Einmal die Laufmuskeln schonen und andere wichtige Körperteile trainieren war am Samstag angesagt – unter Ringos kundiger Führung eine 100k-Runde Richtung Güstrow auf weniger bekannten und relativ autoarmen Routen durch zahlreiche verträumte Ortschaften, von deren vielen man noch nie was gehört hatte.
Start beim Hauptbahnhof mit mehr oder weniger aufgeladenen Akkus in Radel und Sportuhr und carbogeladenen Waden!
Es fing ganz harmlos an – Sandkrug, Niendorf, Pölchow kennt man ja auch von diversen Laufeinheiten. Für die Durchquerung von Bröbberow, Groß Grenz, Bandow, Hof Tatschow und Passin aber war es dann schon ganz beruhigend, ein Bike dabeizuhaben.
Nach einer ganzen Weile dann endlich Bützow in Sicht.
Eine sehr schöne Teilstrecke wurde nach dem dortigen wohlverdienten Zwischenstop in Angriff genommen – ein Blick Richtung Wolken und dann die zauberhafte Piste entlang des Bützow-Güstrow-Kanals. Links der mehr oder weniger mit Entenflott bedeckte, Frische verströmende Wasserlauf, rechts der weite Blick über Felder, Unmengen von akkurat gerollten Strohbündeln, auch an Raps, Mais oder gar Tüffeln fehlte es nicht im Revier.
Der nächste Zwischenstop erfolgte an einem besonderen Highlight der Kanalpiste – der “Fischaufstiegsanlage” bei der Einmündung der Nebel. Zahlreiche sinnig platzierte Findlinge verliehen einem ehemals schmucklos begradigten Ex-Fluss wieder ein sehr schickes naturnahes Flair und einen Wohlfühlbereich für die Fischpopulation. Da hat die EU mal was Gutes gesponsort!
Und an dieser Stelle war dann auch etwa die Hälfte geschafft. Nach der Überquerung des Kanals mit Hilfe einer recht pittoresken Brücke drehte sich der Kurs allmählich wieder Richtung Heimat.
Die Ortsschilder von Lüssow, Strenz, Karow, Käselow, Siemitz, Hohen Sprenz flogen vorbei, und schon war es wieder Zeit für einen Zwischenstop – diesmal an einer schönen Badestelle am Hohen Sprenzer See. Dass der dortige Imbiss seit einigen Jahrzehnten geschlossen ist, war nicht weiter schlimm, denn es konnte noch genügend Marschverpflegung herumgereicht werden.
Das war auch sehr notwendig, denn zum Weiterkommen musste zunächst ein mörderisch steiler Abschnitt der berüchtigten Kastanienallee bezwungen werden. Dann konnte man laange dahinrollen, den Dolgener See rechts liegen lassen, und Kankel, Sabel und Wiendorf lümmelten am Wegesrand im Sonnenschein, und die Kilometer häuften sich. Hier und da war zu vernehmen, dass ein EBike-Akku zur Neige gehe, und auch Jörgs Laufuhr sah sich zu einer Warnmeldung veranlasst. Endlich ging es dann nach Schwaan hinein, wo der finale Bäckerstop sowas von zelebriert wurde! Alleine die unvergleichlichen Mohnschnitten waren die ganze Fahrt wert!
Ab da ging es dann wieder in bzw. durch bekanntere Gegenden, wovon Benitz, Huckstorf und Wahrstorf zeugen können. Dann löste sich der Pulk ein wenig auf, denn die eine oder andere Abkürzung versprach manchen ein schnelleres Finish am heimatlichen Kaffeetisch. Und bei der Gelegenheit wurde versucht, etwas Klarheit in ein seit Jahrhunderten umstrittenes Landvermesser-Problem zu bringen – Kommt man eigentlich über Buchholz – Heide – Klein Stove (Team Engelmann) oder über Groß Stove – Biestow (Team Jörg) schneller nach Kritzmow?? Fazit: Unentschieden.
Am wichtigsten, alle kamen trotz erschöpfter Akkus heil nach Hause.
Und um mit Katjas Worten ein Fazit zu ziehen:
Da hat die Reiseleitung Radtke einen ganz klasse Job gemacht!!! Vielen Dank für Deine Organisation und den wunderschönen Tag .
Damit war das Wochenende aber noch nicht gegessen – denn am nächsten Tag wartete ja auch noch der Barther Flughafenlauf. Von der Radeltruppe konnte sich aber nur Ringo aufraffen, auch diese neue Hitzeschlacht noch anzugehen, während der Rest sich den Pflichten einer sorgfältigen Regeneration widmete.
Ringo überraschte sich selbst, indem er die 8k in einem satten sub-5 durchmaß. Damit holte er sich den zweiten Platz in der AK, so wie auch Frank Schramm in der seinen. Petra, Erhard und Frank Bennis holten sich gar das AK-Gold, verbunden mit einem 4. (Frank) und gar einem 2. (Petra) Platz in der Gesamtwertung!