Also wenn es mal ein Samstag in sich hatte, dann war es der 24.2.2018! Die Sportagenturen kamen ja mit den Top-Meldungen kaum noch hinterher.
Um 8:00 in aller frühen Eiseskälte machte sich zunächst Ringo auf, um mal eben den winterlichen Plauer See zu umrunden – beim legendären “Fishermanstrail“. (Bericht folgt). Und als er schätzungsweise schon gute 20km auf dem Tacho hatte – nicht mal die Hälfte der Strecke -, erklang der Startschuss für den 5. Rostocker Winterlauf. Präzise “197 glückliche Sportler” sorgten für einen Teilnehmerrekord und eine entsprechende Spendensumme für das Polarium des Zoos – die Behausung der (Eis-)Bären, aber auch Pinguine – zur großen Freude nicht nur des persönlich ab- und anfeuernden Herrn Zoodirektors.
Der Lauftreff diesmal in nicht ganz so starker Besetzung wie letztes Jahr, aber immerhin vertreten durch den momentan einfach unermüdlichen Jürgen, außerdem Frank sowie Jörg plus Nachbars Betty.
Neben der Startnummer erhielt man bei der Anmeldung auch ein modisches halsschmeichelndes “Multifunktionstuch”, welches bei der beißenden Kälte wirklich sehr zu begrüßen war.
Die neue Runde, welche jetzt teilweise durch den Zoo verläuft, ist sehr schön und eine gute Werbung für denselben – sollte meinethalben zukünftig auf den alten Teil des Zoos ausgedehnt werden.
Laufhund Betty erwies sich als Publikumsliebling und schaffte es, den momentan etwas formlosen Typen am hinteren Ende der Leine in 29min über 5km zu schleifen. Das Hecheln, das man hörte, kam nicht von dem Hund! Frank dagegen, weit voraus, hatte sich die doppelte Distanz vorgenommen, musste es aber nach 7,5km gut sein lassen - ist noch ein bisschen in der Reha-Phase. Einzig Jürgen spulte sein Ende in problemloser Routine ab. Und etwa 2h später durfte Ringo seine unfasslichen 51km abhaken.
Als wäre das nun noch nicht genug der Spitzenleistungen, machte unser FC Hansa mal eben gleich nebenan beim Heimspiel die Magdeburger platt. Das wird jene voraussichtlich nicht am Aufstieg hindern, während Hansa der Aufstiegszone nun gefährlich nahe gerückt ist.
Und – ganz weit im Osten wurde in diesen Stunden ja auch noch die eine oder andere sportliche Großtat vollbracht.
Nebenher gelang es mir, ein Mysterium zu lüften. Manch einer von uns hat sich doch sicherlich während der zahllosen Trainingsrunden entlang des Darwineum-Zaunes schon gefragt, wie “es” bzw. dieser Zaun wohl an der anderen Seite aussehen mag. Nun, da kann ich jetzt mit einem investigativen Schnappschuss aushelfen.

Der Ruf
Vom Lauftreff konnten sich vier Unverzagte aufraffen, um sich bei recht eisigen Temperaturen – echter Frost mit Minusgraden – der heimischen Konkurrenz zu stellen. Angeführt wurde das Quartett von unserem Standortältesten Jürgen, der den Lauf auch in das Portfolio einbrachte. Frank – stets in Bereitschaft seinem Herrn Busse zu richten – war wie immer hochmotiviert, Birk und Ringo konnten nach ihren Urlauben in den katholischen Ländern Spanien und Polen wieder an einer weniger ritualisierten Andacht teilhaben.
Dafür gab es aber bereits an der Pforte ein ganz strenges Ritual. Bevor man das geheiligte Areal der Himmelsstürmer betreten durfte, hieß es selbstverständlich: “Ihren Personalausweis bitte“. Wohl dem, der im ausliegenden Buche stand. Ein intensiver Blick auf das Foto, ein nachhaltiges Studium der codierten Daten der Existenz auf Erden und das Kreuz auf der Liste ward gemacht. Kurzentschlossene, die sich nach einem morgendlichen Lichtblick hinter dem milchig-vereisten Fenster für eine Fahrt nach Laage entschieden, mussten ein wenig mehr Zeit für die Vorfeldkontrolle einplanen. Es wurde ganz nach dem strengen Kodex der Wächter geprüft, registriert, dokumentiert und nochmal geprüft bevor die Pforte sich öffnete.
Recht schnell zog es uns in die vorbereitete Leibesertüchtigungshalle, die als Treffpunkt benannt war. Man wollte sich ja nicht als Späher verdächtig machen, der für ein paar Taler Geheimnisse der Landesverteidigung verriet. Außerdem lockte die Wärme in der Gemeinschaft Gleichgesinnter. Umziehen auf engstem Raum, aus dem zivilen Rock ein Päckchen legen, einen heißen Tee mit nur zu vermutenden Ingredienzien trinken, kurze zackige Einweisung mit Andacht, es ging schon recht militärisch zu, aber wir hatten ja auch keine Zeit zu verlieren. Contradictio wagte man nicht zu richten, da ein tiefes Loch im Boden der Halle – es erinnerte ein wenig an den Eingang von Katakomben – , das Verschwinden derer verba locutus est als auch das von agentibus durchaus begründen könnte.
Pünktlich “Nullneunhundert Zulu Zeit“ – sprich um Zehn – erfolgte der Start. Dabei vertraute man auf die Stimme des Organisators, ein Startschuss hätte in einem militärischen Objekt wohl zu viel Aufsehen erregt. Die Laufstrecke an sich war recht unspektakulär. Keine Start- oder Landebahn, keine Hindernisbahn, kein Sightseeing – nein ganz profan eine asphaltierte Straße ins Unbekannte. Auf den ersten 200 Metern konnte man ja noch die Ästhetik militärischer Zweckbauten in sich aufnehmen, aber nach einer Richtungsänderung von 90 Grad nach rechts ging es auf einen 1.000 Meter langen Anstieg mit freiem Ausblick nach rechts und links. Das Ende dieses Abschnittes markierte ein Traditionsflugzeug der Luftwaffe, das für die 12k-Läufer insgesamt acht Mal zum Fixpunkt werden würde. Oben angekommen hieß es Links schwenk und 300 Meter “bergab“. Ein roter Verkehrskegel war der Wende- und der Flieger wieder Fixpunkt. Alles retour auf 1.500 Metern zum Abschluss der Runde. Die Anzahl der zu laufenden Runden konnte damit mathematisch ermittelt werden.
Die Laufsportfreunde aus Laage und Umgebung – ob jung oder alt – gingen trotz nicht ganz optimaler Bedingungen sehr ambitioniert aufs Feld. Meter für Meter entschwanden sie in der Ferne. Wir Lauftreffler handelten zunächst nach der Devise “Keiner wird im Kampf zurückgelassen“, na ja wenigstens auf dem ersten Teilstück. Dann kam von Jürgen die Direktive “Lauft! Lauft schneller! Lasst mich zurück! Was zählt ist die Mission!“ Dramatik – Trommelwirbel – Fanfare, aber nach einer kurzen Lageeinschätzung splitterten wir unsere Kräfte tatsächlich auf, schließlich verfolgten wir ja auch drei Stoßrichtungen, 6k, 9k und 12k. Birk und Ringo nun als Stosstrupp auf der Langlinie, Jürgen und Frank als sichernde Nachhut auf den beiden kürzeren Distanzen. Das war – wie sich später noch herausstellen sollte – eine taktisch kluge Entscheidung. Zunächst gelang es Birk und Ringo – Mann neben Mann quasi im Gleichschritt – verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Schritt für Schritt kämpften sie sich durch den Pulk nach vorne. Eine Position nach der anderen fiel, bis sich das Läuferfeld klassisch entzerrt hatte und Positionskämpfe zu einzelnen Scharmützeln gerieten. Sechs Kilometer, also zwei Runden, ging dies gut, dann musste Ringo aber dem hohen Tempo von zuletzt 4:50 min/ km Tribut zollen. Noch einmal änderten wir die Strategie, Birk drückte weiter mit hoher Intensität, Ringo nahm für sich etwas Tempo aus dem Lauf, verlor Birk aber nicht aus den Augen.
Zum Ende der dritten Runde der Beiden kündigte sich ein wenig Spannung im Rennverlauf an. Jürgen und Frank liefen Gefahr, von ihnen überrollt zu werden. Jürgen konnte sich aber nach seinen sechs Kilometern mit 42:17 unbeschadet ins Ziel retten, während Frank zur Mitte seiner dritten Runde Birk an sich vorbeiziehen lassen musste. Das setzte aber immerhin so viel Schubenergie in ihm frei, dass er sein Tempo deutlich verschärfen und Ringo weiterhin auf Abstand halten konnte. Permanente Satelliten gestützte Messungen ergaben sogar, dass Frank erstmals einen Kilometer in fünf Minuten lief.
Mit den Endzeiten 57:51 , 58:33 , 59:22 erreichten Birk, Frank und Ringo das offizielle Zielgebiet. Der Einsatz wäre damit zu Ende gewesen, aber Ringo konnte sich noch nicht bremsen, da seine Koordinaten eine Fehldistanz von über 200 Metern auswiesen, die in der Eigenbilanz nicht fehlen durften. Eigentlich war auch ein gemeinsames Zielfoto im Läuferoutfit geplant, Jürgen hatte sich aber zu diesem Zeitpunkt bereits aller Kleider entledigt und kam völlig entspannt aus der warmen Dusche. Damit war eine aufregend realistische fotografische Dokumentation des heldenhaften Einsatzes selbstredend hinfällig. Auch wir anderen zogen es dann vor, die Regenerationsphase zügig zu beginnen.
Nach dem Duschen und Umziehen war uns ein geselliges Beisammensein bei Suppe, Kuchen und Getränken im Hauptquartier der Seelsorger in Aussicht gestellt worden, was wir auch sichtlich genießen konnten. Begleitet von wissenschaftlich fundierten Ausführungen über die Mysterien der Energiebilanz von Ausdauersportlern nahmen wir ohne Reue Speis und Trank in uns auf.

Eine Platzierung im Mittelfeld
Alle Teilnehmer wurden mit einer Urkunde und einer Medaille bedacht. Die drei Besten einer Laufwertung erhielten darüber hinaus einen schmucken Pokal. Birk und Ringo mussten erkennen, dass man für einen Platz auf dem Podium schon die 50 Minuten anpeilen musste, was aber beim derzeitigen Trainingsaufwand und Fitnesszustand eher eine Utopie ist.

Jürgen stellt sich jeder Konkurrenz
Jürgen hatte auf seiner Strecke wie immer mit deutlich Jüngeren – so bis zu 70 Jahre Altersunterschied – zu kämpfen, die ihm dann schließlich auch den Rang abliefen. Lediglich Frank konnte groß auftrumpfen. Die strategisch gute Wahl der Strecke und der Ehrgeiz sie auszulaufen – nach 6k gab es einige Aussteiger – bescherte ihm seinen ersten Pokal.

Franks erster Pokal wird einen Ehrenplatz erhalten.
Am Ende waren alle zufrieden mit dem “Seelsorgelauf“. Organisation und Stimmung waren perfekt. Es gibt 4.1 von 5 Punkten, die Laufführung bedingt einige Abzüge. Sportfreund Stache freute sich besonders über unsere starken Auftritt, wir stellten schließlich acht Prozent der Teilnehmer. Jürgen wurde zum Legaten ernannt, um einen engeren Kontakt nach Laage zu halten. Ich denke wir sollten dem Ruf folgen und dort öfter mal auf die Strecken gehen.

Stolz und

zufrieden.
Ringo
In diesem überwiegend trüben Winter mal eine weiße Landschaft und/oder blauen Himmel in unserer Region erleben zu können, war bisher nur selten möglich. Ich hatte das Vergnügen bei Läufen in Laage, dem „Kältepol“ dicht bei Rostock.
Regelmäßig veranstaltet der dortige Sportclub Laage u. a. geführte Stadtläufe durch und um die Stadt herum sowie in die Umgebung der Recknitzstadt. Strecken über 3, 6 und 10 km stehen auf dem Programm, nicht als Wettkampf, ohne offizielle Zeitmessung, zum Genießen, zur Orientierung mit Tempomachern, doch jeder hat so seine Ziele.
Die familiäre Atmosphäre dieser Veranstaltungen und das Flair der hügligen, über 800 Jahre alten Stadt mit ihrer historischen Architektur ziehen mich stets an. So am 17.12.17 zum OSPA-Stadtlauf. Ein Sonntag. Laage empfing uns überraschend bei geringen Frostgraden und Schnee. 6 km wollte ich laufen, durch die Stadt. Es wurden dann 7,6 km; in den engen, hügligen Straßen hatte ich den Tempomacher zum Schluss aus den Augen verloren, war wieder mal falsch abgebogen. Am Ziel traf ich Fred, der nach 10 km ebenso von dem Lauf unter den winterlichen Bedingungen schwärmte.
Nach dem Duschen und dem Verzehr des schmackhaften Eintopfs, der Ehrung verdienter Sportler und einer Tombola blieb in der Sporthalle noch Zeit zu Gesprächen und dem Austausch zu Wünschen und Vorhaben zu den Feiertagen und danach.
Am 28.01.18 fand dann am gleichen Ort die nächste Laufveranstaltung statt, der VIACTIV-Neujahrslauf. Diesmal bei frühlingshafter Temperatur und purem Sonnenschein! Christine begleitete mich, was wollte ich mehr. Ach doch, das nächste Mal nicht der Einzige unseres Lauftreffs in Laage zu sein. Jörg, mit einer Fußverletzung verhindert, hatte mir Spaß für den Lauf gewünscht, Frank war kurzfristig dienstlich gefordert und Birk zwar in Laage, aber im Flieger. Ansonsten hat der trübe Winter derzeit im Lauftreff seine negativen Auswirkungen.
Ich hatte mir wieder 6 km vorgenommen, entschied mich jedoch unmittelbar vor dem Start für die 10 km, wie die Mehrzahl der Starter. Die hüglige Strecke kannte ich, wollte dann nach etwa 70 min wieder am Ziel sein. Es ging an den Stadtrand in Richtung Pinnow, mit leichten Anstiegen und etwas Rückenwind, bis Kobrow hinein zum Wendepunkt an der Bushaltestelle. Die klare Luft und der Sonnenschein waren wohltuend; bald am Ende des Pulks laufend erreichte ich nach genau 35 min die Wendestelle, lag im Plan mit einer Pulsfrequenz von anfangs 136, dann 126. Auf der Rückstrecke spürte ich jedoch Gegenwind, Puls und Geschwindigkeit verringerten sich, es wurde etwas schwerer. So erreichte ich nach 74,9 min das Ziel. Die Tombola entschädigte mich dann für die Anstrengung mit einem Sportbeutel und -handtuch.
Dem Veranstalter Danke für das Lauferlebnis, das ich genießen durfte.
Am 06.05. und 02.09. finden auf dem anspruchsvollen Rundkurs im Stadtwald von Laage Läufe mit Zeitmessung statt. Am 10.02. der Seelsorgelauf auf dem Fliegerhorst mit Strecken von 3 bis 12 km.
Den letzten Beitrag fass ich lieber nicht mehr an. Das Autorensystem kommt wohl mit dem neumodischen, per pure HTML reingehacktem Videoplayer nicht klar, und immer wenn ich die Datei anfasse, ist das erstmal alles weg.
Daher hier zunächst der Nachtrag zum Staffeltag. Es gab ja auch noch unsere zweite Staffel “Lauftreff”, welche eine Stunde nach der ersten auf die Piste ging. Leider von mir nicht mehr zu dokumentieren, weil Handy-Speicher knackevoll, aber es waren ja genug weitere Supporter in Action, wie Ringos Video-Show eindrucksvoll beweist.
Bei der Betrachtung der Resultate (375m Schwimmen, 8km Ergometer, 2,5km Laufband) bricht Erstaunen aus über Birks Laufergebnis – das liegt weit weit unter dem, was man von ihm kennt. Grund: Stromausfall beim Laufband, ungewollte Pause. Nicht etwa der gerade absolvierte Spendenlauf. Und nächsten Tag folgte die Richtigstellung…
Allmählich bin ich wohl zu lange im Geschäft, und mir gehen langsam die Überschriften aus. “And now for something completely different” – Für keines in der langen Kette der bisher dokumentierten Rennen gab es je eine passendere Titelzeile, aber ach, schon verschossen.
Nun also, zusammen mit Birk, im Pulk des zweiten Einzelstarter-Laufes an den Beckenrand.
Erstmalig vor einem Rennen hatte ich gar des Nachts davon geträumt. Nicht wirklich schön, so dass ich beim Aufwachen dachte “Gottseidank, nur ein Alptraum!”. Na, da kannte ich die kommende Realität noch nicht…
Das Schwimmen wurde wesentlich schrecklicher, als in meinen kühnsten (Alp)-Träumen erwartet. Mein durchaus einige Male geübtes Gekraule hielt ich gerade mal 1,5 Runden durch, dann flog mir der Puls um die Ohren. Ich glaube, das warme Wasser bekam mir nicht. Und es waren noch 13,5 Runden übrig. Eine abartige Schinderei! Und zunehmend musste ich an Katrins Spruch vom Vortag denken und daran, dass das eigentlich weitgehend mein Text war: Bald war nach jeder Bahn eine Pause nötig, um das Hundehecheln etwas runterzufahren. So dass ich logischerweise die letzten Meter in einer Art Hundepaddeln vollführte. Ergebnis: 6,5 Minuten hinter dem Vorletzten, sagenhafte 18:54min, ein Rekord für die Ewigkeit.
Man kennt das ja aus der Fliegerei – unterschreitet die Geschwindigkeit einen kritischen Wert, gibt es einen Strömungsabriss, und dann setzt unweigerlich der Sturzflug ein. Unter Schwimmern eher als “Tauchstation” berüchtigt. Nun, mir ist es wohl gelungen, den bisher in der Sportwissenschaft anerkannten Wert für die physikalisch mögliche Minimalgeschwindigkeit im Wasser bei weitem zu unterschreiten. Ist ja auch mal was, so kommt man in die Lehrbücher.
Beim Taumeln zum und in das Ergometer dann hab ich mir auch noch den Zeh aufgeratscht, so dass im folgenden Kampf gegen die 8km der Boden nicht nur vom Schweiß gesättigt wurde. Und es ist unglaublich, wie langsam dieser Entfernungsanzeiger zählt, während man sich die Seele aus dem Leib strampelt. Gemein ist ja: Wenn man nicht ständig auf die Anzeige starrt, sondern die Augen eine laaange Zeit schließt, um das System auszutricksen, dann stellt man beim wieder-Hinlugen frustiert fest, dass da im Grunde immer noch die selbe Zahl steht. Obwohl man sich die ganze Zeit gequält hat wie verrückt. Ohne ein ausdauernd Kühle herbeiwedelndes und motivierendes Supporter-Team ist das ja gar nicht zu überstehen. Das war zum Glück voll in Aktion. Nadine, Ringo und Jürgen schafften sich dabei wahrscheinlich mehr als ich selbst.
Mit weichen Knien dann zum Laufband, um die letzten lockeren 2,5km abzureißen. Und auch die kommen einem in dieser Phase erstaunlich lang vor.
Beim Zieleinlauf schließlich mein längst gefinishter “Lauf 2″ wartend versammelt, ich glaube bei den Herren fing sich schon ein Dreitagebart an auszubilden. Dabei hatte ich beim Strampeln und “Rennen” direkt noch paar Minuten gut gemacht und wurd am Ende wenigstens nicht Letzter der Gesamtwertung.
Birk dagegen konnte sich sehr gut ziemlich präzise in der Mitte des Teilnehmerfeldes platzieren und zeigen, dass er es auf dem Laufband durchaus etwas besser kann als am Vortag fälschlich dokumentiert.
Damit man für die Zukunft weiß, wo die Messlatte so liegt, wurde der Sieger mal mit reingenommen in den Ergebnis-Auszug.
Als Fazit bleibt aber, Birk hat das sehr schön ausgedrückt:
Doreen, welche an der Bande leider nicht mitjubeln konnte, gab sich um so mehr der Videoproduktion hin und dokumentierte brilliant zusammenfassend die beiden Renntage. Guckst Du DA.
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Wie sollte ich die Überschrift vom letzten Beitrag jetzt noch steigern? Selbst als eingefleischter LAV’ler muss ich anerkennen, dass der 39. Lok-(Silvester-)-Neujahrslauf etwas “samer” ist als der 2. NJ-Lauf des LAV. Darum kann man der selbstbewussten Titulierung “Der wahre Rostocker Neujahrslauf!” die Berechtigung nicht völlig absprechen.
Den letzten Lok-Lauf wegen diverser Läuferleiden erstmals seit 2011 geschwänzt, wollte ich dort endlich mal wieder Flagge zeigen. Und ich war nicht der einzige Lauftreffler mit dieser Absicht – auch Jürgen, Birk und Ralf bevölkerten die Sporthalle in der Schlesingerstraße. Auch sonst waren sehr viele gutgelaunte Aktive aus Nah und auch Fern in der Arena zu begrüßen. Konnte auch nicht anders sein bei dem wunderbaren Laufwetter, wo manch einer meinte, direkt mal wieder in Kurz auf die Piste gehen zu können.
Nach dem Startschuss brauchte ich gewohnheitsgemäß wieder einige Kilometer, bis ich einen einigermaßen flotten Laufschritt zustande brachte. So war es kein Wunder, dass Birk bald außer Sicht geriet und mir dann reichlich weit vor dem Wendepunkt für die Zehnis entgegenkam. Das störte mich jetzt aber mal gar nicht, weil – ich war ja gar kein Zehni. Im Gegenteil hatte ich mir wieder eine der in Kennerkreisen geschätzten roten Startnummern gesichert, welche es erlaubt, sich auf exakt 19,6 km auszutoben.
Nach einigem Gerenne endlich wieder einmal den mentalen Höhepunkt der Strecke genossen: Wer die Strecke kennt, kriegt jetzt feuchte Augen… nach dem langen Gehüpfe und Gerutsche über die Pfützen-Slalom-Piste längs der Bahnlinie geht es schließlich rechts in den Wald, und dann – - – baut sich vor einem wie die legendäre “steile Wand von Meerane” unversehens ein geradezu unendlich in den Himmel hinaufsteigender Plattenweg auf. Alleine der Anblick saugt einem schon das ganze Mark aus den Knochen! Wenn man den erstmal erklommen hat, denkt man, jetzt käme schon der Regenerationsteil. Ganz so ist es dann aber nicht, die zahlreichen knackigen Hügel nordwestlich von Papendorf versuchen alles, einen endgültig plattzumachen. Manch einer baut sich aber gerade dort richtig auf, wie ich leidvoll erfahren musste. Die ganze Zeit nämlich war ich in wechselndem Abstand einem Zweierpulk hinterhergehechelt, ohne je so richtig ranzukommen. Wurde aber schön gezogen auf die Art. Und ziemlich weit hinter mir strebte ein Herr in Gelb so vor sich hin, in sicherem Abstand, dachte ich. Aber kaum fühlte der Flachland unter den Füßen, zelebrierte er geradezu eine Geschwindigkeitsexplosion und war in Nullkommanix sowohl an meiner ausgemergelten Gestalt als auch an besagter Zweiergruppe vorbei. Tja.
Der Zieleinlauf bot mir dann trotzdem gleich noch zwei erfreuliche Details: Zum ersten hatten Birk und Jürgen nach ihrem finish extra gewartet, um ein Begrüßungskomitee zu bilden. Sehr nett! Zum zweiten wird einem dort ja die Zeit zugerufen, und die muss man sich ne Weile merken. Vorsichtshalber wiederholte ich “1:52″, aber prompt kam die höchst erfreuliche Korrektur “1:42!”. Das hat glatt den Tag gerettet.
Und finalmente, um dem berüchtigtem nachweihnachtlichen Gewichtsverlust entgegenzuwirken, wählte ich von den angebotenen finisher-Geschenken statt des Sektes die Ritter-Sport. Selten hat es eine Schoki-Tafel schneller erwischt, ich vergaß glatt das Atmen, bis es vorbei war…
Of course, James!
Sind wir nicht alle ein bisschen James? Oder Sophie?? Den entscheidenden Satz vom silvestrigen Fernsehprogramm noch im Ohr, gab es für einen harten Kern unseres Lauftreffs keine andere Alternative, als sich pünktlich zum Start des diesjährigen LAV-Neujahrslaufes einzufinden. Genaugenommen war nur eine Unpässlichkeits-bedingte Abmeldung zu beklagen. Gute Quote eigentlich.
Jedenfalls meinte der Gott der Läufer es mal wieder gut mit den Neujahrs-Runnern und spendierte optimale Temperaturen und Niederschlagsfreiheit. Wie sich dann bei der Abarbeitung des Kurses zeigte, schaffte er es aber leider nicht, alle Modderstrecken rechtzeitig auszutrocknen, so dass manche Wade am Ende fast bis zum Hals schlammbedeckt war.
Eigentlich einen Genusslauf geplant, wollte ich aber kein zu blamables Endergebnis haben und riskierte gelegentlich einige Blicke auf die Rundenzeiten.
Und nicht nur ich kam dadurch dann doch etwas ins Schwitzen. Half aber nicht, den Überholvorgang von Birk und Ringo zu verhindern, welche einen Wiederanschluss auch geschickt zu verhindern wussten. Nur Frank B lief ganz locker voran und ließ es diesmal bei 43:xx für die angeblich 10km bewenden. Sabine konnte in diesen kleinen Battle leider nicht lange eingreifen, weil sie permanent von der “Schnürsenkel-Hexe” verfolgt wurde.
Das Gute an der bei diesem Rennen vorhandenen langen Zielgeraden ist der lange unverstellte Blick auf die unerbittlich mitlaufende Uhr. Nach der dritten Runde wurde es aber auch ohne diese ziemlich spannend. Da wollte doch einer auf den letzten 5 Metern noch an mir vorbeiziehen. Das konnte der aber vergessen! Er hörte dann lieber auf, war fertig, der Mann, während ich in die letzte Runde einbiegen durfte, immer hoffend, etwas dichter an das reichlich voraus zu erahnende Grün von Ringos Renngewand heranzukommen, welcher seinerseits längst von Birk abgehängt worden war. Von Frank ganz zu schweigen.
Bis zu jener Zielgeraden konnte die Distanz echt etwas geschrumpft werden – aber nicht genug, denn Ringo passte auf. Da half auch nicht der zusätzliche Ansporn von der Digitalanzeige, welche zu einem ungeahnten Endspurt animierte. Denn es galt, wenigstens noch unter 49 zu bleiben, was sehr anspruchsvoll war.
Die ganze Aktion spendierte einen schönen Einblick in die Relativität der Zeit: Ein Beobachter auf Höhe der Uhr musste den Eindruck gewinnen, dass ich mich im Zeitlupentempo bewegte – in voller Übereinstimmung mit Einsteins Relativitätstheorie. Aus meiner Sicht jedoch lief die Uhr keineswegs in Zeitlupe, sondern im Gegenteil im Zeitraffer, was mein Vorhaben zusätzlich erschwerte. Verdammte Physik! Aber dem Universum 2 kostbare Sekunden abgetrotzt! Erfreulich außerdem – was übrigens selbst im Physik-Leistungskurs nicht jeder verdaut – ich als beschleunigte und wieder abgebremste, zur Uhr zurückkehrende Masse alterte weniger als diese Uhr! Genau wie der dort faul herumstehende Beobachter!! Ich finde, das ist es doch wert.
Einige pedantische GPS-Besitzer vermeldeten dann, dass die Strecke 600m kürzer sei. Aber ich glaube, das wird durch die Modderpassagen, mit denen man in jeder Runde zu kämpfen hatte, mehr als ausgeglichen. Oder das war auch nur so ein relativistischer Effekt.
Und außerdem – das Entscheidende war doch, nach der langen Weihnachtspause all die lieben Mitläufer wiederzusehen und zu begrüßen.
Happy New Year!
Der Laufkalender 2018
Hier als kleine Entscheidungshilfe mal eine kurze Liste nur der dringendsten
2018er-Laufempfehlungen in der näheren und nicht ganz so näheren und eher ferneren Umgebung.
Für die ganz Verrückten sind auch die potentiellen HRO-Jubiläumsläufe in den Partnerstädten eingemischt.
Das Wetter wesentlich trockener, aber auch kälter als letztes Jahr, so dass vom Auto erst mal ein Eispanzer abgepult werden musste, bevor es losgehen konnte. Und vor lauter Aufregung wurde dann die Laufuhr vergessen, was sich natürlich später rächte.
Am sich langsam füllenden Startplatz dann reichlich Begrüßungspalaver, Sprintefix wieder mal in Großaufstellung angetreten (so dass später Ringo genug Material für seine Diashow gewinnen konnte). Der Lauftreff aber auch stark vertreten: Katrin, Sabine, Jürgen, Erhard, Ringo, Birk, Ralf verteilten sich strategisch auf die Strecken von 7,1 und 12,5 km, kenntlich an der grauen bzw. schwarzen Farbe der Startnummern. Ich dagegen musste – weil passend zur mitgeführten Nikolausmütze – wieder eine rote nehmen, und durfte mich somit auf den langen 23km-Kanten freuen.
Und Frank entschied sich diesmal vernünftigerweise für eine aktive Reha-Einheit, die er ausgestattet mit Walking-Stöcken in Angriff nehmen wollte.
Ich betete eifrig, dass niemand betete, der Wind möge sich bitte drehen – erfahrungsgemäß passiert das dann genau am Wendepunkt. Und es hat tatsächlich geholfen. Das merkte man nach den zahlreichen Schlenkern durch den recht matschigen Fahrenholzer Wald, als es wieder aufs freie Feld hinaus ging. Für den Rückweg kam nicht nur der Wind angenehm von hinten, sondern es kam sogar die Sonne raus, wärmte schön den Rücken und spendete durch ihren Strahlungsdruck die eine oder andere Nanosekunde.
Das heimliche Ziel, unter 2 Stunden zu bleiben, wurde trotzdem mit 120min10s knapp verfehlt. Von mir zumindest. Weil ohne Uhr eben nur nach Gefühl gelaufen. Und vom Lauftreff niemand mehr zu sehen! Aber als ich knurrend und giftend zur Umkleide strebte, meinte einer der schnelleren Sportfreunde: ” Wenn es Dich aufbaut – in Wahrheit waren es etwas mehr als 23km. 30m.” Da also hab ich die 10sek verpulvert! Na da wird der so hart erkämpfte Schoki-Nikolaus doch gleich noch mal so gut schmecken.
Wenn ich auch die Anderen nicht mehr sah, war doch zu erfahren, dass sie alle ihren Spaß hatten. Ringos Video legt ein beredtes Zeugnis davon ab!
Sabine und Ralf sowie Katrin und Erhard zelebrierten sehenswerte Paarläufe, wobei Katrin schon mal den perfekten finisher-Luftsprung für den geplanten Marathon trainierte. Das klappte sehr gut, und der kleine Rest wird dann auch kein Problem mehr sein!
riefen einst Monty Python in die Welt hinaus.
Und irgendwie passt der Spruch auch auf den diesjährigen Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf, der nach dem fast-Ausfall im letzten Jahr wohl eine Renaissance erleben soll.
Und was war jetzt so “different” bzw. “besonders” dieses Jahr?
Nun, zum Ersten gab es diesmal richtige FIKO-Urkunden mit Platzierung und Einlaufzeit, akribisch ermittelt von dem unermüdlichen Klaus-Peter Weippert mit seiner gewaltigen 60-Speicher-Stoppuhr.
Und, zum Zweiten fand ich mich schon nach wenigen Schritten erschrocken weit vor dem etwa 20-köpfigen Pulk vor und ging da, weil alle meine Angstgegner durch Abwesenheit glänzten, nicht mehr weg. Einzig Jürgen hatte sich noch auf die nasse 2,5km-Runde getraut, während Frank sich als anfeuernder Schlachtenbummler am Rande der Piste seiner Rehabilitation hingab.
Ein schönes Gefühl, mal ganz vorne zu laufen, wenn auch auf gefährlichem Pfade, weil ich als eher orientierungsschwacher Geselle nun niemanden hatte, dem ich auf dem windungsreichen Parcour vertrauensvoll hinterherdackeln durfte.
Zum Glück aber war die Strecke mit reichlich Verkehrsleitkegeln und Sägespanpfeilen hervorragend präpariert, so dass sie eigentlich nicht verfehlbar war.
Also strebte ich relativ leichtfüßig meine vier Runden dahin, und auf der schönen langen Geraden vom Westfriedhof zum Tannenweg machte der steif, nass und kalt entgegenbrausende Wind immer wieder klar, dass es ein guter Entschluß meinerseits gewesen war, eine dritte, für Insider aufregende Besonderheit in die Arena zu werfen: schöne warme lange Büxen zum ersten Mal in diesem Jahr.