Wie sollte ich die Überschrift vom letzten Beitrag jetzt noch steigern? Selbst als eingefleischter LAV’ler muss ich anerkennen, dass der 39. Lok-(Silvester-)-Neujahrslauf etwas “samer” ist als der 2. NJ-Lauf des LAV. Darum kann man der selbstbewussten Titulierung “Der wahre Rostocker Neujahrslauf!” die Berechtigung nicht völlig absprechen.
Den letzten Lok-Lauf wegen diverser Läuferleiden erstmals seit 2011 geschwänzt, wollte ich dort endlich mal wieder Flagge zeigen. Und ich war nicht der einzige Lauftreffler mit dieser Absicht – auch Jürgen, Birk und Ralf bevölkerten die Sporthalle in der Schlesingerstraße. Auch sonst waren sehr viele gutgelaunte Aktive aus Nah und auch Fern in der Arena zu begrüßen. Konnte auch nicht anders sein bei dem wunderbaren Laufwetter, wo manch einer meinte, direkt mal wieder in Kurz auf die Piste gehen zu können.
Nach dem Startschuss brauchte ich gewohnheitsgemäß wieder einige Kilometer, bis ich einen einigermaßen flotten Laufschritt zustande brachte. So war es kein Wunder, dass Birk bald außer Sicht geriet und mir dann reichlich weit vor dem Wendepunkt für die Zehnis entgegenkam. Das störte mich jetzt aber mal gar nicht, weil – ich war ja gar kein Zehni. Im Gegenteil hatte ich mir wieder eine der in Kennerkreisen geschätzten roten Startnummern gesichert, welche es erlaubt, sich auf exakt 19,6 km auszutoben.
Nach einigem Gerenne endlich wieder einmal den mentalen Höhepunkt der Strecke genossen: Wer die Strecke kennt, kriegt jetzt feuchte Augen… nach dem langen Gehüpfe und Gerutsche über die Pfützen-Slalom-Piste längs der Bahnlinie geht es schließlich rechts in den Wald, und dann – - – baut sich vor einem wie die legendäre “steile Wand von Meerane” unversehens ein geradezu unendlich in den Himmel hinaufsteigender Plattenweg auf. Alleine der Anblick saugt einem schon das ganze Mark aus den Knochen! Wenn man den erstmal erklommen hat, denkt man, jetzt käme schon der Regenerationsteil. Ganz so ist es dann aber nicht, die zahlreichen knackigen Hügel nordwestlich von Papendorf versuchen alles, einen endgültig plattzumachen. Manch einer baut sich aber gerade dort richtig auf, wie ich leidvoll erfahren musste. Die ganze Zeit nämlich war ich in wechselndem Abstand einem Zweierpulk hinterhergehechelt, ohne je so richtig ranzukommen. Wurde aber schön gezogen auf die Art. Und ziemlich weit hinter mir strebte ein Herr in Gelb so vor sich hin, in sicherem Abstand, dachte ich. Aber kaum fühlte der Flachland unter den Füßen, zelebrierte er geradezu eine Geschwindigkeitsexplosion und war in Nullkommanix sowohl an meiner ausgemergelten Gestalt als auch an besagter Zweiergruppe vorbei. Tja.
Der Zieleinlauf bot mir dann trotzdem gleich noch zwei erfreuliche Details: Zum ersten hatten Birk und Jürgen nach ihrem finish extra gewartet, um ein Begrüßungskomitee zu bilden. Sehr nett! Zum zweiten wird einem dort ja die Zeit zugerufen, und die muss man sich ne Weile merken. Vorsichtshalber wiederholte ich “1:52″, aber prompt kam die höchst erfreuliche Korrektur “1:42!”. Das hat glatt den Tag gerettet.
Und finalmente, um dem berüchtigtem nachweihnachtlichen Gewichtsverlust entgegenzuwirken, wählte ich von den angebotenen finisher-Geschenken statt des Sektes die Ritter-Sport. Selten hat es eine Schoki-Tafel schneller erwischt, ich vergaß glatt das Atmen, bis es vorbei war…
Of course, James!
Sind wir nicht alle ein bisschen James? Oder Sophie?? Den entscheidenden Satz vom silvestrigen Fernsehprogramm noch im Ohr, gab es für einen harten Kern unseres Lauftreffs keine andere Alternative, als sich pünktlich zum Start des diesjährigen LAV-Neujahrslaufes einzufinden. Genaugenommen war nur eine Unpässlichkeits-bedingte Abmeldung zu beklagen. Gute Quote eigentlich.
Jedenfalls meinte der Gott der Läufer es mal wieder gut mit den Neujahrs-Runnern und spendierte optimale Temperaturen und Niederschlagsfreiheit. Wie sich dann bei der Abarbeitung des Kurses zeigte, schaffte er es aber leider nicht, alle Modderstrecken rechtzeitig auszutrocknen, so dass manche Wade am Ende fast bis zum Hals schlammbedeckt war.
Eigentlich einen Genusslauf geplant, wollte ich aber kein zu blamables Endergebnis haben und riskierte gelegentlich einige Blicke auf die Rundenzeiten.
Und nicht nur ich kam dadurch dann doch etwas ins Schwitzen. Half aber nicht, den Überholvorgang von Birk und Ringo zu verhindern, welche einen Wiederanschluss auch geschickt zu verhindern wussten. Nur Frank B lief ganz locker voran und ließ es diesmal bei 43:xx für die angeblich 10km bewenden. Sabine konnte in diesen kleinen Battle leider nicht lange eingreifen, weil sie permanent von der “Schnürsenkel-Hexe” verfolgt wurde.
Das Gute an der bei diesem Rennen vorhandenen langen Zielgeraden ist der lange unverstellte Blick auf die unerbittlich mitlaufende Uhr. Nach der dritten Runde wurde es aber auch ohne diese ziemlich spannend. Da wollte doch einer auf den letzten 5 Metern noch an mir vorbeiziehen. Das konnte der aber vergessen! Er hörte dann lieber auf, war fertig, der Mann, während ich in die letzte Runde einbiegen durfte, immer hoffend, etwas dichter an das reichlich voraus zu erahnende Grün von Ringos Renngewand heranzukommen, welcher seinerseits längst von Birk abgehängt worden war. Von Frank ganz zu schweigen.
Bis zu jener Zielgeraden konnte die Distanz echt etwas geschrumpft werden – aber nicht genug, denn Ringo passte auf. Da half auch nicht der zusätzliche Ansporn von der Digitalanzeige, welche zu einem ungeahnten Endspurt animierte. Denn es galt, wenigstens noch unter 49 zu bleiben, was sehr anspruchsvoll war.
Die ganze Aktion spendierte einen schönen Einblick in die Relativität der Zeit: Ein Beobachter auf Höhe der Uhr musste den Eindruck gewinnen, dass ich mich im Zeitlupentempo bewegte – in voller Übereinstimmung mit Einsteins Relativitätstheorie. Aus meiner Sicht jedoch lief die Uhr keineswegs in Zeitlupe, sondern im Gegenteil im Zeitraffer, was mein Vorhaben zusätzlich erschwerte. Verdammte Physik! Aber dem Universum 2 kostbare Sekunden abgetrotzt! Erfreulich außerdem – was übrigens selbst im Physik-Leistungskurs nicht jeder verdaut – ich als beschleunigte und wieder abgebremste, zur Uhr zurückkehrende Masse alterte weniger als diese Uhr! Genau wie der dort faul herumstehende Beobachter!! Ich finde, das ist es doch wert.
Einige pedantische GPS-Besitzer vermeldeten dann, dass die Strecke 600m kürzer sei. Aber ich glaube, das wird durch die Modderpassagen, mit denen man in jeder Runde zu kämpfen hatte, mehr als ausgeglichen. Oder das war auch nur so ein relativistischer Effekt.
Und außerdem – das Entscheidende war doch, nach der langen Weihnachtspause all die lieben Mitläufer wiederzusehen und zu begrüßen.
Happy New Year!
Der Laufkalender 2018
Hier als kleine Entscheidungshilfe mal eine kurze Liste nur der dringendsten
2018er-Laufempfehlungen in der näheren und nicht ganz so näheren und eher ferneren Umgebung.
Für die ganz Verrückten sind auch die potentiellen HRO-Jubiläumsläufe in den Partnerstädten eingemischt.
Das Wetter wesentlich trockener, aber auch kälter als letztes Jahr, so dass vom Auto erst mal ein Eispanzer abgepult werden musste, bevor es losgehen konnte. Und vor lauter Aufregung wurde dann die Laufuhr vergessen, was sich natürlich später rächte.
Am sich langsam füllenden Startplatz dann reichlich Begrüßungspalaver, Sprintefix wieder mal in Großaufstellung angetreten (so dass später Ringo genug Material für seine Diashow gewinnen konnte). Der Lauftreff aber auch stark vertreten: Katrin, Sabine, Jürgen, Erhard, Ringo, Birk, Ralf verteilten sich strategisch auf die Strecken von 7,1 und 12,5 km, kenntlich an der grauen bzw. schwarzen Farbe der Startnummern. Ich dagegen musste – weil passend zur mitgeführten Nikolausmütze – wieder eine rote nehmen, und durfte mich somit auf den langen 23km-Kanten freuen.
Und Frank entschied sich diesmal vernünftigerweise für eine aktive Reha-Einheit, die er ausgestattet mit Walking-Stöcken in Angriff nehmen wollte.
Ich betete eifrig, dass niemand betete, der Wind möge sich bitte drehen – erfahrungsgemäß passiert das dann genau am Wendepunkt. Und es hat tatsächlich geholfen. Das merkte man nach den zahlreichen Schlenkern durch den recht matschigen Fahrenholzer Wald, als es wieder aufs freie Feld hinaus ging. Für den Rückweg kam nicht nur der Wind angenehm von hinten, sondern es kam sogar die Sonne raus, wärmte schön den Rücken und spendete durch ihren Strahlungsdruck die eine oder andere Nanosekunde.
Das heimliche Ziel, unter 2 Stunden zu bleiben, wurde trotzdem mit 120min10s knapp verfehlt. Von mir zumindest. Weil ohne Uhr eben nur nach Gefühl gelaufen. Und vom Lauftreff niemand mehr zu sehen! Aber als ich knurrend und giftend zur Umkleide strebte, meinte einer der schnelleren Sportfreunde: ” Wenn es Dich aufbaut – in Wahrheit waren es etwas mehr als 23km. 30m.” Da also hab ich die 10sek verpulvert! Na da wird der so hart erkämpfte Schoki-Nikolaus doch gleich noch mal so gut schmecken.
Wenn ich auch die Anderen nicht mehr sah, war doch zu erfahren, dass sie alle ihren Spaß hatten. Ringos Video legt ein beredtes Zeugnis davon ab!
Sabine und Ralf sowie Katrin und Erhard zelebrierten sehenswerte Paarläufe, wobei Katrin schon mal den perfekten finisher-Luftsprung für den geplanten Marathon trainierte. Das klappte sehr gut, und der kleine Rest wird dann auch kein Problem mehr sein!
riefen einst Monty Python in die Welt hinaus.
Und irgendwie passt der Spruch auch auf den diesjährigen Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf, der nach dem fast-Ausfall im letzten Jahr wohl eine Renaissance erleben soll.
Und was war jetzt so “different” bzw. “besonders” dieses Jahr?
Nun, zum Ersten gab es diesmal richtige FIKO-Urkunden mit Platzierung und Einlaufzeit, akribisch ermittelt von dem unermüdlichen Klaus-Peter Weippert mit seiner gewaltigen 60-Speicher-Stoppuhr.
Und, zum Zweiten fand ich mich schon nach wenigen Schritten erschrocken weit vor dem etwa 20-köpfigen Pulk vor und ging da, weil alle meine Angstgegner durch Abwesenheit glänzten, nicht mehr weg. Einzig Jürgen hatte sich noch auf die nasse 2,5km-Runde getraut, während Frank sich als anfeuernder Schlachtenbummler am Rande der Piste seiner Rehabilitation hingab.
Ein schönes Gefühl, mal ganz vorne zu laufen, wenn auch auf gefährlichem Pfade, weil ich als eher orientierungsschwacher Geselle nun niemanden hatte, dem ich auf dem windungsreichen Parcour vertrauensvoll hinterherdackeln durfte.
Zum Glück aber war die Strecke mit reichlich Verkehrsleitkegeln und Sägespanpfeilen hervorragend präpariert, so dass sie eigentlich nicht verfehlbar war.
Also strebte ich relativ leichtfüßig meine vier Runden dahin, und auf der schönen langen Geraden vom Westfriedhof zum Tannenweg machte der steif, nass und kalt entgegenbrausende Wind immer wieder klar, dass es ein guter Entschluß meinerseits gewesen war, eine dritte, für Insider aufregende Besonderheit in die Arena zu werfen: schöne warme lange Büxen zum ersten Mal in diesem Jahr.
Beim Verfassen dieser Zeile dachte Wilhelm Busch eher an ein nicht besonders geschwindigkeitsbegabtes Weichtier. In Verbindung mit ordentlichen Streuseln aber kann es durchaus als Maskottchen und Ansporn für den alljährlichen Graal-Müritzer Schneckenlauf herhalten.
Und so schaffte es unser Lauftreff wieder einmal, die “Rostocker 7″ auf die Piste zu bringen – in Form von ebenso vielen schneckenhungrigen Kilometerfressern.
An das vorjährige sehr regenträchtige Ereignis wurde ich beim Erhalt der Startnummer intensiv erinnert: die daran noch hängenden Sicherheitsnadeln wurden in ihrem Verrostungsgrad nur noch von der Titanic übertroffen. Zum Glück hatte ich eigene dabei, und die konnten dieses Mal im schönsten Sonnenschein montiert werden. Rostgefahr nur durch den ehrlichen Schweiß des Endspurts!
Während die Zeit bis zum Startschuss verstrich und man diese und jene lieben Lauf-Bekannschaften begrüßte, verbreiteten sich aus dem Schneckchen-Ausgabefenster schon mal liebliche Düfte, um die Motivation auf ein erfolgreiches finish noch ein wenig anzuheizen. Noch ein wenig mehr, als ohnehin schon, denn wir wollten mit unserem 7-fachem Auf- und Antritt nicht nur unserer bald Geburtstag feiernden alten Hansestadt einen Gruß darbieten sondern vor allem unserer unermüdlichen Trainerin Birthe an ihrem Geburtstag keine Schande machen.
Und so war gleich nach dem Startsignal die hochmotivierte Sabine aus meinem Blickfeld entschwunden. Ich dagegen, diesmal als Ausrede eine gerade überstandene Erkältung zur Hand habend, schleppte mich so dahin und musste bald auch den munter überholenden Ringo verkraften. Und ganz ganz weit vorne dann, wie die Fama berichtet, spielte sich zwischen den beiden ein dramatischer Kampf um Meter und Sekunden ab. Ringo konnte den schließlich für sich entscheiden, wenn vielleicht auch nur, weil Sabine sich zwischendurch bei einem spontanen mud-diving den Titel einer XTrack-Ehrenfinisherin verdienen wollte.
Und wie so oft im Leben liegen Freud und Leid dicht beeinander: Ringos Triumpf im Lauftreff-Maßstab reichte in seiner starken Ak nicht mal für einen ganz kleinen Blumentopf, während Sabine die Gesamt-Dritte der W-Wertung wurde, ganz zu schweigen von der locker dominierten AK. Weitere Medaillen gingen an Astrid und Jürgen und sogar an mich wurde gedacht. Zwei Min. langsamer als letztes Jahr (damals wollte ich nur schnell ins Trockene…) reichten für den Silberrang der Altersklasse. Und wenn auch diesmal ohne Medaillen, kämpften sich auch Katrin und Doreen redlich durch – und jede(r) konnte am Ende guten Gewissens sein süßes finisher-Streusel-Weichtier in Pflege nehmen.
Die hinter dem Zielstrich fest installierte Kamera sorgt dafür, dass kein Unwürdiger in den Genuss der finalen Leckerheit kommt.
Dachte ich. Mich hat sie aber nicht registriert, war wohl zu langsam. Berechtigungsschein jedoch trotzdem erhalten, Schwein gehabt!
<MeinFilm>
Nach der Besichtigung der Strecke bekam ich einige Bauchschmerzen, besonders nachdem ich beim Probehangeln ohne viel Federlesens schon von der zweiten Stange unsanft abgefallen war.
Am Morgen des Schicksalstages dann kam ich mir unbewusst vor wie ein Verurteilter, obwohl es bei der ganzen Aktion doch eigentlich um den Spaß im Team gehen sollte. Ich sah mich schon mit anderen Versagern in der Strafecke sitzen und die Minuten zählen…
Aber es gab nun kein Zurück mehr! Die ältesten Laufklamotten hervorgekramt, die auffindbar waren! Mit Wehmut betrachtete ich die mittlerweile recht löchrigen Brooks, mit denen einst meine Karriere begann.
Der nicht besonders bescheidene Preis für die Partizipation an der Schlammschlacht relativiert sich stark durch das mit den Unterlagen ausgeteilte Event-Shirt – eines der coolsten, das die Welt je sah. Damit war die Frage, worin gelaufen werden sollte, definitiv beantwortet. Und ein Halloween-Schminkset, gerade allerorten im Angebot, half dabei, dann auch noch die richtigen Team-Insignien aufzutragen.
Der Ernst der Lage allerdings wurde manch einem erst so richtig bewusst, als er zum Unterschreiben antreten musste – welches in etwa beinhaltete, die volle und alleinige Verantwortung für etwaige körperliche, materielle und/oder seelische Spätfolgen dieses Extrem-Abenteuers zu übernehmen.
Um 12:00 dann der Moment, in dem unsere beiden Triple-Teams 172=Doreen&Birk&Holger sowie 173=Katrin&Ringo&Jörg auf den mörderischen Parcour losgelassen wurden.
Rasant ging es über die 12 Hindernisse, als da waren:
1. glitschiger Reifenstapel zu überqueren, 2. wackelnder Treckeranhänger zu überklettern, 3. Brücke in einem Wasser-Schlamm-Gemisch unterqueren, 4. signalrot angesprayte wirklich große Seecontainer zu durchklettern, 5. überdimensionale Hürden zu überwinden, 6. (mein totales Angsthindernis) sich an einer Sprossenstrecke entlangzuhangeln, 7. einen halbhohen finsteren Tunnel gebückt zu durcheilen, 8. eine mäßig feuchte Krabbelstrecke unter Gittern zurückzulegen, 9. im Alpinistenmodus sich an einem Seil auf eine beachtliche Strohballenrampe zu ziehen und an der anderen Seite wieder runterzurutschen, 10. mit festem Griff eine meeeterhohe Wand aus Holzpaletten zu überklettern, 11. einen glitschigen fleißig bekärcherten Hang hinaufzukrabbeln, als Bestandteil der Erklimmung des berüchtigten Rodelberges, 12. eine gepflegte Runde um den Busch zurückzulegen beladen mit knackigen Baumstammimitaten.
Diesen ganzen Spaß gönnten wir uns -als 7km – Absolventen- gleich zweimal. Und es zeigte sich, dass man sich bei allen Hindernissen durch die Wiederholung besser einfuchste.
Die Lust kam beim Laufen und Überwinden. Das Rennen erwies sich als begeisternde Mischung aus Kindergeburtstag und Survival-Abenteuer, eine euphorische Riesen-Stimmung machte sich breit, nachdem man sein persönliches Überleben als gesichert ansehen konnte.
Das motiviert ungemein, beim nächsten Mal die Langdistanz ins Auge zu fassen, um dann eine dritte Runde in perfekter Eleganz zelebrieren zu können.
Unsere hochprofessionellen Kamerateams, unter anderem Erhard, Katrin(2) und Jürgen waren auf wechselnden Positionen aktiv und sorgten für eine überwältigende Materialflut.
Kurz nach dem Zieleinlauf unserer beiden Teams nach knapp über 1h durfte sich Caro als Einzelstarterin mit ihrem Partner durchkämpfen, welcher anscheinend echt zu tun hatte, ihr auf den Fersen zu bleiben.
Fazit: Wir sind auf den Geschmack gekommen. Nächstes Mal 10km u/o unter 1h!
Bisher schrieb ich immer nur über längst stattgehabte Ereignisse. Dann ist das ja eigentlich keine richtige Neuigkeit mehr. Wie langweilig.
Um das mal abzuändern, und einen trefflichen Preview-Service für das morgige XTrack-Event anzubieten, bei dem unser Lauftreff ja einen starken Auftritt hinzulegen gedenkt, habe ich heute spontan eine kleine Streckenbegehung durchgeführt und dokumentiert.
Ich hoffe, das kitzelt noch etwas Vorfreude aus dem einen oder anderen zukünftigen Xtrack-Finisher heraus.
Ob man da seine Strafminuten absitzt, wenn man ein Hindernis nicht geschafft hat? |
Ich weiß nicht, ob ich alle morgigen Herausforderungen richtig erwischt habe – war noch nichts markiert.
Aber summa summarum: ein sehr faszinierendes Gelände. Ick sach, dat wird lustig!
Manch altem Metal-Fan stehen jetzt Tränen der Nostalgie in den Augen, aber das kann einem auch beim Rückblick auf den 10. Rügenbrücken-Marathon passieren.
Laut NDR gab es einen neuen Teilnehmerrekord dieses Jahr – kein Wunder, wenn alleine von unserem Lauftreff 15 Aktive anreisten. Nach reiflicher Überlegung hatten wir uns entschlossen, dem Stralsunder Event den Vorzug vor dem beinahe gleichzeitig stattfindenden Iron Man zu geben. Diesmal.
Wie immer vor diesem Ereignis war die Vorfreude groß und etliche reisten schon vorher an und dehnten so den Stralsund-Aufenthalt noch etwas aus.
Schon die Anfahrt gestaltete sich spannend – gestattete sie doch vorbeifahrend einen schaudernden Blick auf die neueste Attraktion von MV – das “Tribseer Loch” – zu werfen. Ein Vorbote der Apokalypse? Knirschte es nicht schon unter dem Auto?
Nein, glücklich vorbeigerutscht und überdurchschnittlich früh im Stralsunder Parkhaus angekommen, so dass man sich noch einen einigermaßen schönen Platz aussuchen konnte.
In großer Gelassenheit konnte ich dann meine Startunterlagen empfangen und sodann Ausschau nach dem restlichen Lauftreff halten.
Es herrschte bereits große Stimmung, das Wetter war bedeckt, aber mild und trocken – ideal für einen gelungenen Lauf. Nach einem zünftigen Count-Down erfolgte um 10:45 der pünktliche Start zum HM, so dass Ringo, Ralf und ich als erste unserer Truppe auf die Piste gehen durften. Nach einem leicht geänderten Streckenabschnitt (leider nicht durchs Rathaus, weil in Baugerüste gehüllt) ging es auf die sich majestätisch vor einem aufbauende Rügenbrücke. Der kräftezehrende Anstieg wurde etwas versüßt durch einen kräftigen Rückenwind. Aber wie heißt es so schön: Wer einen Rückenwind spürt, ist eindeutig zu langsam. Also hieß es ordentlich Gas geben, besonders dann auf dem lange herbeigesehnten abfallenden Abschnitt, so dass man schon schön ins Schwitzen kam. Nach der ersten Wende hinter der Brücke ging es dann aber knapp über dem Wasser voll in den Gegenwind hinein. In dieser Phase empfand ich das noch als äußerst willkommene Erfrischung…
Im weiteren zog sich der Kurs in wechselnden Richtungen über die Insel, so dass man abwechselnd von einem tröstlichen Schiebewind supportet wurde oder sich mit wachsender Anstrengung gegen das ausgerechnet aus Richtung des Ziels kommende Power-Pusten durchwuchten musste. Am stärksten zu kämpfen war dabei auf dem Rückweg über den Strelasund – wir HM-Athleten zum Glück unten auf dem Rügendamm, während unsere Mitkämpfer auf den 6 und 12km sich oben durchzubeißen hatten, wo es noch wesentlich windiger war.
Ich, nach meinem Desaster bei der “Rostocker 10″, war mit nicht allzugroßen Erwartungen ins Rennen gestartet, recht verhalten angegangen und ständig in der Erwartung, wieder frühzeitig dem grinsenden “Mann mit dem Hammer” zu begegnen. Aber, der war dieses Wochenende überbeschäftigt und konnte sich nicht auch noch um mich kümmern: FC Hansa gegen Aufsteiger Jena hoffnungslos abgeschwächelt, Jan Frodeno beim Iron Man desgleichen. Und, wie man hörte, hatte er auch mit Ralf ein Hühnchen zu rupfen. Ich dagegen kam zwar bei weitem nicht an die Zeit des letzten Jahres heran, aber es lief sich endlich mal wieder sehr fluffig dahin und bedeutend besser als beim letzten HM während der Rostocker Marathonnacht.
Der Großteil der Lauftreff-Aktivitäten aber spielte sich beim “6km-Laufen” sowie “12km Laufen und Walken” ab. Besonders beeindruckend der Doppel-Einlauf von Katrin und Erhard und gar das vierfach-Finish von Ines, Nadine, Birthe und Jürgen!
Doreen bastelte ein schönes emotionales Video des Geschehens, und von mir gibt es auch noch eins. Konkurrenz belebt halt das Geschäft!
Im Folgenden eine Übersicht der Ergebnisse.
Wer Lust hat, kann mit dem letzten Jahr vergleichen. Dabei fällt auf: Wo ist denn Sabine abgeblieben? Sie war auch dieses Jahr wieder für die 12km angemeldet – aber: Bei der Landesmeisterschaft über 10km am 8.10. in Lubmin hat sie zwar nicht den Mann mit dem Hammer gesehen – eher im Gegenteil – musste sich aber trotz prima Platzierung schon nach 5 km in ihrer Eigenschaft als Ärztin selber einen Rennabbruch verordnen – um schlimmeren langwierigen Verletzungen vorzubeugen. Eine Betrachtung der dortigen Ergebnisliste zeigt – sie wäre mit weitem Abstand Landesmeisterin ihrer AK geworden und hätte die AK darunter gleich mit in die Tasche gesteckt.
Ja, auch durch sowas muss man manchmal durch und wir “Restlichen” wünschen gute Besserung!
zog sich an diesem verlängerten Wochenende durch – auch und besonders in läuferischer Hinsicht. Den Anfang machte Tatjana am Samstag um 9:45 mit dem Busshuttle zum Startpunkt des Kap-Arkona-Laufes am eben diesem Kap Arkona – den sie dann unter schwierigen Bedingungen (Wind, Sand, noch mehr Wind, noch mehr Sand …) gut bestand (Zieleinlauf) und das Siegertreppchen als Zweite ihrer AK besteigen durfte.
Um 10:15 erfolgte der Start zum Prerower Nationalparklauf, den ich mir trotz des anderntags dräuenden Staffelmarathons nicht verkneifen konnte. Die Strecke ist einfach zu schön, die Sonne schien so nett und ich wollte die beim Prerower Fackellauf in nächtlicher Festbeleuchtung unterquerte Seebrücke auch mal bei Tageslicht bewundern.
Und, der Lauf führt ja durch die Kernzone des Nationalparks, was ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Denn: Dort haust der Ameisenlöwe!
Nicht einer, sondern Hunderte, vielleicht gar Tausende. Ein tückischer Räuber, dessen Fangtrichter man nicht zu nahe kommen sollte, besonders als etwas kleinwüchsigeres Wesen. Denn dann zeigt er sich blitzartig, und wer es nicht schafft, rechtzeitig aus dem rutschigen Sandloch zu verduften, in den schlagen sich die erbarmungslosen Zangen des Wegelagerers, um einen mittels eines hindurchgepumpten Verdauungssaftes in einen wohlschmeckenden Proteindrink zu verwandeln. Da hilft dann auch kein Chitin-Panzer.
Auf den sandigen Passagen ist also hohe Aufmerksamkeit geboten, denn so ein Trichter kann leicht mit dem Fußabdruck eines Vor-Läufers verwechselt werden. Nun, auf Grund des vorangegangenen feuchten Wetters hielt sich die Gefahr in Grenzen und auch der Strandsand war noch relativ kompakt. Wie Tatjana belegte auch ich den 2. Platz meiner Ak, was wegen der begrenzten Teilnehmerzahl auch keine so große Kunst war. Wenigstens musste sich der Andere mit dem vorletzten Platz zufrieden geben… Zieleinlauf
Der eigentliche Höhepunkt dann stand aber erst am Sonntag an: Der Dierhägener Staffelmarathon, die Team-bildende Maßnahme schlechthin! Mit der sicheren Aussicht, der schicken neugestalteten Finisher-Medaillen habhaftig zu werden. Da konnten wir nicht umhin, gleich mit zwei Teams ins Rennen zu gehen.
Wie man so sagt – jeder gab sein Bestes. Unsere Silke gar drehte die Ehrenrunde vor lauter Begeisterung gleich zweimal. Das Wetter meinte es relativ gut, vorangegangene, sich langsam verziehende Niederschläge hatten aber für schöne Modder- und Rutsch-Passagen im Wald gesorgt, so dass oftmals die Devise galt: Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück. Aber da mussten ja alle durch.
Und der unangefochtene Geschwindigkeitsmeister war bei uns wieder mal Birk – wie meistens.
<ein Video gibts auch>
Wenn nun jemand meinte, das wars für dieses WE – weit gefehlt. Denn nach einem wohlverdienten Brückentag (leider nicht für jeden – Frank musste zur Nachtschicht) stand ja noch die “#Rostock10” auf dem Programm, welche es zukünftig und immerdar am 3. Oktober jeden Jahres geben soll. Zum großen Teil verläuft die auf unserer traditionellen Trainingsrunde – also ein Heimspiel.
Birk machte es wie der FC Hansa bei dessen Heimspiel dieses Wochenendes: er rannnte wieder mal dem Rest der Lauftreff-Abordnung deutlich davon. Den zweiten Platz in unserer internen Wertung konnte dann Tatjana ergattern, an die keiner von uns “Restlichen” herankam. Super! Als Einziger aufs Siegertreppchen steigen durfte schließlich aber nur Ralf – der Erste seiner (und meiner…) Altersklasse.
Ich dagegen hatte schwer mit einer bösen Schwächephase zu kämpfen, so dass ich sogar die 50min-Grenze knapp verfehlte. Grausig und eigentlich unerklärlich. Logisch kann ich es mir nur so erklären, dass der “Mann mit dem Hammer”, eigentlich auf die Spitzengruppe des Kasseler Marathons angesetzt, diese verpasste, weil die sich ja bekanntlich verlaufen hatte, und nun, unterbeschäftigt und wütend, nach einem anderen Opfer Ausschau hielt. Und da hat er dann wohl so einen Fusselbart in Rostock erwischt und hing über 5km wie zwei Autoreifen (natürlich mit Blei gefüllt) an dessen Füßen…