Mit diesem Spruch kommentierte einst „Gröni“ den morbiden Sog, der ihn zum Himmelfahrtskommando auf „Das Boot“ führte.
Was treibt nun einen Menschen, der noch den Rügenbrücken-HM in den Knochen hat, und vor dessen geistigem Auge sich unerbittlich der monströse Tentakel des Graal-Müritzer Schneckenlaufes aufbaut, dazu, sich zwischendurch auch noch die 10 Cup-Meilen des Stralsunder Fachhochschullaufes anzutun?? Wo doch schon aus der Voranmelder-Liste hervorging, dass nicht der Hauch eines extra-Laufcup-Pünktlis zu erwarten war! Naja, zum letzten Mal in diesem Jahr musste ich einfach noch mal meinen direkten AK-Konkurrenten eine Chance geben. Und eine kleine über-den-Gartenzaun-Bemerkung meiner Laufhund-besitzenden Nachbarin hatte eine gewaltige Motivation aufgebaut: „Niemand glaubt uns, dass dieser Hund schon 11 Jahre alt ist“. Mein Verdienst Also ging es bei schönster Herbstsonne schon wieder nach Stralsund…
Vor dem Start versprach die Rennleitung, dass es einen wunderschönen Schiebewind geben würde. Aber: erst auf dem Rückweg. Und bis dahin musste man sich durch einen nahezu orkanartigen Gegenwind durchkämpfen, geradezu durchwuchten. Heißa, wie freute man sich da auf den Wendepunkt!
Ab da lief „es“ dann eigentlich ganz gut, es kam am Ende sogar eine etwas bessere Zeit als im Vorjahr heraus, aber an meine vertrauten Cup-Gegner kam ich trotzdem nicht heran.
Einen kleinen, schmutzigen Triumpf konnte ich mir daher in der Dusche nicht verkneifen. Nämlich, das warme Wasser war so ziemlich aus. Und ich, unter meiner Eckdusche, warf meine dürftigen schauspielerischen Fähigkeiten an die Front, um mich mit dem Ausdruck höchsten Wohlbehagens unter der extrem frischen Brausung zu aalen. Mit dem Ergebnis, dass sich vor “meiner” Dusche eine besonders lange Schlange aufbaute. Und als mein Nachfolger aufjauchzte, war ich zum Glück schon um die Ecke.
Da aber gab es sofort die Retourkutsche – ich wühlte in meiner unergründlichen Sporttasche und zog verärgert murmelnd eine desolate Banane hervor, nach der ich eine Woche vorher vergeblich gebuddelt hatte. Und der Garderobennachbar Steffen, der mir auf der Piste knapp aber deutlich entwischt war, meinte trocken: „Na dann ist die ja jetzt wenigstens schön durch. Ist auch besser für die Zähne, in deinem Alter“. Ja.
„Doch was am meisten ihn entsetzt – das Allerschlimmste kam zuletzt“ (W.Busch):
Die ganzen AK-Ehrungen zogen sich ewig hin, mit den 10-miles-M60s fast zum Schluss. Es war dann schon eine gewisse knisternde Spannung in mir, weil ich vorher keine Einlauflisten gefunden, und auf der Piste nur zwei AK-Konkurrenten entfleuchen gesehen hatte. Aber dann hatte sich doch einer unter meinem Radar auf den 2. Platz vorgekämpft .
Und so musste ich unerbittlich ohne Edelmetall den langen Weg nach Hause durchstehen.
Auszug M60:
Lfd. | Id |
AK. |
AK | Name | Geb | Verein | Zeit | pace |
43. | 82 |
1. |
M60 | KALETZKI Norbert | 1953 | Laufgruppe Schwerin | 1:14:05 | 4:36 |
50. | 88 |
2. |
M60 | TSCHERSICH Harald | 1956 | Laufgruppe Schwerin | 1:15:44 | 4:42 |
53. | 222 |
3. |
M60 | PRESCHER Harald | 1955 | SV Turbine Neubrandenburg | 1:16:22 | 4:44 |
56. | 31 |
4. |
M60 | VÖLSKE Jörg | 1954 | 1.LAV Rostock | 1:17:34 | 4:49 |