen zu lassen, aber das hatte sich dann „zum Glück“ relativ schnell erledigt. Und ich muss an dieser Stelle entschieden der Legende entgegentreten, dass man die 2. Hälfte des Marathons gewöhnlich schneller läuft. Ich jedenfalls nicht. Eher kam ich mir im HM-Pulk wie ein Kiesel im Bachbett vor. Aber die Fortbewegungsart konnte immer gerade noch als „Laufschritt“ durchgehen, und bei Annäherung an den Zielbereich kam dann die ultimative Aufmunterung. Für die letzten km gab Doreen den besten Pacemaker, den ich je hatte und übernahm auch die wohl notwendige Rundum-Betreuung im Zielbereich, als da wären, mit Bananen und Isos abfüttern, Chip retournieren  und überhaupt auf das Überleben achten…
Aus meiner Sicht war das bisher der sportliche und emotionale Höhepunkt des Laufjahres, verbunden mit einer allgemeinen Welle der Begeisterung von Seiten des Lauftreffs.
Die Entscheidung für den Marathon war richtig, ich hab meine derzeitigen Grenzen ziemlich genau ausgelotet, was ja für die weitere Formentwicklung optimal sein soll.

DIE ERGEBNISSE

Strecke [Teilnehmerzahl]
GesamtPlatz StartNr Name Verein GebJahr AKPlatz Ak Brutto Netto (NettoGesamtPlatz)
Pace / kmh netto
7km  [99W, 82M]

4.

1315

BRINCKMANN Doreen 1. LAV Rostock

1979

1.

W35

33:36

33:36 (4.)

24.

1773

SCHMIDT Uwe 1. LAV Rostock

1960

1.

M55

33:04

33:04 (25.)

4:48 / 12,5;  4:43 / 12,72

Halbmarathon 21097,5m [211W, 548M]

321.

1081

SCHULZ Ralf-Rainer 1. LAV Rostock

1954

9.

M60

1:57:04

1:56:46 (327.)

167. 1119 STOLZMANN Birthe GGP mbH Rostock 1970 19. W45 2:20:38 2:19:51 (166.)

5:32 / 10,84; 6,38 / 9,05

Marathon 42195m [206M]

76. 344 VÖLSKE Jörg 1. LAV Rostock 1954 4. M60 3:50:11 3:49:55 (76.)

5:27 / 11,01

Halbmarathon Walker [4M]

2.

1156

VOIGT Jürgen 1. LAV Rostock

1938

1.

M75

3:02:55

3:02:53 (2.)

8:40 / 6,92
Laufrechner: http://lauftreff-rostock.de/?page_id=113

Heute möchte ich mal bissel Reklame für den Warnemünder Stundenlauf machen, welcher am 9.7.15 immerhin zum 108. Mal stattfand. Er ist immer eine gute Gelegenheit, seinen Leistungsstand zu checken, taktisches Laufen nebst Kräfteeinteilung zu trainieren, oder einfach die netten Laufkumpels von nebenan einmal mehr zu sehen (als ohnehin schon). Oooder – auch manchesmal hochkarätiges Spitzenpersonal bei der Arbeit zu beobachten, wie die Raelert-Brüder, Arne Welenz, Paul Schmidt,…, oder auch meinen „alten“ Laufkursleiter Mathias Ahrenberg, immerhin auf Platz 2 der ewigen Bestenliste mit 17.950m/60min!
Der Wilhelmshöher Parkplatz war diesmal außergewöhnlich gefüllt, was aber nicht an einem neuen Teilnehmerrekord des Stundenlaufes lag, sondern an Dutzenden Surfern und Kitern, die die überdurchschnittlich tosende See genießen wollten. Nun, heute hatten sich 19 Unentwegte für den Stundenlauf und noch 12 für die halbe Zeit eingefunden. Die Regel ist so: Es gibt eine 2km-Runde westlich Wilhelmshöhe, nach jeder Runde bekommt man seine Zeit zugerufen und bei Überschreitung von 56 (bzw. 28) min wird man gnadenlos rausgewunken. Fürs Ergebnis wird dann auf 60 bzw. 30 min hochgerechnet.
In der ersten Runde gelang es mir noch, einigermaßen an der Führungsgruppe kleben zu bleiben, was genau 9min für die ersten 2km ergab. Bissel sehr ambitioniert für mich. So mußte ich dann abreißen lassen und mich fürderhin alleine durchbeißen, denn von der Hauptgruppe war überhaupt nichts mehr zu sehen. Und bei der etwas geringeren Geschwindigkeit kam dann der Genußcharakter dieser Strecke etwas stärker zum Tragen. Und diese Strecke ist wirklich sehr, sehr schön. In erster Linie der atemberaubende Blick von der Steilküste auf die See, dann sehr schöne Waldpfade, und damit man nicht aus Versehen ganz in Meditation versinkt, etwas Kiesweg und Asphalt um wieder den Turbo zu aktivieren. Nach 5 Runden, ergo 10km, wurde mir ein 46:22 zugerufen mit der Nebenbemerkung („wohl noch eine Runde…“). Nunja, immer wenn ich nur 6 Runden geschafft habe bisher, war ich den Rest der Woche so merkwürdig in mich gekehrt. Um das zu vermeiden, raffte ich mich noch mal auf zu einem 55:35 nach der 6. Runde, so dass mir gnädig eine 7. zugestanden werden mußte.
Dadurch war ich allerdings der allerletzte Läufer auf der Strecke und durfte dem Abmontieren der Wegweiser beiwohnen.
Aber die resultierenden 12933m/60min waren eine kleine Entschädigung dafür. Es siegte übrigens mit weitem Abstand Mathias Ahrenberg mit 17133m, welcher seine 9. Runde nur um 2sec verpaßte <Ergebnisse>.

So könnte das Motto des diesjährigen 31. Schweriner 5-Seen-Laufes gelautet haben, wenn nicht

a)      trotz der hitzebedingten Vorverlegung der Startzeiten um eine Stunde von dem Frühtau nicht mehr wirklich viel zu sehen gewesen wäre, und

b)      durch eine geschickte Umleitung das traditionell-finale Erklimmen des gefürchteten Lankower „Pickels“ für dieses Mal eingespart worden wäre.

Für die beiden Teilnehmer unseres Lauftreffs, Sabine und Jörg, kann „dennoch“ von einem Erfolgserlebnis gesprochen werden.
Sabine konnte es einfach nicht lassen, wie immer in ihrer Wertungsklasse den ersten Platz zu belegen und in der Gesamtwertung den 102ten (von 1419!).  Die etwas längere Laufzeit (00:51:33) als sonst ist neben der Hitze auch dem Umstand geschuldet, dass diesmal 10,6km zurückzulegen waren.
Ich dagegen musste nur 29,6km durchhalten, wurde mit 2:40:41 aber nur 13. der WK. Teilweise dadurch bedingt, dass die Schweriner Wertungsklassen sehr breit sind (WK4 von Jahrgang 51-60).  Und, nanu?, auch ich wurde 102ter meiner Gesamtwertung. Wir beide harmonieren doch schon ganz gut…
Aber der Reihe nach…
Im Vorfeld machte sich ja, bei den immer dramatischer klingenden Wetterberichten, eine gewisse Panik breit. Ich hatte große Angst, ein Desaster wie 2014 zu erleben, wo der Lauf in eine einzige Quälerei ausartete und am Ende fast nur aus Gehpausen bestand. Um jetzt noch größere Hitze zu erwarten!
Auf jeden Fall wollte ich diesmal alles richtig machen: Own-Wohlfühl-zone einhalten, keinen Verpflegungsstand auslassen, und wenn alles gut geht, unter 2:45  Std. bleiben.  Und die Sonne nicht auf die blanke Glatze scheinen lassen…
Kurz vor dem Start stellte ich mit Schrecken fest, dass es mich im Startblock (444 Wahnsinnige!) viel zu weit nach vorne getrieben hatte und ich schwankte gedanklich zwischen den Alternativen, mich mitreißen zu lassen und nach 2km fertig zu sein oder von der Stampede niedergerannt zu werden.
Nach dem Start überwog aber allgemein die Vernunft, es ging recht moderat los und der Pulk zog sich ohne großes Gedrängel auseinander. Es war schon eine recht gemütliche Wärme zu spüren, zum Glück geht die Strecke aber anfangs vielfach durch schattige Waldbereiche und an Kühle verströmenden Seeufern entlang. Letzteres forderte mit zunehmender Wärme aber auch eine besondere mentale Standhaftigkeit heraus – 2 m neben dem Leidensweg aalten sich entspannte Zeitgenossen in den Fluten. Man müsste sich einfach nur unauffällig plumpsen lassen und wäre dabei…
Zum Trost gab es zahlreiche gut ausgestattete Verpflegungsstellen, die meistens als besonderes Highlight eine Schlauchdusche anboten. Und wer mit Basecap ausgestattet war, konnte im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Vollen schöpfen. Selten etwas so genossen!
Im Gegensatz zum Krakower Lauf waren die noch zu absolvierenden Kilometer akribisch ausgeschildert. Besonders wenn man gerade einen längeren Hänger hatte, fand man aber den Zusatz „nur noch“ schon ein wenig zynisch.
Aber irgendwann war es „nur noch“ 1km, und die durch das unerwartete Herumleiten um den letzten Sandberg gesparten Kräfte konnte man gut für einen lächelnden Zieleinlauf einsetzen.

Und wie immer nahm dieses Lächeln ekstatische Züge an beim Erblicken des Kr********-Bierzeltes.

Neben den Hauptereignissen dieses Tages, wie dem wenig verdienten Nichtabstieg von Hansa und der wenig überraschenden Meisterschale für Bayer München sowie dem unverdient schlechten Abschneiden bei dem ESC gab es ja auch noch den 7. Cup-Lauf – gleichzeitig die 10000m-Bahnmeisterschaft von Meckpomm.
Angetreten meine Wenigkeit und Sabine. Für mich eine neue Art von Event, und ich war sehr froh, als ich sah, dass man seine 25 Runden nicht selber zählen mußte. Um das Gedränge auf der Bahn in Grenzen zu halten, wurde das Rennen in mehrere Starts aufgeteilt – je nach angepeilter Zielzeit. Unser Start erfolgte zuletzt, so dass wir anhand der vorherigen Ergebnislisten der schnelleren Läufer schon mal unsere Chancen abschätzen konnten. Und es kam wie vorhergesehen – Sabine bekräftigte ihr Abonnement auf den ersten Platz der Ak, und ich konnte, da nur einer der schnelleren Kontrahenten aufgelaufen war, mal wieder dem 2. Platz nicht aus dem Wege laufen.  Damit waren für uns erst mal die Punkte für den Cup gesichert.
Aber ach – einen Tag zu spät angemeldet ergab bei Sabine ein „außer Konkurrenz“ statt „LandesmeisterIn“. Den Effekt kenn ich ja aus Neubrandenburg, nun sind wir schon zwei  von der Sorte.
Und ich konnte mir zwar das Silber des Vizemeisters an die Brust heften, aber irgendwie war ich auch im FC-Hansa-Modus.  Also den Kampf gegen mich selbst nicht so recht gewonnen. Das heißt, der rechte Flow wollte, wenn überhaupt, erst bei den letzten Runden zustande kommen. Abgesehen von der (natürlich) viel zu schnellen ersten Runde und den paar letzten waren alle anderen weit von der Traumzeit 1:48 entfernt, die für ein Toppen des City-Laufs erforderlich gewesen wäre. Bäh, über ne Minute langsamer insgesamt. Naja, auf Grund des vorherigen Regens hatte die Bahn etwas wenig Grip – eine Ausrede gibt es doch immer.
Immerhin ein Sahnehäubchen zum Schluss – auf der Zielgeraden konnte ich noch jemanden überholen, der dann doch etwas dagegen hatte. Und so gab es ein schönes Rennen mit wechselseitiger Führung welches uns beiden die notwendigen Sekunden   spendierte, um wenigstens unter 47min zu bleiben.  Und da war er, der Flow!
Nächste Woche schon geht es wieder nach Güstrow zum Inselseelauf.  Ich glaube, die 20km liegen mir eher. Und dann ist erstmal  eine Weile Laufcup-Pause.

Endlich war der Tag des City-Laufes Rostock herangekommen, die Teilnahme gesponsort von unserem LAV! Beim Abholen der Startunterlagen aber die kleine Merkwürdigkeit, sich nicht in der Teilnehmerliste zu finden. Zum Glück hatte dann ein netter Mensch die LAV-Startunterlagen in einer extra-Tüte parat.
Dann hineingestürzt in das Riesen-Getümmel auf dem Markt. Andreas driftete medaillenprunkend vorbei, der „es“ – den HM – schon hinter sich hatte, der Glückliche.
Nach dem Startschuss für die 10km zunächst ein Stocken und Trippeln und Slalomlaufen, das wertvolle Sekunden kostete – hätte ich doch nur auf mein Navi gehört mit seiner Staumeldung.
Irgendwann löste sich der Pulk dann ein wenig auf, man konnte allmählich Fahrt aufnehmen, auch die Sicht nach vorne wurde besser, so dass ich ganz gut Sabine entschwinden sehen konnte…
Die neue Strecke läuft sich besser als die alte und für die Zukunft scheint mir der HM erstrebenswert  zu sein. Aber erstmal diese 10 km zu Ende bringen.  Nach der ersten Runde sah ich die Uhr leider recht früh auf 23:xx springen, was sub-45-Ambitionen eher hinderlich ist. In der 2. Runde etwas mehr aufgedreht, aber es reichte nicht ganz. Na wenigstens die schnellste Runde dieses Jahres. Phänomenal dagegen Sabines Performance – eine Zeit wie vor 10 Jahren. Und natürlich die fulminante Verbesserung von Doreen, welche wohl bald an uns allen vorbeiziehen wird.
Gelungen fand ich die Idee, während der 2. Runde etwas wie „gleich gibt’s ein Mörder-Gewitter“ einzuspielen – das Gegrummel und Getröpfel machte einem noch mal extra Beine für den Endspurt.
Es gab noch zahlreiche weitere gute Leistungen von LAV-Kämpen, auch auf den etwas zu langen 6km, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann.
Denn, eigentlich bin ich ja der Laufcup-Reporter. In dem Sinne war das jetzt „nur“  Training.
Nun aber sind 2 Paukenschläge hintereinander zu verkraften. Zunächst und vor allem die 10000m-Bahn-Landesmeisterschaft in Güstrow. Das Pfingstvergnügen schlechthin. Vor den 25 (!) Runden  graut mir ein wenig, und meine beiden Altersklassen-Angstgegner stehen schon unbezwinglich in der Starterliste. Naja, der Rechner sagt, einfach jede Runde in 1:48 laufen und schon finished man in exakt 45:00:00. Das reicht dann voraussichtlich für Bronze.  Wenns weiter nichts ist…
Zur „Erholung“ dann die Woche drauf der 20-km-Inselseelauf wieder in Güstrow. Da muss man nicht so an der anaeroben Schwelle entlanghetzen was mir irgenwie mehr liegt J
Eigentlich habe ich meine 5 Pflichtläufe ja weg, aber wenn ich jetzt abtauche, sammeln andere zu viele Punkte, und ich rutsch nach hinten durch. Und das will ja keiner.

Mit sportlichem Gruß
Jörg.

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