Eine starke Spitzenabordnung des Lauftreffs, bestehend aus  6 6-km-Läufern, 8+1 12-km-Dürstenden und 2 Halbmarathonistas hat sich am 20. Oktober aufgemacht, die Rügenbrücke zu erobern.
Einige hatten schon am Freitag die Location gecheckt und konnten beruhigend mitteilen, dass alles korrekt aufgebaut sei.

Es ist angerichtet

Es ist angerichtet

Ich für meinen Teil wurde schon bei der Hinfahrt darauf eingestimmt, mal etwas mehr Gas zu geben, denn während ich gerade noch dachte, „oh, lass man ausrollen, 70er-Zone“ erhielt ich schon das Zertifikat des Geschwindigkeitskönigs zugeteilt. Da war mir dann natürlich alles egal und mein unterbewusstes Ich beschloss vermutlich, nachher alle Hemmungen fallen zu lassen.
Die Parkplatzsuche wie immer etwas knifflig – über „abgesperrt“ und „schon voll“ bei „eigentlich zu weit weg“ gelandet. Aber so konnte ich noch eine schöne Vor-Start-Wanderung absolvieren, angereichert mit zahlreichen architektonischen  Kostbarkeiten wie Marktplatz, Wulflamhaus, Fährstraße, Schillstraße.  In der Hinsicht ist Stralsund ja der Knaller.
Am Ozeaneum dann Rendezvous mit dem „Tütenmann“ Birk zwecks Erhalt der Startunterlagen, und dann galt es, sich so langsam in das windschlüpfrige Outfit zu hüllen und alsbald die Startposition einzunehmen. Ringo und ich wurden dann für unseren HM als erste Lauftreffler auf die Strecke losgelassen.

Final Check

Final Check

Da man als HM-Absolvent ja die Brückenüberquerung nur einmal vollführen darf, muss man sie natürlich auch besonders genießen. Dabei half diesmal ein leichter Schiebewind, und bei gepflegter Anstrengung war  dann auch bald der Gipfelpunkt von immerhin 40m erreicht. Ab da kann man es eigentlich nur noch rollen lassen. Laut „Polar“ hier der schnellste Kilometer. Ringo und ich waren beide gut drauf, liefen in wechselseitiger Führung mit gewissem Sicherheitsabstand, aber stets gutem Sichtkontakt. So etwa beim Wendepunkt gedachten wir dann unserer 12-k-Renner, welche gerade ihren Start abzogen und sich auf zweimal Brückengenuss freuen durften.
Ich war derweil in den totalen Flow gefallen, erlebte ein einziges  lang entbehrtes „runners high“ und konnte immer noch etwas zulegen. Unfasslich für mich, wo ich doch bei den zurückliegenden Staffelwettbewerben stets als ausgepowerte, zusammengesunken und ausgemergelt dahinschlurfende Gestalt auf den letzten Kilometern reingeschleppt werden musste.
Alles Dank Blitz-Doping?
Zurück dann über den Rügendamm, welcher ja eine geradezu unendliche schnurgerade Piste vor einem ausbreitet. Wer‘s mag, kann sich hier mal so richtig sattsprinten. Und ich mochte! Wie entfesselt.
Die Entfesselungskünste haben aber auch ihre Grenzen: Beeindruckt musste ich erleben, wie einer der viel früher gestarteten Ganz-Marathoni auf die Strecke einbog und davonzischte wie ein Derwisch. Ich dachte, ich steh’.
Zum Trost kam es dann später zur Vereinigung mit dem Pulk der 12-km-Finalisierenden, und da ließ ich jetzt aber nicht mehr jeden vorbei. Nö! Im Gegenteil konnte man sich selbst auf dem letzten km noch ein bisschen nach vorne durcharbeiten.
Auch Ringo war wie im Gleitflug (besonders, als er den Stralsunder OB zum Zielstrich begleiten durfte)  und der Blick auf die Uhr überm Zielstrich war für uns beide die Messe: HM-Bestzeiten gleich für 2017 und -18 zusammen!
Dann aber erst kam der mentale Höhepunkt dieses unvergesslichen Renntages: Trat doch nach dem Finish ein jüngerer, sichtlich erschöpfter Mit-Renner auf mich zu und meinte: „Entschuldigung, darf ich mal wissen, wie alt Sie sind?“.  Er war dann sehr beeindruckt…
Meine Wenigkeit bleibt zum Glück von Größenwahn-Attacken weitgehend  verschont in dem Wissen, gerade mal den 6. Platz in der M60 erreicht zu haben. Und, an dem ersten M65-Mann um 10sek gescheitert zu sein.

HM-Finalisten

HM-Finalisten

Stört mich aber alles nicht, da ich endlich mal wieder gegen mein früheres Ich gewonnen habe, und wie jeder weiß, ist das das Wichtigste.

Birk, Tatjana und Ralf waren schon vor uns eingelaufen und ebenfalls recht zufrieden mit ihren <1h-Zeiten für die 12km.  Schöne Gemeinschaftseinläufe wurden dann noch von Erhard+Katrin+Katja sowie Frank+Doreen dargeboten.

Voll auf die Zwölf

Voll auf die Zwölf

Nach dem finish der letzten 12-Ender dann eine Kunstpause bis zum Start der 6km, darin eingebettet unsere sechsköpfige Delegation.

Sechs auf der Brücke

Sechs auf der Brücke

Bei diesem Lauf stand der Teamgedanke im Mittelpunkt. Der Höhepunkt war somit der gemeinsame Einlauf mit unserem „Alterspräsidenten“ Jürgen. Es wurden die Plätze 764-769  von 900 “6-km-Laufenden” belegt! Jürgen als Erster der M80 ließ demzufolge auch zahlreiche Jüngere hinter sich.

Sechse kamen über die Brücke

Sechse kamen über die Brücke

Glückliche Finisher

Glückliche Finisher

Auf dem Rückweg dann für mich der Moment für nostalgische Träumereien, den die B105 zuverlässig für altgediente DDR-Informatiker anbietet: Erinnert „Redebas“ nicht ein wenig an „Redabas“?
Da fuhr ich dann auch gleich ein bisschen gesitteter, denn ein drittes Geschwindigkeitszertifikat für diesen Tag wurde nicht benötigt.

In den Medien war dieses Event als der „größte Lauf“ von MV recht present, und da konnte ich mich auch nicht zurückhalten: Video.

Was noch gesagt werden muss: Es fiel anfangs ja das Wort  “Geschwindigkeitskönig”. Das allerdings gehört eher in Richtung Amsterdam, wo am darauffolgenden Tag Frank Bennis mal zeigte, wie man einen Halbmarathon richtig läuft. Wenn jemand von uns sich dieses Prädikat anheften darf, dann ist er es, denn er verpasste seine angepeilte Traumzeit von 1:30:00 um nur 3 Sekunden!

Amsterdam sehen und laufen

Amsterdam sehen und laufen

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