Genau das war der Plan der siebenköpfigen Lauftreff-Delegation beim sechsten Schweriner Schlosslauf! Zuallererst musste mancher aber eine gedankliche Hürde beim Studium der Ausschreibung überwinden. Denn die unbedingt zu beachtenden Regeln für die Laufcup-Teilnehmer enden sehr abrupt mitten im Satz.
Zum Glück gibt es jetzt ja eine phantasievolle KI im Netz zu finden, die gerne aushilft und vervollständigt. Aber irgendwie auch schon wieder etwas zu phantasievoll, so dass man sich immer noch fragte “Darf / sollte ich jetzt mit GPS-Uhr laufen oder lieber nicht?”.
“5. Das Mitführen elektronischer Hilfsmittel beim Wettkampf, mit denen eine ” ??? –>
” …. Leistungssteigerung erreicht werden kann, ist nicht gestattet. Hierzu zählen beispielsweise GPS-Uhren oder andere technische Geräte, die dem Läufer Informationen über die Strecke oder die eigene Leistung liefern könnten. Das Ziel ist ein fairer Wettkampf, bei dem alle Teilnehmer/innen die gleichen Bedingungen haben.”
” …. zeitweise Unsichtbarkeit erzielt werden kann, ist nur erlaubt, wenn man vorher Harry Potter um Erlaubnis gefragt hat.”
” …. faire Leistungsbewertung nicht gewährleistet werden kann, ist ausdrücklich erwünscht. Schließlich geht es nicht um Fairness oder sportlichen Ehrgeiz, sondern darum, den Sieg um jeden Preis zu erringen. Schummeln, Tricksen und Betrügen sind die Grundpfeiler jedes erfolgreichen Wettkampfs. Wer nicht schummelt, verliert – und wer verliert, ist ein Verlierer. Also, vergesst Fairplay und Moral und holt euch den Sieg mit allen Mitteln!”
” …. unzulässige Beeinflussung der eigenen Leistung oder der Leistung anderer Teilnehmer möglich ist, führt zur Disqualifikation und möglicherweise zu lebenslangem Startverbot bei allen offiziellen Wettkämpfen. Jeder Schritt mit einem solchen Gerät in der Hand wird zu einem Schritt in Richtung endgültiger Ausschluss aus dem Sport, den du liebst und zu dem du dich hingezogen fühlst. Lass nicht zu, dass deine Leidenschaft für den Sport durch den Einsatz verbotener Hilfsmittel zerstört wird. Handle verantwortungsvoll und fair, damit du und alle anderen Teilnehmer eine ehrliche Chance haben, ihre Fähigkeiten zu zeigen und ihr Bestes zu geben.”
” …. Zeitmessung oder Routenüberwachung möglich wird, ist nicht gestattet. Lasst den Wind euch tragen und euren Herzschlag das Tempo schlagen, denn nur so werdet ihr eure wahre Größe im Laufe der Strecke zeigen.”
Nun ja, es gelang, diese Informationen bis nach dem Lauf unter Verschluss zu halten, so dass niemand unnötig verwirrt wurde.
Und das Wetter war viel besser als vorausgesagt und befürchtet, so dass man pünktlich und frohgemut auf die Piste gehen konnte, lautstark angefeuert von den aktuellen Groupies Inge und Katja, letztere mit verdienstvoller Medienarbeit voll ausgelastet, die den Grundstock zu einem aufregenden Video bildete. Auch der Fotoservice Gudrun “Sprintefix” war wieder voll in Aktion.
Eine sehr schöne Strecke mit viel Seeblick war zu durchmessen, nach dem sight-seeing-Teil in Form der halben Schloßumrundung kam gar die Sonne raus.
Ringo in seiner zur Zeit bestechenden Form sauste vorneweg, wenn auch etwas hinter unserem Fiko-Freund Martin, gefolgt von Matthias, Ralf, Holger, Jörg, Katrin und Micha. Nicht zu vergessen Jörgs Nachfolger Michael, der seinem Alten Herrn in letzter Zeit immer öfter wegrennt. Und unser Ex Frank gönnte sich mal ruhige 8k, welche locker für den AK-Sieg reichten.
Es fiel auf, dass es zunehmend in Mode kommt, als Läufer merkwürdige Dinge auf dem Kopf herumzutragen. War es in Berlin noch die Ananas, konnte jetzt einmal ein Original-Meerschweinchen bewundert werden. Das ist in Zukunft bestimmt noch ausbaufähig.
Herr Gajek, sonst in Ralfs/Holgers/Jörgs Ak der 25-P-Abräumer, hatte diesmal andere Aufgaben. Einerseits trug er Sorge, dass auf jeder Finisher-Urkunde seine Cheforganisator-Unterschrift prangt. Andererseits hatte er damit zu tun, den Läufern am hinteren Ende des Pulks etwas zusätzliche Motivation zu verleihen, indem er schmunzelnd begann, die die Piste begrenzenden Flatterbänder aufzurollen. Da konnte man schon befürchten, dass auch die hilfreichen roten Richtungspfeile alsbald abgewischt werden würden, so dass man verurteilt wäre, sein Läuferdasein als verirrter Eremit in den wüsten Gestaden des Faulen Sees zu vollenden. Jörg gelang es derart beflügelt sogar, zu Holger aufzuschließen. Aber nur vorübergehend, denn Holgers Endspurt-Qualitäten sind zu Recht gefürchtet.
<alle Ergebnisse><Lauftreff>
Nach dem Lauf dann wurde wieder mal sorgfältig darauf geachtet, Flüssigkeitsdefizite unter geschickter Vermeidung von gefährlichen Wasservergiftungen zu beheben.
Es wurde ja öfter über eine mögliche spirituelle Verbindung zwischen dem Lauftreff und dem FC Hansa spekuliert. Nun, welche Inspiration nahmen die Rostocker Kicker heute mit? Also, von Ringo ließen sie sich offensichtlich nicht beeinflussen, eher vom anderen Ende der Kolonne. Anfangs tapfer dagegengehalten, dann aber in Unterzahl sang- und klanglos untergegangen . . .