zwischen den diversen Laufcup-Herausforderungen kann man schon mal in die „Zwischenzeit“ geraten.
Dies ist die vorübergehende Hauptattraktion des Lausitzer Seenlandes, speziell von Großräschen – eine gewaltige Infrastruktur aus See, Hafen, Seebrücke, Kanäle, Unterführungen, Wehre noch und nöcher – alles perfekt, fehlt nur noch eine Menge Wasser darin. Was sich bis 2017 ändern soll.
Hier nun war der neue Start- und Zielpunkt des „Lausitzer-Seenland-100“-Events, benannt nach dem darin enthaltenen 105-km-Skate-Rennen.
Das war mir dann aber doch etwas zu fett, so dass ich mich auch bei meiner dritten Teilnahme lieber auf einen gepflegten Halbmarathon beschränkte.
Beim Start um 19:00 Uhr war es noch sehr schwül, aber während man so dahinstrebte, setzte sich langsam die Kühle der Seen durch, an deren Ufern ein großer Teil der durchgehend asphaltierten und weitgehend flachen Strecke verläuft. Sehr flach abgesehen von einigen Unterführungen und Tunneln, die interessante Blicke auf akribisch ausgeschotterte, aber noch trockene Kanalböden gestatten.
Interessant auch die Blicke auf die Entfernungsmarkierungen. Es gab welche für die bereits zurückgelegten Kilometer, und mit besonderem Interesse erspähte man gelegentlich die Rückseiten der Schilder auf der anderen Pisten-Seite, welche sich auf die zurückgelegten km der heimkehrenden Ganz-Marathoni bezogen. Erinnere mich mit Respekt an „37km“.
Der Rückweg nach dem Wendepunkt wies diverse Besonderheiten auf: Zum einen mischte sich der HM-Pulk mit den früher gestarteten Marathonis, die zu einem großen Teil natürlich etwas fertiger waren als die „Kurzstreckler“. Nicht jeder aber ließ sich so einfach überholen, und wenn, dann versuchte man ihm eine besondere Anerkennung auszudrücken. Zum anderen lief man auf längeren Streckenabschnitten höchstpräzise genau in die Abendsonne hinein. Ein Geisterfahrer mit Fernlicht an ist gar nichts dagegen, da gab es dann doch den einen oder anderen Geschwindigkeitsabfall.
Vor allem aber las man jetzt die „es wurden zurückgelegt“-Schilder richtig rum und konnte sich laufend der kleinen Rechenaufgabe hingeben, die Differenz aus 42.195 und der angezeigten Zahl zu bilden, um rauszukriegen, wie weit es denn noch sei. Und nach zunehmend recht lang erscheinenden 195 Metern erschien immer auf der anderen Seite das Schild, welches auf der Rückseite die Lösung versteckte. Meistens lag ich nur wenige km daneben
Zum Schluß, als die Sonne etwas günstiger stand, als es langsam anfing, Spaß zu machen, sich im Pulk (wieder) etwas nach vorne durchzuarbeiten, brachte mich ein besonders zäher Knochen von Mitkämpfer dazu, dankbar einiger flotterer Trainingseinheiten beim Lauftreff zu gedenken. Es brauchte einen für Alte-Herren-Verhältnisse extrem zügigen Endspurt über sage und schreibe zwei Kilometer, um am Ende die Nase um 2sec vorn zu haben. Dann war die Altersklasse wieder einmal geknackt und meine Zeit für diese Strecke um 2min verbessert auf 1:43:39.
Leider etwas zu weit von den 1:40 entfernt, die für mich ein selten erreichtes Traumziel darstellen. Aber man muss ja auch noch ein Ziel für die Zukunft haben.