Wenn man die bei der Namensfindung des “Banzkower Zweibrückenlaufes” nicht berücksichtigten kleineren Bauwerke mit in Betracht zieht und auch schon mal einen Gedanken an den kommenden Rügenbrückenlauf verschwendet, kommt es schon hin mit dieser Anzahl.
Nach schweren inneren Kämpfen, ob die 15km-Strecke des Baaber Heidelaufes (gleichzeitig Laufcup-Wettrennen) oder ein gepflegter Halbmarathon in Banzkow die richtige Aufbaueinheit nach dem eher verkorksten Kritzmower Spätsommerlauf wäre, fiel meine Wahl dann auf Letzteres.
Im Startpulk sodann befielen mich arge Zweifel, ob ich dort richtig sei, als ein sehr dynamisch wirkender Sportsfreund, gekleidet in ein herausfordernes “Loch Ness Marathon”-Gewand, neben mir kundtat: “Also letztens kam hier der Letzte mit 1:50 rein, weit abgeschlagen, mit dem hat keiner mehr gerechnet, sie wollten das Ziel gerade abbauen…”. Häh??! Aber als er mein leichenblasses Gesicht sah, fügte er schmunzelnd hinzu, dass man in manchen Jahren wiederum mit 2:00 noch nicht der Letzte war. Plumps!
So ging es dann doch relativ entspannt los und endlich konnte ich mal wieder erfreulich leichte Füße konstatieren. Und da kein Ehrhard in der Nähe war, um einen bei einer mörderischen Anfangsgeschwindigkeit zu zermalmen, blieb es auch dabei. Da nur 29 Laufende sich für den langen Kanten entschieden hatten, hatte ich bald die ganze Piste scheinbar für mich allein. “The loneliness of the long distance runner” in Reinkultur. Nach den anfänglichen Warnungen, dass sich früher schon etliche Leute auf der Strecke böse verlaufen haben, nicht ganz sorgenfrei. Natürlich gab es paar Streckenposten, und es waren reichlich weiße Pfeile gesprüht. Nur an einer Stelle hätte ich mir wahrhaft noch einen gewünscht. Im Zweifel geradeaus, aber mit Bauchschmerzen, da voraus plötzlich rein niemand mehr zu sehen war. Das tat dem pace nicht gut! Und hätte ich nicht in letzter Sekunde ein entfernungsbedingt pixelgroßes oranges Funktionsshirt um eine Ecke verschwinden sehen, wäre ich abgebogen und jetzt wahrscheinlich schon in der Lüneburger Heide…
So aber konnten die Schönheiten der Strecke weiter genossen werden und der Abstand zu dem bewußten Orange wurde vorsichtshalber auf 5sec gekürzt. Und dann war das Ziel auch schon erreicht, in einer für dieses Jahr doch einigermaßen befriedigenden Zeit von 1:41:45, welche für den AK-Platz 2 reichte.
Und so sah das aus:
Es ist aber nicht so, dass das Cup-Geschehen von unserem Lauftreff nun ganz vernachlässigt worden wäre: Sabine absolvierte in Baabe einen ihrer noch ausstehenden Pflichtläufe und siegte souverän in ihrer Altersklasse. 25 Punkte, Glückwunsch! Hmm, ich dagegen, wenn ich so gucke, hätte mir dort maximal einen 4. bis 5. Platz geholt. I love Banzkow!