Kaum hatte man sich bei der Rostock10 mal gepflegte 10km in einem Stück gegönnt, stand schon wieder ein Staffelerlebnis ins Haus, verbunden mit der Herausforderung, 5km überschnell zurückzulegen und so zum Team-Erfolg beizutragen. Für mich immer ein Problem, diese extreme Kurzdistanz. Wenn ich erst bei km4 aufgetaut bin, wie üblich, ist nicht mehr viel Strecke übrig, um den pace-Schnitt noch etwas anzuheben.
Cheforganisator Birk hatte es geschafft, dass 2 Staffeln zusammengekommen sind. Und so machte er natürlich auch den Startläufer der Staffel I.
Die führende 6er-Gruppe durfte die schöne, sonnendurchflutete Strecke dann 2 min länger genießen als alle anderen wegen eines kleinen Missverständnisses über die Streckenführung. All diese guten Startläufer durften sich dann beim Aufrollen des wieder erreichten Restpulkes ein Häppchen Zusatzmotivation abholen, so dass die schlussendliche Platzierung wahrscheinlich nicht beeinflusst wurde.
Als Ablösung dann Frank, sodann Sabine, die uns auf den 3. Platz in der Zwischenwertung brachte. Ich dann in einem bedenklich großen Pulk von xx_4-Läufern konnte nichts gegen das platzierungsschädliche Vorbeiziehen einer sehr sehr flotten jungen Dame tun – diverse andere Vorläufer wurden eingesammelt, aber leider ohne dabei wieder einen Platz gutzumachen.
So nebenher, wie schon so oft, konnte ich bei diesem Rennen mal wieder viel über Einstein und die Relativität alles Seienden nachdenken. Und das gilt nicht nur für die zeitliche, sondern auch die räumliche Dimension. So habe ich den Rhododendron-Park von früher her eher als klein und niedlich in Erinnerung. Das ändert sich aber drastisch bei höheren Geschwindigkeiten. Wenn man nämlich die Ziellinie überquert hat, ist noch eine Runde um den Park zurückzulegen bis zur Wechselzone. Dieser Weg dehnt sich aber ewiglich, man glaubt sich beinahe in den Central Park versetzt. Und die Zeit zählt dann schon für den nächsten Starter, und dem möchte man natürlich keine zu große Hypothek mit auf den Weg geben. Geschleppt von Birk, hatte ich den unwiderstehlichen Drang, einen der zahlreichen Links-Ab-Wege zu nehmen, aber ach, die unerbittliche Stimme “Geradeaus, geradeaus…” im Ohr trieb einen bis zum Verpflegungspunkt am anderen Ende des Parks, wonach dann endlich nach links in die Zielgerade abgebogen werden kann. Richtung “Date am Dixie”, wie die Wechselzone von einer gewissen Sportlerin zutreffend bezeichnet wurde.
Immer noch bzw. wieder auf Platz 4 durfte ich an Ringo übergeben. Der Platz 3 ziemlich weit entschwunden. Aber voller Ehrgeiz und Power erreichte Ringo das schier Unmögliche und übersprintete noch einen der konkurrierenden Schlussläufer.
Um das dramatische Geschehen noch etwas aufzubröseln hier die Tabelle mit den Zeiten und kumulativen Platzierungen der späteren ersten 4 Mannschaften:
Mannschaft/Runden | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
---|---|---|---|---|---|
58: Graaler Pillendreher | 27:06 (3.) | 27:51 (6.) | 24:40 (1.) | 25:04 (1.) | 25:40 (1.) |
69: Flinke Tropfen | 26:35 (1.) | 25:38 (1.) | 28:16 (2.) | 26:12 (2.) | 26:22 (2.) |
60: LAV Rostock I | 26:54 (2.) | 27:56 (5.) | 26:16 (3.) | 27:40 (4.) | 25:37 (3.) |
56 : Donnerstagstruppe | 28:38 (4.) | 23:46 (2.) | 29:20 (6.) | 29:01 (5.) | 25:01 (4.) |
So durften wir mal mit zur Siegerehrung antreten und zusätzlich zur Standard-finisher-Medaille noch ein bronzenes Prachtstück in Empfang nehmen. Nebst diversen Winner-Gimmicks – Kasten Bier, Fototorte und und und…
Auch die Staffel zwei machte ihre Sache gut und konnte etliche Konkurrenten hinter sich lassen. Ehrhard als Startläufer übertraf sich selbst und hätte Birk fast überholt (, weil nicht fehlgeleitet). Nett, dass auch Doreen, jetzt im Laufstall fiko unter Vertrag, als Gaststarterin zum guten Ergebnis beitrug. Die gute pace-Arbeit, die Birk sich mit mir gemacht hatte, übernahm Ehrhard dann an Katrin. Und wie man hörte, wollte er ihr die letzten Meter erleichtern, indem er den schweren Staffelstab ein Stück zu schleppen anbot, der alte Gentleman. Aber nicht bei Katrin, da sei die Läuferehre vor! So konnte sie korrekt Katja auf die Schlussrunde schicken. Und Sekt gab es dann natürlich für alle!
Um dem triumphalen Tag die Krone aufzusetzen, kam dann auch noch vom fernen Arkona-Lauf die Botschaft herein, dass Tatjana ihre derzeitige bestechende Form unter Beweis stellen und den 2. Platz ihrer Ak einheimsen konnte.
Ringos Message bringt die Stimmung wohl am besten auf den Punkt. Und ein kleines Video gibt es auch noch…